Hipotels Mediterraneo Club

Vor der Reise hatten wir uns die Bewertungen angesehen. Es stimmt schon, das Hotel ist ein wenig in die Jahre gekommen: ein frischer Außenanstrich würde der Anlage gut tun, die Duschköpfe sind verkalkt, das Chrom des Abflusses glänzt nicht mehr und am Kühlschrank fand sich Rost. Aber wie man das empfindet ist Einstellungssache: meine Frau sprach von "schäbig", ich von "ganz in Ordnung". Trotzdem, keiner von uns lies sich aufgrund von kleinen Mängeln den Urlaub vermiesen, denn die Anlage selbst ist schön gestaltet, bietet riesige Appartements und 3 Pools und man fällt praktisch aus dem Bett auf den Strand. Das Hotel selbst ist eindeutig auf Familien eingerichtet. Singles, Paare oder Rentner, die Ruhe und Komfort suchen, sollten sich das Hotel meiden. Das Publikum ist international: Deutsche, Italiener, und Tschechen machen den Großteil aus, dann ein paar Schweizer, Holländer und Skandinavier. Zudem ein paar (Deutsch-)Russen, die uns gleich unangenehm auffielen. Die Anlageselbst ist sehr groß und durch eine Straße geteilt: die Appartementhäuser 1-20 liegen auf östlich Seite der Straße zum Strand hin, während die Restaurants, 2 der Pools und der Fitness- und Animationsbereich und die Appartementhäuser 21-24 auf der westlichen Seite liegen. Von den Appartements auf der Strandseite braucht man nur 1 Minute zum Strand – dichter geht es kaum. Die Häuser 4,6,8,10 bieten den besten Meerblick, wobei dieser bei den Erdgeschossappartements durch die Bepflanzung behindert wird. Es gibt zwei Restaurants. Das Mediterraneo für die HP Gäste mit Kantinen-Flair und das Restaurant Mallorca für die AI-Gäste, deutlich schöner und schöner gelegen (am Hauptpool) mit großem Terrassenbereich. Das einzige was hier nervt sind die Gäste, die sich um das Büffet schlagen. Zudem viel Hektik und Trubel. Wesentlich ruhiger geht es im Restaurant für die HP-Gäste zu. Am Anleger von Sa Coma gibt es eine Disco-Bar mit einem Lounge-Bereich. Dort sollte man unbedingt abends mal hingehen und sich eine Sangria gönnen: kein Fertigmix. sondern ganz frisch angesetzt, dazu viele frische Früchte für nur 4,50 Euro! Super! Der riesige Kinder-Cocktail "San Francisco" aus frischgepressten Säften. Macht satt! Ebenfalls für nur 4,50 Euro. Großes Bier 2,70 Euro. Dazu nettes Ambiente. Ansonsten ist Sa Coma eher teuer: Kostet die Flache Mineralwasser sonst wo 65 Cent, ist man hier mit mindestens 1 Euro dabei. Günstigste Luftmatratze: 6 Euro (andernorts 3 Euro), usw. Westlich der Straße nach S'Illot kurz vorm Ortsübergang gibt es aber einen großen Supermarkt, der deutlich günstiger ist, dafür hat man aber ein gutes Stück zu laufen.

Die Appartements sind sehr geräumig, haben ein separates Schlafzimmer und kleine Küchenzeile mit Kühlschrank. Im Bad gibt es keinen Fön (15 Euro extra!), dafür aber ein Bidet. Unser Zimmermädchen hieß Cati und hat für die Reinigung und Betten machen 10 Minuten gebracht. Dass das nicht mehr als eine Grobreinigung war, dürfte klar sein. Wer täglich eine Tipptop-Reinigung wünscht, wird mit Cati nicht zufrieden sein. Uns hat es nicht gestört. Unsere Betten waren steinhart, das Schlafsofa dagegen durchgelegen. Es gibt einen kleinen Fernseher (Portable-Größe) mit 10 deutschen Programmen.

Ja, das Essen ist vielleicht der größte Schwachpunkt. Es gab eine Salatbar, dann das warme Buffet und ein Nachtischbuffet (Eis, ein Kuchen, Süßspeisen) – das haben wir schon üppiger gesehen. Zudem war das Fleisch von minderer Qualität und stets trocken und zäh zubereitet. Dafür war das Gemüse aber immer sehr gut. Zudem gab es immer Nudeln mit den drei gleichen Saucen. Naja. Wir haben dann eben eine Vegi- und Nudelwoche eingelegt und sind trotzdem satt geworden. Wer sagt, Fleisch sei sein Gemüse, wird hier nicht glücklich. Der Fisch war mal gut, mal schlecht. Bei HP sind die Getränke gesondert zu bezahlen, 0,5 l Mineralwasser und Softdrinks liegen bei 1,85 Euro, 0,33l Bier bei 2,60 Euro. Geht. Tagsüber bekommen die AI-Gäste ihre Getränke nur ein Einwegbechern aus Zapfanlagen (gilt auch für die Sangria und den Caipi).

In den Bewertungen wird immer wieder geschrieben, dass das Personal unfreundlich sei. Dies haben wir absolut nicht feststellen können. Im Gegenteil! Zwar ist das Personal an der Rezeption schon sehr gestresst, wenn eine neue Fuhre Gäste ankommt, doch erwischt man es in einem ruhigen Moment, so wurde uns stets freundlich und entgegenkommend weitergeholfen und sprach gut Deutsch. Gut drauf waren jederzeit die Servicekräfte im Bar- und Animationsbereich. Etwas mürrisch guckten die Hilfskräfte an den Tischen, doch wenn man ihnen mit ein paar Brocken Spanisch entgegen kam, waren sie wie ausgewechselt.

Das Hotel liegt direkt am Strand von Sa Coma. Der Strand ist weitläufig und breit, wenngleich nicht ganz so schön wie der von Platges de Muro. Es gibt eine Uferpromenade, an der fliegenden Händler den üblichen Nippes feilbieten und ein kleine Imbiss-Restaurants. In wenigen Minuten kommt man zum Anleger von Sa Coma und von dort direkt zum Nachbarort S'Illot. Toll ist, dass der Strand nur flach abfällt, so dass man recht weit ins Wasser gehen kann und trotzdem auch kleinere Kinder noch gut stehen können und man so seinen Spaß in der Brandung haben kann.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt verschiedene Arten von Clubs für Kinder: den Mini-Club ab 2 bis zum Teenager-Club bis 17 Jahren. Unser Sohn war im Maxi-Club und sehr zu frieden. Das will was heißen! Die Animateure sind sehr engagiert und kreativ: "Frühsport", Olympiade, Wasser-Korbball, Kletterwand, … Malen und Zeichnen als Beschäftigungstherapie gab es nie. Zudem ein umfangreiches Angebot an Sport und Spaß für die Erwachsenen, welches wir aber nicht genutzt haben. Um 20:30 startet die Mini-Disco, ab 21:30 dann Show-Programm. Wir haben nur 3 angesehen: Zaubershow (so schlecht, dass sie schon wieder gut war), chinesische Akrobaten und Dance und Cover der 80er. Die Shows dauern ca. eine Stunde. Danach nochmal der "Club-Tanz", um spätestens 23 Uhr ist dann endgültig Schluss.