- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Nachdem dies unser insgesamt achter Aufenthalt auf den Malediven werden sollte, haben wir uns diesmal für ein "günstigeres" Resort entschieden. In den vergangenen 15 Jahren habe ich denke ich schon einen schönen Querschnitt durch die Maledivische Hotelwelt kennengelernt, daher war ich sehr gespannt, wie sich die "3, 5 Sterne" auswirken, insbesondere nach den doch recht unterschiedlichen Bewertungen hier. Wir wurden nicht enttäuscht - für das beworbene Preis/Leistungsverhältnis erhält man richtig was fürs Geld. Unfair ist es aber, die Insel mit Resorts zu vergleichen, die mehr Sterne haben (was hier leider einige Leute getan haben). Auf der Insel finden sich hauptsächlich Deutsche, Engländer und Franzosen sowie die Crews von einigen Airlines, die hier teilweise bis zu sechs Tage Station machen. Die Hotelsprache ist englisch, wobei die beiden Guest-Relations-Manager auch sehr gut Deutsch sprechen. Generell empfand ich das gesamte Personal auf sehr aufmerksam und bemüht. Natürlich hilft ein Trinkgeld hier und da einige Dinge zu beschleunigen - aber hey, das war im 5 1/2 Sterne Resort nicht anders ! Durch die Nähe zu vielen anderen Hotelinseln (Kurumba, Full Moon, Paradise Island, Bandos) und der Hauptstadt findet sich leider - gerade nach Sturm - sehr viel Müll im Wasser. Hinzu kommen um die Insel ausgedehnte Seegras-Wiesen, die natürlich auch für "Dreck" (man beachte die Anführungszeichen) im Wasser sorgen. Durch das Seegrass kommt es auch bei Ebbe zu einem typischen "Seegeruch", wie man ihn sonst eher von Nord- und Ostsee her kennt. Aber nicht schlimm, nur eben ungewöhnlich. Bei der Zimmerwahl (siehe auch unten) sollte man wissen, das auf Faru in der Regel vorne an den Bunglowblöcken vorbeigegangen wird - dass heißt, wenn man unten wohnt, marschiert jeder am Zimmer entlang und schaut in die (unteren Zimmer) hinein. Ich schreibe das so deutlich, da auf vielen anderen Inseln die Fußwege hinter den Bungalows verlaufen. Hier eben nicht... Außerdem gibt es Zimmer auf der West- und der Ostseite der Insel. Die Zimmer werden von Nord nach Süd gezählt, beginnend mit Zimmer 1 auf der Nordwestseite. Ich fand die Westseite sehr angenehm - zwar Blick man nicht auf das Außenriff, jedoch ging immer ein sehr angenehmer Wind, während die Windstille auf Ostseite allen sehr unangenehm erschien. - Sich bewusst sein: es sind 3, 5 Sterne (nicht 5 !) - Zimmer im ersten Stock nehmen - Unbedingt vorher per Mail nach Zimmer fragen (dabei Alternativen nennen) - Trinkgeld überlegt als Beschleuniger einsetzen - Viel Wasser trinken (Bier ist KEIN Wasser :-)) - Beim Duschen Licht anmachen (Licht = Warmes Wasser) - Abends eher die Bar an der Südspitze nutzen als die Hauptbar - Bitte unbedingt den schlimmsten Müll selber wieder mit nach Hause nehmen (z. B. leere Batterien, Sonnenmilchflaschen). Zur Erinnerung: alles, was auf der Insel in den Papierkorb geschmissen wird, landet entweder in Löchern an der Norspitze, im Meer oder im Ofen! Wir nehmen grundsätzlich einen gelben Sack mit und versuchen wenigstens ein bisschen von unserem Müll wieder mit nach DE zu nehmen. Klar, das gelingt nicht vollständig (man kann ja nicht alle leeren Wasserflaschen mitnehmen), aber Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist!
Die Zimmer sind geräumig und sauber. Wir hatten aufgrund der Vorberichte hier um ein Zimmer im 1. Stock gebeten und es auch bekommen (#21). Das würde ich immer wieder machen, denn nicht nur sind die Zimmer oben "luftiger", man kann auch bedenkenlos Sachen auf dem Balkon lassen, z. B. zum trocknen. Bei den unteren Zimmern haben wir erlebt, dass Witzbolde die zum trocknen ausgelegten Badesachen verstreut haben. Die unteren Zimmer sollen teilweise (!) etwas muffig riechen und auch das Problem mit dem Geruch des Toilettenspülwassers (siehe unten) scheint unten (nach Hörensagen) stärker zu sein. Außerdem empfand ich es als sehr angenehm, jederzeit (auch Abends) die Gardinen auflassen zu können ohne dass gleich jeder ins Zimmer schauen konnte. Der Fußweg führt nämlich vorne an den Bungalows vorbei. Zwar kann man auch im "Inselinneren" gehen (Fußweg vorhanden), aber das nutze nur der Staff. Die Zimmer sind gut ausgerüstet; man findet zwei recht große Schränke, einen Safe und ausreichend Ablagefläche sowohl im Zimmer als auch im Bad. Wer viele Sachen zum aufhängen hat, sollte zur Sicherheit noch ein paar Bügel mitnehmen. Wenn man im Zimmer wirklich was vermissen will, dann hätte ich mir noch einen Kühlschrank gewünscht - aber das ging auch so. Die Toilette kann gerade morgens schon mal "riechen", da hier mit "Zweitwasser" gespült wird. Aber das ist dank Lüftung in der (separaten Toilette) schnell vergessen. Die Wasserspülung hat richtig kräftigen Zug (das ist nicht selbstverständlich, glaubt mir!). Das Zimmer wird täglich gereinigt, was bei uns aber nicht so gut geklappt hat - daher hier ein paar Punktabzüge. Weder war die Reinigung so dolle, noch war ein zeitliches Schema der Reihenfolge zu erkennen (wir waren durchs tauchen fast den ganzen Tag unterwegs und trotzdem wurde mal erst spät am Abend gereinigt und dann wieder morgens früh...). Hier ist der einzige Bereich, in dem die Insel wirklich "nur" den 3, 5 Sternen entsprochen hat. Badehandtücher werden (theoretisch) täglich gewechselt, manchmal klappt das nicht so richtig... aber irgendwie kommen die Handtücher dann doch ;-)
Das Essen ist sehr gut. Man findet immer etwas, selbst wenn einem das Buffetmotto nicht zusagt. Alle drei Hauptmahlzeiten sind "resorttypisch" in Buffetform. Mehr kann man zum Essen nicht sagen - es ist gut und Punkt. Ich habe in den zwei Wochen auf der Insel niemanden über das Essen meckern hören! Zwischen den Mahlzeiten gibt es an den beiden Bars dann noch Sandwichs, die wir aber nicht probiert haben (irgendwo muss ja mal Schluss sein) :-)
Sehr aufmerksam und freundlich. Man kommt natürlich (wie überall auf den Malediven) eher mit Englisch als Deutsch weiter, aber das ist OK. Es bewegt sich durchaus auch was ohne Trinkgeld, aber natürlich langsamer (Maledivische Geschwindigkeit eben) :-) Wir hatten im Vorfeld nach unseren Wunschzimmer gefragt: hier war der Kontakt im Vergleich zu manch' anderer (Mehrsterne) Insel super ! Zwar könnte man generell keine Zimmer im Vorfeld reservieren, aber man würde sich bemühen. Dann kam sogar noch mal eine Mail mit den verfügbaren Zimmern hinterher. Und das ganze hat dann sogar noch geklappt :-) Beide Bars sind so aufgebaut, das man sich seine Getränke am Tresen holt (Bedienung gibt es nur beim Essen). Da es eine AI-Insel ist, erfolgt keine Unterschriftenorgie. Was die Getränke angeht: Alkohol/Softdrinks im Glas, Wasser in der Flasche (und zwar sowohl 0, 5 als auch auf Wunsch 1, 5 Liter Flaschen), die man auch auf das Zimmer nehmen kann. Das wird zwar im Hotelprospekt anders dargestellt ("alle Getränke im Glas"), aber vor Ort sehr zufriedenstellend gehandhabt. So sind die auf den Malediven unbedingt erforderlichen "Wassermassen", die man tgl. zu sich nehmen sollte, auch zu bewältigen
Die Insel ist eher lang als breit (von der Nord- bis zur Südspitze ca. 20 Minuten Fußmarsch, von West nach Ost ca. 3 :-)) und liegt direkt neben der neuen (künstlichen) Insel Hulhumale (Transfer vom Flughaben ca. 10 Minuten). Hulhumale ist eine riesige Erweiterung der bisherigen Flughafeninsel, allerdings ist der Flughafen relativ weit von Club Faru entfernt. Wen es interessiert: entweder bei Google Maps/Earth mal das Satellitenbild der Insel aufrufen oder auf http://www. hdc.com. mv/phases. htm sich die Entstehungsphasen der künstlichen Insel anschauen. Hier wird auch klar, das die Zeit von Club Faru gezählt sind: laut dem Leiter der Tauchschule (Freddy) wird die Insel im Dezember 2010 geschlossen und "anschließend zerstört", da sie als Basis für die Erweiterungsphase II von Hulhumale dient. Bis dahin wird aber der Hotelbetrieb weitergehen - natürlich wird mit den Aussichten eher repariert als renoviert. Daher sieht man den Gebäuden tw. die Jahre schon an, aber es ist wirklich nicht schlimm ! Die Insel liegt in einer flachen Lagune und hat selber kein Hausriff. Die Nordspitze ist für Gäste "off limits", da hier die Staff-Area und auch die Müllhalde liegen (natürlich kann am Strand längs laufen, nur muss man eben damit rechnen, das man mit seinen eigenen "Hinterlassenschaften" konfrontiert wird. Die Plastikflaschen verschwinden eben nicht einfach so). Allerdings hat jede Insel - auch 6 Sterne - so einen Bereich, der mal mehr, mal weniger gut getarnt ist. Hier ist es aufgrund der mangelnden Breite der Insel eben "weniger gut". Auf klassischen "Spiegleiinseln" finden sich die Staffarea in der Mitte der Insel und fällt nicht so direkt ins Gesicht. Eine 100% Müllfreie Insel ist nun mal leider eine Illusion.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Intensiv genutzt haben wir die Tauchbasis, die ich ausführlich noch im Taucher. Net bewerten werden. So viel nur: sehr freundliche Crew (Freddy, Siggi und Lorie) die viel möglich machen. Das Angebot an Tauchplätzen ist für meinen Geschmack nicht ganz so umfangreich, da viele Plätze aufgrund der Entfernung (es steht nur ein schwächer motorisiertes, kleines Dhony zu Verfügung) oder dem Skill der Taucher nicht angefahren werden. Eher eine "Tagestauchschule" bei der von den Gästen gelegentlich getaucht wird. Wir waren mit unseren 20 TG in 14 Tagen die absolute Ausnahme. Wichtig zu wissen: durch die Nähe zur Hauptstadt und der sehr warmen Wassertemperatur (um die 29 Grad) ist die Sicht im gesamten Tauchgebiet durchgängig "trübe", da durch die Nährstoffe viel Plankton im Wasser ist. Das scheint ein grundsätzliches "Problem" des Nord-Male-Atolls um Male herum zu sein. Die beste Sicht lag bei uns bei etwa 20-25 Meter, die schlechteste bei etwa 4-5 Metern! Im Vergleich zu anderen Atollen kann man da schon enttäuscht sein - aber dafür kann die Tauchbasis nichts, daher fließt das nicht in irgendeine Bewertung ein! Es wird bei der Tauchbasis sehr auf die Formalismen geachtet, z. B. Tiefenbeschränkungen: PADI-OWD max. 18 Meter, CMAS* max. 20 Meter, alle höheren Brevetstufen max. 30 Meter. Die 30-Meter-Regel kannte ich von allen Maledivenbasen, die anderen Regeln nicht. Begründet wird dies mit einer offiziellen Maledivenvorschrift, die aufgrund der Nähe zur Hauptstadt (und der häufigeren Kontrollen durch die Coast-Guard) streng eingehalten wird. Übrigens: NITROX/EAN ist nicht möglich! Wer nicht taucht, dem sei ein Schnorchelausflug (2 x am Tag kostenlos) dringend empfohlen, denn um die Insel herum ist eine flache Lagune (mit Seegras) in der sich kaum Schnorcheln lässt. Alle anderen Sportangebote kennen wir nur vom Hörensagen. Wer keinen Sport machen will, der sollte sich nach dem Mittagessen (so ab 13h00) in die Bar an der Südspitze (Thundi-Bar) ans Wasser setzen und den Babyhaien (Rochen, Schwarzspitzen und Ammenhaie - bis zu sieben Stück!) zuschauen. Ist fast wie tauchen ;-)
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 2 Wochen im April 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Tobias |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 6 |