Die Hotelanlage Cactus Beach/Village besteht aus einem großen Hotelbereich zur Strandseite hin, und einem kleineren Bereich mit vielleicht hundert(?) Betten, das auf der anderen Straßenseite (durch einen Tunnel verbunden) liegt, und somit das äußerste Ende der Hotelanlage markiert. Ein Gesamturteil zu fällen fiel uns schwer, aber sicher wird nicht jede Art von Kunden hier wirklich zu jeder Zeit auch glücklich. Mit dieser Bewertung soll deshalb geholfen werden, damit jeder selbst entscheiden kann, welche Punkte einem wichtig sind und welche nicht, und ob das Hotel in Frage kommt. Wir waren Ende August für eine Woche dort, und es war zu dieser Zeit ein gefühltes 90%-Familienhotel. Die Nationalitätenstruktur war gut durchgemischt, die größte Fraktion bildeten eindeutig aber die deutschsprachigen Gäste, unangenehme Zeitgenossen sind uns nur ein einziges Mal aufgefallen. Ein Großteil der Gäste sind hier „All Inclusive“, die Getränke an der „Bezahl-„-Bar haben aber auch für die Gäste „mit Bändchen“ ihren Reiz, zumindest wenn man auf abwechslungsreiche Cocktails, ordentliches Bier, Rum mit Cola und einem Wodka-Mixgetränk wert legt, denn all dies gibt es nicht All Inclusive. Die Weiterempfehlung von uns ist allgemein zu sehen: Speziell für unsere Zielgruppe (20 bis 35 Jahren, kinderlos) waren wir unschlüssig, günstiger Preis und zahlreiche positive Aspekte halten sich mit einer ganzen Reihe von kleinen, aber entscheidenden Kritikpunkten die Waage. Nach Hause telefonieren sollte man auf jeden Fall mit dem Handy, für die Meisten dürfte das deutlich billiger werden als über das Hotel. Es sei denn, man kauft WLAN und skypt mit den Lieben zu Hausen, dank bestimmt 8-10 Hotspots auf der Anlage war die Erreichbarkeit gut, und 12 Stunden für 7€ (minutengenaues ein-und ausloggen und somit Aufteilung möglich) sind nicht zu teuer. Dem WLAN-Laien sollten aber mehr Infos zur Verfügung gestellt werden, denn nach der Verbindung mit dem WLAN muss erst noch die Anmeldeseite aufgerufen werden, um dort dann Login und Passwort einzutippen. So eine hotelinterne („Spider“)Seite braucht man auch, um sich wieder auszuloggen, denn z.B. einfach das WLAN des Smartphones wieder abschalten reicht i.d.R. nicht. Einen Tagesausflug haben wir zum Wasserpark Acqua plus gemacht (nicht zu verwechseln mit Watercity, guckt vorher im Internet, was Euch besser gefällt) und dieses vorher online gebucht (und somit 20€ bezahlt, also 4 € p.P. gespart, hat super funktioniert) Nur das Taxi war aus Stalis mit 45€ (hin und zurück) nicht gerade günstig, aber mit 31,50 € waren wir 1,50€ unter dem Reiseveranstalter-Angebot und konnten obendrein länger bleiben. Ab 16 Uhr ist der Park quasi ausgestorben, die besten Rutschen können dann im Sekundentakt genutzt werden (Wir waren später völlig erschöpft) Echt spaßig, auch für „große“ Kinder jenseits der 20 ;-)
Durch zahlreiche Gesprächen haben wir erfahren, dass es viele Zimmer gibt, die sich in Größe und vor allem Lage von Anderen unterscheiden – Stammgäste wissen genau, was sie wo haben wollen und was nicht. Wir waren für den Preis mit unseren Zimmern durchaus zufrieden, Safe gegen Gebühr war ein bisschen teuer, die Duschkabine sicher nichts für „pfundigere“ Typen, weil doch etwas eng, und zwei Steckdosen im ganzen Zimmer waren eigentlich zu wenig für uns. Trotzdem: Bad nett, Zimmer ok, Matratzen nicht zu weich (fast schon zu hart), die versprochene Einrichtung (TV, Fön, Telefon, usw.) vorhanden. Dank eines Kartenschlitzes, in den die Zimmerkarte gesteckt werden muss, ist nur Strom vorhanden, wenn man auf dem Zimmer ist. Schlecht für akku-ladende Handys, aber eine Katastrophe für das zarte Lüftchen, das sich Klimaanlage nennt: Ankunft um 22 Uhr, Klimaanlage sofort an! Nachts um 3 Uhr war es dann noch 28°C, auf der Terrasse war es da deutlich angenehmer. Erst drei Nachfragen/Beschwerden (bzw. 1 1/2 Tage) später kam der Techniker. Der putzte das Filtergitter und wir erhielten eine zusätzliche Zimmerkarte für einen Klimaanlagen-Dauerbetrieb. Und mit stets geschlossenen Vorhängen und Balkontür waren dann Raumluftwerte von 24-25° zu erreichen (bei tagsüber draußen 32-35°, ich hatte zufällig ein elektr. Thermometer dabei). Das war dann ok zum Schlafen, eine Bettdecke war da aber sicher immer noch nicht erforderlich ;-)
Am ersten Abend war das Restaurant (bis 21 Uhr) schon zu, als wir ankamen, den letzten Abend aßen wir außerhalb, und von den 2 Themen-Restaurants haben wir auch nichts ausprobiert(unser Fehler), daher bezieht sich diese Bewertung auch ausschließlich auf Pool-Snacks und Main Restaurant und ist nur eine Momentaufnahme. Trotzdem: Unser Geschmack war der Stil dort nur bedingt. Alle in unserer Gruppe fanden vor allem das ständige Fehlen von Soßen zu den Hauptspeisen sehr problematisch: Alle Arten von Soßen, ob Pilzrahm, helle/dunkle/Bratensoße oder ähnliches suchte man fast jeden Abend vergeblich. Anders bei den Salaten, wo neben Öl und Essig auch Dressings wie Joghurt und Cocktail/Thousand Island vorhanden waren. Auch die Auswahl an Salaten und Gemüsen war ok, knackig und lecker. Bei den Sättigungsbeilagen hätten wir uns aber einen deutlich geringeren Schwerpunkt auf Nudeln gewünscht: 3-5 Sorten jeden Abend war Standard, dem standen 1-2 Reisbeilagen und neben Pommes (immer) mit Glück noch eine Art von Kartoffeln gegenüber. Insgesamt war die tägliche Abwechslung (zumindest im Main Restaurant) nicht überragend, aber ok. Größtes Manko (neben den Soßen) war jedoch, für uns vollkommen überraschend, die fade Würzung fast aller Speisen. Ohne Nachwürzen (neben Salz und Pfeffer waren auch Curry, Basilikum Oregano, etc. + Tabasco vorhanden) schmeckte kaum etwas, aber eigentlich möchte man sein Essen ja schon lecker auf den Teller bekommen. Von daher der deutliche Punktabzug, es reicht gerade noch für 4 Sterne, weil wir ja auch nicht alles gesehen haben. Und aus den an den Bars angebotenen Snacks (1 herzhaft, 1 süß) könnte man auch mehr machen, Eis gab es dort nur für Kinder, obendrein war die Präsentation recht lieblos, und im Village lagen Süßspeisen auch schon mal stundenlang in der prallen Sonne. Die Getränkeauswahl war ok, Cola- und Sprite-Imitat waren gar nicht schlecht, und auch der Weißwein gut zu trinken. An alkoholischem Angebot standen ansonsten neben 4 Fruchtlikören zum munter drauflos-kombinieren aber nur Ouzo, ein gewöhnungsbedürftiges Bier und Brandy(meine Empfehlung: mit Cola und Eis) zur Wahl, leider keine lokalen (günstigen) Sorte Wodka, Gin, Rum oder ähnliches, nur die Original-Spirituosen an der Bezahl-Bar.
Die Mitarbeiter waren alle stets freundlich, vielen gelang es auch, mit einem Lächeln zu arbeiten, vereinzelte Muffelpeter lasse ich mal außen vor. Besonders angenehm waren die Unterhaltungen mit Chef-Barkeeper Mike, aber so gut wie alle Servicekräfte konnten mit deutschen Bestellungen etwas anfangen, ansonsten ging Englisch natürlich immer. Die Reinigung, speziell von einigen öffentlichen Bereichen von Cactus Village hat aber Verbesserungspotential, manche Bereiche schienen während unserer Woche Aufenthalt nicht einmal gereinigt (z.B. zu erkennen an einem alten, roten Gummibärchen im Treppenhaus, das dort vermutlich immer noch liegt) Die Zimmerreinigung schien ok, Handtücher werden aber nach Gutdünken gewechselt und nicht, wenn man sie (wie anderswo eigentlich üblich) auf dem Fußboden platziert (wir wollten z.B. einen Wechsel, weil ein Blutfleck im Handtuch war, das hat dann aber leider 2 Tage gedauert). Eine 3malige Anfrage (später schon mehr eine Beschwerde) wurde anfangs auch nur sehr zögerlich weiter geleitet, und auf den Techniker, der sich unsere Klimaanlage innerhalb der nächsten Stunde angucken wollte, haben wir dann den ganzen Tag gewartet (siehe auch: Zimmer) Aber bitte nicht falsch verstehen: Zu 98% war der Service absolut top, daher auch unsere hohe Punktzahl. Die Kritik muss trotzdem sein, soll aber den tollen Einsatz der meisten Mitarbeiter nicht schmälern.
Je nach Zimmer kann man im Cactus Village auch Pech haben, und ein Zimmer haben, dass zur Hauptverkehrsstraße gerichtet liegt. Wir jedoch hatten eigentlich immer totale Ruhe, ab 0Uhr war auf dem Balkon kaum etwas zu hören. Dafür sind es dann, mit Tasche und Luftmatratze bewaffnet, auch 10 Minuten Fußweg zu Strand, das Haupt-Restaurant ist in 7-8 gemütlichen Minuten erreichbar. Als Kombination aber eigentlich nicht schlecht: Ruhe bei unseren Zimmern, Strand mit gesunden Füßen kein Problem, und da dann auch das Nightlife, Shops, Supermarkt, etc. direkt vor der Haustür. Dort sehr zu empfehlen: Das Restaurant KOSTAS: vom Hoteleingang nur 3 Gehminuten entfernt, und extrem gutes Essen. Für etwas mehr Party ist eine Fahrt ins benachbarte Chersonissos zu empfehlen, hin mit dem Bus (fährt alle 30 Min), zurück kostet die Taxifahrt dann 10€. Das Spazieren durch die parkähnliche Hotelanlage ist abends bei dezenter Beleuchtung sehr zu empfehlen, mit einer klotzgleichen Bettenburg ist das nicht zu vergleichen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Angebot war sehr groß, abseits des Pools 1 musste man sich die Angebote aber auch selbst suchen, und da wir als junge, kinderlose Erwachsene zu einer absoluten Minderheit gehörten, wäre ein bisschen „Animation zur Aktivität“ vielleicht nicht schlecht gewesen. Herumgehende und –fragende Animateure sind aufgrund der Größe der gesamten Anlage wohl nicht möglich, trotzdem schade: Am Pool 1 (nah an Rezeption) waren wir mangels Liegen nie, und haben somit von den Aktivitäten nur anhand des Aushangs mitbekommen. Die Abendanimation war nett. Uns hat es zwar nicht vom Hocker gerissen, aber das liegt auch daran, dass man nach ein paar Cluburlauben eben alles kennt. Und auf einen Themenabend „Fremdschämen“ mit Frauen/Männern/Pärchen, die sich zum Affen machen müssen, kann ich sowieso gut verzichten. Gut geeignet für die Abendanimation ist das nagelneue Amphitheater aber allemal. Die drei Pools (Zwei mittelgroße, im Village ein Kleiner) wirkten sauber und passend gechlort, kleine Renovierungsarbeiten (zahlreiche geplatzte/fehlende Kacheln, etc.) sind aber dringend nötig. Einige Bereiche um die Pools herum sind außerdem mit ziemlich glatten Fliesen umgeben, auch bei langsamen Gang muss man diese Stellen gut kennen, um sich nicht lang zu legen. Die Anzahl der Liegen an den Pools ist knapp kalkuliert, genau wie freie Wiesenliegefläche. Am Strand kosten 2 Liegen mit Schirm 6€, echtes Ölsardinen-Feeling inclusive.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Freunde |
| Dauer: | 1 Woche im August 2013 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Nico |
| Alter: | 31-35 |
| Bewertungen: | 12 |
Kalimera lieber Holger, danke für Eure äußerst ausführliche Bewertung. Zunächst freut es mich natürlich, dass Ihr doch recht nette Ferien bei uns erlebt habt. Was ich sehr schade finde, ist, dass Ihr vor der Auswahl unseres Hotels anscheind entweder nicht richtig beraten worden seid, oder einfach nicht genügend Informationen eingeholt habt: - Es stimmt, dass die Liegen und Schirma am Strand kostenpflichtig sind. Dies geben wir bereits in den Katalogen und bei HolidayCheck bekannt. - Es stimmt, dass in unserem All Inklusive Programm nur lokale alkoholische Getränke inbehalten sind. Dies geben wir bereits in den Katalogen und bei HolidayCheck bekannt. - Es stimmt, dass wir ein sehr familienfreundliches Hotel sind und dass dadurch in der Hauptferienzeit viele Familien mit ihren Kindern ihre Ferien bei uns verbringen. Auch dies geben wir bereits in den Katalalogen und bei HolidayCheck bekannt. - Es stimmt, dass die Handtücher alle zwei Tage gewechselt werden, auch diese Information geben wir im Vorfeld bekannt. In unserem Hauptrestaurant bieten wir Sossen, die passend zu den hiesigen Gerichten serviert werden. Bratensossen gibt es in Griechenland nicht, wir bieten auch keine deutschen Themenabende in unserem Hauptrestaurant, auch das schreiben Sie ganz richtig. In Griechenland ist es auch im Hochsommer, in dem Temperaturen bis zu 45 Grad erreicht werden, niemals üblich, mit einer Decke zu schlafen. Ich hoffe, Euch mit meinen Ausführungen geholfen haben. Schade, dass Ihr mich nicht gleich vor Ort angesprochen habt. Sehr gerne hätte ich mir die Zeit genommen, Euch gleich vor Ort einige Informationen zu geben. Mit sonnigen Grüßen von Kreta Soë Schulz Gästeservice


