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Marina (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Freunde • Oktober 2009 • 2 Wochen • Strand
Investitionen dringend erforderlich!
3,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Nach einer 5tägigen tollen Safari waren noch 2 Wochen Badeurlaub im Diani Sea Lodge angesagt. Auf Grund der überwiegend positiven Bewertungen haben wir uns für dieses Hotel entschieden. Leider gab es einige Dinge, die meine Urlaubsfreuden erheblich getrübt haben - dazu später mehr. Das Hotel hat seine besten Jahre hinter sich und Investitionen sind dringend erforderlich. Vor zwanzig Jahren gehörte das Hotel wahrscheinlich mal zur gehobenen Klasse, aber diese Jahre sind schon lange vorbei. Die Anlage besteht aus Bungalows und einem neueren zweistöckigen Haus. Lt. Auskunft unseres Reiseleiters sind diese Zimmer aber nur gegen Aufpreis vor Ort buchbar. Der Garten ist gut gepflegt und sauber. Der überwiegende Teil der Gäste waren Deutsche, desweiteren Italiener und Schweizer. Junge Leute und Kinder waren in der Minderheit, der überwiegende Teil der Gäste im Alter ab 40+. Das Hotel ist für Behinderte geeignet. Bei einem Cocktail wird den neuen Gästen eine Menge erzählt. Besonders in Erinnerung bleibt mir ein Satz des Managers: Kenia ist hundertprozentig sicher, wenn sie zum Shoppingcenter möchten, nehmen sie einen Animateur mit!!! Das Nachbarhotel soll etwas besser ausgestattet sein, ist allerdings auch um einiges teurer und gehört derselben Familie. Wir hatten in der ersten Woche super Wetter, danach allerdings fast jeden Tag Regenschauer. Wenn die Urlauber dann zur Snackbar flüchten, wird’s schon etwas eng – war aber meistens nur von kurzer Dauer. Malariaprophylaxe haben wir – auch wegen der Safari – gemacht. Apotheke habe ich keine gesehen, deswegen sollte man notwendige Medikamente mitnehmen. Ich habe schon etliche Länder in der sogenannten „dritten Welt“ besucht, aber soviel Armut ist mir nirgends begegnet. Wer also noch Platz im Koffer hat, sollte alles mitnehmen, was er nicht mehr braucht. Die Menschen sind für alles dankbar, was sie bekommen. Fazit: Wenn die Manager dieses Hotels irgendwann wirklich Manager sind und nicht nur Befehlsempfänger eines einsamen, alten Mannes, wenn das Personal keine Angst haben muss gefeuert zu werden, weil sie ein Glas mal nicht von rechts servieren, wenn in die Einrichtung investiert wird und der Gast wirklich als solcher behandelt wird, dann und nur dann kann man sich dort vielleicht wohlfühlen. Nur mit Stammgästen (vor allem älteren) kann kein Hotel überleben. Schon gar nicht in der heutigen Zeit. Ich war auch mal Stammgast, nach dem 13. Besuch war Schluss. Da ich dorthin noch private Kontakte habe und auch wie bei Holiday Check zu lesen ist, hat dieses Hotel fast alle Stammgäste verloren, viele Häuser stehen leer und verfallen. Um nicht schließen zu müssen, werden dort am Wochenende Einheimische einquartiert. Das allerdings ist in Kenia schwer vorstellbar. Alleine den vielen netten Kenianern und der Safari und ist es zu verdanken, das mir der Urlaub trotzdem in schöner Erinnerung bleibt.


Zimmer
  • Sehr schlecht
  • Wir hatten wir Standardzimmer gebucht. Nach einem Marsch quer durch die Anlage erreichten wir unsere Bungalows. Das Schloss in der Tür des Bungalows müsste erneuert werden, da es nur mit zuschlagen von außen oder zuziehen von innen hält. Das wir fast direkt an der Straße wohnen, merkten wir erst, als die Klimaanlage nachts ausfiel und wir von der gegenüberliegenden Disco beschallt wurden. In unserem Fall war es also ein Segen, dass die Klimaanlage nicht ganz so leise war und die Musik damit übertönte. Das Zimmer war ausreichend groß, ausgestattet mit Bett, Tisch, zwei Stühlen, zwei Nachtischen und einer Kommode, dessen Schubladen aber nur mit Gewalt oder Geschicklichkeit komplett zu schließen waren. Matratze und Kissen sind aus ziemlich festem Schaumstoff und für Rückenkranke ungeeignet. Der „Kleiderschrank“ befand sich hinter zwei zaunähnlichen Türen und beinhaltete eine Kleiderstange. Der Safe (1,50EUR pro Tag+Kaution) war so intelligent am Boden des Kleiderschrankes angebracht, das er sich nur halb öffnen ließ. Soweit noch alles hinnehmbar, als ich dann allerdings das Badezimmer in Augenschein nahm, war ich schockiert. Überall Schimmel, Rost und Kalk. Aus der Dusche plätscherte nur ein kleines Rinnsal. Eine Ablage für Duschgel oder Shampoo war nicht vorhanden, sodass ich das Fensterbrett dafür nutzen musste. Da es sich um Kippfenster handelte, musste dann das Fenster allerdings geschlossen bleiben. Der Halter der Dusche war so verkalkt, dass er sich keinen Millimeter nach oben oder unten bewegen ließ. Ich bat an der Rezeption darum, die Dusche zu reparieren, was auch umgehend erledigt wurde – allerdings nicht wie ich vermutet hatte. Der Halter der Dusche wurde anscheinend mit Gewalt nach oben geschlagen und der Duschkopf nicht gewechselt. Da man das Problem anscheinend nicht verstanden hatte, fotografierte ich das gesamte Kunstwerk und bat den Reiseleiter um Hilfe. Er war ziemlich entsetzt über diesen Zustand und bat an der Rezeption um eine erneute Reparatur. Diesmal hat es dann funktioniert – ich bekam eine neue, gebrauchte Dusche. Nachdem ich in der ersten Nacht etwas gefroren hatte, nahm ich am nächsten Tag eine auf dem Schrank liegende Decke herunter. Als ich sie auseinander genommen hatte, packte mich der Ekel. Sie war dreckig und hatte Schimmelflecken. Gott sei dank bekam ich aus dem Nachbarzimmer eine Decke, die nicht ganz so extrem war. Das Reinigungspersonal hat sich große Mühe gegeben, Kalk und Rost kann man aber nun mal nicht mit Lappen und Seife sauber kriegen. Handtücher wurden regelmäßig gewechselt, verströmten aber immer einen muffigen Geruch. Strom fiel mehr oder weniger regelmäßig aus, was allerdings nur nachts unangenehm war. Trinkwasser wurde zum Anfang regelmäßig aufgefüllt, später habe ich es dann an der Bar selber geholt. Standardzimmer sollte man also wenn möglich nicht buchen. Die Superior-Zimmer sind besser ausgestattet (vor allem das Badezimmer) und anscheinend auch besser gepflegt.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Das Restaurant war sauber, versprüht aber den Charme der siebziger Jahre. Zum Frühstück wurde das übliche angeboten – Marmelade, Käse, Wurst und Eier nach Wunsch. Kaffee und Toast (nach Stückzahl wurde vorher gefragt) wurde vom Kellner serviert, Teelöffel gab es nur, wenn man auch Zucker zum Kaffee nahm. Mittagessen konnte man im Restaurant oder an der Snackbar – dort gab es Pommes, Pizza, Nudeln oder Sandwich. Um die Gäste ab 10.00Uhr an der Snackbar versorgen zu können, wird nach dem Frühstück im Restaurant das Geschirr mit einer Schubkarre dorthin transportiert!? Die Sitzkissen in der Snackbar und auf der Terrasse sind verschlissen und dreckig und müssten dringend erneuert werden. Zum Abendessen gab es abwechselnd Menü oder Buffet, an diesem wurde man allerdings auch bedient. Die Vorsuppe wurde immer serviert. Das Essen war gut und sehr deutsch ausgerichtet. Von den Köchen wurde darauf geachtet, dass man nicht zu viel bekam. Wollte man z.Bsp. zum zweiten Mal Möhren (super lecker), wurde man schon schief angekuckt. Einzig am Salat- und Kuchenbuffet konnte man sich nach Herzenslust selbst bedienen. In unserer zweiten Urlaubswoche quartierte sich für drei Tage eine größere Gruppe Jugendlicher ein. An diesen drei Tagen waren die Kapazitäten des Hotels erreicht. Beim Abendessen zog sich die Schlange am Buffet durch das halbe Restaurant. Es war laut und man fühlte sich wie in einer Kantine. Nach ca. 20min. waren die ersten Speisen alle und es kam auch kein Nachschub. Auch mit Geschirr und Gläsern wurde es eng. Die Kellner gaben sich wirklich Mühe und waren selbst in diesem Chaos nett und freundlich. Allerdings verloren selbst die Oberkellner den Überblick. Das Hotel war nicht mal zur Hälfte belegt und ich frage mich, wie es dort zugeht, wenn es ausgebucht ist???


    Service
  • Eher schlecht
  • Der Check-In verlief reibungslos und schnell. Nach dem ausfüllen der Formulare, nahmen wir unsere Koffer unversehrt in Empfang. Da unsere Safari direkt nach Ankunft in Mombasa startete, wurden unsere Koffer direkt vom Flughafen ins Hotel gebracht und bis zu unserer Ankunft dort gelagert, so das wir bei der Safari nur mit einer Reisetasche unterwegs waren. Das hat wunderbar funktioniert. Das Personal spricht teilweise deutsch und englisch, für eine Verständigung reicht es allemal. Sehr freundlich und hilfsbereit waren (fast) alle. Die Hotelanlage war sauber und die Liegewiese gut gepflegt. Den ganzen Tag war ein Gärtner auf der Liegewiese unterwegs, um morsche Blätter und Kokosnüsse (danke an ihn für den leckeren Snack, auch wenn mir die Affen die Hälfte geklaut haben) von den Palmen zu holen. Ein Angestellter brachte unaufgefordert Auflagen für die Liegen. Die Security wacht am gesamten Hotelabschnitt darauf, dass die Affen nicht zu aufdringlich werden und die Beachboys nicht das Hotelgelände betreten. Ein Fernsehraum ist im Hauptgebäude vorhanden, wenn allerdings Schulungen für das Personal stattfinden ist dieser nicht nutzbar. Obwohl heutzutage Standard in fast jedem Hotel, gibt es im Diani Sea Lodge keinen Internetzugang. Nun zu einem Vorfall, der mir einige Tage meines kostbaren Urlaubs versaut hat und für den der (ehemalige!) deutsche Besitzer dieses Hotels verantwortlich ist. Er wohnt in einer neben dem Hotel stehenden Villa und verbringt dort seinen Lebensabend. Der alte Herr „thront“ beim Frühstück an einem Tisch direkt am Eingang und mustert jeden Gast, der das Restaurant betritt. Ich hatte das Pech, nicht seinen Vorstellungen zu entsprechen. Am dritten Tag wurde ich nach dem Frühstück vom Oberkellner angesprochen. Er teilte mir mit, dass meine Shorts zu kurz wären und ich doch zukünftig zum Essen längere Hosen tragen solle. Ich erwiderte, dass ich nicht gewillt bin, zum Frühstück oder Mittagessen knielange Hosen zu tragen. Mir wurde gesagt, wenn ich keine längeren Hosen hätte, könnte ich mir im Hotelshop welche kaufen. Da ich seine „Anweisungen“ nicht befolgte, wurde ich von diesem Oberkellner während des gesamten restlichen Urlaubs keines Blickes mehr gewürdigt. Ich beendete die Diskussion und schilderte diesen Vorfall dem Reiseleiter von Neckermann. Dieser sprach mit dem Rezeptionisten, der sich seinerseits entschuldigte und mir versicherte, es würde deswegen kein Problem mehr geben. Das war allerdings ein Trugschluss. Weitere 2 Tage später wurde ich wieder angesprochen, diesmal vom Manager. Er lauerte mir förmlich vor dem Restaurant auf. Die ganze Diskussion ging wieder von vorne los. Auf die Frage, warum junge blonde Mädels mit noch kürzeren Shorts oder auch barfuß und Damen mit 120 kg Kampfgewicht nur mit Bikini und einem durchsichtigen Tuch bekleidet zum Essen erscheinen dürfen, an meinen Hosen aber Anstoß genommen wird, wurde mir nicht geantwortet. Ich schilderte diesen Vorfall nochmals dem Reiseleiter, der darauf hin ein Gespräch mit dem Hotelmanager führte. Dieser versicherte, er habe kein Problem mit meiner Kleidung, aber ich könnte mir doch wenigstens ein Tuch kaufen und wenn ich es nicht bezahlen wollte, würde er es übernehmen. Nach einer halben Stunde ließ der Manager den Reiseleiter einfach stehen und verschwand. Am Nachmittag erhielt ich Besuch auf der Liegewiese. Der Manager teilte mir mit, er habe mit dem alten Mann gesprochen und jetzt sei alles in Ordnung. Für den restlichen Urlaub war dann Ruhe, aber es blieb mir nicht verborgen, dass ich permanent beobachtet wurde. Als ich in der zweiten Woche vom Frühstück direkt in die "Bibliothek" ging, wurde ich von dem alten Herrn angesprochen. Ich zitiere: Sie sehen ja schick heute aus – meine Shorts waren allerdings genauso kurz wie sonst auch, nur in einer anderen Farbe! Spielte da die Sorge um eine nicht so positive Bewertung mit! Das nämlich hatte ich dem Manager gegenüber erwähnt. Ich möchte noch bemerken, dass ich eine für mein Alter durchaus normale Figur habe – unter 70kg bei 1,72m Größe – es gibt schlimmere Anblicke!!! Anscheinend lebt dieser alte Mann immer noch in der Vorstellung, alle Angestellten sind sein Eigentum und alle Gäste haben sich so zu verhalten, wie er sich das vorstellt. Es war nicht zu übersehen, das es ohne ihn im Restaurant entspannter zuging und der Service trotzdem perfekt war. Die Ansprüche des „Chairman“ sind mit dem Zustand des Hotels einfach nicht mehr vereinbar.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Das Hotel liegt direkt am Strand, die sonstige Umgebung ist nicht wirklich sehenswert. Der nächste Ort (Ukunda) ist nur mit dem Taxi oder den einheimischen, abenteuerlichen Sammeltaxis zu erreichen. Ein Fußmarsch zum nächsten Shoppingcenter beträgt ca. 20min, ist allerdings nicht ganz ungefährlich. Auf dem Rückweg kam ein ausgewachsener Pavian aus dem Busch auf uns zu. Ein Einheimischer gab uns zu verstehen, stehen zu bleiben und nicht mit unseren Plastetüten zu rascheln. Wir befolgten natürlich diesen Tipp und das Kerlchen verschwand dann hinter der nächsten Mauer. Das Shoppingcenter beinhaltet einen Supermarkt, einige Boutiquen sowie eine Bank, bei der man günstiger als im Hotel wechseln kann. Direkt gegenüber dem Hotel befindet sich eine Disco. Sollte man den Wunsch nach einem Strandspaziergang verspüren, muss man wissen, dass man nie alleine sein wird. Betritt man als Neuling den Strand, ist man den Beachboys ausgeliefert. Ein freundliches Nein wird von den wenigsten akzeptiert. Hat man sich erst mal auf ein Gespräch eingelassen, ist zu spät. Wenn der erste mit seinen Angeboten fertig ist, steht der nächste da. Das einzige was kurzfristig hilft, ist der Hinweis auf später und am nächsten Tag sind sie garantiert wieder da. Ein Urlauber unseres Hotels wurde sogar zu uns geschickt, um uns zu sagen, dass der angebotene Ausflug toll war. Das Animationsteam bietet für einen kleinen Obolus verschiedene Ausflüge an. Schlangenfarm, Besuch in einem Buschdorf oder Waisenhaus. Da man sonst alleine kaum aus dem Hotel kann, sollte man diese Angebote nutzen. Es muss allerdings jedem klar sein, das ihn die Armut dort mit aller Wucht hautnah begegnet.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Der Pool war sauber, wird allerdings sehr schnell ziemlich tief (2,80m), Die kleinsten Urlauber sollten den Kinderpool nutzen. Das Animationsteam war angenehm unaufdringlich. Man wurde gefragt, ob man mitmachen möchte und ein nein wurde sofort akzeptiert. Die Wassergymnastik war recht lustig und auch Boccia oder Volleyball am Strand kann man mitmachen. Tischtennisplatten gibt es hinter der Animation, allerdings ist dort – obwohl seitlich offen - die Luft ziemlich stickig. Die Sportgeräte sind in einem erbärmlichen Zustand. Der „Fitnessraum“ besteht aus zwei Sprossenwänden und ist im Spielzimmer integriert. Liegen und Auflagen am Strand sind in Ordnung. Schirme gibt es keine, sind aber auch nicht nötig, da man unter den vielen Palmen immer ein schattiges Plätzchen findet. Nach Ankunft der Jugendgruppe wurden weitere Liegen aus dem Keller geholt, allerdings reichte es dann immer noch nicht. Wassersport am Strand gibt es nicht. Das Hotel verfügt über einen Klamottenshop. Der Inhaber schneidert auf Wunsch Blusen, Hosen oder Kleider. Der Schmuckladen war die meiste Zeit geschlossen. Im Souvenirshop kann man ohne handeln, aber trotzdem günstig Schnitzereien und sonstige Andenken erwerben. 45min.Massage gibt es nach vorheriger Anmeldung an der Rezeption für 5EUR, auch hier ist die Ausstattung alt und erneuerungsbedürftig. Ab 21.15UHR findet täglich ein Programm auf der Terrasse statt, es unterscheidet sich allerdings nicht von den Programmen in anderen Hotels dieser Welt und wird in der Regel vom Animationsteam bestritten. Unter den gegebenen Bedingungen macht dieses Team einen tollen Job.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Freunde
    Dauer:2 Wochen im Oktober 2009
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Marina
    Alter:46-50
    Bewertungen:16