- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die Appartementhäuser gruppieren sich beiderseits der genannten Erschließungsstraße. Wir haben in einem etwas vom restlichen Komplex getrennten Bereich zwischen Straße und Strandpromenade gewohnt (Blöcke 15-20). Dies ist ein sehr ruhiger Teil der Anlage mit minimalem Weg zum Strand. Die Blöcke sind dreigeschossig mit je drei Appartements pro Etage. Unser Block 20 bot einen perfekten Blick auf den Strand.
Die Appartements sind funktional eingerichtet, groß und geben keinerlei Anlaß zur Beanstandung. Die Regelung der Klimaanlage ist allerdings ein wenig gewöhnungsbedürftig. Mit steigendem Geschoss werden die Balkone leider immer kleiner. In der obersten Etage reicht der Platz für eine 4-köpfige Familie nicht mehr aus. Aufgrund völlig fehlender Beschattungen ist dort der Balkon auch nur für hartgesottene Sonnenanbeter verwendbar.
Zur Anlage gehören zwei Restaurants, von denen eines den Plastikarmbandträgern (AI) vorbehalten ist. Die Bewohner der strandnahen Appartements müssen für beide Restaurants die Hauptstraße überqueren. Die Halbpensionsgäste haben dann zwischen Tattoo-Studio und Kneipe eine abgewrackte Daddelhalle mit Billardtischen und Vergnügungsautomaten zu durchqueren, an deren hinterem Ende man eigentlich nur noch eine bahnhofsmäßige öffentliche Bedürfnisanstalt vermutet. Tatsächlich befindet sich hier der Zugang zum Restaurant. Dieses befindet sich im 1. OG, ein Aufzug oder eine Rampe für gehbehinderte Gäste war nicht zu entdecken! Am Samstagabend (scheint der Hauptanreisetag zu sein) wird man vom durchweg freundlichen Bedienungspersonal auch mit einem Glas Sekt empfangen. Es wäre allerdings schön gewesen, wenn der Lippenstift der vorherigen Benutzerin vom Glasrand abgespült worden wäre, so war es doch ein wenig eklig. Überhaupt ist ein sorgfältiges Prüfen des Geschirrs sehr anzuraten, allzu häufig waren am Tellerrand noch Reste vorheriger Mahlzeiten zu entdecken. Das Buffet bietet für jeden Geschmack etwas, wird aber nach einigen Tagen durch seine Wiederholungen langweilig. Das Salatbuffet sollte eingehend vor dem Aussuchen der Komponenten geprüft werden, die Paprikastreifen sehen auch schon mal wie am Vortag geschnitten aus. Das Gesamtambiente entspricht dem einer schmucklosen Kantine, der übliche Füllgrad der Tische und die damit verbundene Lautstärke tragen hierzu deutlich bei. Der dringende Renovierungsbedarf des Raumes wird nur notdürftig durch zugezogene Vorhänge verdeckt.
Das Personal war hilfsbereit, kompetent und mehrheitlich mehrsprachig. Einzig im Bereich der Gastronomie wäre eine personelle Mehrausstattung von Vorteil gewesen. So waren die Mitarbeiter leider des öfteren zur operativen Eile gezwungen.
Der Ort Sa Coma ist mehr oder weniger als Bausünde der frühen Touristenzeiten auf Mallorca anzusehen. Er ist nicht mehr als eine seelenlose Ansammlung an Hotels und Appartementanlagen sowie eine parallel zum Strand verlaufende Haupterschließungsstraße, an der sich Ramschläden, deutsch- und englischsprachige Kneipen sowie Tattoo-Studios aneinanderreihen. Der Strand allerdings ist sehr schön, das Wasser klar und nur an Tagen mit erhöhtem Wellengang leicht von pflanzlichen Schwebstoffen durchsetzt. Wer nah am Strand wohnt, sollte sich ein morgendliches Wellenbad vor dem Frühstück nicht entgehen lassen. Etwa die halbe Strandlänge des Ortes wird im Hinterland durch das Blau Mediterraneo Hotel Club (Appartements) sowie das Blau Mediterraneo Hotel belegt. Letzteres ist ein monumentaler Sichtbetonklotz, der in seiner Gigantomanie ein wenig an den NS-Bau Prora auf Rügen erinnert (nicht ganz so breit, dafür deutlich höher und genauso hässlich). Man sollte am Strand den Blick tunlichst in andere Richtungen schweifen lassen. Vor unserem Appartementblock war eine Strandbar direkt an der Strandpromenade (keine Sorge: keine Lärmbelästigung), die zum gemütlichen Ausklang des Abends einlud.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt insgesamt drei zur Anlage gehörende Pools, von denen zwei sehr eng angelegt sind und durch die fürchterliche (auch in dieser Anlage verbreitete) Unsitte des Liegenreservierens nicht zum weiteren Verbleib einladen. Aufgrund der Strandnähe ist dies aber auch nicht notwendig.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Uwe |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |