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David (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Mai 2017 • 1-3 Tage • Stadt
Großzügigkeit im alten Stil
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Das Hotel, das im accor-Kettensortiment eine Mc Gallery-Marke ist, ist insofern außergewöhnlich als es in einer restaurierten Villa des 17. Jahrhunderts untergebracht ist. Es handelt sich um eine dreistöckige Flügelanlage mit Turm und einem halboffenen Innenhof, in dem Hochzeiten ausgetragen oder Buffets organisiert werden. Die ganze Anlage hat den Charme einer großzügigen alten Villa, grundsaniert und modernisiert vor 15 Jahren. Die ehedem offenen Gänge sind rundum verglast, was etwas artifizell wirkt. Dafür sind aber überall im Haus, auch auf den Fluren, Immitat-Stilmöbel aufgestellt und Teppiche ausgelegt. Den Turm kann man über ein Stiegenhaus besteigen. Oben befindet sich ebenfalls ein rundum verglaster Raum mit Teppich, Tisch und Stilmöbelimmitatstühlen. Man genießt vom Turm aus einen wunderbaren Blick über den Parco Nord, Sesto San Giovanni und bis hin zu den Alpen im Norden. Die Gänge im Haus waren recht rustikal mit Holzböden und Läufern darauf. Teils gab es durch Glasboden abgedeckte Durchblicke in den Boden des jeweiligen Stockwerks. Es gab zwei Aufzüge und ein wenig repräsentatives Stiegenhaus. Im Erdgeschoß sind eine kleine Rezeption, eine Sitzgruppe und ein PC-Terminal mit einem Apple-Rechner und Drucker. Das Internet funktionierte dort leider nicht. Alles macht einen rustikalen aber gediegenen Eindruck. Die Räume werden auch für Seminare, Hochzeiten und politische Parteiveranstaltungen genutzt. Insgesamt wird das Haus von einem besseren Publikum frequentiert bzw. von einem solchen, das sich für besser hält. Es waren auffällig viele Familien mit sehr kleinen Kindern in diesem Hotel. Die Übernachtungsgäste waren eher international, die Veranstaltungsgäste eher Inländer.


Zimmer
  • Eher gut
  • Mein Zimmer lag im ersten Stock. Es war ein Executive-Room mit viel Platz. Es bestand aus zwei Räumen, mit Holzfußboden und Teppichen darüber, einem Wohnraum mit rustikaler Holzdecke, Sofa, Immitat-Stil-Sesseln, Tisch, Schreibtisch, riesigem Flachbildschirm, Wasserkocher mit Tee und Kaffee, Minibar sowie einem Schlafraum mit einem breiten Bett, vier Kissen, die in der ersten Nacht recht bequem waren und sich in der zweiten Nacht verhärtet zu haben schienen. Die zweite Nacht habe ich in dem Bett nicht sehr effizient geschlafen. Im Schlafzimmer waren auch ein Schrank, ein etwas kleinerer Flachbildschirm und ein Bademantel mit Hausschlappen. Die Fenster ließen sich zwar theoretisch öffnen, doch war an diesen jeweils ein Eisenriegel angebracht, der das komplette Öffnen des Fensters verhinderte. Ein ziemlicher Blödsinn, diese Konstruktion! Man konnte daher die Zimmer nicht richtig lüften. Sie müffelten denn auch relativ schnell. Für die Wintermonate gibt’s eine Heizung. Im Sommer kann man kühlen. Es gab keine Jalousien oder Fensterläden. Die Vorhänge schlossen einigermaßen dicht. Das Zimmer hatte ein großes, fensterloses Bad mit Waschtisch, Badewanne, Bidet und WC. Es hatte einen weißen Mamorfußboden und weiße Mamorwandvertäfelung. Der Rest war in einem unpassenden Gelbanstrich gehalten. Das Bad wies Abnutzungsspuren an Wänden und Armaturen auf. Es gab in großer Zahl Pflegeprodukte im Bad. Es fehlte ein Haarfön! Das WLAN auf dem Zimmer war etwas langsam. Bedingt durch das alte Haus waren die Gänge etwas hellhörig. Da aber nicht so viele Gäste im Haus waren, fiel es nicht allzusehr auf.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Im Erdgeschoß befindet sich eine Bar. Die Bardame ist allerdings viel im Haus unterwegs und die Bar ist daher nicht ständig besetzt. Mitunter muß daher man länger warten bis man bedient wird. Im ersten Stock ist ein Gourmet-Restaurant untergebracht mit recht üppigen Preisen aber auch guten und ausgefallenen Speisen. Ich habe dort etwa hauchdünnes Rindfleisch mit poschierten Eiern in Panade, Radieschen und Crevetten sowie Linguine mit Meeresfrüchten und Pistazien gegessen. Letztlich aber sicher eine Küche, die der geschickte Hobbykoch auch fabrizieren kann. Die Weine waren lecker, aber man hat sich geweigert eine Flasche eines auf der Karte als offener Wein aufgeführten Tropfens für mich zu öffnen. Eindeutig ein No-Go. Die Räume des Restaurants sind in den alten Villa-Räumen untergebracht. In einem Flügel kann man morgens ein Frühstück einnehmen. Das Frühstücksbuffet ist allerdings nicht sehr üppig. Es gibt nur eine kleine Auswahl an Aufschnitt und einige Käse. Das übliche Bacon- and Egg-Frühstück allerdings mit recht weichem Rührei. Ausgefallenes gibt es nicht. Relativ viele süße Sachen. Tee liegt bereit, allerdings gibt es keinen Heißwasserkocher am Buffet, so daß der Tee letztlich doch in der Küche zubereitet werden muß. Man muß dem Personal auch genau sagen was Tee ist, da es sonst nur heißes Wasser bringt. Die Bedienung ist auch sonst etwas nervig. Eine weibliche Bedienung ist immer ziemlich geräuschvoll durch die Räume gelaufen, hatte eindeutig das falsche Schuhwerk an.


    Service
  • Gut
  • Zuvorkommend und freundlich.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Das Hotel befindet sich im nördlichen Vorort Sesto San Giovanni, gleichwohl unweit der nördlichen Stadtgrenze von Mailand. Die nächste U-Bahnstation ist Bignami Parco Nord, die Endhaltestelle der Metro 3. Von dort gelangt man in ca. einer halben Stunde in die Innenstadt von Mailand und mit Umstieg zur Stazione Centrale und zum Dom. Es gibt auch eine U-Bahn und eine S-Bahnstation direkt in Sesto San Giovanni. Diese Stationen sind aber weiter vom Hotel entfernt als die auf Mailänder Stadtgebiet liegende Station Bignami. In der Umgebung des Hotels gibt es zwei große Einkaufszentren, in denen man sich nach Bedarf eindecken kann. Restaurants in der Umgebung sind allerdings Mangelware. Gegenüber dem Hotel ist ein Eventgelände, auf dem mitunter Konzerte und andere Veranstaltungen stattfinden. Zum Flughafen Linate fährt man am besten mit der U-Bahn und mit dem Bus und benötigt hierfür ca. 1 Stunde. Nach Malpensa kann man mit der U-Bahn und dem Bus oder dem Malpensa-Express in ca. 1,5 Stunden fahren.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Es fehlten ein Fitnessraum, ein Swimmingpool und eine Sauna. Es gab zwar die Möglichkeit im nahen Parco Nord zu joggen, doch ersetzt dies keine Fitness-Facilities in einem Vier-Sterne-Hotel.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gut
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:1-3 Tage im Mai 2017
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:David
    Alter:41-45
    Bewertungen:687