Fuerte Conil-Resort

Das Hotel ist augenscheinlich in gutem Zustand, es wirkt gepflegt und scheint sich sehr zu bemühen, ein exklusives Ambiente zu bieten. Der Service ist sehr nett und sehr gut, daher auch noch die 4 Sonnen in dieser Bewertung. Das Preis-Leistungsverhältnis ist für ein Haus diesen Auftretens jedoch sehr enttäuschend. Keine Weiterempfehlung für Gäste unterhalb der 50 Jahre.

Das vorgebuchte "Standardzimmer" erwies sich als neben den Aufzügen und Treppenhäusern gelegenes Zimmerchen mit Blick auf eine Wand im Hinterhof. Wir baten umgehend um ein anderes Zimmer, denn für summasummarum knapp 3.000 Euro für zwei Wochen HP möchte ich nicht auf eine Mauer starren müssen. Zu unserer Überraschung waren die alternativen Zimmer entweder zur vielbefahrenen Straße oder zu den Tennisplätzen gelegen. Ein Upgrade für "seitlichen Meerblick" in einem ruhigen Flügel für 14 EUR am Tag nahmen wir zähneknirschend in Kauf. Nach der Lektüre anderer Bewertungen scheint diese Vorgehensweise des Hotels System zu sein und spätestens an dieser Stelle fühle ich mich abgezockt. Das Upgrade-Zimmer ist schön, ruhig und erfüllt seinen Zweck. Der Weg dahin hinterlässt jedoch einen sehr schalen Nachgeschmack.

Das zur hausüblichen Halbpension gehörige Frühstück und Abendessen wird in einem der beiden Restaurants des Hauses gereicht. Im Innenbereich stehen die Tische recht eng, im Terrassenbereich stehen wenige Tische zur Verfügung. Es gibt schon mal unangenehmes "Gedrängel". Das Essen selbst ist qualitativ gerade noch als okay zu bezeichnen. Die Auswahl ist ausreichend, aber leider innerhalb von 14 Tagen ohne jede Abwechslung. Wir waren nach weniger als einer Woche bereits "durch" und es setzte Frust beim Essensgang ein, der sich bis zum Schluss nicht beheben ließ. Besonders bedauerlich war die bei nahezu allen Speisen durchgängige Abwesenheit von Gewürzen und Geschmack. Gerade an dieser Stelle haben wir von einem Haus, mit dem Anspruch, eine exklusive Adresse zu sein, deutlich mehr erwartet! Die Bar öffnet erst nach dem Abendessen, so dass wir unseren Sundowner entweder auf dem eigenen Balkon oder am Strand genommen haben. Schade, wäre schön gewesen, einen Apéritif auf der Terrasse nehmen zu können! Die Barpreise erschienen uns, gemessen am Restaurantpreis, jenseits von Gut und Böse: großes Bier EUR 5,00!

Die Servicemitarbeiter sind alle mehrsprachig und sind sehr nett und zuvorkommend. Einzig an der Rezeption schien man bei Anreise und bei manchen Anfragen bisweilen leicht überfordert zu sein.

Die Lage zwischen dem Ortskern von Conil und dem ruhigeren Teil des Stadtstrandes ist gut. Einkaufsmöglichkeiten sind zu Fuß in ca 15 Minuten erreichbar, so dass der Bedarf des täglichen Gebrauchs neben der Halbpension auch ohne Auto gut beschafft werden kann. Der Weg zum Strand führt entweder über eine steile, stark befahrene Straße ohne Fußweg oder über eine sandige (und zum Teil rutschige), steile Treppe. Der Strand ist insbesondere bei Hochwasser an manchen Stellen sehr schmal, daher oft überfüllt. Da der westliche Teil des Strandes von einer Steilküste begrenzt ist, gibt es wenig weichen Sand zum Liegen. Der östliche Strandabschnitt liegt direkt vor dem Ortskern und ist sehr belebt. Leider wird der Strand im Osten von der Flussmündung des Salado in Richtung El Palmar unterbrochen. Dadurch staut sich das Strandleben auf recht wenig Fläche.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Ein winziger Fitnessraum mit einem Laufband, einem defekten Crosstrainer, einem Stepper, zwei Radergometern und einer Kraftmaschine. Für ein Hotel mit 250 Zimmern nicht ausreichend. Da der Fitnessraum nicht klimatisiert ist, ist es kaum möglich, sich darin sportlich zu betätigen, wenn mehr als zwei Leute gleichzeitig darin schwitzen. Die "Empfehlung" des Hotels, Kinder unter 14 Jahre nicht in den Fitnessraum zu lassen und vor allem die "Bitte", Handtücher zu benutzen, verpufft regelmäßig ungehört bzw ungelesen. Desinfektionsmittel für die Geräte gibt es nicht. Der Pool ist nicht besonders groß, reichte aber aus. Es gibt reichlich Liegen und Schirme. Leider waren recht viele Liegen insbesondere an den Armlehnen beschädigt. Blaue Flecken und Schrammen bei unaufmerksamem Drehen auf der Liege manchmal nicht vermeidbar. Auch dies halte ich für ein Haus mit einem hohen Selbstanspruch für nicht angemessen. Das abendliche Unterhaltungsprogramm schlug uns regelmäßig in die Flucht!!! Touristenflamenco (mit Kastagnetten, die auf gar keinen Fall dazugehören), war noch ein "Highlight" zwischen unterdurchschnittlichen Barsängerinnen mit Orgelbegleitung. Das Musikprogramm schien sich regelmäßig am Tanztee im Seniorenheim zu orientieren. Wir wussten manchmal nicht, ob wir lachen oder weinen sollten und flohen regelmäßig.