Hotel Mangrove Bay Resort

Nach einer Tauchsafari stiegen wir mit einer Gruppe von 15 Tauchern für vier Tage im Mangroove Bay Resort ab. Um es vorweg zu nehmen: wir alle waren heilfroh, schon nach kurzer Zeit wieder abreisen zu müssen. Die Hotelanlage macht - ausgenommen die Zimmer, den Empfangs- und Speisebereich einen eher ungepflegten Eindruck. Von einer HotelANLAGE kann man auch nicht wirklich reden, man hat halt die Bungalows und ein paar Stauden in die Wüste gesetzt und das ganze mit ein paar primitiven Betonwegen versehen, die mittlerweile so marode sind, dass man besser genau schaut, wo man hin tritt. Dazwischen findet sich das übliche Wüsten-Gemisch aus Geröll und Sand - von Grünanlagen im eigentlichen Sinne keine Spur. Der Pool ist ungepflegt und ziemlich verdreckt, in den Fugen zwischen den Kacheln freuen sich die Algen eines ungestörten Daseins, die mutmaßlichen Hinterlassenschaften eines Kleinkindes trieben zwei Tage im Pool, und man fragt sich, was denn die drei Poolboys den ganzen Tag so machen, außer den Eindruck zu erwecken, sie seinen immer wahnsinnig beschäftigt. Das Herbeibringen der Handtücher dauert so auch nicht die versprochene "One minute" (= Standardantwort des Hotelpersonals auf die Frage nach der Dauer einer Bestellung), sondern regelmäßig 15 bis 30 Minuten - vorausgesetzt, es sind überhaupt Handtücher vorhanden. Denn obwohl das Hotel nur zu schätzungsweise 30-40% belegt war, behaupteten die Poolboys gelegentlich, die Handtücher seien bereits ausgegangen. Der so genannte Kinderspielplatz (großes Klettergerüst aus Holz) stellt für Kinder eine Gefahr dar. Erstens liegt er den ganzen Tag in der prallen Sonne, wie übrigens auch der Kinderpool, und ist zweitens schon so zerfallen, dass er einzustürzen droht. Der Service im ganzen Hotel ist schlichtweg eine Katastrophe - sozusagen die Service-Wüste in der Wüste. Bestellungen werden regelmäßig vergessen oder nur teilweise gebracht. Die Kellner sind meist mufflig und ganz offensichtlich nicht ausreichend motiviert. Kaum einer spricht ein verkehrsfähiges Englisch. Nach 22 Uhr bekommt man im ganzen Hotel nichts mehr zu Trinken oder Essen. Die Strandbar schließt sogar schon um 19 Uhr. Also nach dem Essen ab ins Beduinenzelt. Das ist zwar recht schön ausgestattet - sogar mit gelegentlich mal funktionierender Belüftung, ist aber nur von 21 bis 22:30 Uhr geöffnet, wobei es in der letzten halben Stunde auch hier nichts mehr zu trinken gibt, weil der Kellner - sofern er überhaupt auffindbar ist - die Gertränke aus dem Restaurant holen muss, welches um 22 h schließt. Und bevor man sich eine Shisha bestellt, sollte man zunächst sicher stellen, dass das Desinfektionsspray parat steht, denn Einmal-Mundstücke gibts nicht, und die Wasserpfeifen machen insgesamt auch einen schmuddeligen Eindruck. Das Essen entsprach dem unteren ägyptischen Durchschnitt. Jeden Abend gab's Rindfleisch, Chicken und Fisch, jeweils mit variierenden Soßen und trotzdem immer ziemlich trocken, um nicht zu sagen zäh. Mittagsbuffet gibt es nicht, dafür Snacks an der Strandbar. Da das Mangroove Bay als einzeln stehendes Hotel zwischen El Quesir und Marsa Alam liegt, hat man als Hotelgast auch keine Möglichkeit der Tristesse zu entfliehen. Einziger Lichtblick im Mangroove Bay war die Tauchbasis, wo alles bestens gepflegt und durchorganisiert ist. Jeder Taucher bekommt eine ausführliche Einweisung in die Basis, Nitrox gibt`s mit entsprechendem Brevet kostenlos und am wunderschönen Hausriff kann man im Prinzip jederzeit tauchen, wobei man sich vom zu den Öffnungszeiten bereitstehenden Zodiac zum gewünschten Einstiegspunkt bringen lassen kann. Nur der Preis für einen Hausriff-TG erschien mir mit 23€ (einschließlich Zodiac) ein wenig zu hoch, wobei eine Tagesausfahrt mit 2 TG nur 46€ kostet. Nacht-TG werden regelmäßig angeboten. Fazit: Sorry für die tolle Tauchbasis, aber in dieses Hotel kriegen mich keine 10 Pferde mehr. Ein schlechteres Strandresort habe ich bei meinen vielen Ägypten-Aufenthalten noch nicht gesehen.

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