- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Terrassenförmig in Hanglage angeordnete Anlage, die 2-stöckigen Appartement-Gebäude (siehe auch Google-Earth) fangen den Lärm der vorbeifahrenden Tieflader und Baustellen-LKWs prima ein. Alles, was sich motorisiert auf Rädern bewegt, ignoriert beharrlich das 20 kmh-Tempolimit... Die Urlauber während unseres All inclusive-Aufenthalts, meist Familien, Großeltern mit Enkeln und junge Paare, kamen vorrangig aus Frankreich, Holland, aus Spanien selbst, vereinzelt aus England und ganze 3-4 Familien waren aus Deutschland. DAS PERSONAL SPRICHT KEIN DEUTSCH. Das Hotel liegt weit oberhalb der Strandlinie in einem Gebiet von Einfamilienhäusern und Fincas. Die Skyline in Richtung Strand wird dominiert von einem riesigen vorgelagerten Felsbrocken Penon de Ifach, welcher als Nationalpark ausgewiesen ist. Man kann ihn bewundern und bewandern. Der schöne Felsen wird am Fuße jedoch zunehmend von Hochhäusern zugeparkt. Aus dem schönen Calpe wird Manhattan... Innerhalb der Anlage gibt es zu den 5-6 verschiedenen Ebenen, Reihenhäuser mit Appartements jeweils im Erd- und im Obergeschoss, einen Lift. Zu allen Treppenstufen existieren alternativ Rampen bzw. (Fahr-)Wege/Parkflächen ohne Stufen, teilweise aber sehr steil. Innerhalb der Anlage gibt es m. E. auch Appartements in Privatbesitz (se vende - zu verkaufen, die häufigst gelesene Buchstabenkombination überhaupt in der ganzen Region in und um Calpe). Der ganze Hotelkomplex ist gut durchstrukturiert, aufgrund der Hanglage gibt es kaum gerade Wegstrecken, fußläufig geht es immer bergab oder bergauf. Die Anlage insgesamt ist sehr sauber, scheint ein wenig in die Jahre gekommen, am Auffälligsten ist der "Duft" von Chlor. Dies hängt einerseits mit dem überdurchschnittlich gechlorten (Trink-)Wasser zusammen, andererseits scheint diese Chemikalie vermutlich wegen der Desinfektion das vornehmliche Hauptreinigungsmittel zu sein. Wir haben als erstes eine große Trinkwasser-Buddel und Instant-Kaffee im Supermarkt erstanden. Die Sauberkeit einzelner Bereiche hängt vorrangig von den Urlaubern ab. Während der Deutsche z. B. seinen Unrat in den entsprechenden Behälter versenkt, lässt der junge einheimische Urlauber - von denen gab es viele - solche Dinge dort fallen, wo es ihm beliebt. Der Weg ist das Ziel und das Auto unentbehrlich. Nahziele sind durchweg über sehr gute Straßen zu erreichen. Absolut lohnenswert ist ein südlicher Ausflug nach ALTEA mit seiner berühmten Kirche mit blau gedecktem Kuppel-Dach, eine halbe Stunde Autofahrt vom Hotel entfernt. In diesem Ort wird nicht abgerissen und neu gebaut, sondern nach Möglichkeit Altes erhalten und drumherum angebaut. Es gibt eine wirklich lohnende Altstadt mit kleinen, schiefen Häusern, winzigen Ateliers und Lädchen, verwinkelten Wegen, gemustertem Katzenkopfpflaster und Gassen, so breit, dass man links und rechts gleichzeitig beide Häuser anfassen kann, wenn man die Arme ausstreckt. Romantisch, in einem kleinen Platz-Café mit weitem Ausblick aufs Meer einen Café con leche zu schlürfen, während am Nebentisch zwei einheimische Studenten Gitarre üben. In meinen Ohren war selbst der Schüler schon perfekt. Wunderschön auch nördlich die Yachthäfen von XABIA und DENIA und die Badestrände dieser Orte. BENIDORM erschließt sich einem bereits vage, wenn man vom Flughafen zum Hotel fährt: riesige Wohntürme, Neubauten, immer höher und höher, wohin man sieht. Man kommt sich vor wie in einer USA-Großstadt. Hier jedoch beachtens- und sehenswert: Freizeitparadies und Wasserpark AQUALANDIA mit 14 Becken, 27 Wasserrutschen etc. (war in unserem Urlaub noch geschlossen) sowie der liebevoll aufgebaute Meeres-Tierpark MUNDOMAR nebst Robben-, Papageien- und Delfinvorführungen. (Tageseintritt hier für 2 Erw. + 1 Ki. zusammen 60 Euro - aber man ist ja im Urlaub...) Übrigens: hier wird auch DELFIN-THERAPIE angeboten - von der Kasse nicht bezuschusst, ist diese hier wohl doch erschwinglicher als in Ami-Land.
Das (im Sommer klimatisierte) Appartement im 1. OG, zugleich Dachgeschoss, haben wir durch einen Flur betreten. Von hier aus gelangte man ins Wohnzimmer (Essecke, Fernseher mit ARD und manchmal RTL2, Kleinmöbel, Schlafcouch, auf der noch eine 2. Person auf einem Auszug mit Matratze unter der Sitzebene schlafen konnte). Eine offene Kitchenette (incl. Herd, Kühlschrank - roch seeeeehr nach Chlor, Ablufthaube, Toaster, Mikrowelle und Geschirr etc.) schloss sich ebenso an wie ein mittelgroßer Balkon mit Sitz- und Liegemobiliar sowie robustem Wäscheständer. Eine weitere Tür führte vom Flur aus ins Badezimmer mit Fenster, Waschbecken, Wanne, WC, Bidet und Fön. Alles sehr sauber, ein kleines Trinkgeld bescherte uns ein paar Extra-Handtücher... Die Fliesen- und Objektfugen haben schon bessere Zeiten gesehen, ansonsten okay, vor allem: kein Ungeziefer. Die dritte Flurtür führte zum Schlafzimmer (Doppelbett, 2 kleine Nachttische, Hocker und Wandschrank, in welchem keinesfalls die Klamotten von 3 Personen untergebracht werden konnten). Im Schrank fanden sich noch ein Klappstuhl sowie - praktisch für kühle Nächte in der Vor-/Nachsaison - ein Heizradiator.
Im Hotel gibt es ein Restaurant. Frühstück 8. 30-10 Uhr (nix für Früh-Hungerer), Mittag 13-15. 30 Uhr, Abendessen 19. 30-22 Uhr, alles in Buffetform. Die dazugehörige große Terrasse lud eigentlich täglich zum Frühstück in der Morgensonne ein, wurde aber nicht bestuhlt, sodass man nur ins Freie hinaus schauen konnte, um sich vorzustellen, wie schön es wäre... Hier gab es Selbstbedienungs-Automaten für Säfte, Limonaden, Wein (es war nur roter da, weiss und rosé konnte man sich kostenfrei durch den Kellner bringen lassen), Kaffee und Heisswasser für Tee. Das Angebot der Speisen war "sehr übersichtlich" und meist kontinental. Kostproben von vermutlich landestypischem Essen gab es, aber sehr in Maßen. Es war jedoch für jeden Geschmack etwas dabei und auch ausreichend vorhanden. Es gibt ja immer Leute, die sich über fehlende Vielfalt beschweren, aber gerade diese essen ja zuhause auch nicht täglich Hummer und Kaviar... Geschmeckt hat es jedenfalls immer. Das Personal ist sehr freundlich und stets hinterher, benutztes Geschirr abzuräumen. Am besten ist es, wenn ein Familienmitglied immer den Tisch "bewacht", damit man nicht mit nachgefülltem Teller zurückkehrt und wieder los muss, um erneut Besteck zu holen. Alles ist sehr sauber, wenn da bloß nicht immer dieser hintergründige Chlor-Geruch wäre, der auch aus der Küche kommt... Auf gleicher Ebene gelangt man durch einen kleinen Aufenthaltsflur mit Sitzgelegenheiten in die sog. Bar. Unpersönliches Bahnhofsflair, geöffnet ab ca. 11 Uhr, lässt wenigstens zu, dass bei Regenwetter im Trockenen geraucht werden kann. Der Raum ist groß, ähnelt dem Gemeinschaftsraum eines Wohnheimes, ist zweckfrei und lieblos eingerichtet und verfügt über einen ständig laufenden Fernseher, meist spanische Musikprogramme a la MTV. Es gibt keine Selbstbedienungs-Automaten für Getränke. Alles läuft über die Bar. All inclusive heißt hier nicht, das obligatorische Bändchen am Arm zu tragen, sondern man bekommt eine Scheckkarte. Diese wird bei jedem Getränk durchgescannt und man muss meist zusätzlich die Zimmernummer angeben. Das Hotel war nur halbvoll, die 2-3 immer freundlichen und fröhlichen Mitarbeiter hinterm Tresen aber meist überfordert. Wie soll das in der Hochsaison funktionieren ? Die Scheckkarten machen bei All Inclusive nicht wirklich Spaß und wirken ein wenig befremdlich. Man hat den Verdacht, jeder Schluck wird mitgezählt. Außerdem hatte ich persönlich anfangs das mulmige Gefühl, die entsprechenden Beträge gehen direkt vom Girokonto ab ;-))) Auch gibt es nicht alles inclusive. Fanta/Cola aus der Flasche kostet etwas, Fanta (sicherlich Mirinda o.ä.) aus dem Automaten hingegen nicht. Hausmarke-Spirituosen sind inclusive, Marken-Alkohol, z. B. Bols, bedarf der Zuzahlung. Ohne All Inclusive berappt man als normaler Bar-Besucher für ein Tonicwater 1, 30 EUR. All Inclusive-Urlauber müssen immernoch verminderte 70 Cent zahlen. Gin wiederum ist kostenlos. Das Durcheinander eines Gin-Tonic wollten wir nicht ausprobieren...
Check-In und -Out sehr unkompliziert. Freundliches Entgegenkommen, immer ein - nicht deutsch sprechender - Mitarbeiter hinterm Tresen. Reklamationen werden schnellstmöglich bearbeitet. Die Zimmer werden m. E. (trotz vieler freier Möglichkeiten - das Hotel war halb leer) unbedacht vergeben. Wir wohnten z. B. anfangs im unteren Teil der Anlage, direkt an der bereits beschriebenen Hauptverkehrsader zu einer Baustelle. Appartement mit Balkon und Kakerlake im Erdgeschoss, aber eigene Dach- und Sonnenterrasse, vom Balkon aus über eine Wendeltreppe zu erobern. Vor unserer Nase eine halbhohe Mauer, welche uns von der Straße trennte. Blick lediglich auf das gegenüber gelegene Einfamilienhaus sowie auf einige altertümlich anmutende Strommasten (von der Sonnenterrasse aus konnte man auch noch das Haus dahinter sehen...). Nachdem wir uns nett beschwert haben, konnten wir sofort umziehen in den höher gelegenen Teil der Anlage. Hier wars zwar nicht wirklich ruhiger, aber der sagenhafte Ausblick hat für fast alles entschädigt. Das Personal ist freundlich, spricht aber KEIN Wort deutsch. Es wird sich in spanisch, französisch und nach Möglichkeit englisch verständigt. Unter den üblichen Info- und Ausflugsordnern der verschiedenen Veranstalter befand sich nicht ein einziger in deutscher Ausgabe. English takes you everywhere...
Ein Auto, z. B. Mietwagen, ist PFLICHT. Den hatten wir ab Alicante Airport inclusive. Ein mobiles Navi hatten wir vorsorglich mitgebracht, haben aber gehört, dass man gegen Aufpreis einen Wagen mit Navi bekommen kann. Nach 80 Minuten schöner Strecke durch teilweise Superlandschaften waren wir im Hotel. Parkplätze sind ausreichend (zumindest jetzt in der Vorsaison) vorhanden, innerhalb der Hotelanlage gegen Aufpreis. Die in manchen Katalogen angegebenen 1, 8 km vom Hotel zum Strand stellten sich auch bei optimaler Wegplanung (fast Luftlinie, bergab über Stock und Stein) als mindestens 3 km heraus. Kürzer ging es nicht. Nicht zu vergessen der beschwerliche Rückweg bergauf nach einem schönen Strandtag - boah, da biste fertich... Einen Einkaufs-Shop im Hotel gibt es nicht. In 2-3 km Entfernung (10 Minuten Auto) befinden sich 2 große Supermärkte. Direkt in Calpe gibt es alles, auch billige China-Läden... Achtung an die Raucher: Kein einziger Zeitungsladen oder Supermarkt verkauft noch Zigaretten. Diese gibt es ausschliesslich in Tabak-Geschäften. Automaten sind vorhanden, müssen aber z. B. im Hotel vom Personal per Fernbedienung erst freigeschaltet werden, damit man seine Euronen versenken kann. Ich rauche zwar selbst, finde den Umgang mit Tabakwaren in dieser Form aber gut, da es praktisch für Kinder und Jugendliche nicht möglich ist, sich einfach mal so ein paar Kippen zu kaufen. Wenn man die 10-15 Minuten Autofahrt nach Calpe, in den Ort hinein, als nah ansieht, ist die Auswahl von Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Bars in der Nähe gut. Einen Café con leche im Strandcafe gab es bereits für 1, 30 EUR. Trinkgeld spielt hier scheinbar keine Rolle, die Kellner geben, ohne zu murren, auf den Cent heraus und mussten zur Annahme eines Trinkgeldes fast genötigt werden. Man ist eben deutsche Kellner-Hände gewöhnt...
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt ein Spa (beheizter Swimmingpool und Ruhezone im Keller des Hauptgebäudes). Eintritt NICHT inclusive - 26 Euro pro Person! Unter 16 Jahre ist der Zutritt komplett und ausnahmslos untersagt - wie praktisch, wenn man eine 7jährige Tochter hat. Der Miniclub besteht aus einem Raum mit Groschengräbern. Für Geld kann man Billard spielen, auf beweglichen Elefanten reiten (wie in Deutschland vor inzwischen fast jedem Kaufhaus) etc. Tischtennis war wohl kostenlos. Die 3 Animateure (oder warens 4 ?) fand man dort fast immer sitzend oder Tischtennis spielend. Auch hier kein Wort deutsch! Die Pool-Landschaft, nutzbar von 10-19 Uhr, mit mehreren Becken und Wassertiefen, einem Wasserfall und Kinderrutschen war mit ein Haupt-Kriterium unserer Hotelauswahl. Besonders unsere Tochter freute sich auf die angepriesene Riesen-Rutsche. Diese Teile werden üblicherweise mit Wasser durchflossen, um die "Flitzigkeit" zu gewährleisten. Die verheissungsvolle Rutsche war indes lediglich an einem Abend (vermutlich aus Prestige-Gründen) und auch erst ab 18 Uhr in Betrieb. Im Hotel wurde eine Kommunion gefeiert und da zeigt man schon mal, was man hat. Zum Baden war es an diesem Tag aber zu kalt. Nachfragen beim Techniker und der Animation, wann die Rutsche in Betrieb sei, ergaben an fast jedem Tage dieselbe Antwort: manhana - morgen. Auf gezielte und mittlerweile unbequeme Nachfrage mehrerer Eltern begründete man die Stilllegung damit, dass nicht genug Personal da sei. Es müsste jemand am Anfang und jemand am Ende der Rutsche stehen, um die Sicherheit zu gewähren. Einmal mit dem Auto am Strand von Calpe angekommen, wurde man von mehreren allmorgendlich sauber geharkten breiten Badeabschnitten empfangen. Schäden aus der großen Überschwemmung im vergangenen Jahr sind so gut wie nicht mehr sichtbar. Die Strandpromenade verliert sehr an Schönheit und Flair durch die an jeder Ecke stattfindenden Bauarbeiten. Es geht mit den zukünftigen Häusern, Hotels und Appartements im wahrsten Sinne des Wortes hoch hinaus. Calpe ist Neubaugebiet.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Katja |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 4 |