Hotel Jardim Atlantico

Das Hotel wurde 1991 bis 1993 erbaut und ist somit nicht mehr neu. Aber alles ist sauber und gepflegt. Wir haben hier zwei erholsame und abwechslungsreiche Wochen unter lauter netten Leuten verbracht. Die Gästestruktur ist bunt gemischt. Altersdurchschnitt geschätzt 50 - 60 Jahre, erfreulicherweise aber auch junge Leute. In den Ferien einige Familien mit Kindern. Hauptsächlich Deutsche und Niederländer, aber auch Briten, Franzosen, Dänen etc.

Wir waren im Apartement 6301, 2. Ebene den Hang hinunter untergebracht. Somit kann ich auch nur dieses bewerten. Das Apartement hatte ein separates Schlafzimmer mit direktem Zugang zum Bad und zu einem begehbaren Kleiderschrank. Große Fensterfront mit direktem Zugang zur Terrasse, superbequemen Boxspringbett, Sideboard mit viel Platz für Kleinkram und Spiegel darüber. Begehbarer Kleiderschrank mit Tresor (Schlüssel für 20 Euro), viele Ablageflächen und jede Menge Kleiderbügel. Bad mit Badewanne, Waschtisch mit Ablagefläche herum und großem Spiegel, altem Föhn, Seifenspender, Bidet und Toilette. Der Toilettensitz sollte dringend erneuert werden. Da das Bad über kein Fenster verfügt, roch es bei geschlossener Tür oftmals etwas aus dem Abfluß. Der Wohnbereich hatte ebenfalls eine große Fensterfront mit direktem Zugang zur Terrasse und zwei kleine Fenster Richtung Paul do Mar. Die Möbel sind nicht mehr die neuesten, aber in Ordnung. Sideboard, Sofa, Sessel, kleiner Sofatisch, Flachbildschirm mit mehreren deutschspachigen Programmen, Tisch mit 4 Stühlen und einem winzigen, elektrischen Heizgerät, welches den großen Raum kaum heizt. Keine Zentralheizung oder Klimaanlage (was bei Normaltemperaturen wohl auch nicht nötig ist). Bei uns hatte es die ersten Tage Sturm und Regen, so dass ein wenig mehr Wärme im Zimmer schon gut getan hätte. Küchenzeile mit Spülmaschine, Backofen, 4 Herdplatten, Spüle, Toaster und Kaffeemaschine. Kaum Geschirr und Besteck. Der Boden ist komplett gefliest. Auf der Terrasse steht ein Bistrotisch mit 2 Stühlen. Aufgrund der Größe der Terrasse wäre eine Liege sehr wünschenswert gewesen. Da das Apartement am Ende des Ganges lag, war es sehr ruhig. Toilettenspülungen, Duschen und Stühlerucken der Nachbarn waren aber deutlich zu hören.

Das Abendessen besteht aus einer Tagessuppe, verschiedenen Salaten und Dressings, Reis/Nudeln und Kartoffeln, Gemüse, immer zwei Fisch- und Fleischgerichten, sowie einem Dessert-Buffet. Alles recht schmackhaft und traditionell mit mediterranen Gewürzen zubereitet. Leider sind die Speisen aus den Warmhaltegefäßen oft nicht mehr richtig warm, teils sogar kalt und durch das Abdecken leider auch nicht knusprig. Das Frühstücksbuffet war sehr reichhaltig. Frische Säfte und energetische Wasser, Cerealien mit warmer und kalter Milch, Obstsalat nur aus frischem Obst, verschiedene Quark/Joghurt, verschiedenes Gebäck und Brötchen, kleine Käse- und Wurstauswahl, Bacon und Würstchen, Spiegelei/Rührei/gekochtes Ei/Omelett, Tomaten, Kaffee, Tee usw. Alles prima, wären die Eier nicht meist kalt aus den Warmhaltegefäßen gekommen, was auch für den Bacon und die Würstchen gilt. Selbst frisch nachgefüllte Spiegeleier waren kalt. Schade!

Das Apartement wurde täglich gut gereinigt, wir hatten nichts zu beanstanden. Immer genügend Toilettenpapier, 2. Decke wurde auf Anfrage sofort bereitgestellt. An der Rezeption wurden wir freundlich empfangen und alle unsere Anfragen zu unserer Zufriedenheit erfüllt. Die Schlußabrechnung war korrekt und mit Kreditkarte einfach zu begleichen. Großteils kamen wir mit Deutsch zurecht, manchmal half auch ein wenig Englisch. Zweimal habe ich mich im Wellnessbereich verwöhnen lassen, was ich nur jedem empfehlen kann. Sehr angenehme, ruhige, unaufdringliche Atmospäre. Der Service im Barbereich war in Ordnung, nur im Restaurantbereich hakte es manchmal etwas. Teils mussten wir recht lange auf die Getränke warten, teils wurden Tische nur schleppend neu eingedeckt. Auch das Auffüllen der leeren Warmhaltegefäße erfolgte manchmal sehr schleppend. Alle Kellnerinnen/Kellner sind freundlich und bemüht. Sie geben sicher ihr bestes und man ist ja im Urlaub.

Wie ja bereits auf den Fotos zu sehen ist, liegt das Hotel ruhig und abgeschieden außerhalb von Prazeres am Ende der Straße (also kein Durchgangsverkehr), aber mit wunderbarem Blick auf den Atlantik. Eine gut ausgebaute Straße führt von der Küste nach oben. Erst bei der Zufahrt zum Hotel wird es durch die vielen geparkten Autos etwas eng. Ein separater Parkplatz steht zur Verfügung, wenn abends alle Mietwägen wieder da sind und es voll wird. Der Transfer vom Flughafen dauerte 50 Minuten. Prazeres selbst ist auf den ersten Blick nicht wirklich sehenswert. Wir empfehlen jedoch sehr, an der botanisch/kulturellen Führung von Mauricio (Guest Relation) teilzunehmen. Man erfährt viel über Botanik, Land und Leute, und warum manches so ist, wie es ist. Danach fährt man mit anderen Augen über der Insel.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Da wir außer Außenpool, Mini-Innenpool und Fitnessraum (der übrigens nicht sehr einladend im Keller liegt) keine weiteren Erwartungen an Freizeitangebote des Hotels hatten (man reist ja zum wandern an), waren wir doch angenehm überrascht. Ein hoteleigener, kostenloser Shuttle-Bus bringt zu und holt von bestimmten Wanderungen ab. Zweimal die Woche kann man für 23 Euro nach Funchal und zurück fahren. Mittwochs kann man an einem Aufforstungsprojekt auf der Hochebene Paul da Serra teilnehmen. Pflanzen und Grillen auf Lorbeerspieß mit Mauricio (Guest Relation) und Leuten vom Personal. Wie schon erwähnt, freitags die botanisch/kulturelle Führung mit Mauricio durch Prazeres. Abends gibt es oft Live-Musik in der Lobby von teils recht begabten Musikern. Einmal die Woche kann man abends die Zubereitung des madeirensischen Getränks "Poncha" lernen und natürlich auch kostenlos testen. Im Konferenzraum werden abends diverse Filme und Dias über Levadas, Wale usw. gezeigt. Sonntags ist immer Folkloreabend in der Lobby, mit Musik und Tanzgruppe. Bei einem einwöchigen Aufenthalt kommt man durchaus auch ohne Mietwagen aus, dann sind die Angebote aber erschöpft und die vielen anderen sehenswerten Seiten der Insel sollten mit einem Mietwagen, durch geführte Wanderungen oder organisierte Touren erforscht werden.