Grand Memories Varadero

Wir waren vom 1.12. bis 21.12.10 zum dritten Male auf Kuba, diesmal auf einer RR von Ost nach West. Für den Abschluss hatten wir uns für die Zeit vom 12. bis 21.12. das neue Riu Hotel Varadero ausgesucht, obwohl wir eher nicht für so große Hotels mit 1.150 Zimmer zu haben sind. Da wir aber von den bisher besuchten Riu Häusern zufrieden bis begeistert sind, wollten wir hier sehen, was sich Riu hier überlegt und realisiert hat. Zu unserer Beurteilung eins vorweg. Was nicht wenige Gäste, mit denen wir in diesem Hotel sprachen, bei ihrer Buchung dieses Hotels nicht angemessen berücksichtigt hatten, war die Tatsache, dass der Flug in ein streng kommunistisch geführtes Land ging, in dem nahezu alle Einrichtungen, wie z.B. Hotels, Restaurants, Busunternehmungen, Arbeitsverwaltungen, Versorgungszentralen usw. dem kommunistischen Staat gehören. Es ist also kein typisches Riu Hotel! Für die Errichtung, Finanzierung und Betrieb des neuen Riu Hotels liegt ein Joint Venture zugrunde. Nur 6 Manager gehören direkt zu Riu. Die zahlreichen anderen Mitarbeiter werden von der staatlichen Gesellschaft ohne Mitwirkung des Managerstabes bereitgestellt. Als es Ende Oktober/Anfang November 2010 zu Verzögerungen in der baulichen Fertigstellung des 1. Bauabschnittes kam (ca. 2/3 sind fertiggestellt), wurden die bereitgestellten Mitarbeiter kurzfristig wieder abgezogen, sodass Riu keine geordnete Einarbeitung vornehmen konnte. Als Mitte November die Belegung des Neubaus begann, musste es zwangsläufig zu den unbefriedigenden Zuständen kommen. Es ist doch ganz verständlich, dass die Gäste, die für diesen Aufenthalt viel Geld bezahlt hatten, ihre Unzufriedenheit entsprechend mündlich vor Ort und schriftlich in den Hotelkritiken äußerten. Riu hätte gut getan, den ersten Gästen (Versuchskaninchen?!) finanziell entgegenzukommen. Aus Ostkanada kamen in dieser Zeit Gäste mit einem Superangebot von unter 500 Kanada$. Das war zu der Zeit, in der es in einigen Bereichen einige Male unangenehm voll und laut wurde. Auch wir hatten zu leiden. In der Zwischenzeit sind die Anfangsschwierigkeiten größtenteils überwunden und man kann bedenkenlos dieses Hotel ansteuern. Mit dem Essen im Büfettrestaurant und in den Spezialitätenrestaurant waren wir zufrieden. Man darf doch nicht vergessen, dass wir uns einige 1.ooo km von Deutschland entfernt befinden und wir uns anpassen müssen. Eine Reservierung in diesen Restaurants war uns noch kurz vor 11 Uhr möglich (Spätaufsteher). Das Büfettrestaurant war nach unseren Beobachtungen kein einziges Mal so überfüllt, dass man länger als 2 Minuten warten musste. Wir konnten uns immer sofort an einen freien Tisch setzen. Die Tische wurden bis auf wenige Ausnahmen sofort neu eingedeckt. Getränke.Mit dem von Riu in der DomRep abgegebene Bier waren vom Geschmack und der Bekömmlichkeit her nie zufrieden. Das hier angebotene „Cristal“ können wir dagegen als gut bezeichnen. Auch der Rot- und der Weißwein waren einwandfrei. Nach Sekt hatten wir kein Verlangen. Den trinken wir lieber in Europa. Das Servicepersonal war grundsätzlich außerordentlich freundlich und hilfsbereit. Hier hatte sich das Aussortieren ungeeigneter Mitarbeiter deutlich schon bemerkbar gemacht. Wir haben Trinkgeld erst gegeben, wenn man besonders aufmerksam war. Hier sollte man bedenken, dass eine einfache Servicekraft monatlich ca. 250 Peso bekommt. Das entspricht ca. 10 Peso convertible (CUC) und ca.8,50 EURO. Ein Arzt soll im Monat ca. 600 Peso (25 CUC) erhalten. Damit kann man wahrlich keine Sprünge machen. Andererseits sollte das Trinkgeld auch entsprechend dosiert sein. Minibar. Wurde alle 2 Tage aufgefüllt. Bei Bedarf genügte ein Anruf bei der Rezeption. Auch bei Mängeln, die im Zimmer auftraten, wurde schnell Abhilfe geschaffen. Man musste nur den Weg zur Rezeption gehen oder dort anrufen. Probleme entstanden hin und wieder, weil Gäste befürchteten, sich nicht richtig ausdrücken zu können. Wir haben 2 ältere Ehepaare kennengelernt, die keine englischen und spanischen Sprachkenntnisse hatten. Sie kamen gut klar. Geldumtausch. Ist jetzt an der Rezeption zu dem vom Staat jeweils festgelegten Kurs möglich. Bisher lag die Erlaubnis der staatlichen Finanzbehörde nicht vor. Deshalb wurden die Gäste zum Nachbarhotel gefahren. Die Begleichung der entstehenden Ausgaben (Wäsche, Telefon) war uns mit der VISA-Card problemlos möglich. Auf der gesamten Halbinsel verkehren Beachbusse im Abstand von 30 Minuten für 5 CUC (Ca. 4,60 € - gültig für den gesamten Tag, so dass man unterbrechen kann). Mäuse und anderes Getier, wie Mücken u. ä., haben wir nicht gehabt und auch nichts davon gehört bzw. gesehen. Kriminalität. An der Ostküste, während der gesamten Rundreise einschließlich 3 Tage in Havanna und in Varadero haben wir von keinerlei derartigen Übergriffen und Handlungen gehört. Trotzdem sollte man vorsichtig sein, wie in jeder deutschen Großstadt ja auch. Temperaturen. Während unseres 20-tägigen Aufenthaltes auf Kuba hatten wir ca. 5 „schlechte“ Tage mit einem einmaligen Temperaturenrutsch bis auf 14 Grad. Ansonsten war die Sonne uns wohlgesonnen. Baulärm: Nachts keiner. Tagsüber nicht nennenswert, keine Störungen. Abschließend muss ich aber Riu nochmals kritisieren. Riu hat es nicht für nötig gehalten, interessierte Gäste über die Webseite aktuell über das neue Hotel zu informieren. Ein Witz, heute ist immer noch zu lesen: „Riu Varadero, das voraussichtlich im Sommer 2010 eröffnet wird.“ Vor Ort musste Riu besser präsent sein. Es hätte eine Inspektion der fertiggestellten Räume durch kompetente Riu-Fachleute durchgeführt werden müssen. Das ging so zu Lasten der ersten Gäste. Ein Dank an die tüchtigen und zuverlässigen Handwerker. Außerdem wunderten wir uns über die auffällige Zurückhaltung des eingesetzten Direktors, besonders dann, als es anfangs „brannte“. In anderen Riu Häusern stand der jeweilige Hauptmanager in kritischen Situationen an vorderster Front. P.S. Es lohnt sich, Kuba näher kennenzulernen. Rundreisen(!!), es wäre auch eine Reise in die Vergangenheit. Erinnerungen an vergangene Zeiten in der DDR vor mehr als 30 Jahren werden wach. Und trotzdem sind die freundlichen und Fremden gegenüber aufgeschlossenen Kubaner zufrieden.

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