Hotel Capo Reamol

Vorweg: Der Preis für dieses Hotel steht für uns in keiner Relation zur gebotenen Leistung. Das Hotel wird als 4-Sterne-Haus beworben, der amtliche Aushang definiert es aber als 3-Sterne-Hotel, und das ist bereits optimistisch. Das Hotel hat schon deutlich bessere Zeiten gesehen und ist in Teilen definitiv renovierungsbedürftig. Vor allem die von den Gästen eher selten besuchten Teile des - nicht sonderlich weitläufigen - Areals wirken verlottert. Von dem in manchen Reiseprospekten erwähnten 15.000 qm großem Garten sollte man nicht zu viel erwarten: Die meisten Teile des Gartenareals befinden sich in steiler Hanglage und sind nicht zugänglich. Im Restaurant läuft die ganze Zeit über die Klimaanlage, obwohl dies angesichts Temperaturen von knapp oberhalb 20 Grad nicht erforderlich war. Die Bitte um Abschaltung wurde ignoriert. Die bei Frühstück und Abendessen gebotene Hustenorgie der Gäste gehört wohl zum Lokalkolorit. Die Gästestruktur: Natürlich viele Windsurfer, aber auch Erholungssuchende ohne Sportambitionen aller Altersklassen sind anzutreffen.

Was uns am meisten geärgert hat: Das Zimmer ("Superior") war winzig, ca. 11 qm. Es war mit zwei aneinandergeschobenen, ausgelutschten Betten (80cm x 200 cm) bestückt, zwischen Bett und Wänden befand sich noch ein knapper Meter Platz. In einer Nische war ein Kleinderschrank und ein kleiner Schreibtisch, den man nur notdürftig nutzen konnte, weil dem Stuhl bei bequemer Entfernung zum Tisch das Bett im Weg war. Minibar und Safe waren OK, Fernseher zwar klein, haben wir aber sowieso nicht gebraucht. Licht kam nur über die Tür zur Terasse ins Zimmer, diese konnte aber nicht komplett geöffnet werden - das Bett war im Weg. Die Matrazen der Betten waren durchgelegen und "überzeugten" durch interessante Druckpunkte, an denen die Sprungfedern offensichtlich noch Spannung hatten. Das Zimmer ist zudem ziemlich hellhörig gewesen, aber zum Glück gibt's Oropax. Das Bad war zwar kein Highlight, aber funktional und groß genug. Die Terasse war groß, die beiden Plastikliegen hatten aber größere Risse und konnten nur mit Vorsicht benutzt werden. Eine vernünftige Beschattung fehlte leider. Da die Terasse bis zum frühen Nachmittag in der prallen Sonne liegt, ist sie an heißen Tagen nur eingeschränkt nutzbar.

Frühstück war absolut in Ordnung, aber das Abendessen bewegte sich auf dem Niveau besserer Kantinen.

Das Personal ist freundlich, aber wenig flexibel. Nach einer Beschwerde nahm auch die Freundlichkeit ab, so etwas ist unprofessionell. Die Zimmerreinigung war eher dürftig. Bereits beim Bezug waren Grashalme auf dem Bettvorleger, dem Personal fielen diese aber erst nach drei Tagen auf. Kunststück, bei 5 Minuten für Bettenmachen, Bad säubern, Zimmer reinigen.

Die Lage ist schön, unterhalb der "Gardesana" gelegen, dringt sehr wenig Lärm der Strasse zum Hotel. Das Hotel liegt direkt am Ufer, was es vor allem für Surfer zu einem idealen Platz macht. Ein kleiner Strand aus feinem Kies ermöglicht einen einfachen Einstieg zum Schwimmen im See. Der Ort ist ca. 3 km entfernt und kann zu Fuß erreicht werden. Gerade an heißen Tagen zieht sich die Strecke aber, da sie eine ganze Weile durch tiefen Split entlang der Straße führt und anschließend abwärts zum Ort hin - beim Rückweg also wieder aufwärts. Es gibt einen Shuttle-Bus, der zweimal vormittags und zweimal nachmittags fährt, man muss sich dazu aber vorher anmelden. Der öffentliche Bus hält am Hotel Panorama.

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