Hotel Dornumer Wappen

Auf unserer Nordseeküstenradwegtour hatten wir nach den Erfahrungen der letzten Tage (ausgebuchte Hotels, längere Suche erforderlich) vorsichtshalber hier angerufen und reserviert. Hotel und Nummer hatten wir aus dem Bikeline Reiseführer (recht viel Auswahl gab es hier in der Gegend nicht). Freundliche Stimme am Telefon, die uns jedoch leider nicht darauf hinwies, dass es sich hier um ein Hundehotel handelt: zwei große und zwei kleinere sind hier zu Hause, und Gäste mit Hund sind hier sehr willkommen. Das stehe auf der Internetseite. Wussten wir aber nicht, ist auch nicht unser Geschmack. Im ganzen Hotel stank es nach Hund. Normalerweise schaue ich mir das Zimmer auch immer vorher an, bevor wir uns entscheiden. Das ging hier aber nicht: wir hatten ja telefonisch reserviert und als wir eincheckten, hatten wir die Räder schon abgestellt (in einer kleinen Gartenlaube, wo sonst nicht mehr viel Platz gehabt hätte. Geschweige denn „Kleingruppen Fahrradfahrer“). Außerdem war es schon nach 18:00h und es regnete in Strömen. Sonst hätten wir das Zimmer nicht genommen: klein und unterm Dach, zusammengewürfelte Einrichtung, Plastikbadkabine, Schmuddel in allen Ecken: Haare vom Vorgänger in der Badewanne, Spuren vom Vorgänger in der Kloschüssel, zerschlissene Handtücher, durchgebrochene Schrankrückwand, auf dem Flur ein Topf mit alten Seifenresten, … Die Bezeichnung „Hotel“ verdient dieses Etablissement auch nicht, es ist allenfalls eine Privatpension. Und drei Sterne ist maßlos übertrieben. Die Besitzerin bot uns dann an, für uns Abendessen zu kochen. Dazu war uns der Appetit vergangen. Wir gingen lieber ins Marktstübchen – der Kapitänsteller dort ist sehr zu empfehlen! Das Frühstück war dann auch unterirdisch (u.a. abgepackte Kuchen von Aldi mit überschrittenem MHD, die Wurst liegt offen da, obwohl die Hunde frei herumlaufen). Der „Frühstücksraum“ wird auch als erweitertes Hundewohnzimmer genutzt. Diese Unterkunft war die mieseste auf unserer dreiwöchigen Tour (20 Hotels), und dabei nicht einmal die billigste. Bei der Abreise flehte die Besitzerin noch, ihr keine schlechte Bewertung zu geben. Mache ich auch nicht, ich gebe eine objektive Bewertung.

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