Hotel Anapaya

Dieses Haus ist miserabel im Service. Unfreundliche Hotelleitung strahlt auf die gesamte Minimannschaft aus, die im wesentlichen aus Praktikantinnen (die sich sehr bemüht haben, es aber halt nicht richtig gezeigt bekommen) besteht. Zu den Details: Bei der Buchung übers Internet hatten wir einen durchaus guten Eindruck gewonnen (Spricht für den Fotografen und den Marketing Mann). Die Anfrage im Hotel für zwei DZ für die Familie (2 Erw, 2 Kinder und ein Kleinkind) wurde mit einem Marktgängigen Angebot rasch beantwortet. Beim Einchecken erklärte uns die einzige Italienerin in gebrochenem Deutschitalenisch, dass für uns ein Familienzimmer reserviert sei mit einem Doppelbett und einem KingSize Bett. Üblicherweise tauschten die Eltern in KingSize und die drei Kinder gehen ins Doppelbett... Etwas überrascht willigten wir ein, um nachher unser blaues Wunder zu erleben: In den Zimmern angekommen, fanden wir Miniräume vor, bei welchen man mit geöffneten Augen im Bett liegend Platzangst bekommen könnte. Das galt für beide Zimmer, die durch eine Verbindungstür direkt begehbar waren. In den Bädern fanden sich die gleichen Platzverhältnisse, eng und schmal. Hier gibt es eine Toilette, ein Waschbecken, einen Haarfön und ein Spiegelschränkchen, neben der Dusche. Eine Badewanne sucht man vergebens - wo sollte die auch Platz haben... Die Klimaanlage funktionierte gut, wenngleich sie einfach etwas laut war. Von einem Balkon kann man durchaus sprechen, wenn man zwei Plastikstühle und einen Plastiktisch darauf unterbekommt. Die ganze Woche wurde zwar das Bett gemacht, jedoch nicht gekehrt oder gewischt - das wird mit der Zeit ganz schön schmuddelig... Vor allem, weil die handwerkliche Qualität, wie oft in Italien, unter aller Kanone ist (Silikonfugen fehlen, Gärungen kennen die da scheinbar nicht, der Laminatboden wellt sich bereits nach oben - wenn gewischt wird, dann wird wohl er getränkt...) Bei der Abreise haben wir das erste Mal unter die Betten geschaut - Oh Gott oh Gott!) Parken ist dort auch ein großes Problem, wenn mal ein paar Zimmer wirklich belegt sind. Wegfahren ist gefährlich, weil dann der Platz weg ist. Kann auch passieren, dass man während des Duschens DRINGEND wegfahren muss, damit die Chefin parken kann. Hier ist der Gast halt noch was - ein tolles Hinderniss, dass eigentlich nur stört. Der Eindruck verfestigt sich beim Frühstück: Von einem Buffet a la 4 Sterne kann man nicht sprechen. Alles ist sehr übersichtlich, aufgebackene Brötchen, Mortadella, Salami und eine Käse Sorte (Immer die gleiche...) Marmelade, Nutella und Butter in Plastikportionen weichgekochte Eier, die nicht immer weich waren, Hörnchen und eine Melone. Zur Abrundung noch etwas Cornflakes und Milch, die fast immer leer war und zwei Saftgetränke (Pfanner) bei welchen auch immer nur ein kleiner Rest im Behälter war. Da bekommt man dann schon ein schlechtes Gewissen, wenn man sich und seiner Familie fünf Gläser herauslässt, weil ja noch weitere Gäste da sind. Apropos Gäste. Das Publikum war schon eigenartig. Nur wenige Leute waren "normal", und die zeichneten sich dadurch aus, dass sie ebenfalls extrem unzufrieden waren. Am "hoteleigenen Strand" findet man sich etwa 400m weiter in der städtischen Liegezone wieder. Dem Hotel gehören die Schirmreihen E und F (etwa 20 Stühle), was bedeutet, dass man ziemlich weit vom Meer entferntliegt. Je nach Betrachter ist dies gut oder halt weniger. Die Familienorientierung der Hotelleitung zeigt sich besonders gut, wenn man miterleben durfte, dass eine andere Familie mit zwei Kinder sich einen Schirm und zwei Liegestühle teilen mussten, während Hotelangehörige sich am Strand massieren ließen - bitte nicht falsch verstehen, das steht ihnen grundsätzlich zu, aber würden Sie einer Familie einen Schirm vorenthalten und in den Sand verbannen damit Sie als Chef/in einen Platz haben, wenn es Ihr Hotel wäre? Die Hoffnung, in einem vergleichsweise kleinen Hotel ein familiäres Klima vorzufinden wurde jäh enttäuscht. Wir erziehen unsere Kinder dazu, beim Betreten der Lobby, die gleichzeitig Frühstücksraum ist (man braucht ja auch nicht viel Platz für das bescheidene Frühstücksangebot) ordentlich "Guten Morgen" oder "Buon Giorno" zu sagen. Das wird aber einfach von dem Personal ignoriert -Man schweigt zurück. Das mag in anderen Familien normal sein - wir empfanden das als schlimm. Alles in Allem haben wir in Lignano einen schönen Aufenthalt erlebt, dieses Hotel wird uns nie wieder sehen. Am Besten machen auch Sie einen großen Bogen darum, solange man vorgegaukelt bekommt, es handle sich um ein gutes Hotel.

Beliebte Aktivitäten

• Strand