- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Wir (4 Erwachsene) hatten sehr kurzfristig den Hamburg-Trip beschlossen und da der Poolbereich im Hyatt, dass ich bereits 1997 besuchte, derzeit geschlossen und auch das Side Designhotel ausgebuchtwar, entschieden wir uns für das Atlantic. Es war uns klar dass es ein altes Grandhotel ist, doch das war das "The Plaza" in New York auch wo ich 1998 zwei unvergessliche Wochen verbrachte. Was wir allerdings vorfanden hatte nun wirklich nichts mehr mit einem legendären Grandhotel zu tun. Bereits der Teppich vor dem Haupteingang war derart versifft dass es einem fast schon übel wurde. Die Drehtür brachte nichts besseres zum Vorschein, schmuddelige Ecken, abgefallener Putz und wieder einen unbeschreiblichen Bodenbelag. Die Lobby ist eine Art Zeitmaschine, sie können die letzten hundert Jahre des Hauses auf übelste Weise riechen. Zitat aus dem Werbevideo "...ein Hotel das ohne Übertreibung von sich behaupten kann, die ganze Welt zu Gast gehabt zu haben..."..Exakt so sieht das Hotel auch aus. Vielleicht sollte man bei jeder Abnutzungserscheinung dazu schreiben, welcher Star, Politiker oder Wirtschaftsmagnat sie verursacht hat und man sich deshalb auch permanent weigerte, auf eine Instandhaltung zu achten. Wir versuchten es mit Humor zu nehmen, nicht wissend, dass das erst der Anfang eines Szenarios war, das in seiner Unverschämtheit in der Deutschen Hoterlerie wohl nicht mehr zu überbieten sein dürfte. Ganz nebenbei sei erwähnt, dass das Hotel derzeit über keinen einzigen Stern mehr verfügt, weil man aufgrund der Renovationen nicht mehr am Rating teilnimmt. Ich für meinen Teil war schockiert, dass das Hotel hier bei der Wiederempfehlung überhaupt noch bei 43 % liegt und habe mir die Bewertungen mal angesehen....hm...ja schon klar ...viele mit "Musterbildern". Vermute mal dass hier einige Personen aus dem engen Kreis des Atlantic stammen...???. Dem Direktor des Hotel möchte ich an dieser Stelle als meine ganz persönliche Meinung mitteilen, dass er meiner Meinung nach eine Schande für das Berufsbild darstellt. Zitat Werbevideo (welches dem Hohn in jedem Punkt nochmal eines drauf setzt) "...nicht das kleinste Detail entgeht unseren engagierten Mitarbeitern und trägt im Zusammenspiel zu einem perfekten Ensemble bei...". So so, dabei ist man in dem Hotel so derart blind, dass keinem auffällt, dass 14 Leuchten über dem Eingangsportal defekt sind. Oder aber man ignoriert es einfach. Auch die Ausrede nun 85 Mio € investieren zu wollen ändert doch nichts daran, dass man wenigstens die Lampen erneuern kann. Und wer nun denkt meine Überschrift sei überzogen, nun dem sei gesagt, dass das Hotel in der Tat gesundheitsschädlich sein kann......siehe...Zimmerbeschreibung, Frühstücksraum, Poolanlage .... Ein weiterer trauriger Höhepunkt ist die Atlantic Bar ...Zitat Werbevideo "--sie vereint den Charme der Tradition mit der Moderne". Na so bezeichnet man also die Mixtur an Mobiliar darin und den Versuch sich dann auch noch mit Bildern des im Hause wohnenden Udo Lindenberg zu schmücken. Diese sind nicht nur frauenfeindlich und vulgär (auf einem Bild steht z.B. eine nackte Frau vor einem Golfspieler beim Abschlag, Ziatat der Sprechblaseder Frau "Wo möchten Sie einlochen" ). Einfach nur peinlich. Ein Schandfleck der Deutschen Hotellerie und peinlich für die Kempinski Kette. Wer dieses Haus besucht ist selber schuld. Tip: Gegenüber gibt es ein IBIS Hotel, das ist immerhin TÜV Sieger. Das Atlantic hat seit Jahren solch einen TÜV Tester vermutlich nicht gesehen, denn sonst hätte er es eigentlich schließen müssen.
Hier fällt einem gar nichts mehr ein. Wer denkt man bekäme Stilmöbel ist weit gefehlt, sind wohl nur in den "Musterzimmern und Suiten" zu haben. Hier erwartete uns ein Bodenbelag aus den 80er Jahren, Schreibtisch ebenso, sowie eine Lampe aus den 90er, eine Wandlampe aus den 60er, ein kleines Bild an der Wand, der Rahmen Plastik schwarz Marke Baumarkt 2009und ein Bettüberzug aus grüner Wolle (lieber nicht anfassen). Und wer jetzt denkt schlimmer geht nimmer.....oh doch.....das Badezimmer, dass zu allem Komfort in einem unsererzwei Zimmer nicht mal eine Heizung, dafür aber wieder umso undichtere Fensterverfügte. Im zweiten Zimmer befand sich zwar ein Heizkörper, der aberleider überhaupt nicht funktionierte.......was soll ich noch schreiben, einfach Bilder ansehen. Kurzum habe ich gebeten, uns andere Zimmer zu geben, den Aufpreis würden wir auch bezahlen. Die Rezeptionistin wollte freundlicherweise kein Geld und gab uns andere Zimmer der gleichen Kategorie mit dem Kommentar "Das sind ganz frisch generalüberholte Zimmer, sehr schön....." Und tatsächlich, auf den ersten Blick waren Welten dazwischen und wir vorerst zufrieden. Und so sah das generalüberholte Zimmer dannnach näherer Betrachtung aus.....neuer Teppich der sich aber schon wieder löste, billige aber immerhin nett anzusehende Möbel, Aufputzschalter deren Instaltion mit Kabelkanälen ausgeführt wurde, ein Tresor ohne Funktion aber dafür mit allem möglichen gefüllt was die Handwerker wohl so übrig hatten. Ein zimmer verfügte über einen seitlichen Alsterblick, den man allerdings nur genießen konnte wenn man das Fenster öffnete, denn auch dieses war kaputt und daher innen milchig, fleckig und wie alle Fenster wieder extrem undicht. Deko konnten wir keine finden ..Zitat Werbvideo "Die Perfektion im Detail zeigt sich nicht zuletzt in den floralen Arrangements..."(Sorry, es gab keinen Blumenschmuck und das was die "hauseigene Floristikabteilung" zum Teil darbot (Lobby) war wohl sicher nicht als Arrangement zu bezeichnen. Nun, im Zimmer angekommen erinnerte ich mich ...."Mein Leben ist an manchen Tagen, nicht nüchtern zu ertragen" und erst recht nicht in diesem Haus. Also einen beherzten Griff in die Minibar, leider konnte ich nicht erkennen, dass vom Aussengriff der Minibar nur noch ein sehr scharfkantiger Rest übrig war und so kam vor meinem Glas Bier erst die Versorgung der mir zugefügten Schnittwunde. Das Badezimmerwollte ich mir auch gar nicht erst richtig ansehen, denn mittlerweile habe ich mich nach dem Bier einfach damit abgefunden und beschlossen jede freie Minute möglichst außerhalb dieses "einzig wahren Grandhotels" aufzuhalten,brachte dann einen weiteren traurigen Höhepunkt zum Vorschein. Denn einen WC-Sitz muss man halt zwangsläufig aufklappen und ich wünschte, ich hätte dies mit verbundenen Augen getan. Abgesehen davon, dass zwei Auflagen der Brille fehlten, die des Deckels gebrochen war brachte die hübsche Neonröhren-Beleuchtung eine unzählige Ansammlung widerlicher Urinflecken zum Vorschein. Sogleich griff ich zu den Sacrotantüchern, doch weit gefehlt, die hatten sich auf alle Ewigkeit größtenteils in den Kunststoff eingefressen........Pfuiteufel. Dass die Maler über allerlei drüber gestrichen haben erklärte sich dann auch von selbst, das Klebeband wurde schließlich zum abdichten der Lüftungsklappen verwendet, denn ziehen tut es im Badwie im Zimmer wie auf einem alten Hochseedampferund auch nachdem wir die Gardinen auf der Fensterbank zu Isolationszwecken drapiert hatten, gelang es uns nicht 20 Grad Zimmertemperatur zu erreichen, das Ergebnis hatten wir bei der Abreise, zwei Personen (mich eingeschlossen) hatten eine faustdicke Erkältung.
Frühstück im Kempinski......auf IBIS Hotel-Niveau und für ein derartiges Hotel einfach zu wenig. Die Speisen wirkten bereits um 10 uhr nicht mehr frisch wobei es nicht an der mangelnden Frischluftzufuhr liegen kann, denn es zieht in diesem Raum (wie übrigens im ganzen Hotel) mörderisch. Die Milch für den Kaffee war sauer, wurde aber blitzschnell ausgetauscht und siehe da, man bekam einen Schümli Kaffee anstelle der warmen Brühe aus der Thermoskanne. Ein weiteres Glanzlicht dieses Horrorhauses war dann die Decke, denn unweigerlich will man sich ja mal umsehen in dem Raum. Ich staunte nicht schlecht als ich durch die fehlenden Verkleidungen (ca. 20 cm breiter Streifen umlaufend) direkt über meinem Platz auf herunter lampende Glaswolleoder Steinwolle blickte...Bon Appetit. Von einem Fensterplatz rate ich zudem dringend ab, es sei denn Sie tragen Ihren Outdoor-Look .....es zieht derart, dass sogar die Kerze auf dem Tisch ausging.
Das hier ist wohl der einzigste Punkt in dem das Atlantic überhaupt noch ein wenig punkten kann. Das Personal ist freundlich.....das wars aber auch schon. Nun, man kann vielleicht erahnen, was sich die Angestellten an der Rezeptionwohl schon völlig zu Recht anhören lassen müssen und von daher dürfte deren Freundlichkeit wohl auch nicht selbstverständlich sein. Genau ansehen sollte man die Mitarbeiter aber nicht, deren Kleidung ist nun wirklich alles andere als maßgeschneidert.
Nähe Hauptbahnhof und an der Außenalster von daher zentral gelegen.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Willkommen im Glanzlicht des Atlantik. Bereits im Buch des Hotels steht die letzte grosse Renovation aus den 70er beschrieben. Nun, hier im Poolbereich hat sich seither nichts geändert. Man verwendet eine neonblaue Poolbeleuchtung um die Überalterung optisch etwas zu kaschieren. Wasserqualität war soweit ok und das Becken ist groß. Unweit hiervon trifft einem erneut der Schlag. Eine mit Rückseite zum Pool angeordnete Wärmekabine steht im Raum. Der Platz zwischen Fenster und Kabine wird als Lagerplatz für alles mögliche Gerümpel verwendet. Abendteuerlich und ganz sicher völlig unzulässig weil lebensgefährlich, die Verkabelung mit Dreifachsteckdosen verlängert und mit Klebebändern irgenwie heran gepflastert...........Hoffen wir mal dass hier niemand mal ne richtige Poolbombe verursacht, denn ich weiß nicht, ob die Steckdose eine FI Absicherung besitzt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 3-5 Tage im Januar 2011 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Hansjörg |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 17 |