- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die Lage des Hotels ist gut, in einem Pinienhain mit altem Baumbestand, ganz nahe zum Strand. Das Hotel selbst aber ist komplett veraltet und entspricht keineswegs einem 4-Sterne-Niveau. Die Betten sind viel zu kurz und zu schmal, die Zimmer sehr hellhörig, so dass man jedes Wort versteht, das der Nachbar im Nebenzimmer im Bad spricht. Die Balkontüren sind nur mit Fußtritten zu schließen, wenn überhaupt. In einem unserer Zimmer waren noch Haare vom Vorbewohner, und die Bettwäsche war nicht sauber. Das Essen wird in einem Ausspeisungssaal ausgegeben, der in seinem Nicht-Charme der Titozeit entspricht; man fühlt sich eher an eine Werkskantine erinnert als an ein Luxushotel. Durch schlechte Organisation muss man sich in endlosen Schlangen anstellen. Auch die Qualität des Essens lässt sehr zu wünschen übrig, alles fade, ungewürzt, abgestanden. Wir freuten uns daher auf den angebotenen Grillabend, für den man sich extra anmelden musste, als sei es ein Privileg, an dem aber nur die Reste vom Mittagessen aufgewärmt wurden, plus einige Fischspeisen. Einmal hatten wir sogar eine Spinne in den Nudeln! Die Getränke kamen aus Automaten und waren total überzuckert. Der Frühstückskaffee kam überhaupt aus einer Leitung und war vollkommen ungenießbar, von der Hygienefrage einmal abgesehen (ich habe so etwas überhaupt noch nie gesehen). Für die Kinder gab es nur zum Frühstück ein warmes Getränk (Milch, die ebenfalls aus einer Leitung kam und mit der man sich Kakao zubereiten konnte). Man konnte zwar von 8-24 Uhr Wodka trinken, aber für die Kinder gab es tagsüber bloß die üblichen Zuckerwässerchen. Dafür war der Mini-Klub sehr nett, die Betreuerinnen haben sich größte Mühe gegeben und unter den gegebenen Umständen viel Spaß mit den Kindern gemacht. Der Pool nämlich war so kalt, dass die armen Kleinen (und auch die Erwachsenen) schon nach wenigen Minuten zu zittern begannen. Es gab für die vielen Gäste viel zu wenig Liegen, so dass man zeitig in der Früh aufstehen musste, um bei dem allgemeinen Run welche zu ergattern. Die Handtücher bekam man gegen eine Kaution nur in kroatischen Kuna: 100 kn pro Stück, was gar nicht wenig ist. Dafür war der Mann, bei dem man sie zurückgeben konnte, abends meistens nicht anwesend; auch Bademeister war nie einer vorhanden. Ein verletztes Kind wurde einfach zu den Eltern zurückgeschickt, ohne Begleitung! Der Strand war total zubetoniert, die Liegen und Schirme dort musste man extra bezahlen. Meiner Meinung nach sollte der 4-Sterne-Status dem Hotel entzogen werden.
Das Zimmer (Classic mit Balkon) war eher klein, die Betten (zwei zusammengestellte) viel zu kurz und durchgelegen. Im Bad gab es eine Badewanne zum Duschen, was für ältere Leute ein Problem sein könnte. Es gab keinerlei Cremen oder sonstige, in 4-Sterne-Betrieben übliche "Goodies", nur Seife aus dem Seifenspender. Der Zimmerboden war aus Laminat. Wir haben sehr schlecht geschlafen, da das Hotel so hellhörig ist; ab 7 h konnte man wegen des Lärms kein Auge mehr zubringen. Es gab einen alten Röhrenfernseher, den wir nicht benutzt haben.
Die Atmosphäre im Speisesaal glich einer Mensa, unpersönlich und kühl. Das Essen war fade und abgestanden. Was zum Beispiel wie Calamari fritti aussah, war in Wirklichkeit ein Teig, der in Ringform gepresst worden war, und schmeckte grauenhaft. Das Kartoffelpüree war künstlich und ungenießbar, ebenso die Cevapcici, die 100% nicht aus Fleisch bestanden. Das Beste, was wir bekamen, waren die Pommes beim Grillbüfett.
Die Leute waren - außer den KinderbetreuerInnen - durchgehend mürrisch bis unwillig; auf Beschwerden wurde so gut wie gar nicht reagiert. Als wir die Spinne in den Nudeln reklamierten, ließ uns der Koch ausrichten, er habe keine Lust, mit uns zu reden. Wir drohten schon auszuziehen, da bekam unser Fünfjähriger wenigstens einen warmen Kakao (dafür mussten wir aber den Hoteldirektor bemühen).
Das Hotel liegt direkt am Strand, aber ca. 2,5 km vom Städtchen Umag entfernt. Es gibt einen Touristenzug, der vor allem am Abend alle Viertelstunden hinein und wieder zurück fährt. Die Lage in einem Pinienhain gibt ausreichend Schatten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
An einigen Abenden gab es wirklich nette Abendprogramme, so z.B. eine Vorführung des Musicals Mamma Mia und einen sensationellen Tanzabend mit Profi-TänzerInnen, die Beachtliches leisteten. Auch die Kinderdisco war immer nett und die Stretching-Übungen. Ansonsten war das Angebot im sportlichen Bereich ein Witz: wir bekamen Tischtennisschläger, die aussahen, als wären sie von Ratten angenagt worden, mit denen konnte man überhaupt nicht spielen. Räder haben wir uns lieber keine ausgeborgt, denn sie sahen total verrostet und nicht gewartet aus. Wellnessangebote gab es keine, auch kein Fitness-Studio. Beim Pool löste sich die Folie und das Wasser war eiskalt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im August 2016 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Erna |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 66 |