- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel besteht aus einem zentralen in harztypischem Stil gebauten Gebäude und drei Hochhaus-ähnlichen Betonklötzen als Bettenhäuser. Äußerlich ist das gesamte Hotel eher unterdurchschnittlich und abgewohnt und strahlt keinen Charme aus. Darüber hinaus liegt es an der Hauptverkehrsstraße. Nichts desto trotz wollten wir uns von Äußerlichkeiten nicht beeindrucken lassen. Leider setzte sich der Eindruck aber innen fort. Und so möchte ich vorweg nehmen, dass ich dieses Hotel nicht als "Wohlfühl- und Wellnesshotel mit vier Sternen" empfehlen kann, wie es selbst von sich wirbt. Es gibt zwar viele gute Angebote mit Wellness- und Massagen, aber leider hapert es gewaltig am "Drum-Herum". Die Gästestruktur ist mehrheitlich deutsch und von Kind bis 70jährig alles vertreten. Im Zimmerpreis inkludiert sind Frühstücksbuffet und Abendessen sowie die Sauna-Schwimmbad-Benutzung und ein Willkommensdrink. Bei unserem Spaziergang durch Bad Harzburg sahen wir viele kleinere schöne Hotels in der Nähe oder direkt im Zentrum. Einige davon haben einen direkten hoteleigenen Zugang zur SoleTherme - einem großen Badeparadies. Diese scheinen durchaus mehr Wellness zu bieten. Eine Empfehlung im Sinne eines Wohlfühlhotels mit Wellnessbereich kann ich für das Hotel Seela nicht geben. Als Wochenendhotel mit max. 3 Sternen für Wanderungen könnten man es nutzen. Für uns wird es jedoch kein zweites Mal geben. Wohlfühlen sieht für mich anders aus. Wir waren enttäuscht! Bad Harzburg bietet als Stadt und Ausflugsziel mit vielen Wanderpfaden sehr viel. Bestimmt auch im Sommer.
In unserem "Wellness Feeling"-Arrangement waren 2 Übernachtungen inkludiert. Das Doppelzimmer war offensichtlich das kleinste (16 qm). Sehr eng. Fernseher zwar Flat-TV. Aber was sucht ein Fernseher am Kopfende des Bettes? Er war auf dem an der Wand stehenden Schreibtisch angebracht und zwar genau in der Ecke am Kopfende. Die Beleuchtung im Zimmer kam von einer Nachtischlampe und einer Stehlampe - zu dunkel und zu wenig, um ein Buch lesen können. Auf dem zweiten Nachtschrank fehlt eine Lampe komplett - und auch die Möglichkeit die Beleuchtung von dort bedienen zu können. Die Betten sind so niedrig, dass jeder ältere Gast Problem beim Aufstehen haben dürfte. Die Kissen sind dünn und wirken durchgelegen. Ein Safe ist nicht vorhanden - Möglichkeiten gibt es an der Rezeption. Kühlschrank oder Minibar sowie Klimaanlage und Kaffeemaschine sind nicht vorhanden. Balkon gibt es an ausgewählten Zimmern oder Appartements. Die Möbel entsprechen dem 70/80er Jahre-Stil. Im Schrank sind nur wenig Fächer - und diese sehr hoch angebracht. Die Kleiderbügel stammen ebenfalls aus den 70ern. Telefon und Radio sind auf dem Nachtschrank untergebracht. Die Heizung wird offenbar zentral abgeriegelt - kann abends nicht wärmer gedreht werden. Das Bad ist ähnlich klein und eng im Stil der 80er Jahre. Braun-graue Fliesen, hohe Duschwanne, enge Duschkabine, lockerer Kosmetiktuchhalter, Beleuchtung direkt am Spiegel, so dass man geblendet wird. Keine kostenlose Pflegeprodukte. Vorteil des Zimmers: Es lag zum Berg - war sehr ruhig, damit entfiel die Lärmbelästigung der Straße. Die Zimmerreinigung war gut - einer der wenigen Pluspunkte! Es gibt einen Zimmerschlüssel pro Zimmer, nach einem zweiten wurden wir nicht gefragt.
Es gibt mindestens 2 Restaurants und eine Bar. Wir nutzten das Hauptrestaurant. In diesem wurde Frühstück und Abendessen gereicht. Das Buffet zum Frühstück war durchschnittlich. Nichts, was ich in einem Vier-Sterne-Restaurant erwarten würde. Aufschnitt, Käse, Frischkäse, der nicht nachgefüllt wurde, Marmeladen, Obstschale mit Birnen und Pflaumen. Zum Abend hatten wir einmal ein 3-Gänge-Menu und einmal Buffett. Die Speisen war quantitativ ausreichend. Die Qualität ebenfalls durchschnittlich. Das Buffett so beengt, das Schlangen entstanden - auch weil das Nachlegen der Speisen zögerlich verlief. Das Restaurant war sauber, die Atmosphäre leger, die Getränkepreise normal. Ungünstig, das die Gäste, die im hinteren Bettenhaus wohnten, durch das Restaurant gehen müssen. Wenn diese dann zur Abendessen-Zeit aus der Sauna kommen, ist es für alle Beteiligten etwas ungünstig. Durch die hohe Zahl an Gästen ist es sehr unruhig im Restaurant, denn alle müssen zwischen 18:00 und 20:00 Uhr essen. Danach gilt nur die "kleine Karte" . Es gibt feste Tischplätze. Keine freie Platzwahl möglich. Die Familien mit Kindern wurden bunt unter die übrigen Gäste gemischt - was ebenfalls zu Unruhe führte. Eine Kinderspielecke hätte hier geholfen. Einige Plätze liegen an den Ausgangstüren zum Bettenhaus und bekommen permanent die Zugluft ab.
Der Außeneindruck des "in die Jahre Gekommenen und Abgewohnten" setzt sich sofort beim Betreten des Hotels fort. Man findet sich auf einem Gang wieder, der rechts den Blick auf die Rezeption freigibt. Hier wurden wir als Erstes in Kenntnis gesetzt, das die Zimmer erst ab 15:00 Uhr zu beziehen sind und Einchecken erst ab 12:00 Uhr möglich ist. Es war 11:35 Uhr. Keine weitere Ansage. Erst nach dem Hinweis, dass wir eine spezielle Absprache zum früheren Zimmerbezug getroffen hatten, bemühte man sich unsere Reservierung einzusehen. Einchecken konnten wir trotzdem nicht. Auf unsere Nachfrage, ob wir unser Gepäck abstellen könnten, gab man uns die Möglichkeit. Leider fehlte hier völlig der Servicegedanke. Z.B. "Möchten Sie Ihr Gepäck abstellen. Sie können in der Zwischenzeit ja einen Kaffee in unserem Restaurant trinken oder sich in unsere Bibliothek setzen." - Nein, nichts dergleichen. Auch während des Aufenthaltes zeigte sich immer wieder nettes Personal und leider auch inkompetentes Personal im Restaurant. Die Sauna war ein Selbstläufer. Da erschien von selbst kein Mitarbeiter. Erst als Gäste das Telefon nutzten, weil keine frischen Handtücher mehr vorhanden waren, kam jemand. Leere Gläser und benutzte Handtücher wurden aber trotzdem nicht weggeräumt. Eine nette, freundliche Einweisung zu den Leistungen des Hotels erhielten wir nicht. Auf wlan oder Internet wurde nicht hingewiesen. Zufriedenheit interessierte bei der Abreise auch nicht.
Wie schon beschrieben liegt das Hotel an der viel befahrenen Hauptverkehrsstraße. Der nächste Fußgängerüberweg ist etwa 300 Meter entfernt. Parkplätze am Hotel und auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Zum Stadtzentrum geht man zu Fuß etwa 15 Minuten. Dabei kommt man an einigen Café´s und Restaurants vorbei. Die Stadt Bad Harzburg hat ein sehr schönes Stadtzentrum, dass zum Bummeln einlädt. In der Umgebung gibt es viele Wandermöglichkeiten, was auch ein Grund für uns war, hierher zu kommen. Ein Hotelbus fährt 2x täglich ins Zentrum - kostenfrei. Wir haben ihn nicht genutzt, darum kann ich nicht sagen, wie pünktlich er fuhr.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Im Hotel gibt es ein Schwimmbad, 2 Saunen, 1 Fitnessraum, eine Kegelbahn, eine Bibliothek und die Beautyfarm. Über die Anzahl der Gäste lässt sich nur spekulieren, da eine Zimmeranzahl nicht genannt wird. In jedem Fall ist die Größe der 2 Saunen mit je 6 Plätzen dafür viel zu klein. Im Ruheraum stehen 6 Liegen, davor ein Tisch mit 4 Stühlen. Im Schwimmbad stehen nochmals 7 Liegen. Dieses Unterangebot an Ruhemöglichkeiten hat nichts mit Wohlfühlatmosphäre zu tun. Die Sauna und das Schwimmbad befinden sich im rechten Seitenflügel des Hotels und somit muss man in seinen Badesachen durch das halbe Hotel laufen. Die Sauberkeit im Treppenhaus vor der Sauna war durch ebenfalls durchlaufende Straßenschuh-Gäste (die hier ihre Zimmer haben) mangelhaft. Sauna und Schwimmbad haben das Flair der 80er Jahre. Weiße Fliesen, unmodern, Umkleiden direkt im Schwimmbad - keine separaten Räume, nur durch spanische Wände abgetrennt. Die Sauna wirkt kahl - weiße Fliesen ohne jeden Wellness-Charakter. Man hat durchweg das Gefühl, das hier mit billigsten Mitteln gearbeitet wurde. Metallregale für Handtücher, Plastikliegen und -stühle... Die Enge aber ist das größte Manko. Zum Service habe ich schon geschrieben. Die Decken im Ruheraum wurden während des ganzen Tages nicht gewechselt. Der Ruheraum liegt zur Straße - die Fenster liessen den Verkehrslärm durch. Da half auch die Wellness-Musik nichts. Der einzige Pluspunkt gilt der Beautyfarm. Die Mitarbeiter waren nett und die Anwendungen sehr gut. Hier konnte man entspannen! Der Fitnessraum liegt direkt hinter der Bibliothek, so dass man durch diese hindurch gehen muss. Wer denkt sich so etwas aus? Wohlfühlhotel, wo ich in der Bibliothek sitzend gestört werde, weil ständig jemand in den Fitnessraum will? Diese vielen Kleinigkeiten sind es, die stören und die letztendlich auch "Wohlfühlen und Wellness" unmöglich machen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Januar 2016 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Susanne |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 55 |