- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das H10 Tindaya ist ein neues ****-All-inclusive-Hotel am Südende der Costa Calma. Es verfügt über 277 Doppelzimmer unterschiedlicher Kategorien und Größen (77 Familienzimmer) verteilt auf 6 Etagen. Das Hotel wurde im Dezember 2004 eröffnet und ist daher noch in einem sehr guten Zustand. Der Eingang von der Strasse zur Rezeption liegt im 4. Stock, Restaurant und Bar befinden sich in Stockwerk 3. Die Architektur ist gelungen interessant, wirkt aber auf manchen Gast im Innenbereich ein wenig unterkühlt. Das außen hauptsächlich in warmen rötlichen Erdtönen mit blauen Details gehaltene, auf einem Hang stehende, großzügig gebaute „Pueblo“-Gebäude hat einen mit Springbrunnen gestalteten Innenbereich. Dieser kann poolseitig mit zusätzlichen Liegen und von der innen liegenden Bar aus mit Tischen und Stühlen bestückt werden. Von dort aus, erreicht man zunächst über Treppe und Aufzüge den ersten Poolbereich und die Pool-Bar. Ein wenig tiefer liegt der zweite Poolbereich mit dem Zugang zum noch tiefer gelegenen Strand. Der dritte Poolbereich mit Bar liegt im „italienischen Teil“ der Anlage, der durch einen kleinen künstlichen Flusslauf mit Brücken geschickt vom Rest der Pool-Anlage getrennt aber nicht abgeschnitten ist. Das Hotel ist nämlich eigentlich in zwei Teile geteilt. Es gibt ein „H10 Tindaya“ und einen „Veraclub Tindaya“ mit eigener Rezeptionen und eigenem Restaurant. Zur Gästestruktur im H10 Tindaya kann man sagen, dass (wahrscheinlich reisezeitbedingt) sehr viele ältere Gäste aus Deutschland(ab 60) dort Urlaub machten, einige Familien mit Kindern, viele Paare und wenige Singles. Soweit wir das beurteilen können ist das Hotel behindertengerecht eingerichtet, die Familien- bzw. Kinderfreundlichkeit würden wir (trotz vorhandenem Kinderspielplatz) eher verneinen (Wir waren zwar ohne Kinder dort, haben aber selbst zwei Kinder und entsprechende Erfahrung). Irgendwie wirkte das Hotel, als stecke es noch ein wenig in den Kinderschuhen. Es ist eine sehr schöne Anlage, aber an Service, Organisation und vor allem an der Gastronomie muss noch gearbeitet werden. Es gilt aber auch hier der Grundsatz: „Sprechenden Menschen kann geholfen werden“. Wenn man das Gefühl hat, dass Anregungen gerne aufgegriffen werden und man sieht, dass sich etwas ändert, dann wächst die Gewissheit, dass sich dieses schöne neue Hotel noch positiv entwickeln wird. Deshalb würden wir dieses Hotel auch weiterempfehlen, auch wenn wir ihm zunächst einmal nur 3,5 spanische Sterne geben würden. Die deutsche Kundenbetreuerin arbeitet jedenfalls mit großem Einsatz an der Optimierung. Aber Vorsicht Fr. Boehnke, wir könnten wiederkommen!
Es gibt einfache DZ und solche mit zusätzlichem Wohnraum. Die Lage ist unterschiedlich gut, was teilweise mit dem etwas verspielten Baustil des Hotels zusammenhängt. Wir haben gehört, dass die Zimmerlage von den Buchungen der Reiseveranstalter abhängt. Zur Beachtung: Meerblick ist auch ein seitlicher Meerblick! Hinter der modern wirkenden Zimmereinrichtung verbirgt sich eine gewisse Schlichtheit, die wir aber als angenehm empfunden haben. Die Betten waren sehr gut (weil neu), das Bad dem Standard entsprechend ausgerüstet (kein Make-Up Spiegel). Kühlschrank, Fernseher, Safe sind vorhanden.
Die italienische Veraclub-Gäste haben eine eigenes Restaurant, eine eigene Pool-Bar und eine Disco. Den übrigen Gästen stehen das Restaurant (Stockwerk 3 auf der Hotel-Bar-Ebene) und die Pool-Bar zur Verfügung. Die Beurteilung der Qualität einer gastronomischen Einrichtung ist meist so unterschiedlich wie sich die Gästestruktur darstellt. Deshalb möchten wir uns eigentlich darauf beschränken, die Küche als insgesamt nicht schlecht, aber ziemlich langweilig und ideenlos zu bezeichnen. Das Personal (Küche und Service) ist zum größten Teil noch ungeschult und unerfahren, aber lernfähig. Es fehlt jemand, der auf die Details z. B. beim Show-Cooking und bei den Buffets achtet. Beispiel Pasta: Zwei Sorten vorgekochte Nudeln, zwei Soßen. Die Nudeln werden portionsweise in ein Sieb und dann für zwei Minuten in „warmes“ Wasser getaucht. In der Zwischenzeit wird eine „Monster“-Kelle Soße in einer Pfanne auf dem Gasherd erwärmt. Die Nudeln werden aus dem Wasserbad gehoben, dürfen max. 3 Sek. abtropfen und werden dann zu der Soße in die Pfanne gegeben, alles durchgerührt und zusammen „schwimmend auf einen flachen“ Teller (da keine anderen vorhanden) gegeben. Das wird zukünftig bestimmt besser gehen. Beispiel Dessert: Man sollte sich am Tiramisu nicht mit einer Pommes-Frites-Zange bedienen müssen. Auch hier war die zuständige Dame einsichtig und lernfähig. Wir könnten hier einige solcher Beispiele anführen. Auffällig war, dass an den Tagen, an denen eine Zufriedenheitsbefragung im Restaurant durchgeführt wurde, die Auswahl an Speisen reichhaltiger und interessanter war. Die Krönung ist allerdings der Koch an der Pool-Bar, Jose. Diesem Mann springt die Touristenverachtung regelrecht aus dem Gesicht. Er ist so dreist, dass er auf den Fußboden gefallenes rohes Fleisch in einem unbeobachtet geglaubten Augenblick wieder zurück auf die Anrichte legt. Oder er belegt Kinder neu angekommener Gäste, die sich noch nicht so richtig auskennen und deshalb etwas stumm und unbeholfen mit dem Teller in der Hand fragend vor ihm stehen, mit einem langen sehr unfreundlichen spanischen Spruch, und schmeißt dann unwillig ein Hotdog-Würstchen auf den Grill. Der Mann ist eigentlich untragbar. Ansonsten sind Sauberkeit und Hygiene durchaus gegeben, das Personal größtenteils bemüht. Manchmal ist die Freundlichkeit aber wirklich nur bei direktem Augenkontakt gegeben. Eine halbe Sekunde später fällt die Kinnlade dann wieder hinunter. Eine auffallend positive Ausnahme ist ein Kellner namens Pablo. Er ist sehr aufmerksam und korrekt, arbeitet schnell und dezent, und strahlt eine glaubwürdige Freundlichkeit aus. Nach dem Abendessen bleibt nur die Bar als Anlaufpunkt. Man hat eigentlich vier Möglichkeiten, sich dort aufzuhalten. In dem eigentlichen Saal mit Clubsesseln, Bühne und Theke; draußen im Freien an den Brunnen mit Stühlen, Tischen und Fenstern als Theke; vor der Bar an ca. 6-7 Tischen mit jeweils 3-4 merkwürdigen Korbsesseln und einem weitere Thekenteil (ca. 5m). Die Kinderdisco fand in dem Saal um 20:30 Uhr statt, daher blieb man zunächst lieber draußen. Danach wurde immer Bingo gespielt, Geschmachssache. Anschließend fand im Saal eine Show statt, die sehr häufig von den Animateuren dargeboten wurde. Und das war wirklich grottenschlecht! Also knubbelt sich abends zunächst mal alles vor der Bar. Bei einer Hotel-Auslastung von ca. 70% waren hier bereits die Kapazitäten völlig erschöpft.
Das Rezeptionspersonal ist freundlich und kompetent. Check-In und –Out verliefen sehr gut. Fremdsprachenkenntnisse waren durchaus vorhanden, wir erwarten sie im Ausland aber nicht grundsätzlich. Schließlich sind wir die Fremden in diesem Land und sollten uns deshalb sprachlich auch selbst ein wenig bemühen. Mit der Zimmerreinigung waren wir sehr zufrieden. Im Umgang mit Beschwerden bzw. gut gemeinten Hinweisen, wie man etwas optimieren kann, zeigte sich besonders die deutsche Kundenbetreuerin des Hotels (Fr. Joanna Boehnke) sehr engagiert und stets ansprechbar. Der spanische Hotelmanager hingegen konnte (bzw. wollte) seine Hotelgäste noch nicht einmal grüßen und verhielt sich lieber so, als hätte er mit dem Hotel und vor allem mit den Gästen überhaupt nichts zu tun. Sein Status fiel eigentlich nur dann auf, wenn er sich (mit Familie und Freunden) an der Hotel- oder Pool-Bar von seinem Personal am Tisch bedienen ließ, während anderen „normale“ Gäste sich am Nebentisch selbst bedienen mussten.
Die Anlage liegt 65 km vom Flughafen entfernt. Weiter südlich liegen an der Costa Calma (im Moment) nur noch das Pajara und das H10 Esmeralda. Eine neue Bushaltestelle für den Linienbus (Coasta Calma/La Lajita/La Pared) liegt jetzt direkt neben der Hotelvorfahrt. Zum Strand kommt man entweder durch die hoteleigene Unterführung oder besser über eine Mini-Promenade (Anlage zum Strand hin durch Tür verlassen, aber Karte nicht vergessen, 40 m nach rechts) und dann eine noch akzeptable Sand/Fels-Schräge (nach links) hinunter. Der Weg durch die Unterführung ist (zumindest im Augenblick noch) eine Frechheit! Es fehlen Stufen und ein begehbarer Abgang zum Strand. Wer da jetzt hinunter will (- hinauf ist es noch schwieriger -), riskiert etwas. Für Kinder, Ältere, Schwangere, Behinderte, oder Menschen mit Rücken- bzw. Bein-Problemen mit Sicherheit absolut nicht tauglich, wenn nicht sogar sehr gefährlich! Allerdings haben wir davon gehört, dass das Probleme „in Kürze“ (spanisch: manana, manana) behoben werden soll. Für Ausflüge bieten sich zunächst die günstigen Linienbusse an. Über die jeweiligen Reiseveranstalter kann man weitere Ausflüge buchen. Strandspaziergänge bzw. –wanderungen sind vor allem in Richtung Süden Esquinzo/Jandia empfehlenswert. Der kleine Spaziergang die Costa Calma hinauf tut es aber auch.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Tennis (Miniplatz), Minigolf, Volleyball (Veraclub), Fußballplatz (Veraclub), Wellnessbereich (Thalasso-Bad), Billardraum, Raum mit Kartenspieltischen, zwei kleine Geschäfte, Internetraum sind vorhanden. Strand- und Wasserqualität sind gut (nur, wie oben gesagt, der Weg dorthin ist problematisch). Die Pool-Liegen sind sehr gut und wohl insgesamt in ausreichender Zahl vorhanden. Handtücher kann man (15€ Kaution) leihen und nach Belieben täglich vormittags wechseln. Will man aber eine Liege mit Sonnenschirm haben, geht das übliche Theater los. Erstens waren oft Schirme defekt (Wind!) und zweitens morgens um neun Uhr alle Schattenplätze „reserviert“. An ca. 15 Schirmen am unteren Pool lagen auf allen ca. 50 Schatten-Liegen Hotel-Handtücher, obwohl nur insgesamt 4 Menschen dort waren. Das Personal tut sich verständlicherweise sehr schwer, dagegen vorzugehen. Bei Wind sind die Sonnen-Schirme ziemlich ungeeignet. Sie heben sogar aus den Bodenhülsen ab (Verletzungsgefahr!) Die Holz-Streben brechen leicht. Die Bodenhülsen sind teilweise an nicht durchdachten Positionen installiert, sodass man ab nachmittags nichts mehr von dem Schatten hat, weil man mit der Liege nicht auf die schräge Gartenfläche ziehen kann. Ein Kinderpool ist vorhanden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Mike |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |