Grecotel Eva Palace at Kommeno Peninsula

Im Vergleich zu anderen Hotels der 4-5*-Kategorie, die ich bisher besucht habe, fällt dieses Haus etwas ab. Es lebt insbesondere von der sehr guten Lage, die einem immer wieder einen tollen Ausblick beschert, und von der Qualität des Personals. Insbesondere der Blick von der – sehr kleinen – Terrasse der Lobbybar über die Bucht nach Kerkyra und vom Strand auf den Inselnorden war stets faszinierend. Sehr empfehlenswert ist es, an der dem Hotel angegliederten Wassersportbasis ein Motorboot zu mieten und Richtung Norden – an Albanien vorbei – zu fahren. Nach einem Bootsführerschein wird nicht wirklich gefragt; es macht einfach viel Spaß und bietet einmalige Ausblicke auf die Küstenlinie der Nordhälfte Korfu’s. Großer Vorteil des Hotels ist eben diese Lage. Einerseits ist man schnell in Kerkyra, das man allerdings besser besucht, wenn nicht gerade mehrere große Kreuzfahrtschiffe ihre Passagiere dort an Land lassen. Andererseits ist es nur eine kurze Entfernung in den sehenswerten und landschaftlich äußerst reizvollen Norden der Insel. Wer auf Korfu Urlaub macht, sollte jedoch wissen, warum die gesamte Insel so dicht bewachsen und grün ist: die Luftfeuchtigkeit war während unseres Aufenthalts immer extrem hoch und es gab auch einige Regenschauer und kräftige Gewitter. Von Einheimischen erfuhren wir, dass dies der Normalfall sei.

Ich hatte im Rahmen eines Upgrades statt des gebuchten Einzelzimmers zur Landseite ein Doppelzimmer mit kleinem Balkon und Blick auf den grünen Norden Korfus. Die Ausstattung war der Hotelkategorie entsprechend und stets funktionsfähig. Auch die Zimmerreinigung klappte bei mir ohne Beanstandungen.

Hinsichtlich der Restaurant-Leistung waren wir dagegen eher enttäuscht. Sowohl im Büffetrestaurant (Frühstück + Abendessen) als auch im Poolrestaurant (Mittagessen) werden die angebotenen Gerichte eher lieb- und dekorationslos präsentiert; das geht auch schöner. Die Auswahl ist deutlich kleiner und weniger abwechslungsreich als ich es von vergleichbaren Hotels gewohnt bin. Zudem sind die Speisen fast ausnahmslos „geschmacksneutral“, was wohl der Vielschichtigkeit der Gästestruktur geschuldet ist. Wir hatten dies auch mit der Gästebetreuerin thematisiert und vorgeschlagen, eine Gewürzbatterie für das individuelle Nachwürzen aufzustellen. Diese Idee wurde tatsächlich nach wenigen Tagen umgesetzt; BRAVO! Auch unser Besuch im Spezialitätenrestaurant konnte uns nicht wirklich überzeugen. Die Bars verdienen hinsichtlich des Angebots dagegen wieder viel Lob. Es wurden nur Markengetränke ausgeschenkt und die Auswahl war sehr groß. Dass man dieses Hotel besser mit AI bucht, wurde schon mehrfach beschrieben. Die Preise sowohl für Getränke als auch für das Mittagsbüffet sind zweifellos sehr hoch.

In diesem Punkt verdient sich das Eva Palace Höchstnoten. Das gesamte Personal glänzt durch Herzlichkeit und – unaufdringliche – Aufmerksamkeit. Ich habe auch in 5*-Häusern kaum Besseres erlebt. Egal ob in einem der Restaurants oder an einer der Bars, man wurde immer mit ausgesuchter Freundlichkeit bedient, wobei bereits nach einem Tag die jeweiligen Vorlieben hinsichtlich Platz- oder Getränkewünschen bekannt waren. Erfreulich ist aus meiner Sicht, dass das Personal nicht – wie häufig üblich – ständig rolliert, so dass man es meist mit denselben MitarbeiterInnen zu tun hat, was für den persönlichen Kontakt nur von Vorteil ist (Liebe Grüße an Maria, Martha, Panos und Theo!). Wir hatten auch nicht den Eindruck, dass unsere Bereitschaft regelmäßig Trinkgeld zu geben, die Voraussetzung für dieses gute Verhältnis zum Servicepersonal war. Einziger Kritikpunkt in dieser Rubrik waren die Öffnungszeiten der Bars, für die jedoch das Personal nicht verantwortlich gemacht werden kann: Die Lobbybar öffnete erst um 18 Uhr; die Poolbar blieb zwischen 18 und 21 Uhr sowie am Sonntagabend geschlossen. Gerade in den Übergangszeiten musste dann mit einigen Staus im Bereich der Lobbybar gerechnet werden.

Das Hotel liegt nördlich der Inselhauptstadt auf der Halbinsel Kommeno bei Gouvia. Die Transferzeit vom Flughafen beträgt ca. 30 Minuten. Eine Linienbus-Haltestelle befindet sich etwa 15 Gehminuten entfernt an der Hauptstraße. Die – klimatisierten – Busse fahren verlässlich auch bis in die späten Abendstunden alle 20 Minuten in das Zentrum von Kerkyra zu einem Preis von 1,50 €, wenn man das Ticket im Supermarkt an der Haltestelle im Voraus kauft (sonst 2,50 €). Eine Taxifahrt zwischen Kerkyra und dem Eva Palace kostet pauschal 25,00 €. In fußläufiger Entfernung des Hotels gibt es außer einigen kleinen Tavernen nicht viel Sehenswertes.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Sportangebot ist recht übersichtlich, wobei angenehm auffällt, dass der einzige Animateur es nicht „aggressiv“ bewirbt. Auch in diesem Hotel wurde leider die Unsitte des morgendlichen Liegenreservierens (ab 6:30 Uhr!!!) an den beiden sehr sauberen Pools von vielen Gästen exzessiv praktiziert. Vielleicht sollte man tatsächlich einmal gegen 9 Uhr alle Handtücher als Fundsache zur Rezeption bringen?! Am Strand fand man hingegen fast immer einen freien Platz. Allerdings gibt es schönere Strände mit leichterem Einstieg ins Wasser (Badeschuhe nicht vergessen!). Abends wurde in der Regel im Bereich der Poolbar Livemusik geboten. Bei schlechtem Wetter und sonntags (wegen geschlossener Poolbar) fand dies in der Lobbybar statt, die dann jedoch regelmäßig aus „allen Nähten“ platzte. WLAN funktionierte im Bereich der Pools und der Lobbybar meist problemlos.