Hotel Jardim Atlantico

Bei vorherigen Bewertungen, erwähnte jemand, dass dieses Hotel schon etwas in die Jahre gekommen sei. Ich möchte dazu nur anmerken, dass meine Frau vor 18 ! Jahren schon einmal dort Gast war und sie das Gefühl einer Zeitreise überkam, da die gesamte Einrichtung, inkl. Tagesdecke und Gardinen, identisch war mit der Damaligen. Was sich übrigens mit Fotos von damals belegen lässt. Ausführlicher dazu in den Unterabschnitten der Beurteilung. Als absolut Spitze, neben der Aussicht (aber dafür kann das Hotel nichts) , möchte ich das Personal erwähnen. Stets freundlich und ganz auf den Gast ausgerichtet. Ein 5* Personal im 3* Haus. Auch dazu später mehr. Ich empfehle das Haus trotzdem weiter, da in seiner Gesamtheit das Positive überwog. Nur würde ich den 4ten Stern vom Eingangschild entfernen. Drei sind genug.

Obwohl nachweisbar nicht mehr die Jüngste, so war die Einrichtung nicht beschädigt oder gar unbrauchbar. Die Jahre zeigten sich eher in dem Umstand, dass die Türen des Wandschrankes nur mit kräftigem Zureden schlossen und die Polster des Sofas besser nicht ohne Decke genutzt wurden. Das Kunststoffgehäuse des Föns, welches eher einem Handtrockner im öffentlichen WC glich, hatte schon die gelbliche Patina der Jahre angenommen und der Luftstrom aus dem Föhn ist nichts für empfindliche Nasen. Meine Empfehlung: bringen sie ihren eigenen mit. Wer weiche Matratzen liebt, kommt voll auf seine Kosten. Man kann sie nicht als durchgelegen bezeichnen, aber halt als sehr weich, fast schon wasserbettmäßig. Als schade und einem 4* Hotel nicht angemessen, empfanden wir, das Fehlen einer oder besser zwei Liegen (da Doppelzimmer) auf dem geräumigen Balkon. Die ungemütlichen Gartenstühle waren einem entspannten Sonnen eher unzuträglich. Ich weiß nicht wie die Inselversorgung bezüglich digitalem Fernsehen allgemein so ist, aber die im Zimmer-TV ging gegen Null und somit auch die Verfügbarkeit einiger Sender sowie die Qualität des Bildes. Traurig für 4*. Genauso wie der Umstand, dass WLAN einzig in der Hotellobby angeboten wurde. Was dazu führte, dass sich nach den Mahlzeiten dort alle Gäste knubbelten und der WLAN-Empfang dementsprechend in die Knie ging. Auch traurig für 4*

Ich möchte diese Kategorie unter die Überschrift stellen: „ Geiz ist geil“. Hier merkte man den Kostendruck der Tourismusbranche am stärksten. TUI will seinen Schnitt machen und der Hotelier auch, aber trotzdem ist man der, meiner Ansicht nach fälschlichen Meinung, dass man Gäste nur über„billig“ bekommt. Also wo wird gespart? Bei der Unterhaltung des Hotels und beim Essen. Oft auch beim Personal, was aber hier keine negativen Auswirkungen hatte. 14 Tage Urlaub und INSGESAMT nur vier verschiedene Sorten Wurst, sowie drei Sorten Käse zum Frühstück. Der Tante-Emma Laden in Prazeres hatte ein größeres Angebot. Hinzukommt, dass die Wurst in Geschmack und Aussehen fernab deutscher Norm lag. Auch hier bot der Tante-Emma Laden besseres. Ich verlange und erwarte gar kein tägliches Riesenangebot. Zwei, drei Sorten pro Tag reichen, aber von einem auf den anderen Tag hätte es durchaus Abwechslung sein können. Zumindest wenn es wenige hundert Meter weiter im Geschäft angeboten wird, also auf der Insel durchaus vorrätig ist. Zum Thema Abendessen kann ich nur sagen, dass der Koch uns immer wieder mit seiner konsequenten Art überrascht hat, Gewürze jeglicher Art zu meiden. Man kann wahrlich nicht behaupten das Essen hätte schlecht geschmeckt, es hat einfach nach rein gar nichts geschmeckt. Abwechslung im Angebot war durchaus gegeben, auch wenn die Kombinationen recht seltsam anmuteten. Und es war, wenn auch lieblos angerichtet, nicht verkocht, angebrannt oder ähnliches. Aber es hat schlichtweg und ergreifend nach Nichts geschmeckt. Nicht mal die Suppe. Wenn nicht drangestanden hätte, was es hätte sein sollen, niemand hätte es erraten (ausgenommen die Tomatensuppe). Der Nachtisch bestand zu 99% aus div. Kuchen und puddingähnlichen Substanzen. Alles Hauptsache bunt und süß. In Funchal gibt es einen sehr berühmten Bauernmarkt auf dem vielfältiges Obst angeboten wird. Warum hat sich dies noch nicht bis zum Hotel herumgesprochen? Warum ist man immer noch der Meinung, seine Gäste in einen Zuckerschock versetzen zu müssen? Oder hat der Koch in türkischen Hotels gelernt? Aber abschließend gilt mein Dank trotzdem diesem Küchenchef. Durch seine Küche, habe ich mich beim Frühstück gesund, da nur mit Cerealien ernährt und am Abendbuffet nur begrenzt gegessen um satt zu werden. Letztendlich habe ich ihm zu verdanken, dass mir die üblichen Urlaubspfunde erspart blieben.

Zu diesem Thema gerate ich fast ins Schwärmen. Das Personal bekommt von mir satte 5 Hotelsterne und 6 Sonnen. Alles für den Dackel. Nee, Entschuldigung. Alles für den Gast und mag dieser noch so kompliziert gewesen sein. War der deutsche Tourist mal wieder nicht in der Lage, oder auch nicht willens, wenn schon nicht in der Landessprache, so doch mit einem Mindestmaß an Englisch zu agieren, dann war es für das Personal eine Selbstverständlichkeit es halt auf Deutsch zu versuchen. Und selbst wenn der Gast es nicht mal für nötig hielt Hochdeutsch zu sprechen, sondern sich voll in seinem Akzent auslebte, selbst dann war das Personal nicht zu erschüttern. Und mit dieser Einstellung zum Thema Service am Gast handelte das Personal in allen Angelegenheiten. Meine Hochachtung.

Wie schon eingangs erwähnt ist die Aussicht unschlagbar. Alle Zimmer haben Meerblick, man könnte auch sagen Mehrblick. >>Soweit die Augen tragen<<. Man spürt die enorme Weite des Ozeans und mit dem Bild der Weltkarte vorm inneren Auge, überkommt einem das Gefühl von eigener Unscheinbarkeit gegenüber diesen Dimensionen. Auf Neudeutsch ausgedrückt - ideal zum downchillen oder erden. Nun aber genug geschwärmt. Die Lage des Hotels ist sehr abgelegen (Transferzeit ab Flughafen 1Std). Partygänger oder Nachtschwärmer sind dort absolut fehl am Platze. Dieses Hotel ist aber ein spitzenmäßiger Ausgangspunkt für Wanderer. Entweder direkt vom Hotel selber, mit dem hoteleigenen Kleinbus "ausgesetzt" und zurück auf Schusters Rappen, oder unterwegs mit organisierten Touren. Für Touristen, welche lieber Land und Leute kennen lernen wollen, ist ein Mietwagen allerdings ein absolutes Muss. Öffentlicher Nahverkehr gehört nicht wirklich zu den Highlights der Insel. Allerdings beinhaltet diese Abgelegenheit eine wirklich extreme, fast schon gespenstische Stille. Keinerlei Straßenlärm oder sonstige Alltagsgeräusche dringen bis zum Hotel. Nur das leise Rauschen des Windes dringt ans Ohr. Für Großstadtmenschen ein nie gekanntes Erlebnis.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Aussen und Innenpool - Tennisanlage - und ein hauseigenes Ausflugsprogramm. Im Prospekt wird zwar auch ein Fitnessraum bepriesen, aber der ist auch ein Opfer zeitbedingter Degeneration geworden. Oder anders ausgedrückt: hier hat nicht nur ein Zahn der Zeit daran genagt Ausserdem Wellnessangebote, welche allerdings nicht im Reisepreis inbegriffen sind. Jede Menge Natur zum wandern und eine sehenswerte Insel, welche jeden einlädt sie auf seine eigene Art zu entdecken. Also Freizeitangebote satt für 14 Tage und mehr. Wer allerdings Freizeitangebote aller Ballermann sucht, ist hier falsch, aber sowas von. Familien sei gesagt, das Urlaubsansprüche von Kindern oder Jugendlichen oftmals andere sind, als sie hier geboten werden. Das zeigt sich schon darin, dass es hier keinen Kinderspielplatz oder sonstige Kinderanimation gibt, der nächste Strand (sofern man ihn als solches bezeichnen kann) weit weg ist und pupertierende Teenager ihre Freizeitgestaltung mangels anständiger WLAN Versorgung nicht mal im Netz ausleben könnten. Trekking / Hiking, Sightseeing, Chillen und ein paar Inputs für den Aktivity Tracker, mehr ist hier nicht. Und das ist gut so. Übersetzung: Wandern, Land und Leute erleben, Entspannung und Sport