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Bernd (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2007 • 2 Wochen • Strand
Preis-Leistung ok, Tauchen und Schnorcheln möglich
3,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Die mittelgroße Hotelanlage „Punta Del Rey“ in Las Caletillas besteht aus einer Zentrale mit Rezeption + Foyer, zwei Restaurants (Buffet, à la card), Poolanlage mit Bar, Botique, Friseur, Souveniershop, Disco, Showroom mit Bühne, Fernsehraum, Tauchcenter und zwei großen Apartmentblocks (7 bzw 9 Stockwerke). Das Flair wird bestimmt durch den heute (Stand 2007) nicht mehr zeitgemäßen Baustil der 70er Jahre aus den Anfängen des Reisebooms, der aber durch mehrere Umbauten im Laufe der Zeit zumindest innen etwas „entschärft“ wurde. Das Hotel reiht sich trotz der mehrstöckigen Bauweise optisch auch nicht in die bekannte Bausündenkategorie der Betonburgen von Urlaubsvollzuganstalten an der Costa Brava, Costa del Sol oder anderen Sammelbecken der Frühgeschichte teutonischer Reiselust ein. Somit optisch also einigermaßen erträglich. Vorteil der damaligen Bauweise: Alle Wege innerhalb der Hotelanlage und zum Strand sind erfreulich kurz, und alle Zimmer bieten gleichzeitig den Blick auf das Meer und das Bergpanorama hinter dem Hotel. Zumindest, wenn man sich ein wenig seitlich über die Balkonbrüstung beugt… Die aus heutiger Sicht etwas trostlos wirkende Poolanlage wird ergänzt durch einen recht schönen, terrassenförmig angelegten Palmengarten mit Sonnenliegen, Meerwasserpool und Einstiegsleiter zur Badebucht, für dessen Erreichen man allerdings die Straße vor dem Hotel überqueren muss. Gleiches gilt auch für den Sportbereich. Die Gästestruktur variiert scheinbar je nach Saison, besteht aber generell eher aus Urlaubern, die nicht so viel Wert auf nächtelange Parties legen. Die Gäste kommen mehrheitlich aus Spanien und England und nur zu einem geringeren Anteil aus Deutschland. Die hauptsächlich vertretene soziale Schicht der Gäste ist dem unteren bis gemäßigtem Mittelstand zuzurechnen. Trotz des All-Inclusive-Getränkeangebots bis 23 Uhr konnten wir während unseres zweiwöchigen Aufenthalts nur wenige alkoholbedingte Auffälligkeiten im Benehmen der Gäste beobachten. Totalausfälle in Form von „Ballermann-Leichen“ gab es nicht. Lediglich eine kleine Gruppe englischer Landsleute fiel einmal durch „alkoholseelige“ Gesänge auf, die ja auch von deutschen Touristen an exponierten Ferienorten in ganz anderen Dimensionen bekannt sind... Das Preis-/Leistungsverhältnis war mit ca. 750 €/Person für eine AI-Pauschalreise aus unserer Sicht in Ordnung (Stand September 2007). Das Sport- und Freizeitangebot innerhalb der Anlage ist teilweise im AI-Angebot enthalten (z. B. Schnuppertauchen), für Gäste mit Halbpension sind die Preise moderat. Im Foyer gibt es Billiard- und Dartmöglichkeiten. Die Animation ist nicht aufdringlich, und es gibt keine störende Beschallung am Pool, wie sie von vielen andern Urlaubsdestinationen bekannt ist… Außerhalb der Anlage wird eine Vielzahl von Unternehmungen und Tagesausflügen als organisierte Touren von den Reiseveranstaltern angeboten. Neben der Rezeption gibt es 4 Internetterminals, die man kostenpflichtig benutzen kann (Stand 2007: 1 € für 7 min). Die Transferzeit vom Flughafen Teneriffa Süd zum Hotel muss mit ca. 45 min Busfahrt angesetzt werden. Mittelklassehotel mit kleineren Mängeln, Preis-Leistungsverhältnis bei zwei Wochen AI für 750 €/Person OK. Eher ruhiges Ambiente, Schlecht für Singles ohne Spanischkenntnisse, Lage des Hotels für Inselerkundungen hervorragend, Baden und Schnorcheln OK, Handyempfang sehr gut


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Alle Zimmer sind mit Klimaanlage, Safe (unverschämt teuer, 16 €/Woche) und TV ausgestattet. Viele Zimmer sind in der Zwischenzeit renoviert. Es gibt aber auch noch Zimmer mit recht in die Jahre gekommenem Inventar. Hier ist die geplante Renovierung auch wirklich dringend nötig. Der Zustand unseres Zimmers war so, dass es für großzügige Gäste reichte. Das betrifft den optischen Abnutzungsgrad sowie die Sauberkeit. Pingelige Gemüter könnten hier etwas auszusetzen finden. Im schlimmsten Fall hilft Meckern an der Rezeption, bei einigen Gästen haben wir einen Zimmerwechsel beobachten können. Die Größe des Zimmers und des Bads (Badewanne mit Dusche) war OK, Platz für 2 Personen mehr als genug. Die Betten waren OK. Föhn war keiner vorhanden. Schutzisolierte elektrische Geräte mit Euro-Stecker benötigen keinen Adapter. Es lohnt sich, nach einem Zimmer an den Außenflanken der Wohnblöcke zu fragen. In der Mitte zwischen den Blöcken befindet sich eine Gartenanlage mit Wasserfall, der tagsüber recht laut plätschert. Abends machen sich die lautstarken Veranstaltungen im Showroom bemerkbar. Ab 23: 30 Uhr ist aber auch hier Ruhe.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Qualität des Essens war nach unserer Auffassung sehr unterschiedlich. Besonders die Qualität der Fleisch- und Fischspeisen schwankte bzw. wurde im Laufe des Aufenthalts mit abnehmender Gästeanzahl zunehmend schlechter. Dabei ging es gar nicht nur um den Geschmack. Auch der optische Eindruck war mitunter ein Stein des Anstoßes (ich mag kein durchwachsendes Fleisch mit dicken Fetträndern). Auch weniger pingelige Gemüter hatten am Ende doch teilweise das Problem, sich am Buffet eine schmackhafte Zusammenstellung zu erstellen. Wir verzichteten teilweise auf den Fleischgenuss und wichen auf reine Gemüseteller, Nudeln oder Pizza aus. Leider schätze ich zumindest am Urlaubsbuffet solche Ernährungsvarianten aber weniger. Positiv ausgedrückt: Wir waren im Schnitt vom Buffet nur durchschnittlich begeistert… Einem deutschen Ehepaar ging es ähnlich. Oft waren die warmen Speisen auch viel zu kalt. Positiv: Fischfilet und Calamares-Ringe waren ein durchgängiger Genuss, und es gibt immer eine ausreichende Auswahl Rohkost. Die Sauberkeit am Buffet und an den Tischen war OK. Kindersitze sind vorhanden. Auf den Textiltischdecken lagen noch zusätzlich Papiertischdecken, die nach jedem Gast abgeräumt wurden. Somit saß man immer an einem sauberen Tisch ohne Kleckerflecken der Vorgänger. Für ein Hotel dieser Preiskategorie ist das m. E. völlig in Ordnung. Wer königliche Gedecke nach Knigge mit Bestecken für Vor-, Haupt- und Nachspeisen sowie unterschiedliche Gläser für Rot-, Weißwein und Mineralwasser erwartet, der sollte sich überlegen, ob er für ein Pauschalreiseangebot dieses Preises in einem Mittelklasse-AI-Hotel nicht doch etwas überzogene Vorstellungen hat… Betrüblich ist, dass die Bars nur bis 23 Uhr AI ausschenken, danach muss bezahlt werden. Auch ist eine Bar im Terrassenbereich abends definitiv zu wenig und zumeist unterbesetzt. Lange Schlangen von anstehenden Gästen an der Bar sind ein Nachteil, dadurch gezwungenermaßen halbwegs nüchterne Gäste werden dagegen von abstinenten Zeitgenossen ja auch als ein Vorteil angesehen… Tip: Der ausgeschenkte Rotwein (Vino Tinto, trockener Flaschenwein) hat eine sehr gute Qualität. Eignet sich nicht nur gut zum Essen. Auch in etwas größeren Mengen am Abend genossen, fabriziert er am nächsten Morgen je nach Empfindlichkeit des Konsumenten gar keine oder nur wenig Kopfschmerzen oder andere Katersymptome.


    Service
  • Gut
  • Der Service ist in für ein solches Hotel normal. Das Personal ist freundlich, aber nach echt spanischer Art z. T. sehr distanziert. Spanische Landsleute als Touristen werden offensichtlich freundlicher und zuvorkommender behandelt. Wer sich als Gast benimmt und nicht in unangebrachte Kumpanei oder Arroganz gegenüber dem Personal verfällt, der wird auch ordentlich behandelt. Ein paar Brocken in der Landessprache helfen auch hier, die Situation für beide Seiten angenehmer zu gestalten (gehört m. E. sowieso ins touristische Pflichtprogramm, nicht nur in Spanien…). Auffällig ist, dass das Personal bis auf wenige Ausnahmen kaum Deutsch spricht, mit Englisch kommt man aber gut durch.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Las Caletillas liegt an der am nördlichen Ende des Tals von Güímar etwa 15 Km südlich von Santa Cruz, der Hauptstadt Teneriffas. Diese Lage bringt einige Besonderheiten mit sich, denen Sonnenhungrige Rechnung tragen sollten: Obwohl südlich des Gebirgsrückens gelegen, der die Insel vom Anagagebirge im Nordosten bis zum Tenogebirge im Südwesten in Nord- und Südhälfte teilt, ist das Gebiet zwischen Santa Cruz und Güímar metrologisch nicht rein dem sonnenverwöhnten Inselsüden mit 360 Sonnentagen im Jahr zuzurechnen. Je nach Jahreszeit kriecht die täglich entstehende Passatwolke aus dem Norden der Insel (Orotava-Tal) gegen Nachmittag über den an dieser Stelle niedrigeren Teil des Mittelgebirges nach Südosten. Jahreszeitabhängig verleidet diese Wolke dann das Sonnenbaden in dieser Gegend, im September teilweise sogar schon ab 14-15 Uhr. Das passiert nicht täglich, aber doch regelmäßig. Vorteil: Die Nachmittage können für Ausflüge ins nahe gelegene Santa Cruz oder Candelaria oder für Sportaktivitäten genutzt werden, für die es bei praller Sonne einfach zu heiß ist. Trotz des spektakulären Aussehens der „bedrohlich“ dunklen, über Berg herab kriechenden Wolkenwand regnet es nicht. Das Hotel liegt verkehrsgünstig mit direkter Haltestelle von Linienbusverbindungen, die in ca. 20 Minuten die Hauptstadt oder südlich gelegene Ziele erreichen. Für Mietwagenbenutzer ist die nahe Autobahn der ideale Ausgangpunkt, um alle Ziele der Insel zeitnah anzusteuern. In wenigen Gehminuten Richtung Candelaria erreicht man die (relativ ruhige) Touristenflaniermeile mit Bars und Geschäften und dem recht aufwändig gestalteten Badestrand (Kies + Steine!). Ein großer Supermarkt ist ca. 150 m entfernt. Ein Geldautomat befindet sich an einem kleinen Platz ca. 70 m vom Hotel (sehr versteckt, man muss ggf. am dortigen Kiosk fragen). Direkt am Hotel gibt es mehrere Autovermietungen, eine direkt im Hotel. Preisvergleich lohnt sich also. Man sollte auf die Konditionen der Vollkaskoversicherung achten. Der Strand besteht aus Liegeterrassen, die in den steilen Fels gehauen wurden. Dort befinden sich Liegen ohne Auflagen, die an Ketten befestigt sind und somit nur wenig verrückt werden können. Je nach Sonnenstand liegt man entweder im Schatten oder voll in der prallen Sonne. Ein Umstand, der je nach Sonnenstand und Vorliebe den geneigten Touristen zum mehrmaligen Standortwechsel am Tag zwingt, wenn eine Liege dann am gewünschten Standort auch frei ist. In der Nebensaison aber kein Problem. Die Liegen sind teilweise sehr dreckig und einige auch defekt. Die Liegeterrassen werden regelmäßig aufgeräumt und gesäubert. Nach dem Bad im Meer gibt es zum Abspülen am Strand zwei Duschen.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Tauchen: Auf der Tauchbasis „Tenerife Diving“ ist Deutsch ein Fremdwort. Englisch funktioniert leidlich, wenn auch auf das Nötigste beschränkt. Die Basis hat ihr Büro direkt im Hotelfoyer und den Equipmentraum direkt auf der anderen Seite der Straße. Die Basis führt Schnuppertauchen im Pool durch (AI-Gäste kostenlos) und bietet auch Tauchausbildungen nach dem SSI-Standard an. Die Preisgestaltung für die Tauchgänge + Equipmentverleih ist in Ordnung. Die Atmosphäre auf der Basis ist sehr familiär, der Betrieb ist kein Massenbetrieb. Getaucht wird vormittags und nachmittags, die Tauchgänge werden z. T. sehr individuell auf die Tauchgäste zugeschnitten. Mehr zu dieser Basis erfährt man auf der Homepage der Tenerife Divers sowie unter den Erfahrungsberichten von Taucher. Net. Zu den weiteren Sportangeboten kann ich nichts aussagen. Es gibt aber einen Tennisplatz, Tischtennisplatten, Squashplatz, Minigolfplatz, Bocciaplatz und es können verschiedene Spiele mit den Animateuren gespielt werden (Bogenschießen, Luftgewehrschießen, Wasserball, div. Poolspiele, Dart u. v.m). Apropos Pool: Mehrere kleine Pools, die Poolanlage ist nicht sehr groß, Wassertiefe bis max. 1, 20 m. Die Poollandschaft ist noch ein Überbleibsel aus der architektonischen Philosophie der 70er Jahre: Eckig, nüchtern, unbegrünt, ohne optische Anreize, wie sie z. B. moderne Badelandschaften bieten. Interessantes Gegenstück dazu ist der in die Strandfelsen gemauerte Meerwasserpool. Dieser bedarf m. A.n. allerdings langsam einer Renovierung. Sandstrand gibt es in dieser Gegend nicht. Wer im Meer schnorcheln will, sollte seine eigene ABC-Ausrüstung (Maske, Schnorchel, Flossen) mitbringen. Das Felsriff in der Badebucht bietet für Atlantik-Verhältnisse eine Menge zu sehen. Je nach Tidenstand und Stärke der Brandung ist allerdings der Ein- und Ausstieg über die ins Meer führende Leiter am Meerwasserpool eine echte sportliche Herausforderung… Das Animations-Tagesprogramm kann ich nicht bewerten, da wir daran nicht teilgenommen haben. Aus der Beobachtung heraus aber sehr dezent und niemals aufdringlich, schon gar nicht störend. Unterhaltung am Abend: Jeden Tag wechselndes Programm im Showroom. Die Disco im Tiefgeschoss hat von Di. - Do. bis 1 Uhr und Fr. + Sa. bis 3 Uhr geöffnet. Das Hotel ist definitiv keine Anlaufstelle für Partygänger, Nachtschwärmer oder Singles, die Anschluss suchen. Schon gar nicht für den, der nicht halbwegs die Konversation in Spanisch beherrscht. Die Empfehlung geht hier eher an Paare oder Familien, die im schlimmsten Fall nicht auf Unterhaltung seitens Dritter angewiesen sind. Meiner Beobachtung nach gilt das für den gesamten Landschaftsabschnitt. Nachtleben findet man eher im Süden der Insel.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im September 2007
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Bernd
    Alter:41-45
    Bewertungen:2