- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir sind mitten in der Hauptsaison gefahren. Der Preis von 1200 Euro für 14 Tage Studio zu dieser Zeit lag unterhalb der Flugpreise für den Flug, mit dem wir eigentlich nach Georgioupolis fahren wollten. Wir haben also gebucht mit der festen Überzeugung, uns etwas vernünftiges zu suchen (und trotzdem Geld zu sparen), falls Fereniki nicht akzeptabel ist. War es aber. Das Hotel war zu dieser Zeit konsequent überbelegt, die Mehrzahl der Gäste muss für einige Tage mit Ersatzunterkünften (was ja kein Beinbruch sein muss) oder mit inakzeptablen Kellerwohnungen oder Abstellkammern vorlieb nehmen. Wir wohnten in der Nähe der Rezeption und haben das gesamte Spektrum menschlicher Schicksale studieren können: Mütter mit Weinkrämpfen, nachdem sie ihr Zimmer gesehen hatten, Väter, die dem Hotelpersonal mit Gewalt drohten, und Massen von Urlaubern, die mit ihren Koffern vor unserem Zimmer herliefen, um ihre x-te Wohnung anzutreten. Für denjenigen, der es nur beobachtete, ein echtes Schauspiel. Zwei Angestellte des Hotels praktisch ausschliesslich damit beschäftigt, Koffer und Gäste durch die Gegend zu Unterkünften zu fahren. Meistdiskutiertes Thema vor unserem Zimmer: Wieviel hast Du bei Reisegesellschaft XY bereits freiwillig als Kompensation rausgeschlagen? Für denjenigen, der nur wegen der Klagemöglichkeit fährt, zu dieser Zeit ein billiges Hotel. Kleiner Tipp: Falls man halbwegs frühzeitig ankommt, bei unzumutbaren Verhältnissen (und die Kellerunterkünfte sind unzumutbar) als Pauschaltourist auf keinerlei Diskussion mit dem Hotelpersonal einlassen sondern sofort die Reiseleitung über die zentrale Rufnummer informieren und mit Abreise drohen. Hat in den meisten Fällen, die ich beobachtet habe, erstaunlich gut geklappt. Nachdem ein zentraler Reiseleiter von Neckermann dem Hotelpersonal mit Klagen drohte, waren erstaunlicherweise plötzlich Zimmer da. Als eine Familie sich sofort über die deutsche TUI-Hotline beschwerte, stand plötzlich ein adäquates Zimmer bereit. Undsoweiter... Dem Gerücht nach hat eine Familie tatsächlich sofort die Heimreise angetreten. Erstaunlich, wie wenig hilfsbereit die Reisegesellschaften sind, wenn man nicht konsequent genug ist. Ich habe da häufiger ein aufmunterndes "Na, da haben Sie aber Pech gehabt - jetzt wird's aber ein ganz toller Urlaub" gehört - und das sollte es dann gewesen sein. Der Witz ist, dass abgesehen davon, das Hotel absolut ok. ist. Wir hatten ein Studio im Erdgeschoss, Balkon ok., kleine Treppe zum Innenhof, wo man abends nett sitzen konnte, eigentlich schön. Keinesfalls im Hochsommer fahren, oder wenn, dann nur gewappnet. Tipp: Auf die verkauften Ausflüge verzichten (Chania, Rethimnon und Samaria kann man sehr günstig auch mit den Regionalbussen machen), statt dessen für zwei Wochen bei Ethon am Dorfplatz Fahrräder mieten und in der Gegend herumfahren. Sehr schöne (aber bergige) Touren in der Nähe, auch viele kleine Touren, etwa zum Kournassee als abendliche Abwechslung möglich.
Unser Zimmer wurde nicht gereinigt, sondern desinfiziert - täglich. Infolgedessen haben wir einmal eine einsame Kakerlake gesehen, das war es dann aber auch. Doppelbett war ein Witz und nur für sehr frisch Verliebte groß genug. Wechsel von Bettwäsche und Handtüchern war für einmal die Woche angekündigt, passierte (vielleicht aufgrund des Chaos im Hotel?) aber teilweise täglich. Die Zimmernummer war übrigens 421 direkt unten neben der Rezeption.
Frühstück vor Ort 3 Euro, Abendessen 5 Euro, Kinder die Hälfte, und alles auf Walk-In-Basis - da kann man eigentlich nichts erwarten. Das Frühstück war für den Preis ok., wir haben es trotzdem nur einmal genutzt, wer als Familie mit drei oder mehr Personen da ist, kann sich billiger und deutlich besser bei dem Bäcker um die Ecke eindecken. Eigenes Geschirr/Besteck natürlich vorausgesetzt. Fünf Euro für ein Abendessen klingen natürlich wahnsinnig billig, tatsächlich sind aber auch die Tavernen im Dorf (und vor allem die in Kavros) bei wesentlich besserer Qualität im Preis absolut vergleichbar, falls man als kleine Gruppe (Familie) kommt. Für Einzelreisende ist das sicherlich ein Schnäppchen. Jedenfalls: Keinesfalls mit Verpflegung buchen, sondern ohne, und 5 Euro zahlen, wann immer man es nutzen möchte.
Das ist natürlich nur die Bewertung ohne die Zimmerprobleme. Wir waren in 5 Minuten eingecheckt, das Zimmer war noch nicht gereinigt, aber wir konnten unsere Koffer schon mal unterstellen. Wir haben unsere Strandsachen ausgepackt, als wir wiederkamen, war vernünftigt gereinigt. Wir hatten einen Unfall, der kompetente Arzt am Ort hat uns sehr gut weitergeholfen.
Das Hotel liegt zwar direkt am Stadtstrand - aber man sollte sich dort nicht hinlegen. Wer einige hundert Meter weiter läuft, hat statt eines Strandes, der mit vier Reihen Liegen dicht belegt ist, einen wunderschönen Sandstrand mit einer Breite von sicher 50 Metern und 15 Kilometern Länge. Die schönste Bucht, zumindest für Kinder, ist wohl Kalivaki auf der anderen Seite des Dorfs. Viele Tavernen und das Dorfzentrum befinden sich in Laufnähe.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool stinkt bei Westwind unerträglich. An der Westseite scheinen sich unter dem Pool die Jauchegruben zu befinden, bei ungünstigem Wind weht das über den Pool. Gibt aber in der Nachbarschaft schöne Alternativen. Ansonsten bieten die Nachbar-Tavernen praktisch jeden Abend Tanzabende und den üblichen Touristenzirkus, den man für kleines Geld (bestellen eines Getränks) mitmachen kann.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frank |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |