Hotel Jinene

Eigentlich begann der Urlaub schon am Flughafen Monastir schlecht: Unser gebuchtes Hotel "Royal Beach" ist überbucht und so setzte man meine Freundin und mich ins "Jinene Beach" ab. Ich möchte hier im Groben eine Einteilung von Negativ und Positiv machen. Ich will mit dem Positiven beginnen: Das Personal ist bis auf Ausnahmen sehr freundlich. Die Sauberkeit ist im Hotel OK. Die Animateure gehen sehr gut mit den Kleinen um und sind sehr bemüht, das täglich wiederholende Programm abzuspulen. Nun zum Negativen: Das Bad ist eine Katastrophe (alt, dringendst renovierungsbedürftig, sehr schlechte Klospülung, ekelerregende Badewanne mit Duschvorhang). Aus dem dicken Teppich im Zimmer läßt sich der Strandsand kaum vollständig entfernen. Wenn man das SAT-TV-Gerät nimmt, (Gebühr) muß man dennoch auf deutschsprachige Programme verzichten. An zwei Tagen wollte die Putzfrau unser Zimmer nach 13.30 Uhr reinigen, so daß dies flachfiel. Im Flur, auf dem Weg zu unserem Zimmer, machte sich der starke "Duft" von Diesel breit (täglich). Das Essen ist wohl eher für die englische Gesellschaft gemacht. Ein normales Brötchen haben wir nicht gesehen, dafür leider nur altes Baguettebrot und eine Sorte "Kinderwurst". Der Kaffee war eine Zumutung, ebenso wie die mangelhaft abgewickelte Bestecknachfuhr. Wollten einmal den Billardtisch im Keller nutzen. Kamen nach Einwurf von 3 Dinar auf 4 Bälle, so daß das Spiel ausfiel. Erstattet worden wäre dies vielleicht nach hartnäckiger Reklamation. Hatten zu diesem Zeitpunkt nicht mehr die Motivation dieses zu tun. So blieb es beim "Werd ich mit Chef sprechen". Einen anderen Tag VERSUCHTEN wir uns im Tennis. Gelang nicht, da beide Tennisschläger fast keinen Griff mehr hatten und die Bälle (2) frieren würden, wenn der Filz sie wärmen sollte. Das Tennisnetz war von Löchern zersät. Zu versuchen per Zeitung einigermaßen auf dem Laufenden zu bleiben war auch kein Erfolg, da es nur Ausgaben von von zwei Tagen gab. Dafür wurde man bereits in der Hotelanlage auf die harte Realität des Ansprechens in der "freien Wildbahn" wie Strand oder Medina "vorbereitet". Was uns an einem Tag in Sousse widerfahren ist, läßt mich heute noch zusammenzucken. Mit zum Teil aggressiver Methode, die bis hin zu Bedrohung und körperkontakt-freudigem Ansprechen gehen, versuchen einige Verkäufer zu ihrem Glück zu kommen. Alles in Allem war dies für mich ein ziemlich erschreckender "Urlaub", der das Wort nicht verdient. Bei mir hat Tunesien einen nachhaltigen, aber mehr als negativen Eindruck hinterlassen, der mich davon abhalten wird, dieses Land noch einmal zu bereisen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand