- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Für mich ist eine Übernachtung in einem Fünf-Sterne-Hotel immer etwas Besonderes, die Übernachtung im Adlon Kempinski dann natürlich erst recht. Es war ein Weihnachtsgeschenk von mir an mich. Danke an mich. Nun ist ein solches Hotel nur nicht eben nur ein Hotel, es ist ein Landmark, eine Sehenswürdigkeit auch ohne Hotelbetrieb. Aber man kann eben auch in einem der 307 Zimmer übernachten, lassen wir die fast achtzig Suiten mal aussen vor. In der Lobby herrscht Leben - nicht nur verursacht durch Gäste, sondern auch durch die Neugierigen, die einmal einen Blick werfen wollen. Das Adlon, das von Kempinski betrieben wird (wie auch z.B. das Emirates Palace in Abu Dhabi) ist eine der allerersten Hoteladressen Berlins und Deutschlands. Die Gäste kommen aus allen Teilen der Welt, während unseres Aufenthaltes gab es auch einige Diplomaten, die die Weihnachtstage nutzten um Berlin einen Besuch abzustatten. Wobei es das nun mit der Ehrfurcht des Gastes auch gewesen sein soll, denn das Adlon ist ein wunderbar geführtes, an einer tollen Stelle gelegenes und auch sündhaft teures Hotel. Es bleibt am Ende des Tages aber eben ein Hotel - aber mit allen Eigenschaften einer Luxusherberge. Mein Auto zum Beispiel übernachtet im Keller für 40,--€ die Nacht. Dafür funktionieren alle technischen Einrichtungen perfekt und natürlich gibt es keine dirty corners. WiFi funktioniert wie zu Hause. 2017 feierte das Hotel seinen zwanzigsten Geburtstag in der neuesten Version.
Wir fingen an mit einem gebuchten Standardzimmer, buchten noch einmal auf auf ein Deluxe Zimmer und landeten durch einen weitere Upgrade im Superior Deluxe-Zimmer im sechsten Stock mit seitlichem Ausblick auf das Brandenburger Tor. Dem täglichen und abendlichen Treiben auf dem Pariser Platz aus dem Zimmer zuzuschauen ist ein grosses Vergnügen, da das Zimmer auch mit 42m² gross genug ist, um sich hier aufzuhalten. Eine Schreibecke mit iPad ermöglicht ernsthaftes Arbeiten - wenn man es denn muss - sonst kann man sich auch in einen der bequemen Sessel setzen und einfach die Zeit vergehen lassen. Der Bad und WC-Bereich ist getrennt und das Bad kann durch das WC erreicht werden, hat aber auch direkten Zugang zum Schlafraum. Das Bett ist bequem, aber ein wenig hinter der durch Marriott definierten und berühmten Liegekultur, trotzdem habe ich gut geschlafen. Im Zimmer hat man jede Art von Annehmlichkeit, die man benötigen kann.
Das Frühstück ist eines der Besten, das ich in der internationalen Hotellerie kennenlernen durfte. Begrüsst wird man mit einem Smoothie und dann zum Tisch begleitet. Natürlich gibt es frische Säfte und jede Art von Kaffee, dazu auch gerne am Morgen des Heiligabend ein Gläschen Champagner. Zu meinen bevorzugten Frühstücksspeisen: Zum griechischen Joghurt kann man sich frische Erd-, Him- und Blaubeeren zufügen und das dann mit einem frischen Fruchtsirup übergiessen, unvergesslich. Eier werden natürlich individuell zubereitet, ordern kann man diese an einer Eierstation oder auch direkt am Tisch. Sagenhaft schmackhaft war der norwegische Lachs, mild, fest und doch schmackhaft - hervorragend, niemals besseren Lachs gegessen. Kaviar gibt es zwar nicht vom Stör, aber von der Forelle und dies mit der vollen Palette an zugehörigen Zutaten: Zerstossenes Eigelb und-weiss, Zwiebel und Pfeffer/Salz. Wirklich toll und es lohnt sich auch hier einmal nur wegen des Frühstückes einzulaufen. Das Weihnachtsessen im Quarré, dem Standardrestaurant des Hotels kam als vier-Gänge Menue. Für mich war das gesamte essen zu brav, zu uninnovativ und entwickelte keinen Charakter. Der Capuccino von der Pastinake mit Trüffelcreme gegrub geschmacklich letztere unter einem Sahnearoma, Patinake war noch zu schmecken - sonst aber nichts. Meine Gänserillette waren gleichmässig als Kugel gebraten/frittiert, dazu ein wenig Salat und Preiselbeeren - nett, aber sehr sparam und es fehlte ein höheres Ganzes. Die Erwartungen beim Hauptgang mit einem in Spekualatiuskruste servierten Lachs gingen in die Höhe. Handwerklich war der Lachs perfekt gebraten, er entwickelte aber keinen Geschmack und wer durch die Kruste ein süss-pikantes Geschmackserlebnis erwartet hatte, der wurde enttäuscht. Der Nachtisch war alle Zweitaromen unter sich begrabend süss. Für mich alles in allem zu beliebig und zu wenig markant.
Und was wäre das alles ohne gutes Personal ? Das ist heute nicht mehr devot und unterwürfig, sondern natürlich freundlich, nett und mit einer Spur Humor - so soll es für mich sein. Und diese Linie zieht sich von der Rezeption bis zu dem Service im Restaurant, sehr angenehm und unkompliziert. So machen die Angestellten den Gästen den Aufenthalt im Haus denkbar leicht und angenehm. Nur ein Beispiel, das ich so schön fand: Nach der weihnachtlichen Bescherung mussten wir relativ zügig ins Quarré zum Dinner und liessen unser Zimmer im Chaos zurück. Als wir zwei Stunden später zurückkkehrten, da waren die Weihnachtsgeschenke sauber und ordentlich auf dem Bett aufgebaut. Sehr schön.
Pariser Platz, Brandenburger Tor - die Nahtstelle zwischen Ost und West. Hier ist Deutschland als erstes wieder zusammengewachsen. In Hotelnähe sind nicht nur die Botschaften Frankreichs, der USA, der Niederlande und Grossbritanniens - nein, eines der deutschen Wahrzeichen ist nur hundert Meter vom Hotel entfernt. Und da jeder Tourist früher oder später einmal durch das Tor schreiten möchte, kommt auch jeder früher oder später am Adlon vorbei. Sightseeing ohne sich zu bewegen. Zum Shoppen ist die Friedrichstrasse zu Fuss in 15 Minuten erreichbar, der grüne Tiergarten direkt gegenüber, der Reichs-/Bundestag in zehn Minuten Gehentfernung. Kurz: Es ist die perfekte Lage für die Stadt. Der derzeitige Flughafen Tegel ist mit dem Taxi in 20 Minuten zu erreichen.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Es gib wegen der lage genug Freizeitangebote, wenn man sich einfach treiben lässt. Ansonsten kann man auch den Spa aufsuchen: Ich konnte nur einen kurzen Blick in den Badbereich werfen, aber das Schwimmbad durfte sich per Grösse auch ein solches nennen - es gibt eine gemischte und eine Damensauna.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2017 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 370 |
Sehr geehrter Stefan, vielen Dank für diese überaus positive und ausführliche Bewertung, wir freuen uns über alle genannten Punkte wirklich sehr. Herzliche Grüße und bis zum nächsten Mal, Ihr Hotel Adlon Kempinski Berlin