- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel hat laut eigenen Angaben etwa 90 Zimmer, soweit wir es selber sehen konnten alle mit Meerblick. Aufgrund dieser Zimmerlage ist es ein sehr langgestrecktes Gebäude mit drei Wohnetagen (Erdgeschoss, 1. und 2. Obergeschoss). Es scheint relativ neu zu sein oder zumindest gut instand gesetzt worden zu sein. Allerdings verleihen ihm die verwendeten Fließen im Flur den Charme eines Hallenbades. Im Kellergeschoss gibt es einen Fitnessraum mit allerlei Geräten (von uns nicht genutzt, daher hierüber keine Bewertung möglich). Ebenso werden kostenpflichtige Massagen angeboten. Außer dem Innenpool in einem mit Panoramafenstern zum Meer ausgestatteten angebauten Pavillon gibt es noch eine Sauna, einen Whirlpool und ein Aussenbecken sowie außen gelegenes Kinderbecken (Auch dieses haben wir alles nicht genutzt, daher keine Wertung hierüber). Eine Bar mit Billardtisch liegt direkt über der Rezeption, im Erdgeschoss befindet sich der Speisesaal. Das Restaurant macht einen etwas heruntergekommenen Eindruck, die Stühle sind z.B. zwar bequem aber sehr fleckig. Neben der von uns gewählten "nur Frühstück"-Versorgung gibt es auch Halb- und Vollpension. Die Sauberkeit in den Zimmern ist in Ordnung, da ich selber Entomologe bin kann ich zumindest in Bezug auf Insekten von einem sauberen Hotel sprechen. Allerdings schien die Reinigung der Zimmer während des Aufenthalts doch nur SEHR oberflächlich zu erfolgen (mal gerade die Bettdecke gerade gezupft). Benutzte Gläser wurden nicht immer durch frische ersetzt, Zahnputzgläser ebenfalls nicht gespült. Auf unserem Gang hatte jemand einmal zwei Whiskygläser mit Zitronenscheiben auf einen Tisch gestellt, diese standen ganze vier Tage dort. Im Aussenbereich auf der Liegefläche lagen größere Glassplitter, obwohl dort zumindest theoretisch Badende herumlaufen könnten, eventuell auch Kinder. Der Rundweg zum Außenpool führte durch einen sehr vermüllten Teil des Gartens, vermutlich sollte man aber eh durch das Innenpoolgebäude gehen. Die Plastikstühle und weiß-blauen Metalliegen wirkten eher primitiv. Vor dem Hotel gibt es für Individualreisende eine größere Zahl Parkplätze. Wenn allerdings viele Bewohner Mietwagen haben, wird es schon mal eng. Besucht wird das Hotel überwiegend von Deutschen, Franzosen, Engländern und Holländern sowie Portugiesen. Der Altersdurchschnitt dürfte um die 55-60 liegen, wir lagen definitiv am jungen Ende. Auf Madeira ist die Handyerreichbarkeit überall, selbst im Gebirge gut. Beste Reisezeit ist eigentlich der Mai, allerdings ist der Norden oft eher verregnet. Ein Mietwagen sollte schon sein, es gibt zwar einige Buslinien, aber die Verbindungen sind oft nur selten oder indirekt erreichbar. In Richtung Funchal sind sie aber gut. Generell ist Madeira recht preiswert, die Leute freundlich und die Insel vor allem noch von zu massivem Pauschaltourismus verschont. Für Wanderer oder Naturliebhaber ist die Insel ein Paradies, Badeurlauber und Dauersonnenliebhaber sollten Madeira meiden. Vor allem das Wetter ist recht wechselhaft und von Tal zu Tal völlig unterschiedlich. Die Südseite ist eher sonnig, aber auch sie kann schlechte Tage haben. Im Hochland kann das Wetter innerhalb von Minuten von Regen zu Sonnenschein wechseln. Zum Essen am Abend, sollte man denn tatsächlich doch dieses Hotel wählen, kann ich nur dazu raten, das Restaurant "Caravelha" im Westen an der Küstenstraße, ca. 10 Gehminuten, aufzusuchen. Atmosphäre und Qualität sind dort mindestens genauso wie im Hotelrestaurant, und billiger ist es zusätzlich. Die Preistreiberei der Hotelrestaurants sollte man nicht noch unterstützen.
Die Zimmer waren ausreichend groß, Bad mit Badewanne, Bidet und WC sowie relativ großer Waschecke. Zwei Korbstühle, ein Hocker, großer Wandschrank Schreibtisch, eine Kofferablage, Doppelbett. Balkon mit Plastikstühlen und Tisch. Die Betten stammen leider wohl aus dem Mobiliar eines mittelalterlichen Folterkellers. Kein Lattenrost, stattdessen dünnes Holzbrett als Unterlage, ebenso eine nur dünne schlecht polsternde Matratze. Wir haben und morgens abwechselnd mit Schmerzmitteln behandelt, da einem entweder der Nacken oder der Rücken oder gar beides geschmerzt hat. DIE BETTEN SIND EINE ZUMUTUNG IN DER HEUTIGEN ZEIT!!! Sie reißen das Zimmer in der Bewertung auch völlig herunter. Keine Kaffemaschine, Wasserkocher, Kühlschrank oder Minibar! Telefon vorhanden. Der Teppichboden machte einen eher schlecht gepflegten Eindruck, die Türen waren noch mit normalen Schlössern gesichert und nicht wirklich sicher, allerdings ist die Kriminalität in Madeira gering. Im Schrank befand sich noch ein kleiner Tresor, den wir aber nicht benutzt haben. Im Bad gab es sowohl am Waschbecken wie auch über der Badewanne Seifenspender, die aber nicht wieder aufgefüllt wurden. Für ältere und behinderte Personen positiv: eine Notrufkordel über der Badewanne. Negativ hingegen war der Einbaufön, der sich schnell so aufheizte, dass er nur mit einem Lappen gehalten werden konnte. Der Flachbildschirm im Zimmer war zwar modern, leider empfängt man aber neben CNN und zwei oder drei portugiesischen Sendern nur ZDFinfo, und das nur mit starkem Rauschen und Bildflackern. Heutzutage ärmlich, ein eigenes Einstellen war zwar möglich, brachte aber nichts. Das Zimmer hatte eine Klimaanlage relativ neuer Bauart, die über eine Fernbedienung selber reguliert werden konnte.
Das Restaurant mit Blick auf den Atlantik hatte wohl mal bessere Zeiten gesehen, zumindest den Stühlen nach. Beim Frühstück waren oft die Tische nicht benutzbar, da das dreckige Geschirr nicht entfernt wurde. Speisen wurden oft nur auf Nachfrage aufgefüllt, ebenso Geschirr. Als Obst gab es fast immer nur Bananen oder Äpfel / Birnen, auf einer solchen Insel etwas beschämend wenig Auswahl. Joghurt gab es keinen, nur zwei Sorten Tee (Kamille und Schwarz). Drei Sorten Müsli, Orangen- und Ananassaft, sofern aufgefüllt. Spiegeleier, Bohnen, Würstchen nach englischer Art. Der gebratene Speck war allerdings kaum als solcher zu bezeichnen, er war weder kross noch überhaupt richtig erwärmt, schwamm in einer Fett-Wasser-Suppe und enthielt überdurchschnittlich viel Knorpelstücke. Die Brotauswahl war ebenfalls landestypisch eher begrenzt aber ausreichend, Körnerbrot, süsse Brötchen, Croissants, Toast. Maximal zwei Sorten Marmelade sowie Honig. Da sie in großen Schüsseln bereitstanden und manche Gäste es mit der Hygiene etwas weniger genau nahmen (Honiglöffel an benutzter Tasse abstreifen o.ä.) konnte dies schon etwas gewöhnungsbedürftig sein. Zwei Sorten Wurst, die einem nach 14 Tagen leider etwas über waren, sowie nur eine Sorte Käse. Es kam einem vor als ob die Wurst solange aufgetragen wurde, bis die komplette Packung aufgebracht war. Auch hier wäre Variation gut gewesen. Weiterhin gab es Milch und Kaffee. Es fiel auch negativ auf, dass offenbar die im Hotel wohnenden Reisenden einer Busgesellschaft zumindest im Restaurant etwas bevorzugt wurden. Positiv war, dass wenn man eine der beiden etwas älteren Serviererinnen um etwas bat dies prompt und schnell erledigt wurde, was man von den beiden jungen "Kichererbsen" leider nicht behaupten konnte (wohlgemerkt, die waren etwa in unserem Alter, also wir haben nicht prinzipiell etwas gegen jüngere Leute!). Da wir nur Frühstück hatten, können wir die Mittags- und Abendmahlzeiten nicht bewerten. Allerdings lagen die Preise für den Abend mit ca. 15 € sehr hoch. In den umliegenden Restaurants gab es ähnliche Speisen und lokale Spezialitäten in guter Qualität und teils üppiger Quantität für die Hälfte bzw. maximal 10 € (z.B. Degenfisch oder Lorbeerfleischspieß im Restaurant "Caravelha").
Pauschal kann man die Qualität des Service in diesem Hotel nicht bewerten. Positiv fällt die Rezeption auf, die von durchweg freundlichem, sehr gut englisch-sprachigem Personal geführt wird. Auch die zu unseren Zeit tätigen beiden älteren Serviererinnen waren sehr freundlich und hilfsbereit. Leider wird dies durch die beiden anderen jüngeren Serviererinnen wieder relativiert, die kichernd und glucksend die ganze Zeit im Duett durch den Speisesaal flanierten. Es war ihnen anscheinend nicht möglich, alleine einen Tisch abzuräumen. Wenn nur zwei Tassen auf dem Tisch standen, mußten sie die zu zweit abräumen, während sie unentwegt glucksten und kicherten. Leider sieht dies dann so aus, als ob dies einzelnen Gästen gilt. Auch in der abgetrennten Küche ging es dann teils sehr lustig und laut zu. Dies führte dazu, dass Tische sehr lange dreckig blieben und man so gezwungen war, auf weniger attraktive Tische auszuweichen. Es sollte doch möglich sein, Tische innerhalb einer Stunde irgendwann mal von Geschirr und Krümeln zu befreien. Stattdessen wurden dann noch freie Tische schon für den Mittag gedeckt, was nicht wirklich Sinn machte. Auch das Auffüllen der Speisen erfolgte oft schleppend, da die beiden einzigen wirklich fleißigen Damen nicht alles selber machen konnten, während die anderen ihren Privatgesprächen nachgingen. Die Reinigungskräfte waren zwar freundlich, aber nicht wirklich gut (s.o.). Für ein solches Hotel eher schlecht, auch wegen der schlechten Pflege der Aussenanlage (Glasscherben, verdorrte Palmen). Ich will damit nicht sagen, dass es unerträglich war, aber es mangelte an einigen Stellen.
Das Hotel liegt direkt am Lavasteinstrand, Baden ist also im Meer unmöglich (wie nahezu auf ganz Madeira, falls man Sandstrand wünscht). Über eine kleine Brücke erreicht man im Westen den kleinen Ort Sao Vincente sowie eine Promenade an der Küstenstrasse mit einigen kleinen Restaurants und einem Souvenirladen. Im Ort selber gibt es ebenfalls noch wenige Bars, etwas weiter ein Take-Away und andere Restaurants. Im etwa 15 Gehminuten entfernten Ortskern gibt es noch eine Bäckerei, Kirche und Post. Wie in vielen Orten Madeiras wurde ein ungewöhnlich aufwendiger Park mit Skulpturen und Spielplatz angelegt, der etwas fehl am Platz wirkt. Die Dorfhäuser sind hübsch zurecht gemacht, die Bevölkerung sehr freundlich. Die Verkehrsanbindung ist ausgezeichnet, durch das Tal kann man sehr schnell in den Süden der Insel kommen (ca. 20-30 Minuten Fahrtzeit mit dem PKW), über wenig befahrene und gut ausgebaute nördliche Küstenstrasse, die direkt am Hotel vorbeiführt, kann man die Ost- und Westseite der Insel ebenfalls schnell erreichen. Den Flughafen erreicht man in ca. 50 Minuten (über Funchal und Autobahn), die Hauptstadt Funchal in etwa 35-40 Minuten. Es halten auch die üblichen Überlandbusse in Sao Vincente, allerdings kommt man so wesentlich schlechter an viele Ziele, daher empfehlen wir einen Mietwagen. Es kann passieren, dass Teile der Nordstraße gesperrt werden (wie in unserem Urlaub), aber selbst dann kommt man über die Südstraße (oder im Westen über das Hochland) recht schnell an die Küsten und Orte. Ein großer, moderner Supermarkt liegt etwas versteckt am Südende des Tals, kurz vor der Autobahnauffahrt in Ribeira Brava. Ein Ausflug in die örtlichen Lavagrotten mit Museum und Führung lohnt sich ("Grutas"), zu Fuss ca. 30 Minuten, mit dem PKW max. 10 Minuten. Falls jemand so etwas haben will, Diskotheken oder ähnliches gibt es nicht. Die örtlichen Bars und Restaurants werden sowohl von Touristen wie auch Einheimischen besucht. Die bekannteren Levadas sind alle etwas weiter weg, trotzdem sind Wanderungen in das Tal oder in Richtung Hochland möglich. Schön sind auch die noch bestehenden Teile der alten Küstenstraße Richtung Porto Moniz (sehr schön, ebenfalls in 30 Minuten erreichbar), die jetzt nur noch in Ost-West-Richtung befahren werden können. Allerdings werden auch sie oft gesperrt wegen Steinschlags oder Überflutung.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2011 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Helmut |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |