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Hajo (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Februar 2017 • 2 Wochen • Strand
Schöne Anlage mit Abstrichen in einigen Bereichen
3,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Was wäre wenn? Was wäre, wenn man ein bisschen Geld in die Hand nehmen und in einige Bereiche dieses Hotels investieren würde? Man hätte wieder eine tolle Anlage, in der Urlaub richtig viel Spaß machen könnte. Leider ist das offenbar nicht der Fall und so bleibt das Sirenis leider deutlich hinter dem zurück, was das Hotel seinen Gästen bieten könnte. Fangen wir mit den Zimmern an – wir hatten ein Doppelzimmer: Es war groß genug für eine vierköpfigen Familie (Kinder 7 und 9 Jahre alt), allerdings deutlich in die Jahre gekommen. Die Betten rochen muffig, an den Wänden klebten die Reste erschlagener Mücken, der Vorhang vor dem Balkon war verschimmelt, Teile des Badezimmers ebenfalls. Und: Das war bereits das zweite Zimmer, das wir nach unserer Ankunft bezogen hatten. Der Zustand des ersten Zimmers war noch deutlich schlechter, sodass wir unsere Koffer dort erst gar nicht ausgepackt haben. Beim Umzug vom ersten zum zweiten Zimmer räumte sogar unser Kofferträger ungefragt ein, dass die Zimmer im ersten Gebäude, in dem wir untergebracht werden sollten, eine Katastrophe sind. Der Umzug klappte zügig. Eine halbe Stunde, nachdem wir unseren Wunsch nach einem anderen Zimmer freundlich bei Rezeption angemeldet hatten, konnten wir das neue – frisch gereinigte Zimmer – beziehen. Allzu pingelig dufte man zwar nicht sein, um sich in diesem Zimmer halbwegs wohlzufühlen. Aber es war ausreichend, um die Nächte darin zu verbringen. Im Laufe der nächsten 14 Tage bekamen wir dreimal Besuch von Handwerkern des Hotels. Zweimal kamen sie vermutlich auf Initiative des Zimmermädchens, um Dinge zu reparieren, die uns nicht gestört hatten bzw. gar nicht aufgefallen waren (die Tür einer kleinen Kommode hing aus den Angeln und an einem Bett musste ein Fuß erneuert werden – beides war innerhalb von drei Minuten erledigt), beim dritten Mal hatten wir die Handwerker bestellt, weil wir mit unseren Schlüsselkarten plötzlich nicht mehr ins Zimmer kamen. Offenbar hatte sich die Elektronik im Türschloss aufgehängt. Diese Reparatur dauerte leider etwas länger und führte zu einem kleinen „Handwerker-Auflauf“, die überwiegend ratlos vor unserem Zimmer standen. Gemeinsam ist es ihnen schließlich doch gelungen, die Tür zu öffnen, sodass wir nach einer Stunde wieder in unser Zimmer kamen. Übrigens: Es gibt im Sirenis auch richtig schicke Unterkünfte, die bereits renoviert wurden. Von denen aber haben uns andere Gäste nur erzählt, wir selbst haben sie leider nicht zu Gesicht bekommen. Ob auch die Handtücher und Bettwäsche gezielt dem Zustand der Unterkünfte angepasst werden, vermögen wir nicht zu beurteilen. Fakt ist: Wir hatten während unseres 14-tägigen Aufenthaltes nicht einmal vier ansehnliche Handtücher oder blütenreine Bettwäsche. Die Wäscherei ist offenbar der nächste Bereich, in den dringend investiert werden sollte. Denn mit hartnäckigen Flecken scheint man dort nicht klarzukommen. Mal waren hässliche rote Punkte auf der Bettwäsche, mal waren Flecken auf den Handtüchern. Die Sachen sind gewiss frisch gereinigt gewesen, nur eben meist nicht besonders gut. Leider hatten wir auch selten mal für jeden von uns ein eigenes Handtuch. Meist waren es nur drei - für vier Personen. Aber – wie gesagt – allzu pingelig durfte man nicht sein, um sich im Zimmer einigermaßen wohlzufühlen. Dass es Bereiche gibt, in denen das Sirenis wirklich top ist, zeigen Gartenanlage und Animation. Die Gärten sind toll angelegt, super gepflegt und sehen wirklich schön aus. Auch an der Reinigung am Strand gibt es nichts auszusetzen. Wenn man dort morgens ankommt, sind die nächtlich angespülten Algen bereits beseitigt und der Sand glatt- und saubergeharkt. Vorsicht ist aber an den benachbarten Strandabschnitten geboten, an denen sich keine Hotels befinden. Hier haben wir einige Male größere und kleinere Glasscherben gefunden, die vermutlich das Meer angespült hat. Ansonsten ist der Strand super. Man kann endlos weit spazieren gehen und sogar ein paar schöne Muscheln fotografieren. Ein Tipp für alle, die gelegentlich mal ins Internet wollen, aber auf das teure WLAN des Sirenis verzichten möchten: Am Stand kann man sich in freie WLAN-Netze anderer Hotels einwählen. Nur weniger hundert Meter vom Hotel entfernt (kurz hinter dem kleinen Boots-Wrack) kann man sich zum Beispiel ins das WLAN vom Excellence einwählen. Da steht man dann zwar am Strand oder sitzt im Sand, aber um kurz Mails zu checken ist das absolut ausreichend. Etwas weiter entfernt (20 bis 30 Minuten rechts den Strand hinunter) gibt es dann noch den Laden von Gundula, einer Deutschen aus Hannover. Hier kann man Souvenirs kaufen, sich hinsetzen und etwas trinken. Und Gundula richtet einem auch den Zugang zu ihrem WLAN ein. Zurück ins Sirenis: Auch die Animateure geben sich große Mühe, hatten am Pool immer wieder ein paar wirklich lustige Einlagen im Gepäck, sind dabei aber überhaupt nicht aufdringlich. Und die abendlichen Shows sind ziemlich professionell. Es wird zwar viel getanzt. Aber das ist ja durchaus üblich in Anlagen mit Gästen aus vielen Ländern und man muss das natürlich mögen. Aber das Niveau, das die Tänzer, Animateure und Bühnenbildner, hier auf die Bretter bringen, kann sich durchaus sehen lassen kann. Selbst unsere Kinder waren begeistert und haben viele Shows bis zum Ende verfolgt, obwohl sie schon sehr müde waren. Auch die Kinder-Animation um „Big Mama“ war klasse. Es sprach zwar keiner der Animateure Deutsch, dennoch hat die Verständigung mit den Kindern meist gut geklappt und sie haben sich gut aufgehoben gefühlt. Wer 14 Tage bleibt, kann die meisten Animations-Programm zweimal erleben, denn sie wiederholen sich (bis auf einige Ausnahmen) nach einer Woche. Auch mit dem Essen waren wir meist zufrieden. Wie in Großküchen üblich, hätten die Speisen hier und da ein bisschen mehr gewürzt sein können (auch ein bisschen wärmer hätten sie manchmal sein können), wir sind aber immer mehr als satt geworden, hatten genug Auswahl und haben nur selten etwas vermisst. Besonders toll sind die frischen Fruchtsäfte beim Frühstück. Eher abraten würden wir beispielsweise von den Eierkuchen – sie sind einfach zu trocken. Am Stand gibt es einen Grill, an dem man mittags Hamburger und Chicken Wings bekommt, sodass auch hier niemand verhungern muss. Neben dem Haupt-Restaurant gibt es mehrere Spezialitäten-Restaurants, von denen man pro Woche Aufenthalt zwei kostenlos nutzen kann (es gibt auch zwei kostenpflichtige Restaurants). Wir waren beim Amerikaner, beim Italiener und beim Asiaten. Das Steakhouse hatten wir uns noch vorgenommen, dann aber nicht mehr geschafft. Die Themen-Restaurants zeichnen sich vor allem durch ihr besonderes Ambiente aus. Das Essen ist gut, aber sicher nicht vergleichbar mit einem Besuch solcher Restaurants in Deutschland. Beim Asiaten war deshalb auch nicht das Essen selbst, sondern das Showkochen davor das eigentliche Erlebnis. Gerade unsere Kinder waren vom Koch und vom Kellner sowie von ihren Scherzen und Gesängen absolut fasziniert. Das hat großen Spaß gemacht. Können wird nur empfehlen. Die Auswahl an Cocktails in den Bars ist überdurchschnittlich groß und die meisten sind auch sehr genießbar, weil sie nicht in großen Mengen vorgemischt, sondern immer frisch zubereitet werden. Das haben wir selbst in besseren Hotels schon schlechter erlebt. Tipp: Bestellen Sie mal einen „Chocolate Monkey“. Das ist ein Banane-Schoko-Cocktail, der nicht auf der Karte steht, aber super schmeckt. Leider mussten wir einmal beobachten, wie unser neunjähriger Sohn zehn Minuten an der fast leeren Lobby-Bar stand, ohne beachtet zu werden. Als ich dann hinzukam, wurden wir sofort bedient. Das kann aber ein Einzelfall gewesen sein. An anderen Bars wurden sowohl wir als auch die Kinder immer anständig bedient, egal, ob wir nun einen Dollar als Trinkgeld in den Fingern hielten oder nicht. Ein Roulette-Spiel waren häufig die Bestellungen an der Bar im Theater. Wir haben regelmäßig versucht, einen Apfelsaft zu bestellen (mal auf Deutsch, mal auf Englisch, mal auf Spanisch). Bekommen haben wir mal ein Bier, mal eine Fanta, mal vier (!) Wasser. Irgendwann hat es richtig Spaß gemacht, die Apfelsaft-Bestellung aufzugeben und gespannt darauf zu warten, was man uns diesmal serviert. Einen Apfelsaft haben wir leider nie bekommen. Vielleicht gibt es gar keinen an der Theater-Bar… Eine schöne Abwechslung ist auch der Aqua-Park, der etwas abseits der anderen Hotelbereiche liegt. Hier gibt es einige Rutschen, die durchaus Spaß machen. Nicht zu vergleichen mit Aqua-Parks etwa in der Türkei, aber durchaus nett. Alle zwei, drei Tage kann man sich da – gerade mit Kindern - gut für ein oder zwei Stündchen die Zeit vertreiben. Für einen längeren Aufenthalt war es uns zu ungemütlich. Der Aqua-Park ist offenbar Sammelstelle für Liegen, die so dermaßen durchgelegen sind, dass man sie am Strand und am Pool niemandem mehr zumuten kann. Und schon dort sind etliche Liegen in einem eher bedauerliche Zustand. Apropos Pool: Der hat wirklich stattliche Ausmaße. Er schlängelt sich durch einen großen Teil der Anlage, ist teilweise so tief, dass man nicht mehr stehen kann. In anderen Bereichen fällt er flach ab, sodass man sich im Wasser liegend die Sonne auf den Bauch scheinen lassen kann. Es gibt Pool-Bars und eine kleine Insel in der Mitte einer größeren Wasserfläche mit Treppenstufen zum Verweilen. Auch zum Schwimmen ist der Poll aufgrund seiner Größe bestens geeignet. Jeder Morgen wurden die Wände kräftig geschrubbt, trotzdem sieht man auch hier, dass die Anlage eben nicht mehr die jüngste ist. Die Fugen der Poolfliesen sind zum Teil eher unansehnlich. Was wir aber wirklich bedenklich fanden, waren im Wasser schwimmende Pool-Lampen und ein Kabel, an dem man mit den Füßen hängenbleiben konnte. Kurz: Auch im Pool – so schön wie er ohne Frage ist - wäre eine Renovierung in Teilbereichen angebracht. Unser Fazit: Die Hotelanlage ist grundsätzlich schön, nicht zu groß und trotzdem auch nicht überlaufen. Man kann gut essen und trinken. Wer Spaß haben will, hat jede Menge Gelegenheit dazu (es gibt auch eine Disko und ein Casino, die wir allerdings nicht genutzt haben) und die Erholung kommt auch nicht zu kurz. Grundsätzlich würden wir gern wieder ins Sineris kommen, allerdings erst nach einer Renovierung der Zimmer und der anderen angesprochen Bereiche.


Aktivitäten

Beliebte Aktivitäten

  • Strand

Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
Infos zur Reise
Verreist als:Familie
Dauer:2 Wochen im Februar 2017
Reisegrund:Strand
Infos zum Bewerter
Vorname:Hajo
Alter:41-45
Bewertungen:12