Feriendorf Am Hohen Bogen

Verwaltung kaum erreichbar und planlos. Man fühlt sich alleingelassen. Unser Haus war eine Zeitreise in die 70er. Für zwei Nächte ertragbar, mehr aber auch nicht.

Das, was man in einer FeWo braucht, war da. Aber unsere Zimmer wurden seit Jahrzehnten nicht verändert, es war wie eine Zeitreise. Dementsprechend muffig hat es gerochen. Lediglich Fernseher und Sofas waren neu. Die Besitzer der FeWo notieren im Haus, dass man pfleglich mit ihrem Privatbesitz umgehen soll, aber die Hecken werden nicht geschnitten, der Rasen nicht gemäht. Die Fotos von Wohnung und Küche sind hier wohl alle aus den größeren Häusern, denn bei uns waren die Küchenzeilen grad mal einen Meter lang. Wie man den Kühlschrank an bekommt, ist nicht notiert (irgendwann haben wir im anderen Schrank den Stecker gefunden), die Heizung bekommt man als Gast gar nicht an. Aber auch im Juli kann es mal kalt werden. Das Bad ist sauber, aber es wird mit Chlor geputzt, das hat ewig gestunken und die Zwangslüftung läuft nach dem Einschalten des Lichts ungefähr acht Stunden nach.

Ignoranz ist das Zauberwort. Ich beantworte brav die Meldung der Begleitpersonen, nach zwei Wochen wird behauptet, das hätte ich nicht getan. Von da an ging es abwärts. Die Verwaltung ist weder per Mail über das Buchungsportal, noch über das Portal selbst oder die am Anrufbeantworter genannte Emailadresse erreichbar. Ans Telefon geht eh keiner. 15 min vor meiner Ankunft im Feriendorf kam der Rückruf. Das Dorf an sich ist dann auch noch schlecht beschildert, die Rezeption befindet sich in einem Saal der Gaststätte, der mit Stellwänden umfunktioniert wurde. Laut erster Bestätigung sollten wir (3 Erwachsene) zwei Wohnungen in einem Haus bekommen. Dort angekommen waren es dann zwei getrennte Häuser über zwei Strassen verteilt. Das wollten wir nicht und haben uns verlegen lassen. Seltsam, der Schlüssel passte nicht. Denn die Tür war offen, da das Haus schon belegt war. Nein, das könne man unten in der Rezeption nicht sehen, wo schon belegt ist. Wie bitte? Also nächstes Haus, aber das stehe seit 14 Tagen leer und müsste gelüftet werden. Da hatte die Putzfrau wohl keine Lust mehr, sich wegen eines leerstehenden Hauses (in einem angeblich voll ausgebuchten Dorf) zu stressen und hat in einer Wohnung mittendrin aufgehört, die Bettwäsche lag noch auf dem Boden. Auch dies haben wir reklamiert und dann mal das Thema Preisnachlass angesprochen. Als Antwort kam dann, für den Wassserschaden am Donnerstag im ersten Haus könne man ja nichts (ah, deshalb die Verlegung), entweder wir nehmen die getrennten Wohnungen, die nicht fertig geputzte oder wir gehen heim. Wir wollte natürlich nicht heim und haben eine Frist von einem Tag gesetzt, zu reinigen und sich ein Entgegenkommen zu überlegen. Aber die Chefin meinte, sie hätte seit Wochen nicht frei gehabt und müsse jetzt erst mal ausspannen. Dass während der ganzen Aktion meine Buchung in zwei Teile zerlegt wurde (ich buche für alle, aber weil wir in zwei Wohnungen gehen, sind das dann angeblich zwei Vorgänge), bei denen permanent der Name meiner Begleitung mit meiner Adresse benutzt wurde, fand ich bis Montag nicht so schlimm, bis das Erstattungsangebot kam: 10 Prozent. Aber nur auf eine Wohnung, weil es ja auch immer nur eine Wohnung betraf. In der Infomail steht übrigens, Bettwäsche kostet 8 Euro, dort angekommen sind es dann plötzlich 10. Frech und dreist. Da es in diesem Fall nur um zwei Nächte ging (wir hatten übrigens auch schon seit Wochen kein freies WE, aber wen interessierts) und nicht um meinen Jahresurlaub, habe ich mir den Gang zum Anwalt erspart. Daher nutze ich Holidaycheck, um anderen Urlaubern solche Erfahrungen zu ersparen. Die Bewertungen auf dem Buchungsportal erscheinen mir gekauft.

Die Gegend ist klasse, wenn man Wandern möchte. Wir waren nur zwei Nächte zum Ausspannen da, sind daher nur zum Essen woanders hin. Da findet man aber wirklich für jeden Geschmack was in der näheren Umgebung.

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