Bei ca. 1500 Gästen aus der ganzen Welt ist eine individuelle Betreuung nahezu unmöglich. Für ein Hotel mag das noch möglich sein; für eine Ferienanlage, wo die Anforderungen weitaus vielfältiger sind, m. E. nicht. Deshalb sollte man die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen und das Wort "Perfektion" am Flughafen gegen ein lässiges "No problem" oder "Yeah mon" austauschen. Insgesamt ist die Anlage wegen ihres Preis-Leistungsverhältnisses als durchaus emfehlenswert einzustufen. Die Gäste, die bisher eine Bewertung abgegeben haben, teilen diese Einschätzung, wie ich auch deren Bewertung nachvollziehen kann. Jeder hat eben etwas andere Bedürfnisse. Das Angebot ist zudem so vielfältig, dass man eh nicht alles nutzen (und beurteilen) kann. M. E. gibt es ein größeres Problem im Management. Ansonsten kann ich mir Unzulänglichkeiten bei Routinetätigkeiten nicht erklären. Freitags ist der Tag mit dem größten Bettenwechsel. Darauf sollte die Rezeption eingestellt sein; schließlich kommt kein Gast überraschend vorgefahren. Um so überrascht war ich, als ein Angestellter drei Kollegen um Unterstützung bat, um das bürokratische Check-In Procedere zu erledigen. Ich vermutete, mein Name war nicht zu finden, so irritiert suchend sahen die vier auf einen PC gerichteten Augenpaare aus. Auf Nachfrage hieß es, alles sei OK. Gegen 21 h - und nicht wie üblich um 14 h - waren die Zimmer bezugsbereit - Plural, weil drei weitere Päarchen ebenso betroffen waren. Dann die erste positive Überaschung: die Zimmer ließen keinen Wunsch offen. Größe, Ausstattung (Jacuzzi und I-Pod Andockstation habe ich woanders noch nicht erlebt), die ruhige Lage. Der erste Morgen im Frühstücks-Restaurant begann wechselhaft. Das Buffet war reichhaltig, die Bedienung, die den Kaffee bringen wollte, hatte aber massive Gedächnisaussetzer. Sie versprach wiederholt Kaffee zu bringen, die Tassen wurden aber von dieser Zusage allein nicht voll. Nach ca. 20 Minuten tauchte eine schwarze Kaffeekanne auf. Glücklicherweise ging es an den Folgetagen zügiger. Und wenn es einmal nicht funktionierte: einfach die Bedienung ansprechen. Der weit überwiegende Teil des Personals ist sehr hilfsbereit und nett. Da gibt man gern immer mal wieder ein Trinkgeld von mind. 1 USD (bzw. 100 Jamaika-Dollar). Zu den organisatorischen Unzulänglichkeiten: Warum fehlten immer wieder Limetten, obwohl sie regelmässig verbraucht werden. Eher zum Schmunzeln, als ein echtes Problem: Warum gelingt es einer Bedienung nicht, Cola zu servieren, obwohl eine andere Bedienung am Nachbartisch das schafft? Auf Nachfrage:"Man hat mir gesagt, wir haben keine Cola mehr." Anstatt nochmals nachzufragen, wurde dann auf ein anderes Getränk verwiesen. Warum stellt man den Gästen, die es wünschen, nicht einfach eine Kaffekanne zum Frühstück auf den Tisch, als sie ständig im Auge haben zu müssen bis man nachschenken soll? Warum nehmen die Bedienungen (mehrfach) zerbrochenes Glas mit Servietten auf, was zeitaufwändig und gefährlich für sie ist, als einen Handfeger zu benutzen? Unbefriedigend ist das Bearbeiten von Reklamationen. Das Ausfüllen von Befragungen dient offensichtlich nur dazu, den Frust des Gastes in einen PC oder Briefkasten abzuladen. Wenn etwas mal nicht so läuft muss man sich den "einfachen Dienstleister" schnappen und dabei stehen bleiben, bis das Übel beseitigt ist. Oder einfach darüber hinwegsehen, denn gravierend Schlimmes widerfährt niemanden. Nur bei ausgewiesenen 5 Sternen liegt die Meßlatte ziemlich hoch. Die Strände sind keineswegs überlaufen. Am besten gefiel mir der "Sunset Cove". Ein schattenspendendes Bäumchen und die Nähe zu den Wassersportangeboten zeichnen ihn aus. Das man einen Katamaran kostenlos ausleihen kann, hat mich positiv überrascht. Von den vorhandenen fünf Rümpfen sind nur 2 bis 3 einsatzbereit, aber das reicht soeben, zumal die Bucht auch von Trettbootfahrern, Kanuten und Schnorchlern (abgesteckte Bereiche) genutzt wird. Eine Attraktion ist sicher auch das abendliche Unterhaltungsproblem. Ganz gleich, ob Tanzvorführungen im offenen Theater , oder Musikalisches an der Cocktailbar. Befürchtungen, es könne bei "All inclusive" zu Ausschreitungen wegen des Alkoholgenusses kommen, waren gänzlich unbegründet. Ausflugsfahrten nach Negril (Ricks- Café), zu den Wasserfällen oder ins Landesinnere kann man viel günstiger (ca 50 %) und individueller vor der Anlage buchen. Die Eintrittsgelder für beispielsweise die Wasserfälle (ca 15 USD) sind aber nicht enthalten. In unmittelbarer Nähe der Anlage gibt es keine weiteren Freizeitmöglichkeiten oder Geschäfte. Da die meisten ohnehin einen Trip nach Negril unternehmen, werden sie aber auch nicht vermisst. Lucea "Luzie" würde den Ansprüchen nicht gerecht werden. Leihwagen nimmt kaum einer, was ich auch nicht empfehlen kann. Bei der Abreise ist zwingend darauf zu achten, dass die Koffer ein Gewicht von 20 kg nicht überschreiten. Ein Kg "Übergepäck" ist mit ca. 20 EUR zu bezahlen. Hilfsweise kann man Einiges ins Handgepäck umladen. Rum und Cafe sind im Flughafen etwas günstiger als in Negril. Im Hotel sind die Preise weltweit am höchsten. Fluggäste, die einen Anschlußflug gebucht haben (z. B. von Düsseldorf nach München oder Hamburg), sollten keine Flüssigkeiten im Flughafen auf Jamaika kaufen, weil das Handgepäck, wie vor jedem Flug, überprüft wird und Flüssigkeiten über 100 ml abzugeben sind. Belege über einen zollfreien Einkauf helfen da nicht. Die Zöllner kassieren so viel ein, wie sie gar nicht austrinken könnten. Also: Rum vor dem Einchecken in den großen Koffer Zum Abschluß noch etwas Kurioses: In einer kleinen Boutiquen fragte eine junge Verkäuferin gegen 21 h ob sie helfen könne. Zwei Minuten später verschwand sie vollkommen ungeniert auf dem unteren Regalbrett eines Regals für Mädchenkleider sitzend und somit für alle Kunden sichtbar. Weitere Auskünfte gern unter : NoProblem2009@web. de Viele Grüße Bernd

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