Hotel Chrousso Village

Der "Dorfcharakter" der Hotelanlage ist gerade für Familien sehr angenehm. Die Anlage mit ihren kleinen Häuschen ist überschaubar, In dem weitläufigen gepflegten Garten kann man die Kinder unbesorgt springen lassen, man trifft sich abends an der Bar. Bei unserem Aufenthalt war das Hotel fest in osteuropäischer Hand (vor allem Bulgaren, aber auch Serben, Polen etc., die eher für sich geblieben sind). Glücklicherweise waren dann doch ein paar deutsche Familien da, so dass unser Sohn Anschluss fand. Da das Hotel in der Pampa liegt, ist ein Mietwagen empfehlenswert. Zwar hat Chalkidiki nicht arg viel zu bieten, aber ein paar schöne Fleckchen gibt es gleichwohl zu entdecken. Mit einer Ausnahme: der nur wenige Kilometer vom Hotel entfernte Golden Beach ist alles andere als golden. Wildcamper wohin man sieht (die hygienischen Verhältnisse mag man sich gar nicht ausmalen), grober Sand--Kiesstrand mit großen Felsplatten im Meer. Wirklich schön hingegen sind das Kap Kassandra im Westen (eine lang gestreckte dreieckige Landzunge mit Sandstränden auf allen Seiten), der malerische Ort Afitos und die abenteuerliche Höhlenkapelle bei Nea Fokea. Mit dem eigenen Auto kommt auch die Bootstour entlang der Mönchsrepublik Athos wesentlich günstiger (Ganztagesausflug - etwas lange Schiftsfahrt, aber durchaus sehenswert) Diese haben wir direkt am Abfahrtshafen Ormos Panagias auf Sithonia gebucht: 30 Euro pro Erwachsener, Kind gratis. Über die Reiseveranstalter kostet ein Erwachsener 49 Euro, Kind 15 Euro.

Wir hatten ein schönes Apartment mit Wohnzimmer (inklusive Schlafcouch, Küchenzeile mit Wasserkocher und Kühlschrank), Schlafzimmer und großem Balkon. Alles sehr nett eingerichtet, sauber und sehr großzügig bemessen bis auf das Bad, das wirklich so schlimm ist, wie viele Holidaychecker schreiben: Die Dusche besteht aus einer kleinen Wanne mit Duschvorhang - nach dem Duschen steht das ganze Bad unter Wasser und man muss mit dem glücklicherweise bereitstehenden Wischer erst einmal den Boden trocknen. Eine Duschkabine wäre ein gute Investition! Ebenso fehlen im Bad Ablagemöglichkeiten und schon bei drei Personen weiß man nicht, wohin mit den Handtüchern.

Das Essen ist dem Preis angemessen: nicht erstklassig, aber man findet dank der großen Auswahl immer etwas. Gut waren insbesondere das Salatbüffel (hier schwimmt nicht alles in Mayonaise, sondern man kann selbst das Dressing aussuchen), der herrlich cremige Feta-Käse und der Nachtisch mit frischem Obst (bereits geschnitten, meist Melone und Nektarine, kleinen Kuchen, Cremes, Pudding und Eis. Es gibt auch immer Landestypisches, allerdings sehr fettlastig. Bei der sogenannten "Galanacht" am Donnerstag gab es außer etwas zu lauter LIve-Musik auch nichts anderes als sonst. Der Grillabend am Sonntag ist nett - wir hätten uns allerdings etwas mehr Auswahl bei den Fleischsorten (hauptsächlich Schwein) gewünscht. Wir haben immer draußen gegessen - das ist im Urlaub ein Muss und dank der großzügig bemessenen Essenszeiten findet sich auf der großen Terrasse auch immer ein Plätzchen. Lästig waren die vielen Fliegen im Restaurantbereich - die Wespen, über die viele Bewerter klagen, haben uns hingegen kaum gestört, da sie nicht aufdringlich waren und sich nach einem kleinen Rundflug über den Tisch schnell wieder verzogen haben.

Das Personal ist freundlich, aber etwas distanziert, mit Englisch kann man sich zumindest an der Rezeption, an den Bars und im Restaurant gut verständigen. Kleine Reparaturen in unserem Zimmer wurden prompt erledigt. Das Zimmer wurde gut gereinigt, nur der Handtuchwechsel dürfte ein wenig häufiger sein.

Die Hotelanlage liegt wunderbar mitten im Grünen: sehr ruhig, ringsum Wälder, zum Strand sind es über einen lauschigen Weg rund 5 Minuten zu Fuß. Das hat uns nicht weiter gestört - der kleine Fußmarsch tut nach dem üppigen Essen gut. Der Strand selbst ist top: feinsandig, superklares Wasser, sehr seicht, so dass die Kinder auch im Wasser gut spielen können. Manko: Wer Halligalli braucht, ist hier unzufrieden. Das Hotel liegt sehr abseits, ringsums ist nichts los, auf dem Gelände gibt es einen kleinen Laden.. Zum nächsten Ort verkehrt ein Shuttle-Bus des Hotels, zu Fuß sind es dorthin wohl gut 20 Minuten. Wir hatten für die Dauer unseres Aufenthaltes bereits von Deutschland einen Mietwagen gebucht (wesentlich billiger als im Hotel!) und waren damit viel unterwegs - unbedingt empfehlenswert, wenn man mal aus dem Hotel raus möchte. Zum Flughafen haben wir mit dem Auto rund 1,5 Stunden gebraucht - die Transferbusse der Reiseveranstalter brauchen länger, weil sie unterwegs noch andere Hotels abklappern.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zum Strand ist alles gesagt - einfach klasse. Die beiden Pools kommen auf den Hotelbildern wesentlich größer rüber als sie tatsächlich sind. Der obere Pool ist winzig klein, der untere etwas größer, aber wirklich schwimmen kann man hier nicht. Der rauhe Beckenboden bereitete vielen Kindern Probleme - besser Badeschuhe mitnehmen. Das unaufdringliche osteuropäische Animationsteam macht ein kleines Sportprogramm mit Beachvolleyball, Wassergymnastik, Stretching, Darts etc., Außerdem sind eine Tischtennisplatte und ein Tennisplatz im Angebot. Für die Kinder gibt's mehrere Spielplätze, eine Hüpfburg, die allerdings nur stundenweise geöffnet ist, eine gut besuchte Minidisco am Abend und einen Kinderclub. Diesen können wir nicht beurteilen - unser Sohn tobte lieber mit seinen Freunden auf dem Gelände herum. Wirklich zu wünschen lässt das Abendprogramm der Animateure. Ein Sauf-Quizspiel (wer die Antwort nicht weiß, muss einen Ouzo trinken) passt auf den Ballermann, aber nicht in ein Familienhotel. Auch über den Rest schweigen wir lieber - da geht man besser an die Bar und unterhält sich nett.