- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel war wirklich ein Traum, wir hatten zwei wundervoll erholsame Wochen! Aber, um es gleich dazu zu sagen: Das Hotel paßte auch zu uns, zwei gestressten Enddreissigern mit anstrengenden Jobs, die im Urlaub gerne Ruhe haben, Ausflüge machen und gut essen. Denn das Publikum bestand vor allem aus 40 bis 60jährigen Paaren (vor allem Spaniern, dann Deutsche, einzelne Engländer). (Als Single würde man bei all den Pärchen, die händchenhaltend den Sonnenuntergang genießen, wahrscheinlich Depressionen bekommen und in den 20ern hätten wir uns sicher eher im trubeligen Städtchen Conil eine Pension mitten im Geschehen gesucht. Für Familien mit Kindern war das Hotel eigentlich auch eher zu "gehoben".) Die Architektur des weißen Hotels wirkt im ersten Moment (im Gegensatz zu dem verspielten Schwesterhotel "Fuerte Conil" nebenan) streng: Dann merkt man, dass das Gebäude mit seinen Türmen, der Andeutung von Natursteinen an der Basis und einigen "schiessschartenähnlichen" Fenstern im betont versteckten Eingangbereich eine maurische Festung andeuten soll (die Kette heißt ja "Fuerte", also Fort, und führt eine Burg als Logo) - aller Komfort mit Teppichen, maurisch angehauchten Innenhöfen etc. richtet sich nach innen. Das Hotel ist sehr großzügig angelegt, hat eine beeindruckende Lobby mit Riesenfenster zu Pool und Meer sowie im Erdgeschoß eine große, mit kuscheligen Sitzmöbeln und Pflanzen eingerichtete Halle. Beide Hotels der Kette "Fuerte" sind ökologisch angelegt, es gab also z.B. angenehmerweise kein Chlor im Poolwasser, Mülltrennung, umweltfreundliche Materialien etc. Das Hotel wurde erst im Frühjahr 2004 eröffnet, alles war also in hervorragendendem Zustand, die jungen Pflanzen natürlich teils noch recht klein, das kann man dem Hotel aber natürlich nicht vorwerfen. Sicher wird die grüne Umgebung bald genauso üppig aussehen wie die beim Schwesterhotel nebenan! Wie gesagt, wir empfehlen das Hotel sehr für Paare "gesetzteren" Alters, nicht für Singels oder junge Leute. Die ganze Region ist nicht billig, aber einen Urlaub wirklich wert. Reisezeit: Im Frühjahr ist die Landschaft sicher hübscher, da grüner, das Meer soll aber im Frühjahr noch zu kalt zum Baden sein und der Wind stark. Im September war es perfekt zum Baden, aber die Landschaft war völlig verdörrt, die Felder wüstenartig, die Ortsbesichtigungen warten selbst Ende September noch "schweißtreibend", lieber früh am Tage loslaufen! Wer noch Fragen hat, kann mir gerne unter vielleser@web.de mailen.
Die Zimmer hatten Standardgröße und waren sehr komfortabel und geschmackvoll eingerichtet, mit dunklen Holztüren, schönen Vorhängen etc. Da das Hotel mistneu ist, gab es auch keinerleih Verschleißerscheinungen und die Matratzen waren sehr gut. Sehr angenehm: Die absolute Ruhe, das Hotel muß mit hochwertigem Material erbaut worden sein. Schiebetür zu, Klimaanlage an - nichts von der Welt draußen zu hören! Und es gab drei Vorhänge: Einen federleichten, wenn man die Tür offen hatte, aber nicht gesehen werden wollte, einen hübschen Stoffvorhang zur Deko und einen ganz schweren, der auf Wunsch jedwedes Licht aussperrte. Wegen einer Umbuchung hatten wir zwei verschiedene Zimmer und beide waren klasse: Zuerst ein "Standardzimmer ohne Meerblick": Erdgeschoß mit Terrasse, sehr romantischer Blick auf Palmen, Seerosenteich und die Zinnen und Türmchen des Nachbarhotels, beim Schritt auf die Terrasse auch Blick aufs Meer. Dann ein "Zimmer mit seitlichem Meerblick": 3. Geschoß mit Balkon, Blick über die ganze Poollandschaft und toller Sicht auf Meer, Sonnenuntergang, Steilküste mit Leuchtturm. Nette Details: Riesen-Spiegel in Zimmer und Bad, Kosmetikspiegel, süße Badezusätze, Föhn.
Wie soll ich das Essen beschreiben? Am besten so: Wir haben extra nur Frühstück gebucht, um jeden Abend woanders essen gehen zu können - und landeten dann meistens im Hotelrestaurant! Und wir freuten uns schon den ganzen Tag darauf, uns draußen auf der Terrasse in einen Korbstuhl vor einen schöngedeckten Tisch sinken zu lassen, während sofort ein Kellner herbeieilte, uns ernsthaft den Wein öffnete, wir auf den palmenbestandenen kleinen Park mit den Blumen und den Seerosenteich blicken, im Hintergrund die Sonne über dem Meer versank, die Spatzen in den Bäumen piepsten, die Schwalben zu ihren Nestern (unter dem Dach des Nachbarhotels) flogen.... Ach, war das herrlich! Der (ulkig für so ein durch und durch spanisch geprägtes Hotel) deutsche Küchenchef Herr Bormann zauberte mit seiner Crew jeden Abend wundervolle Vorspeisen und Gerichte wie Perlhuhn, Ente a l'orange, Pastete vom Drachenkopffisch, Fisch a la Cadiz.... Außerdem konnte man sich auf Wunsch auch (täglich wechselnde) Fisch- und Fleischsorten beim "Front-Cooking" direkt zubereiten lassen - so "auf den Punkt" gebratenen Lachs, Lamm-Kottletts, Goldbrassen etc. haben wir selten gegessen! Als wir dachten, das Essen könnte sich nicht mehr steigern, kam der Samstag: Gala-Dinner! (Zum Glück hatte ich intuitiv mein schönstes Kleid angezogen, überhaupt machte es abends Spaß, sich ein wenig chic anzuziehen, die Atmosphäre war sehr ruhig und elegant...) Es gab frisch gebratene Langusten, Garnelen satt, Champagner-Sorbet, seufz! Man kann abends zum Buffet gehen, auch wenn man nicht Halbpension gebucht hat und zahlt dann 22,- Euro pro Person ohne Getränke. Das lohnt sich aber, denn die Umgebung ist auch nicht billig, ein Hauptgericht, dass man in Spanien ja meist mit Vor- und Nachspeise kombiniert, kostet allein schon 13,- bis 20,- Euro. Öffnungszeiten: Ab September 19.30 bis 22.00 Uhr, im Sommer später. Das Frühstücksbuffet war auch sehr umfang- und abwechslungsreich, allerdings war die Atmosphäe (da ja alle Gäste Frühstück gebucht hatten, aber viel weniger Dinner) bedeutend trubeliger und das Kleidungsniveau weniger hoch. Besonders zu erwähnen: Sehr guter, frischer Kaffee, am Tisch serviert (nicht dieser schreckliche Automatenkaffee), die Milch war heiß und schäumend! Säfte in großer Auswahl frisch gepresst. Eine Köchin bereitete auf Zuruf frische Omlettes und Crepes zu! Im Hotel tendierte die Mehrheit zum späten Frühstück.
Der Service war sehr gut, insbesondere war die Personaldecke extrem dicht: Mehrere Personen an der Rezeption, mehrere Animateure, ein Kiosk am Pool, ganztägig ein Bademeister im Dienst und vor allem so viele freundliche, sehr gut geschulte KellnerInnen im Restaurant, dass stets jemand sofort benutzte Teller abräumte, Getränke nachschenkte etc.. Im Spa gab es auch sofort Termine. Fremdsprachenkenntnisse: An der Rezeption und bei den Animateuren sehr gut, im Restaurant gut genug, im Spa gar nicht (mit Deuten auf die dreisprachigen Angebote ging es aber auch so). Außer im Spa war das Personal stets sehr freundlich und professionell, wirkte auch nie hektisch oder überfordert.
Das Hotel liegt fußläufig zum turbulenten Örtchen Conil mit unzähligen Restaurants und Bars. Zwischen Hotel und Ortseingang liegen nur das Schwesterhotel Fuerte Conil sowie das weitere große Hotel Conil Park. Der Vorteil vom Hotel Fuerte Costa Luz: Es liegt nur an einer Stichstraße, es gibt also keinen Durchgangsverkehr, und zu dieser Straße ist auch kein einziges Zimmer gelegen. Auf der anderen Seite liegt nur ein Pinienwäldchen. Mit anderen Worten: Man hörte nur das Meer rauschen!!! Der Strand kann über drei verschiedene "Abstiege" (Treppen sowie Serpentinen zur Auswahl) erreicht werden, die offenbar 2004 neu und sehr aufwändig begrünt wurden - in dieser Saison waren die Pflanzen noch klein, alles etwas kahl, das sieht aber sicher in ein, zwei Jahren sehr hübsch aus. Die direkte Hotelumgebung in Richtung stadtauswärts ist allerdings nicht schön: Sehr zersiedelt oder es werden gerade Straßen gebaut, ein Bummel lohnt sich daher eher am Strand entlang oder ins Örtchen. Man kann abends auch durch die kleinen Parks dieses und des Schwesterhotels "lustwandeln"....
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Also ein SPORThotel ist das nicht, es tut auch nicht so. Wer Golf und Tennis sucht, urlaubt im Nachbarort Novo Sancti Petri. Radfahren in der Umgebung ist öde (zersiedelt, schattenlos, flach), zum Surfen fährt man lieber nach Tarifa, zum Kite-Surfen ans Kap Trafalgar. Einen Reiterhof gibt es wohl in der Umgebung. Die "Sportangebote" des Hotels gehen mehr in Richtung Spaß: Luftgewehrschießen, Pistolenschießen, Dart, Beach-Volleyball, Aqua-Gym, Thai-Chi, Aerobic etc. (außerdem gibt es Handarbeitskurse). Das ist ein Erholungshotel! Der Strand ist klasse: Sauber, 16 KM lang, ganz feiner, heller Sand, man kann prima Strandwandern. Und wegen der starken Brandung macht das Schwimmen unheimlichen Spaß! Direkt unterhalb des Hotels ist auch ein Bademeisterturm mit Rettungsboot und allem. Die Wassertemperatur war im September noch sehr angenehm, die Lufttemperatur sowieso: Sehr warm, aber immer etwas Wind, mittags suchten wir den Schatten einer der vielen netten Strandbars.... Es gibt drei Pools: Einen großen, einen mittelgroßen mit Sprudeldüsen, vor die man sich setzen kann, und einen Kinderpool. Alles angenehm im Gelände verstreut, mit genügend Liegen, Schirmen und Auflagen. Abends wird alles ordentlich in Reih und Glied gestellt und tagsüber stellt sich jeder seinen Sachen so hin, wie es ihm paßt. Die Atmosphäre an Pool und Strand ist angenehm ruhig - keine Musikbeschallung etc. Handtücher gibt es vom Hotel kostenlos gegen Kaution. Im Hotel gibt es jeden Abend Programm, teils von den eigenen Animateuren (rührend, aber nett), teils von Externen (immerhin zwei verschiedene Flamenco-Gruppen, eine davon sicher ein Dutzend Künstler). Außerdem gibt es zwei Internet-PCs im speziellen Raum (gegen Gebühr) und einen kleinen Laden (manchmal deutsche Zeitungen). Disco gab es zum Glück nicht, aber eine nette, große Bar mit Innen- und Außenbereich (sehr komfortable Korbsessel und Couches!) zum Pool hin mit vielen Kellnern. Animationsangebote gab es täglich mehrere, zum Glück nichts in Richtung Besäufnisspiele am Pool. Sehr nett die zusätzlichen Angebote wie "Fangotherapie am Strand" sowie "Sangrizubereitung und Verkostung".
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Karin |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 35 |