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Alexandra Maria (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juli 2009 • 3-5 Tage • Stadt
Mehr Pension als Hotel, nicht zu viel erwarten!
3,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut
  • Zustand des Hotels
    Eher gut
  • Allgemeine Sauberkeit
    Gut

Schon die Struktur des Hotel “Inos“ hat weniger Hotelcharakter, sondern erinnert eher an eine mittelgroße Pension. So besitzt das “Inos“ seltsamerweise weder eine “Lobby“, noch irgendwelche anderen “öffentlichen Räume“, auch keinen Innenhof – man geht an der Rezeption vorbei zum Lift und fährt hoch ins Zimmer. So gibt es vom Hotel also wenig mehr zu sehen und zu erleben, als “Zimmer“ und “Lift“ – zudem noch den wirklich unrühmlichen “Speisesaal“. Die Zimmer selbst sind geräumig, hell und sehr sauber – es gibt große Schränke mit reichlich Ablagefläche, einen Schreibtisch, einen winzigen Fernseher, eigener Safe befindet sich im Kleiderschrank. Wir hatten ein Doppelbett von ausreichender Größe mit einer unglaublich weichen Matratze (so dass man wirklich jeden Morgen mit Rückenschmerzen aufwachte und erst mal sämtliche Rückenwirbel neu sortieren musste...), frische Bettwäsche gab es während unseres dreitägigen Aufenthaltes nicht. Was wir an den warmen Sommerabenden im Juli wirklich vermisst haben, war ein Balkon. Die größeren Zimmer (Suiten), besitzen Balkone –sowohl nach vorn zur Straße als auch nach hinten ins Grüne - die Standart-Doppelzimmer jedoch nicht. Das ganze Hotel ist übrigens Nichtraucherzone - wer rauchen will, tut dies an der Straße, direkt auf dem Bürgersteig (wo man durchaus nette Begegnungen mit Passanten haben kann – so lernten wir die nette alte Dame von schräg gegenüber kennen und auch die Frau mit dem schwererziehbaren Hund). Ein Pluspunkt des Hotel Inos ist hingegen das gratis W-Lan-Angebot in allen Zimmern, so kann man Ipod oder Laptop jederzeit nutzen – bei einem Städtetrip sehr sinnvoll! Leider ist das ganze Hotel relativ hellhörig - wir hörten jeden Schritt in den Zimmern über uns, sowie tags und nachts die Toilettenspülung anderer Gäste. Im Bad gibt es zum Duschen eine kleine und unpraktische Plastikduschwanne, leider weder Abluft noch Fenster im Badezimmer. Handtuchwechsel nach Bedarf. Schön war hingegen der bereitgestellte Föhn sowie Seife und Duschgel (weniger schön war das einlagige Toilettenpapier). Frühstück in Buffetform gab es von 7 bis 10 Uhr im Speisesaal links neben der Rezeption. Dieser “Speisesaal“ ist ein kahler, fensterloser (!) neonbeleuchteter Raum, scheußlich dekoriert mit einigen Plastikblumen und einem Plastikbonsai. Das ganze Ambiente versprüht einen derart fiesen, poststalinistischen Ostblockcharme – man traut seinen Augen kaum! Dabei ist das Frühstück nicht einmal schlecht – es wird bloß in dieser völlig trostlosen Atmosphäre so lieblos präsentiert! Einziger Lichtblick ist hier der Unterhaltungswert beim Frühstück: zwei betagte Küchendamen haben es sich in ihrem Refugium zur Aufgabe gemacht, das Buffet jederzeit (!) komplett zu halten und jedes fehlende Teil sofort (!) aufzufüllen. Selbstverständlich ist das in einem Raum mit vielen frühstückenden Menschen keine leichte Aufgabe - aber sie geben wirklich ihr Bestes. Und das geht so: jemand nimmt sich eine Scheibe Käse von der Käseplatte. Möglicherweise nimmt danach noch jemand eine Scheibe Käse von der Käseplatte. Von den dreißig Käsescheiben fehlen dann also schon zwei! Damit ist das Büffet quasi “defizitär“ – das darf nicht sein. Sofort kommt eine der beiden Küchendamen herangerauscht, schnappt sich die ganze Platte und trägt sie in die Küche. In der Zeit, die sie dann brauchen, um die Käseplatte wieder zu “komplettieren“, bekommt eben niemand Käse. Das ist auf eine niedliche Art irgendwie perfektionistisch – aber es ist eben auch absolut unprofessionell und ineffektiv. (Dennoch machte es uns jeden Morgen ziemlichen Spaß, uns dieses Spektakel anzuschauen und gelegentlich – nur um die Sache in Gang zu halten – eine Scheibe Käse zu nehmen...). Lage: Die Lage des “Inos“ ist wirklich prima - nur wenige Gehminuten zur Tram-Station “Podolska Vodana“, von dort fuhren wir mit der Linie 17 an der Moldau entlang in die Stadt (in 5 Minuten bis zur Karlsbrücke oder weiter bis “Starometska“, als Ausgangspunkt für die Josefstadt). Auf dem Weg zur Tram befanden sich eine Apotheke, mehrere Tabaklädchen und kleine Supermärkte, sowie unten an der Straße das wunderbare kleine Grillrestaurant “Negatif“. Dort gefiel es uns so gut, dass wir gleich an zwei Abenden dort einkehrten. Außerdem war es nicht teuer: wir zahlten für zwei Hauptgerichte, ein großes tschechisches Bier, dazu diverse Kaffees und Colas ganze 23 Euro. Besonders nett war, dass man dort bei dem schönen Wetter abends auf der überdachten Terrasse sitzen konnte– ein Luxus, den das Hotel “Inos“ leider nicht (jedem) bietet. Vom Flughafen zum Hotel haben wir mit dem Taxi 625 Kronen bezahlt, zurück sind wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren: mit der Tram 21 bis Nationalstraße, ab dort mit der U-Bahn Linie B bis Endstation, dann mit dem Bus 100 bis zum Flughafen (mit leichtem Gepäck problemlos machbar). Ein 3-Tages-Ticket für Prag kostet umgerechnet 13 Euro pro Person und lohnt sich ganz unbedingt. Die Stadt hat ein hervorragend ausgebautes Streckennetz für U-Bahn, Tram und Bus. Fazit: das Hotel “Inos“ ist eine sehr einfache, wenig komfortable, aber zentrumsnahe Unterkunft - für den sehr günstigen Preis (123 Euro für 3 Nächte im Doppelzimmer) insgesamt gerade noch akzeptabel. Sicherlich unter den “günstigen“ Hotels eines der besseren. Doch wenn wir abends müde und fußlahm ins “Inos“ zurück kamen, habe ich mich jedes Mal geärgert, nicht in ein etwas komfortableres Hotel investiert zu haben – eines, in dem man sich von einem langen und anstrengenden (aber wunderschönen!) Sightseeing-Tag in Prag erholen und gut regenerieren kann. Es fehlt dem “Inos“ einfach an Charme, am Wohlfühlfaktor. Was wir vermissten? Ein wirklich bequemes Bett. Eine vernünftige Dusche ohne “Überraschungs-Temperatur“. Tolles Frühstück. Ein kleiner Balkon oder ein netter Innenhof. Angenehme Atmosphäre. Würde ich das “Inos“ noch einmal buchen? Eher nicht – ein Kurzurlaub in Prag ist einfach zu schade für solche Erfahrungen.


Zimmer
  • Eher schlecht
    • Zimmergröße
      Eher gut
    • Sauberkeit
      Eher gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Eher schlecht

    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Sehr schlecht
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Eher gut
    • Essensauswahl
      Schlecht
    • Geschmack
      Eher schlecht

    Service
  • Eher schlecht
    • Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)
      Eher schlecht
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Schlecht
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Schlecht

    Lage & Umgebung
  • Eher gut
    • Einkaufsmöglichkeiten in Umgebung
      Eher gut
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Eher gut

    Aktivitäten
  • Sehr schlecht
    • Freizeitangebot
      Sehr schlecht

    Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Verkehrsanbindung
    • Lage für Sehenswürdigkeiten
      Eher gut

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3-5 Tage im Juli 2009
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Alexandra Maria
    Alter:36-40
    Bewertungen:38