Hotel Ilusion Moreyó

Gerade glücklich wieder angekommen ein paar Bemerkungen. zuerst das positive: Mallorca ist schön! Es gibt dort weitab vom Ballermann ein paar wirklich schöne Ecken. Cala Bona (das Hotel liegt NICHT in Cala Millor) gehört, unserer Meinung nach, nicht dazu. Ja, wir wussten vorher, dass Cala Bona in fester Hand der Engländer liegt. Ja, wir wussten, dass die englische Küche nicht unbedingt unser Geschmack ist. ja, wir hatten vorher die anderen Bewertungen gelesen. Nein, wir ahnten nicht im Geringsten, was auf uns zukommen würde. Wir wussten auch nicht, dass das Hotel entgegen der Angaben tatsächlich nur einen Stern hat, was uns normalerweise auch nicht vom Buchen abgehalten hätte. Der Check in funktionierte reibungslos, sehr freundlich und kompetent wurde uns ein Zimmer zur Poolseite gegeben. Ein paar Brocken Spanisch wirken Wunder (die Damen sprechen aber auch sehr gut Deutsch und natürlich Englisch). Das Zimmer allerdings trieb uns die Tränen in die Augen - vom strengen Geruch nach Chlor oder irgendeinem Desinfektionsmittel. Das Bad wiederum wartete mit intensiven Schimmelgeruch auf. Wir sind eigentlich nicht pingelig und buchen oft einfache Kategorien, da wir das Zimmer tatsächlich nur zum Schlafen brauchen. So etwas hatten wir bisher allerdings noch nicht erlebt... Das Frühstücksbüffet machte zunächst einen ganz guten Eindruck - entwickelte sich aber immer mehr zur Katastrophe. Wer nicht unbedingt auf weiße Bohnen, in Fett ertränkten gebratenen Schinken und Würstchen steht, hat ein Problem. Ich habe keine Ahnung mit welcher Technik es gelingt, Brötchen in Pingpongbälle zu verwandeln, in denen das Messer feststeckt und sich nicht mehr bewegen lässt. Das Abendessen war entsprechend - ein Fisch- und ein Fleischgericht täglich, wobei das Fischgericht SEHR fischig und das Fleisch oft undefinierbar war. Da wir im Hinterhof die Kochgerüche im Zimmer hatten, waren wir meist schon vorher satt. Bisher haben wir eigentlich immer etwas Essbares gefunden, hier haben wir uns eine Woche von Obst (sehr frisch und lecker) ernährt. Das Zimmer wurde in dieser einen Woche keinmal gewischt und auch das Bad nicht gesäubert. Die vielen blonden Haare in den Ecken lagen auch am Abreisetag noch rum (habe im übrigen lange schwarze Haare - von mir waren die also nicht...), die Handtücher wurden manchmal gewechselt, manchmal fanden wir sie auch auf dem Balkon, zum trocknen über die Stühle gehängt. Abends lohnt sich auf jeden Fall der Weg nach Cala Millor, besonders schön sind die kleinen Geschäfte und die netten Bars. Wenn man allerdings im hohen Alter von 45 ist, wird man von den Werbern für T-Shirt-Parties u. s.w. konsequent ignoriert. Egal, wir haben uns trotzdem unter das "junge Volk" gemischt - und es hat Spass gemacht. Zurück lohnt sich dann allerdings der Einsatz von 4 Euro fürs Taxi, es ist nämlich ein ganz schön weiter Weg. In der Nähe des Hotels gibt es auch eine kleine, nicht so schöne Badebucht, allerdings mit vielen Steinen im Wasser und nur einem ganz schmalen Sandzugang (etwa in der Mitte, wo der große Stein am Strand liegt). Nach einem Sturm in der dritten Nacht war der jedoch auch noch mit Steinen zugeschüttet und ein Traktor baggerte am Strand bergeweise Seegras zusammen (sehr "leckerer" Geruch, wenn es in der Sonne trocknet). Dann haben wir uns ein Mietauto genommen - und was soll ich sagen: Mallorca ist schön...

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