Hotel Club Karey

Das Hotel besteht aus diversen, Hacienda-artigen Gebäuden, in denen sich jeweils etwa sechs Zimmer befinden. Die Gebäude liegen unmittelbar am Strand und sind in gutem Zustand. Jedes Gebäude hat eine Art Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss mit diversen Sitzgelegenheiten und Zugang zu einer größeren Terasse. Zentral gibt es eine Lobby mit 24h-Bar, außerdem natürlich die diversen, hier schon vielfach beschriebenen Restaurants, den etwa 18x10 Meter großen Pool (rechteckig und damit zum Bahnen-Schwimmen geeignet), die Snack-Bar, den eher bescheiden bestückten Fitness-Raum (den allerdings auch offensichtlich kaum jemand nutzen wollte). In der Nähe des Pools gibt es ein kleines Souvenir-Geschäft und eine günstige Möglichkeit (im Vergleich zu deutschen Preisen) zur Massage. Außerdem eine Tennis-Platz auf dem auch zwei Basketball-Körbe zur Verfügung stehen. Für meine Bedürfnisse gab es alles, was das Herz begehrt und in ausreichender Qualität. Trotzdem gebe ich nur vier Sonnen, da ich bei meinen Spaziergängen zu den anderen Hotels feststellen konnte, dass diese noch weitaus umfangreicher ausgestattet sind. Und es muss ja bei den Bewertungen noch eine Steigerungsmöglichkeit geben. Wenn man einen erholsamen, ruhigen Urlaub verleben möchte, ist man in diesem Hotel sicherlich richtig. Wer mehr Entertainment braucht, sollte in einem der größeren (aber wohl auch erheblich teureren) Hotel- Komplexe sein Glück versuchen. Empfehlenswert ist sicherlich eine Tour nach Havanna.

Mein Zimmer war für meine Bedürfnisse gut eingerichtet. Großes Bett, Kleiderschrank mit (gebührenpflichtigem) Safe, Sideboard mit Fernseher (diverse Sender inklusive deutscher Welle und HBO), neue Klimaanlage sowie kleiner (neuer) Kühlschrank. Das Bad war hell mit großem Spiegel sowie Badewanne mit Duschmöglichkeit. Wermutstropfen war das nicht verschließbare Badezimmerfenster, da dadurch abends Mücken hereinkamen. Aber wenn man die Badezimmertür zu machte und ein Handtuch davor legte, blieben die Mücken auch im Bad. Das Zimmer hatte leider keinen Balkon, lag in der ersten Etage, zum Atlantik hin. Die Aussicht aus den Fenstern hat mich jeden Tag immer wieder erfreut und die Brandung hat doch etwas sehr beruhigendes ... Fazit: Obwohl ich mich tagsüber selten im Zimmer aufgehalten habe, habe ich keinen Grund zur Klage und fand es ansprechend eingerichtet. ***-Hotels in Deutschland sich auch selten besser eingerichtet und was die elektrischen Geräte betrifft war das Zimmer auf neuestem Stand. Zur Zimmerreinigung hatte ich oben schon etwas geschrieben.

Die Gastronomie scheint neben dem Service das zweite große Thema bei Kuba-Reisen zu sein. Durch die zahlreichen Klagen vorgewarnt habe ich mit dem schlimmsten gerechnet und ... habe eigentlich überhaupt keinen Grund zur Klage. Nun bin ich allerdings auch kein Gourmet, aber die Kriterien schmeckt nicht, schmeckt und schmeckt gut lege ich natürlich dennoch an. Ich habe während meines Aufenthaltes nur im Buffet-Restaurant gegessen und war damit eigentlich sehr zufrieden. Es gab in der Regel diverse Sorten Fleisch und Fisch und dazu Nudeln, Kartoffeln, Reis, Gemüse sowie diverse Kuchen, Obst und Eis als Nachtisch. Die Auswahl ist natürlich nicht unermesslich groß, aber ich habe immer etwas gefunden, was mir schmeckt, und eigentlich meist mehrere Dinge. Einige Male waren aber tatsächlich ein oder zwei der angebotenen Speisen nur noch lauwarm. Und man konnte auch merken, dass es auf Kuba ab und zu Versorgungsengpässe zu geben scheint. In der Regel merkte man das an der Zahl der unterschiedlichen Fleischgerichte. Vielleicht ist das aber auch hotelspezifisch. Überhaupt nicht bestätigen kann ich die Aussage, dass das Essen nicht gewürzt sein soll. Ich fürchte, dieser Eindruck kommt daher, dass das Essen in Deutschland mit Geschmacksverstärkern überladen ist (gerade bei Tiefkühlkost und Schnellrestaurantessen) und deshalb bei vielen die Geschmacksnerven kapituliert haben. Überhaupt hatte ich vor Ort den Eindruck, dass Klagen über das Essen einfach eine beliebte Art der Urlaubsunterhaltung sind, ähnlich dem Gespräch über das Wetter. Vielleicht kennt der eine oder andere das aus der Mensa oder der Kantine, wo ja grundsätzlich auch immer geklagt wird, obwohl ich mir sicher bin, dass es bei 70% zu Hause niemals eine derartige Vielfalt und Qualität zu Hause auf dem Tisch gibt. Nun, Essen ist Geschmackssache und mir hat es geschmeckt, also vier Sonnen.

Der Service ist - wie ich diesem Forum entnehmen konnte - bei Kuba-Reisen offensichtlich ein großes Diskussionsthema. Leider kann ich zur Auflösung auch nicht viel beitragen, denn bei meinem Aufenthalt wechselte die Qualität auch. Allerdings muss ich sagen, dass etwa 85% des Service gut war. Die Damen und Herren waren freundlich und haben zu meiner Zufriedenheit gewirkt. Der Haken am Service ist nur, dass er dann, wenn er gut klappt, als selbstverständlich wahrgenommen wird, während die paar Male, wenn er nicht geklappt hat, als besonders prägnant in Erinnerung bleiben. Ich wollte erst auch weniger Sonnen vergeben, weil ich mich zwei, drei Mal über die Ignoranz insbesondere eines Herrn im Restaurant sehr geärgert habe. Aber wenn ich auf den gesamten Urlaub zurückblicke, muss ich zugeben, dass der Service eigentlich o.k. war, nur eben ein paar Mal nicht so gut klappte und mir das hauptsächlich in Erinnerung blieb. Konkret heißt das: Das Zimmer wurde immer gut gereinigt, Handtücher gab es auch genug (die allerdings in der Tat zwar frisch gewaschen sind, aber nicht immer auch so aussehen). Im Restaurant gab es sehr freundliche, aufmerksame Damen, bei denen ich eigentlich keinen Grund zur Klage hatte (manchmal musste ich etwas auf ein Getränk warten und ein Mal wurde ich ganz vergessen, aber mit der 24h-Bar nebenan ist das meiner Meinung nach kein Problem) und eben diesen Herrn, der mich (und alle anderen) grundsätzlich völlig zu ignorieren schien. Ansonsten rannten noch ein paar Köche herum, die ab und an Fleisch für die Gäste schnitten oder ähnliches und auch sehr freundlich waren. Die Damen an der Rezeption waren freundlich, wenn auch etwas kurz angebunden. Sämtliches Bar-Personal war zu mir freundlich. Sonstiges Personal (z.B. die Wachleute) waren auch sehr freundlich. Zur Animation schreibe ich unten noch gesondert etwas. Erwähnenswert ist noch, dass die Freundlichkeit zumindest in meinem Fall unabhängig vom Trinkgeld war. Ich habe zu Anfang kein Trinkgeld gegeben, da ich noch keine kubanischen Peso convertible hatte (und zudem denke, dass man Trinkgeld nur dann gibt, wenn man mit der Leistung zufrieden war und nicht präventiv). Ich wurde dennoch wie beschrieben sehr freundlich behandelt. Wenn ich Trinkgeld gegeben habe, wurde ich weiterhin so freundlich wie zuvor behandelt, wenn ich keines gab aber auch. Der Eindruck, der in vielen anderen Berichten entsteht, dass ohne Trinkgeld nichts läuft, stimmt meiner Meinung nach nicht.

Die Lage ist natürlich nahezu perfekt, da direkt am Strand, wie ja auch schon mehrfach in diesem Forum beschrieben wurde. Der Strand direkt vor einigen der Häuser ist schmaler als bei anderen Hotels, aber durchaus ausreichend. Ansonsten geht man halt 50 Meter nach links oder rechts und schon passt es. Da ich persönlich kein Freund von großen Hotelklötzen bin, hat mir besonders gut gefallen, dass das Hotel zum einen aus diesen relativ kleinen Gebäuden besteht und zum anderen auch drumherum (Veraclub, Club Kawama) zunächst Hotels kamen, die aus kleineren Gebäuden bestehen. Einzig westlich gibt es noch die zwei "Superclubs"-Klötze in Sichtweite. Zur Illustration habe ich ein paar Fotos hochgeladen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wie erwähnt gab es einen Pool, einen bescheiden eingerichteten Fitness-Raum, einen Tennisplatz inklusive zweier Basketballkörbe. Am Strand diverse Boote zum Ausleihen und natürlich auch Animation. Letztere war sehr passiv (was ich nun wieder gut fand, wobei man als Mann in der Regel für die männlichen Animateure sowieso nicht existent ist) und viele Aktivitäten fielen auch aus, soweit ich das mitbekommen habe. Freundlich waren sie aber alle und ausreichend war das Angebot offensichtlich auch, deshalb gebe ich eine mittlere Wertung. Persönlich habe ich noch die (kostenpflichtige) Massage genutzt, die gut war.