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Mike (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Juli 2011 • 2 Wochen • Strand
Urlaub der etwas feineren Art
5,3 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Wer gewöhnlich nur Club- oder Pauschalurlaube macht muss sich im Desiree doch etwas umgewöhnen. Dieses seit Jahrzehnten privat geführte Hotel besticht vor allem durch seine wunderschöne Lage, sehr freundliches Personal und einer Gastronomie, die man so fein nicht erwarten würde. Abseits vom Massentourismus hat man manchmal das Gefühl, die Zeit dort sei stehen geblieben. Wir hatten ein ausreichend großes Apartment (Walewska) mit separatem kleinen Zimmer für den älteren Sohn im Parterre mit kleiner Terasse. Leider war von dort aus das Meer praktisch nicht zu sehen. Dafür hatten wir einen "schönen" Blick auf die Tennisplätze. In der Buchung waren Frühstück und Abendessen eingeschlossen (Halbpension). Das Hotel wird vorzugsweise von Italienern besucht. Deutsche waren nur sehr wenige anzutreffen. Hier und da sah man Russen, Holländer, Dänen, Schweizer und sogar Briten. Bunt gemischt also und dennoch nie überlaufen. Allerdings waren wir überrascht, dass nicht jeder Bedienstete dort wenigstens einigermaßen Englisch beherrschte (Deutsch muss ja nicht unbedingt sein). Obwohl sich viele Ältere unter den Urlaubern befanden (60+) waren auch viele Kinder anwesend (vom Neugeborenen bis zum Jugendlichen). Nur beim Abendessen brachte das etwas Unruhe, da fast an jedem Tisch wenigstens ein Kind saß. Generell erachten wir das Hotel als empfehlenswert, auch wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis eher grenzwertig ist. Wer zwar mit Kind reist, aber nicht unbedingt einen separaten Raum braucht, den empfehlen wir die Paolina Apartments zu buchen, da diese wesentlich günstiger liegen und somit eine bessere Aussicht haben. Vermutlich sind diese auch preiswerter. Im Gegensatz zu Zielen wie in Spanien, Griechenland, Zypern usw. muss man auf Elba auch schon mal damit rechnen, einen Tag komplett im Regen "zu stehen". Auch geht der Wind an manchen Tagen sehr stark auflandig, was dazu führt, dass der Strand nicht benutzt werden kann weil der Sand hochgewirbelt wird. An solchen Tagen bietet es sich dann an die sehr zu empfehlende Inselrundfahrt zu machen (must-see: Napoleons ehemaligen Wohngelegenheiten, Porto Azzurro).


Zimmer
  • Gut
  • Unser Apartment war ausreichend groß und beinhaltete einen extra Raum für den Sohn. Von der Terasse sah man aber leider nicht das Meer, sondern nur, wie erwähnt, die Tennisplätze. Keine architektonische Meisterleistung. Die Reinigung des Apartments war sehr gut und gab keinen Grund zur Klage. Es gab eine "Minibar" (der übliche Kleinkühlschrank mit allerlei viel zu hochpreisigen Kleinkram) aber keine Möglichkeit z.b. Tee zu kochen. Ein kleiner Safe gehörte ebenso zur Ausstattung, wie ein LCD TV mit hunderten von Kanälen (wovon aber nur 2 deutsch waren. Weiterhin gab es ein Telefon und eine Klimaanlage.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Die Gastronomie im Hotel ist eine Geschichte für sich, insbesondere das Abendessen. Doch der Reihe nach. Das Frühstück konnten wir entweder im Frühstücks- (und gleichzeitig Imbissraum für diejenigen, die Mittags einen Snack brauchten) oder auf der überdachten Terasse einnehmen. Der Blick zum Meer und zum Strand gehört für uns zu den schönsten Erinnerungen. Die Auswahl der Speisen, war für italienische Verhältnisse recht gut, allerdings etwas eintönig. Es gab jeden Tag das gleiche (Toast, Brötchen, Weißbrot, 2 Wurstsorten, etwas Käse, hartgekochte (schon etwas blaue) Eier, Rührei, die typischen Würstel, sowie allerlei Getränke, vom Kaffee über Milch bis zum exzellenten Grapefruitsaft). Es gab genug von allem und bei Bedarf wurde sehr zügig aufgefüllt. Der gesamte Bereich war sehr sauber und nach getanem Frühstück wurde sehr schnell der Tisch gereinigt und stand für die nächsten Gäste zur Verfügung. Wer zur Mittagszeit etwas zu essen benötigte (wir haben das Angebot nicht genutzt) kann sich in der Poolbar und im Frühstücksraum einen kleinen Imbiss genehmigen (der mit 14€ je Person zu Buche schlägt). Das Abendessen hingegen war schon etwas ungewöhnlich und damit meine ich nicht die vielen konsole-spielenden Kinder. Das Essen wurde jeden Abend (mit Ausnahme des speziellen Poolbuffets) als 4-Gänge-Menü serviert (Antipasti, erster + zweiter Gang, Dessert). Leider beinhaltet es (trotz Halbpension) keinerlei Getränke. Nicht einmal das obligatorische Wasser war eingeschlossen und musste zusätzlich bezahlt werden. Wer gern Wein zum Essen wollte, konnte aus einer umfangreichen Liste auswählen (Empfehlung: der lokale Weißwein, Aquabono Bianco), der noch einmal mit 20 oder mehr € zubuche schlägt. Netter Service hier: lies man eine noch nicht geleerte Flasche stehen, wurde sie für den nächsten Tag aufgehoben, sodass man nicht alles an einem Abend trinken musste. Das Essen selbst war so abwechslungsreich, wie es nur sein kann. An 9 Abenden hat sich nicht eine einzige Speise wiederholt. Die Anrichtung der Speisen war hervorragend (großes Lob an die Küche) und es hat meist auch gut geschmeckt (leider auch hier aber wieder die Tendenz zu beobachten, wenig Gewürze zu verwenden, sodass es teilweise doch etwas fad wurde). Gegessen wurde von der (zweisprachigen, de + it) Karte, die im 1. und 2. Gang 4 verschiedene Alternativen bot. Wem die Antipasti nicht zusagten konnte auch stattdessen Melonenstücke mit (exzellentem) Parmaschinken bekommen. Für den großen Hunger (oder wohl eher die Kinder) war es außerdem möglich Pommes Frites und Wiener Schnitzel zu bestellen. Was uns allerdings etwas befremdet hat, war die Durchführung des Essens. In unserem Teil des Restaurants gab es ca. 15 Tische. Dafür waren 4 Personen zuständig, wovon uns eine (der Restaurantchef, wie es schien) zumindest die erste Zeit nur zum Tisch geleitete. Eine zweite Person tat nichts anderes als die Wünsche der Gäste aufzunehmen und als kleine Zettel am Tisch zu belassen. Die anderen beiden wirbelten dann den ganzen Abend, um der Geschichte Herr zu werden, was leider nur bedingt gelang (trotz gelegentlicher Verstärkung durch eine 3. Bedienung), was einfach daran lag, wie das Essen serviert wurde. Die Kellner musste in die Küche und holten von dort die Speisen, platzierten diese auf Servierwagen um dort alles auf die Teller zu drapieren. Dass das bei 7-Personen Tischen (alle bekommen ja zur selben Zeit das Essen) gehörig Zeit in Anspruch nahm, kann man sich leicht vorstellen. Auf diese Weise konnte man leicht 2 oder mehr Stunden dort verbringen, wobei man mehr wartete, als man aß. Wem diese Art des Zeitvertreibs liegt, der wird sich dort sehr wohl fühlen. Wir (und auch alle Kinder um uns herum), fanden das eher nicht so witzig. Leider wurde das Abendessen in einem anderen Raum im Hauptgebäude serviert, von wo man nur hinaus auf die Straße und den Parkplatz sehen konnte. Gerade wegen der Wartezeiten wäre hier die Strandlage deutlich vorteilhafter.


    Service
  • Gut
  • An der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Personals gibt es nichts auszusetzen. Einzig der teilweise Mangel an Englischkenntnissen trübt das Bild ein wenig. Das Zimmer wurde täglich ordentlich gereinigt und während des Abendessens sah immer jemand nochmal vorbei, zog die Vorhänge zu, legte die Schlafanzüge auf die Kopfkissen und überprüfte andere Kleinigkeiten (z.b. Leerung des Mülleimers). So nett das auch klingen mag, uns war das nicht so 100% recht, da wir dadurch das Gefühl bekamen, man muss jederzeit damit rechnen, dass ein Hotelangestellter im Apartment erschien.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Das Hotel befindet sich in einer wunderschönen Bucht mit echtem Sandstrand (nicht bloß aufgeschüttet) und etwas abseits vom kleinen Ort Procchio, welcher weitere Hotels beherbergt und durch seinen öffentlichen (und ebenfalls sehr schönen) Strand viel Publikum anzieht. Dort befindet sich auch eine Tauchbasis, für jene, die gern die absolut sehenswerte Unterwasserwelt vor Elbe bestaunen möchten. Wer einen Einkaufsbummel machen möchte ist allerdings in diesem Ort nicht so gut aufgehoben, aber da Elbe ja eine sehr kleine Insel ist (mühelos mit dem Auto in einer Tagestour umrundbar), gelangt man schnell in die etwas größeren Städte (z.B. Portoferraio). Vorrausgesetzt, man ist mit dem Auto vor Ort. Die öffentlichen Verkehrsmittel haben wir nicht verwendet.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Für Tennisspieler gibt es die schon erwähnten Tennisplätze (2 Stück), die man zudem mit einer Trainerin buchen kann (auch für Kinder). Es gibt noch weitere Betätigungsmöglichkeiten (Tretboote, Segelboote, Massagen, Aerobic, Bocchia u.a.). Wie schon erwähnt ist das Tauchen mit den Jungs und Mädels der Tauchbasis in Procchio sehr empfehlenswert. Sehr freundliche Leute, wenn auch wieder mit nur mangelhaften Englischkenntnissen (deutsch sowieso nicht). Dafür aber sehr angenehme Atmosphäre, schöne Tauchziele und noch akzeptable Preise (32-36 €). Die einzige Unterhaltung im Hotel waren gelegentliche Gastmusiker abends, die aber eher Musik für das reifere Publikum spielten. Das Hotel bietet einen freien WLAN Zugang an. Besonders erwähnenswert ist der Umgang mit Schirmen und Liegen am Strand. Wer schon pauschal verreist ist, kennt das Gehampel mit der Reservierung eines Platzes am Strand durch Auflegen eine Handtuchs o.ä. Nicht so im Desiree. Jedes Zimmer hat per se einen eignen Schirm mit einer Liege und einem Liegestuhl. Da der (private) Strand nicht sehr frequentiert ist, ist es auch möglich sich einen weiteren Stuhl dazuzuholen (ohne Extrakosten). Das erlaubt es auch zu jeder Tageszeit (auch am Nachmittag nach dem Ausflug) zum Strand zu gehen und eine Sitzgelegenheit zu haben.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im Juli 2011
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Mike
    Alter:46-50
    Bewertungen:6