Nach einigem Hin- und Her habe ich mich zuletzt doch für einen All-Inclusive Urlaub in der Türkei entschieden. Alleine schon beim Gedanken daran drehte sich mir der Magen um: Kindergeschrei, Zwangsanimation, Durchfallnächte, schattenlose Hitze, labbrige Pommes, fremde Haare auf dem Kissen. Meine Albtraumliste war lang. Mein Wunschbudget wurde um einiges überschritten, die Rezensionen, die Wasserrutschen und der Pinienwald hatten mich jedoch überzeugt. Somit war mein Hintergedanke: mehr ist mehr. Und ich wurde nicht enttäuscht. Das Hotel liegt sehr ruhig und abgeschirmt. Die weitläufige Anlage besteht aus einem Haupthaus, einem Nebengebäude (mit Thermalpool, Fitnessstudio und keinem Zugang für Kinder) und mehreren Bungalows und Villen. Türkischer Chic macht einen auf mondän und es funktioniert. Das Zimmer war perfekt, das Essen sehr gut, reichlich und rund um die Uhr verfügbar (wer nicht schon mal um 2 Uhr morgens Heißhunger auf ein Sandwich hatte, der werfe die erste Köfte). Das All in All-Inclusive wird wirklich sehr groß geschrieben und hätte ich meinem Sohn nicht leichtsinnigerweise versprochen, dass wir ihn in der Türkei neu einkleiden, hätte mich der Urlaub tatsächlich nur das gekostet, was ich auf der Plattform bezahlt habe (exklusive Trinkgeld), dafür weiß ich jetzt, dass Denim Tears der neueste heiße Scheiß in diesem Sommer war. Die Liegen am hoteleigenen Strand muss man tatsächlich mit einem Handtuch besetzen, falls man einmal die Möglichkeit haben möchte vor 16 Uhr den vom Essen sackschweren Körper, auf einer dieser Liegen auf dem wunderschönen Holzdeck über dem Wasser, in die Waagrechte zu hieven, um sich in regelmäßigen Abständen vom Inline skatenden Kellner einen Snack, Wasser oder den Cocktail der Stunde anbieten zu lassen. Mit ein bisschen Trinkgeld, hätte dieser auch keine Mühen gescheut, einen individuellen Wunsch zu erfüllen, allerdings habe ich die Gänge an die Bar genutzt um meine 500 Schritte pro Tag zu erreichen. Der Service im Hauptrestaurant war fast schon unangenehm peinlich gut. Nach ein paar Tagen kannten uns "unsere" Kellner bereits, halfen uns einen Tisch zu finden und bald wussten sie auch, was wir gerne trinken, hielten in der Hektik mal einen kurzen Plausch und jeder Wunsch wurde umgehend erfüllt. Hier ein großes und spezielles Lob an Yusuf und Musa, die unseren Restaurantbesuchen durch ihre Aufmerksamkeit und Freundlichkeit ein fast familiäres Flair verliehen haben. Unsere tägliche Routine: uns aufs Köstlichste voll fressen die von der Nahrungsaufnahme erschöpften Körper am Strand ausruhen Einnahme von Unmengen an Cocktails, Mocktails und Eiskaffee Abendspaziergang durch die Anlage und Babykatzen streicheln (freilaufende Katzen, die vom Hotel gefüttert werden und leider auch von den Touristen) uns vom abendlichen Show-Programm bespaßen zu lassen Fazit: falls ich wieder einmal die Lust verspüren sollte, eine Woche lang meine Grundbedürfnisse auf hedonistisch-phlegmatische Weise zu erfüllen, in einer Umgebung aus einem ausgewogenen Natur-Kitsch-Wellness-Verhältnis, wo die schwerwiegendsten Entscheidungen am Dessertbuffett getroffen werden, dann gerne wieder im Grand Yazici Club Turban Thermal.
Mein 12-jähriger Sohn und ich bekamen ein sprichwörtliches Doppelzimmer; mein Sohn hatte ein separates Zimmer mit Einzelbett und Sofasessel, samt eigenem Bad mit Dusche und WC und ein TV-Gerät (das nicht funktionierte). Ich verfügte über ein Zimmer mit Doppelbett und eigenem Bad und Balkon und ebenfalls einem Fernseher (der funktionierte). Das war eine sehr positive Überraschung, da wir nicht extra so ein Zimmer gebucht hatten, war aber perfekt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt. Balkon mit Richtung zum Rutschen-Pool, daher nachts sehr ruhig, was ich als angenehm empfunden habe. Die Zimmer waren allerdings auch sehr gut gedämmt.
Bombastische Buffets im Hauptrestaurant drei Mal täglich. Eine unglaubliche Vielfalt, täglich Vorspeisen-Specials (vom einfachen Reste-Cesars-Salad bis zu frisch gemachten Sushi), üppige Desserts, da blieben keine Wünsche offen. Für die Kleinen gibt es sogar einen eigenen Food-Court im Hauptrestaurant. Es ist eher laut und hektisch, vor allem drinnen. Draußen verlieren sich die Geräusche etwas. Mehrere A-la-Carte Restaurants, die ruhiger sind und verschiedene Spezialitäten anbieten. Tagsüber waren wir oft beim Kebab-Stand oder im türkischen Restaurant für einen Snack, der Teenager war regelmäßig beim Icecream-Parlour und Bubble-Tea-Stand und ich an der Bar für literweise iced coffee und Cocktails.
An der Rezeption teilweise schwierig mit Englisch, je nachdem wer gerade da war. Hier hätte ich mir etwas mehr Einsatz und Aufmerksamkeit gewünscht. Das fehlende Engagement an der Rezeption wird allerdings durch das Restaurantpersonal wett gemacht. Ich möchte erwähnen, dass mein Wunsch, ein Reisedokument auszudrucken, von der Rezeption umgehend und unkompliziert erfüllt wurde.
Die Anreise zum Hotel war bei unserer Buchung mit inbegriffen. Ein mittelgroßer, sehr abgeranzter Reisebus stand zur Verfügung, der mehrere Hotels angefahren ist. Den Bus mussten wir selbst suchen. Die Fahrt dauerte rund 2,5-3 Stunden vom Flughafen Dalaman. Der Shuttle zurück zum Flughafen war ein kleinerer, gepflegter Bus, hier ebenfalls mehrere Tourist:innen von unterschiedlichen Unterkünften.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Klassisch All-Inclusive: diverse Pools, Pool-Animation, ein Thermalbad ohne Zutritt für Kinder, ein Ruhepool und der Strand. Die 280 Dezibel Soundanlage am Animationspool überdeckt das Kindergeschrei locker. Der Animation konnte man weiträumig ausweichen. Freizeitangebote wie Bootstouren zu sehr günstigen Preisen direkt vom Hotel aus buchbar. Die Einkaufsmeile ist zu Fuß gut und schnell zu erreichen, wer gerne alle 2 Meter angesprochen werden möchte. Wir haben das Kind im hoteleigenen Shop eingekleidet, das sehr gute Ware zu den selben Preisen wie "draußen" anbietet. Der Besitzer und sein Angestellter sind überaus freundlich, der Besitzer spricht fließend Deutsch. Die Kinderbetreuung und Angebote kann ich nicht bewerten, da mein Sohn an der oberen Altersgrenze kratzt und sich vorwiegend für sein Handy interessiert. Es gibt eine kleine Spielhölle im Keller, wo er seine fünfzig Euro Urlaubsgeld verblasen hat. Die erschütternde Niederlage gegen mich in Tekken 3 wird ihm noch nach Weihnachten in den Knochen stecken. Noob.
Aktivitäten am Strand
- Entspannen
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Alter von Kindern: | 12 - 15 |
| Dauer: | 1 Woche im Juli 2025 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Beate |
| Alter: | 41-45 |
| Bewertungen: | 2 |


