H10 Playa Esmeralda - Adults only

Das Playa Esmeralda wirkt auf vielen Fotos wie eine der lieblosen Hotelburgen, die es leider nur allzu häufig gibt. Das ist aber nicht der Fall. Die Anlage ist recht weitläufig, da das Hotel auf mehreren Ebenen an einer Steilküste erbaut ist. Die zentralen Bauten mit Restaurant und Bar schirmen den Poolbereich von den auf Fuerte herrschenden starken Winden gut ab, so dass man hier sehr gut entspannen kann. Sehr zufrieden waren wir sowohl mit der allgemeinen Sauberkeit als auch mit der unseres Zimmers; der allgemeine Zustand des Hotels ist gut; wir haben häufiger beobachtet, dass Handwerker unterwegs waren, um kleinere Reparaturen auszuführen, so dass es gar nicht erst zu größeren Schäden kommt. Vielleicht sollten sich andere Hotels daran mal ein Beispiel nahmen. Buchbar ist das Hotel mit diversen Verpflegungsvarianten von ÜF bis AI. Positiv für AI-Gäste: Die Cocktailkarte der Bar ist komplett kostenfrei. Nicht inkludiert sind allerdings einige teurere Alkoholika. Möchte man beispielsweise einen Gin Tonic, so ist der für AI kostenfrei, wenn man ihn mit Gordon's und Schweppes haben möchte. Will man aber einen mit Bombay Sapphire und Fever Tree Tonic, dann muss man zahlen. Im Barbereich gibt's kostenfreies WLAN, das uns für unsere Zwecke auch vollkommen genügt hat. Die Gäste kamen bei unserem Aufenthalt hauptsächlich aus Deutschland und Spanien, ab und an trifft man auch Engländer oder Franzosen an. Logischerweise (Osterferien) waren viele Familien mit Kindern dabei.

Die Zimmer sind so groß, dass auch mit Zustellbett immer noch genug Platz bleibt. Die Balkone haben eine sehr angenehme Größe; hier kann man problemlos zu dritt oder auch viert sitzen oder liegen. Im Zimmer gibt's einen kleinen (leeren) Kühlschrank, den man sich bei Bedarf füllen lassen kann, TV mit etlichen deutschen Programmen ist auch vorhanden und die Bäder sind mit Bidet ausgestattet.

Das Hotel verfügt über ein zentrales Restaurant mit Terrasse sowie über eine Bar im Hauptgebäude - ebenfalls mit, wenn auch kleiner, Terrasse, und eine Poolbar, in der man mittags auch essen kann. Von allen Speisen gab es immer ausreichend, auch wenn man erst eine halbe Stunde vor Restaurantschließung ankam, wurde noch nachgelegt. Leider war die Qualität des Abendessens nicht immer so wie ich mir das gewünscht hätte. Frühstück: Nichts auszusetzen bis auf die Tatsache, dass der dort angebotene Joghurt eben keiner war sondern ein Gemisch aus rehydriertem Milchpulver, Gelatine und künstlichen Aromen. Aber man muss das ja nicht essen. Abendessen: Weitgehend o.k., aber Fleisch und Fisch waren vor allem beim Showcooking häufig zu trocken und übergart. Hingegen waren Braten und die am Büffet angebotenen Speisen in der Regel recht gut, das Gemüse bis auf seltene Ausnahmen sogar noch schön bissfest. Die Salattheke zum selbst zusammenstellen ließ bei mir keine Wünsche offen. Schade fand ich insbesondere zwei Punkte: (1) In den 14 Tagen, die wir dort waren, wurden 3x Garnelen angeboten - ungeschält. An und für sich kein Thema, wenn man denn Erfrischungstücher zur Handreinigung daneben aufs Büffet stellen würde. So aber waren wir gezwungen, uns die Hände an der Serviette abzuwischen, da wir mit dem Garnelenschmadder an der Hand nicht durch den halben Speisesaal laufen wollten um uns die Hände zu waschen während die restlichen Speisen auf dem Teller kalt wurden. Nur einmal brachte uns ein freundlicher und aufmerksamer Kellner die Tücher unaufgefordert an den Tisch. (2) Das Nachspeisenbüffet ist eine Reise durch die bunte Welt der Lebensmittelindustrie - auch wenn ich das in anderen Hotels schon weit schlimmer angetroffen habe. Allerdings zeigen einige der angebotenen Kuchen und Törtchen, das es auch anders geht. Sauberkeit und Hygiene waren soweit ich das beurteilen kann völlig o.k. - nur ein Punkt hat mich ein wenig gestört. Da wir am ersten Abend spät ankamen, saßen wir noch beim Essen, als bereits für das Frühstück und früh abreisende Gäste eingedeckt wurde. Da wurden dann vorbereitete Teller mit Wurst, Käse, Brot etc. für jeden Gast hingestellt. Zwar unter Folie luftdicht abgeschlossen, aber in einem Raum, der deutlich über 20 Grad hatte. Unter Service-Gesichtspunkten sicherlich lobenswert, aber am anderen Morgen ein Paradies für Bakteriologen. Preise und Qualität der Getränke sind absolut in Ordnung; die Preise für Nicht-AI-Weintrinker reichen von knappen 10 Euro für den mittelmäßigen, etwas kratzigen Hauswein bis zu 25 Euro für einen wirklich sehr guten Reserva. Für AI ist der Hauswein kostenfrei, aber wer nur ein paar Euro drauflegt, bekommt hier deutlich bessere Weine zur fairen Preisen.

Die Mitarbeiter waren durchweg sehr freundlich und hilfsbereit. Die Englisch- oder Deutschkenntnisse gehen zwar in den meisten Fällen nicht über das normale Kellnervokabular hinaus, das ist aber mit beiderseitigem guten Willen - den ich bei einigen wenigen Gästen leider manchmal vermisst habe - überhaupt kein Problem. Abgesehen davon lerne ich vorher zumindest die Grundzüge der Sprache und ein paar Vokabeln, wenn ich in ein fremdes Land reise. Das hilft manchmal ungemein.

Das Hotel liegt am Südende von Costa Calma und hat einen eigenen Zugang zum Strand. Der ist zwar nicht sonderlich groß, aber man muss nur um eine benachbarte Felsnase herumgehen - das ist auch bei Flut problemlos möglich - und befindet sich dann auf dem superbreiten Strand am Risco del Gato mit seiner Lagune, wo man nach Herzenslust baden, surfen oder kiten kann. Wer häufiger Touren in andere Orte machen möchte, ist mit einem Mietwagen - auch im Hotel erhältlich - gut bedient. In Costa Calma selbst gibt es mehrere kleine und größere Einkaufszentren; hier ist aber schon ein halbstündiger Fußweg vonnöten. Allerdings lassen sich kleine Einkäufe auch im kleinen Hotel-Shop erledigen. Das Hotel liegt sehr ruhig, von Touristenanmache oder Amüsiermeilen ist nichts zu sehen und vor allem nachts nichts zu hören.

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