Güral Premier Belek

Das Hotel besteht aus 13 einzelnen Bungalow-Komplexen im türkischen Konok-Stil. Die Gebäude sind 2 - 3 geschossig und fügen sich sehr harmonisch in die Umgebung ein. Trotz der Grösse - die Anlage bietet mehreren hundert Gästen Platz - kommt nie das Gefühl eines Hotel-Grosskomplexes auf. Allerdings sieht man den Einrichtungen teilweise das Alter der Anlage (rund 7 Jahre) an. Insbesondere die Badezimmer entsprechen nicht dem Standard eines 4 oder gar 5-Sterne Hotels. Interessant sind für Familien die Familienzimmer, die Platz für mindestens 4 Personen bieten. Allerdings sind die Schlafräume nur durch eine Schwingtür voneinander abgetrennt. Immerhin sind die Platzverhältnisse als sehr grosszügig zu bezeichnen; störend ist allerdings, dass im Familienzimmer lediglich zwei Stühle vorhanden sind. Wir haben das Arrangement mit Vollpension gebucht, welches sämtliche Getränke (auch Bier und Wein) während der Mahlzeiten einschliesst. Für Konsumationen ausserhalb der Essenszeiten muss allerdings tief in die Taschen gegriffen werden (z.B. Magnum Eis 3 Euro) Das Health- Fitnesszenter bietet unter anderem türkische Bäder (das sogenannte Hamam) an. Diese Erfahrung zu machen ist jedenfalls lohnenswert. Herren werden in der Regeln von Damen und Damen von Herren bedient. Nach einem Ganzkörper-Peeling (auf einem geheizten Steinpodest liegend), folgt der Badevorgang mit speziellem Schaum und anschliessend das Abspülen und die Haarwäsche. Allerdings wurden wir beim ersten Mal mit einem Vollprogramm (Hamam, Gesichtsmaske, Massage) geködert, um sogleich einen zweiten Termin mit pauschalen und günstigeren Konditionen zu buchen und auch im Voraus zu bezahlen. Beim zweiten Mal empfanden wir das Ganze aber als Massenabfertigung mit wesentlich geringerem Service-Standard. So mussten wir - trotz reserviertem Termin - eine halbe Stunde warten, um dann sowohl Bad als auch Massage in Windeseile und ohne appliziert zu bekommen. Hier also nur das jeweilige Angebot, das beansprucht wird, bezahlen.

Zimmer sind zwar gross, entsprechen aber in Einrichtung und Ausstattung höchstens einem 3 Sterne Hotel. Unser Zimmer lag im Bungalow 200, das sich in der hintersten Reihe befindet. Störend waren jeweils nur die Zikaden, die um fünf Uhr morgens ihr lärmiges Konzert begannen. Sonst war die Lage aber sehr ruhig. Wir haben aber Gästen kennengelernt, die zwar Meersicht hatten, dafür den Lärm der Disco bis morgens 4 Uhr hörten.

Die Mahlzeiten können wahlweise im Haupt- oder Strandrestaurant oder Aquapark eingenommen werden. Die Auswahl ist im Hauptrestaurant mit Abstand am Grössten. Allerdings haben wir das Abendessen ausschliesslich im Strandrestaurant eingenommen, das eine einzigartige Lage direkt am Meer aufweist. An den verschiedenen Buffets findet man immer etwas Leckeres, auch wenn nach 14 Tagen der Wiederholeffekt ausgeprägt vorhanden ist. Chinesische Gerichte werden - gleich wie die Fleischspeisen - laufend frisch zubereitet. Für Schleckmäuler steht ein gut 20 Meter langes Dessertbuffet zur Verfügung, das nebst frischem Obst, türkischen Spezialitäten, Eis und verschiedenen Mousses auch immer viel Gebäck und Torten bereithält.

Das Personal ist durchwegs sehr freundlich. Ein Trinkgeld an den Kellner zu Beginn des Urlaubs wirkt Wunder. Wir wurden in der Folge von "unserem" Kellner nach Noten verwöhnt und sehr zuvorkommend bedient. Zwar happert es manchmal etwas mit den Sprachkenntnissen (Deutsch wird eher verstanden, wie Englisch) doch waren die meisten Mitarbeiter des Hotels sehr servicebeflissen. Einziger Wermutstropfen stellte die Badreinigung dar. Die Fliesen wurden zwar täglich feucht aufgenommen, doch stellte sich bei genauerem Betrachten heraus, dass der Boden kohlschwarz mit einer Schmutzschicht bedeckt war. Auch Waschlappen mussten wir an manchen Tagen ausdrücklich verlangen, obwohl auch die Zimmerfrau mit kleinen Trinkgeldern (ca. 1 Euro pro Tag) belohnt wurde.

Das Hotel liegt direkt am Sand-Kiesel-Strand; die hintersten Bungalows sind gut 150 Meter, die nächsten knapp 50 Meter vom Strand entfernt.Die Gartenanlage wird häufig gepflegt, ist sehr sauber und weist zahlreichen Busch- und Palmenbestand sowie hübsche Blumenbeete auf. Die Liegen am Strand sind allerdings sehr schwer (Massivholz) und unbequem. Wir haben meistens den Ruhe-Pool frequentiert, der nahe beim Meer liegt und immer ausreichend freie Liegestühle bot. Zum Schnorcheln ist der Strand ungeeignet. Das Wasser war meist unruhig und voller Seegras. Aufgrund der wenigen Fische, die wir gesehen haben, ist wohl zur Wasserqualität ein Fragezeichen zu setzen! Wer nach Belek zum shoppen fahren will, nimmt am besten das Sammeltaxi "Dolmus", das alle halben Stunden für 50 Cent pro Person fährt. Ein Taxi nach Belek kostet 3 Euro.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Durch die Animatoren wird den ganzen Tag über Unterhaltung geboten. Spass machte allen - auch uns Erwachsenen - der Aquapark mit seinen zahlreichen Rutschen, dem Flussbad und dem schattigen Pinienwald. Wir haben einen Segelkurs bei einer - angeblich offiziell vom VDWS anerkannten - Schule belegt. Für den Grundschein wurden 5!! Lektionen gefordert. Allerdings fordern die deutschen Richtlinien offenbar mindestens 12 - 15 Stunden nebst einer theoretischen und praktischen Prüfung. Immerhin segelten wir nachher unter Aufsicht der Schule (aber vom nur vom Land aus!!) noch rund 5 Stunden alleine bei Windstärken zwischen 2 und 4. Die Kosten für Miete (40 Euro pro Stunde und Katamaran) bzw. 150 Euro für den Kurs (inkl. Prüfung und Lizenz!!) sind allerdings auch recht happig. Wir wurden den Eindruck nicht los, dass das Wassersport-Center nur auf "Money-making" aus ist. Super sind die Musicals, die fast allabendlich geboten werden. Zwar im Play-Back Verfahren, aber tänzerisch durchaus auf professionellem Niveau sind sie ein Genuss.