- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel ist ein recht großer Bau entlang der Via Laurentina. Er besteht aus mehreren Etagen. Vom Hauptflur (durch Aufzüge und Treppen erreichbar) ordnen sich die Zimmer auf der Straßenseite und auf der Innenhofseite an. Der Schnitt der Zimmer ist auch auf der Etage völlig unterschiedlich. Auf jeder Seite ist ein Balkon pro Zimmer. Genutzt wurde das Frühstücksbuffet und die Halbpension (siehe Abschnitt Gastronomie). Kabellos-Internet kann auf Nachfrage unkompliziert mit der Aushändigung eines Passwortzettels für jeweils einen Tag kostenlos genutzt werden, für einen weiteren Tag ist eine erneute Anfrage (immer kostenlos) nötig. Wer einen Kurztrip in die Ewige Stadt unternehmen möchte, ist in dem Hotel American Palace EUR gar nicht so verkehrt. Es ist gut für die Nerven und für das Wohlbefinden, wenn man über einige Mängel, die zumeist auf die italienische Mentalität zurückzuführen sind, hinwegsieht. Wer chronisch kritisiert und unzufrieden ist sowie das Niveau der eigenen Wohnung erwartet, sollte nicht nur das Hotel, sondern auch Rom und Südeuropa komplett meiden oder direkt in ein Oberklassehotel übersiedeln – bei entsprechendem Preis. Die beste Reisezeit ist das Frühjahr und der Herbst. Im Sommer ist es mangels Klimaanlage im Hotel vermutlich nicht auszuhalten. Der wichtigste Tipp von mir: Unbedingt Gedanken für den Diebstahlschutz machen. Aus eigener Erfahrung sollte man nur die notwendige Menge Bargeld im Portmonee mitführen (bei Paaren am Besten gleichmäßig verteilen auf beide) und ansonsten KEINE weiteren Dokumente, auch keinen Ausweis oder Gesundheitskarten. Dazu ist der kleine Safe im Zimmer gut geeignet, in den mit ein bisschen Fummeln sogar ein kleiner Tablet-Computer hineinpasst. Das U-Bahn-Ticket nicht im Portmonee aufbewahren, weil man sonst u.U. nicht zum Hotel zurückkommt! Selbst Bauchtaschen und Hemdinnentaschen sind nicht mehr sicher. Für Rucksäcke ist ein kleines Kofferschloss oder eine Sicherheitsnadel denkbar, aber Taschen und Rucksäcke können auch einfach unten oder an den Trageriemen aufgeschnitten werden. Gedränge ist insbesondere in der Metro und im Bus beim Ausstieg und an den Stationen, aber auch an den touristisch interessanten Orten einfach nicht zu vermeiden. Ansonsten genießen Sie einfach die tolle Stadt und erfreuen Sie sich wie ich auch an unzähligen so einmaligen Baudenkmälern und Stätten, die Jahrtausende alt sind. Ein abschließender Tipp: Sollte das Wetter einmal schlechter sein, lassen sich eine Kirchentour oder ein Besuch der Vatikanischen Museen (Sixtinische Kapelle!) oder des Petersdoms auf diese Tage verschieben.
Die Zimmer sind recht schmal und besitzen ein separates Badezimmer wechselnd an der Fensterseite oder auf der Innenseite. Im Zimmer selbst gibt es neben dem Bett (Wolldecke zum Zudecken!) einen Kleiderschrank, in dem Kleidung aufgehängt und in extrem schmalen Regalen nur unzureichend gut untergebracht werden kann. Immerhin ist ein kleiner Safe eingebaut, der mit einem individuellen Zahlencode verschlossen werden kann (empfehlenswert für einen großen Teil des nicht am Tage benötigten Bargelds, für Bankkarten, Ausweise, usw., um möglichst wenig Dokumente und Bargeld bei etwaigen Diebstählen nicht am Körper tragen zu müssen!). Es gibt einen Kühlschrank mit ungepflegtem Inneren (wie kommen Haare in einen Kühlschrank?) und einen Flachbildfernseher mit immerhin der ARD als z.Zt. einzigem deutschen TV-Sender. Genutzt wurde der Fernseher allerdings gar nicht. Das Badezimmer ist ein kleiner Raum mit abgetrennter Dusche, WC, Bidet, Haartrockner und Waschbecken. Bei den balkonseitigen Badezimmern muss zur Belüftung das Fenster geöffnet werden, ein Seil in der Dusche ist nicht die Einschaltung einer Belüftung, sondern eines Alarms für den Notfall. Unschön war, dass auch die Zimmermädchen nicht immer die schwergängigen Fenster vollständig schlossen, sodass das Zimmer auf der Seite des Balkons tagsüber praktisch offen war. Man könnte sagen "typisch italienisch" ist die Bausubstanz etwas in die Jahre gekommen. Die Scheibe in der Balkontür war einglasig und entsprechend Lärm- und Luftundicht. Im Badezimmer bestand ein Fenster sogar nur aus zwei nicht passenden Plexiglasscheiben, die in der Mitte mit Tesafilm zusammengeklebt waren. Schließen lassen sich die Fenster und Balkontür (und auch die Zimmertür zum Gang) nur unter großer Lärmentwicklung zur Freude der Zimmernachbarn. Dazu hat man Angst, dass die dünne Scheibe dabei zerbrechen könnte. Das Badezimmer entspricht dem übrigen Charakter und ist halbwegs sauber, wenn man über wenige Haare vom Vorbesitzer hinwegsieht. Die Dusche war nicht höhenverstellbar auf etwa 1,90 m Höhe, sodass lange Personen sich nicht nur an der Kante der Duschabtrennung (die übrigens von selbst immer wieder aufging), sondern auch an der Brause den Kopf anstoßen. Vor Blicken der Häuser gegenüber schützt neben der Innengardine nachts ein Rollladen, der mit viel Kraft und Angst vor Abbrechen bedient werden muss. Größtes Manko im Bad war, dass in die Toilette gegebenes WC-Papier nicht mit abgespült wurde, sodass dieses auch im Laufe des Tages darin seine Runden drehte. Die Servicekraft schien es morgens aber immer irgendwie geschafft zu haben, vielleicht mit einem im Waschbecken gefüllten Mülleimer. Insgesamt ist das Hotel äußerst hellhörig. Man hört nicht nur, was der Nachbar oben und nebenan macht, es sind einzelne Gespräche und manche Toilettengänge verständlich. Dazu kommen die lauten Türen und ggf. schritte in den Treppenhäusern. Erwähnenswert ist außerdem der Straßenlärm. Italiener hupen auch nachts um zwei Uhr laut und respektlos oder fahren mit Mopeds und Autos im hochtourigen Bereich. Durch die undichten Einglas-Fenster (es soll auch Doppelfenster geben) wird dieser trotz Rollladen und dickem Vorhang deutlich wahrgenommen. Wer Stadtlärm und Nachbarn nicht gewohnt ist, dürfte einige Probleme beim Schlafen bekommen bzw. immer wieder aufwachen.
Teil der Übernachtung im Hotel war ein Halbpension-Angebot. Für die Reisegruppe wurde eine Uhrzeit festgelegt, zu der alle anwesend sein mussten. Dabei erübrigte sich bei der Fahrtzeit (siehe oben) von einer Stunde in die Stadt meist der Wunsch, noch einmal wegzufahren, was äußerst schade insbesondere für abendliche Trattorien und Kneipen auf den in Italien abends noch sehr schön belebten Piazzas und in den Gassen war. Das Menü hatte italienischen Charakter und bestand aus einer Vorspeise, einem Hauptgericht und einem Nachtisch. Das Essen wurde von den Kellnern aus Schüsseln direkt ausgegeben. Auf Wunsch gab es auch mal zwei Kellen mehr, Nachschlag war nicht vorgesehen. Vorspeise waren meist Nudeln in wunderbarer, schmackhafter Form. Der Hauptgang bestand immer aus nur zwei Komponenten, einem Stück Fleisch oder Fisch und einer Gemüsebeilage, z.B. ein Schnitzel mit Bohnen. Der Nachtisch war meist eine Mousse oder Pudding. Das Essen war immer eine Überraschung, eine Umbestellung nicht möglich. Schade war die fehlende Erläuterung, um was es sich denn bei dem Gericht handele, wodurch bei manchem Mitreisenden das Verständnis für das Essen fehlte ("Soll ich den Kellner mal fragen, ob er die Kartoffeln vergessen hat?"). Nicht immer wurde der Geschmack des Einzelnen getroffen und manch einer hatte hinterher noch Hunger. Empfehlenswert ist der Hauswein, Softdrinks werden in der Dose, Bier und Wasser in der Flasche ausgegeben. Die Variante des Essens á la carte (die Spagettis am Nebentisch sahen z.B. äußerst schmackhaft aus) wurde nicht getestet. Das Frühstück bestand aus einem großen Buffet und entsprach vor allem dem typischen südländischen süßen Frühstück mit vielen Croissants. Wurst und Käse ist traditionell etwas weniger vertreten. Angeboten werden leckere Rühreier, Bohnen, Reis und vor allem Obst, Müsli sowie die übliche Marmelade, Nuss-Nougat-Creme usw. Kaffee, Kakao, Saft, Teewasser usw. bekommt man in der Selbstbedienung. Das Frühstück ist reichhaltig und lecker.
Licht und Schatten liegen dicht beieinander. Vor allem einzelne Kellner beim Abendessen waren äußerst freundlich und sahen auch über die fehlenden Sprachkenntnisse lächelnd und zuvorkommend hinweg. Meist wurden Wünsche (z.B. Passwort für WIFI) schnell und freundlich erfüllt. Bei der Anreise wurde man allerdings bis zum Zimmerbezug Punkt 14 Uhr stehengelassen, der zu dem Zeitpunkt Diensthabene war unfreundlich und unkooperativ. Die Zimmermädchen waren sehr freundlich. Das Zimmer wurde gut gereinigt – beinahe zu viel: Es wurden trotz Einhalten des traditionellen Hinweises ("benutzte Handtücher auf den Boden") immer alle Textilien ausgetauscht. Sogar die Seife, die nur maximal zweimal (am Vorabend und am Morgen) benutzt wurde, was von mir als Verschwendung angesehen wird. Frisches Duschgel war immer wieder vorhanden.
Das Hotel liegt ca. 8 km südlich der Altstadt Roms in guter fußläufiger Nähe zur Metro- (=U-Bahn) Endstation Laurentina. Das Kolosseum ist von hier aus in ca. 20 Minuten erreicht. Für weitere Ziele ist ein Umstieg am Hauptbahnhof (Termini) nötig. Auf das Auto kann und sollte in Rom also verzichtet werden. Lohnenswert ist ein Mehrtagesticket, mit dem nicht nur die Metro, sondern auch Straßenbahnen und Busse genutzt werden können. Letztere sind allerdings etwas schwierig zu überblicken. Da die Metro östlich UM die eigentliche Altstadt herumläuft, fallen z.T. weite Fußmärsche insbesondere im westlichen Teil z.B. zur Piazza Navoni oder zum Pantheon an, wenn man nicht mit dem Bus fährt. Wer schwer zu Fuß unterwegs ist, sollte unbedingt ein Hotel in Innenstadtnähe bevorzugen. Ausdrücklich sei von mir darauf hingewiesen, dass insbesondere Metro, Busse, Tram und dabei jeweils die Ein- und Ausstiegsszenen eine äußerste Gefahr vor Taschendieben darstellen (siehe Tipps weiter unten).
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im November 2014 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Sebastian |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 3 |