Fereniki Holiday Resort & Spa

Die Hotelanlage ist sehr groß und sehr unterschiedlich gut in Schuss. Da wir erfahrene Türkei-Reisende sind, haben wir unsere Erwartungen an Zimmerausstattung und Service relativ niedrig gehalten. Womit wir allerdings nicht gerechnet haben ist, dass uns "Junior-Chef" nach unserer nächtlichen Ankunft und 20-minütigem Rufen in der Rezeption völlig verschlafen erst mal wieder aus dem Hotel herausbuxieren und uns ein paar hundert Meter zu Fuß und mit unseren 80 kg Gepäck an das andere Ende des Dörfchens führen wird, wo wir keinesfalls in einem 2-Zimmer-Arpartment (wie gebucht) landen dafür aber von zahlreichen, schon Blut getränkten Stechmücken empfangen werden (Unglaublich, dass man, auch in unserem nächsten Zimmer, keine Moskitonetze an den Fenstern vorfindet.) Am nächsten Tag merken wir, dass wir nur die "Spitze eines Eisberges" sind: Beim Reiseleitertreffen erfahren wir, dass das Hotel seit längerem überbucht ist (Begründung: Anschläge in Ägypten - Umleitung von Touristen nach Kreta) und dass mit einzelnen Urlaubern, die sich eigentlich auf einen entspannenden Urlaub gefreut und für diesen einen Monatslohn geopfert haben, schlicht umgegangen worden ist wie mit unerwünschten Personen. Es muss unglaubliche "Zimmer" in diesem Hotel geben - mancher Tourist war so angeekelt, dass er sofort ein anderes Hotel anvisierte. Das "Krisenmanagement" der Hotelleitung möchte ich an dieser Stelle auch trotz der sicherlich schwierigen Situation (es konnte nicht geklärt werden, wer eigentlich an der Überbuchung Schuld hat) und auch aus einem zeitlichen Abstand von 6 Wochen heraus als sehr mangelhaft bezeichnen - kopflos und unfreundlich! In diesem Punkt ist Griechenland von der Türkei um Längen geschlagen worden! Am Urlaubstag Nr. 3 konnten wir dann (diesmal alleine) mit unserem Gepäck wieder zu Fuß den Ort durchqueren und in ein Appartment einziehen, das dem entsprach, was wir uns vorgestellt hatten - eines der neueren Zimmer: 7xx. An Gästen fanden wir eine bunte Mischung vor mit einem Schwerpunkt an Deutschen aber auch Engländer, Italiener, Nordeuropäer und Osteuropäer. Wir hatten HP gebucht, die Entfernung zum Meer betrug vom neueren Gebäudekomplex aus etwa 300 m. Es käme auf einen Versuch an, das Hotel einmal in der Nebensaison zu besuchen. Ich konnte aber niemals das Gefühl gewinnen, dass von der Hotelleitung jemand bemüht ist, Stammkundschaft zu gewinnen. Der Beschreibung könnte man nun entnehmen, dass der Urlaub ein kompletter Reinfall war!? Aber wer fliegt schon nach Kreta, um in einem Hotel verwöhnt zu werden? Kreta ist einfach eine tolle Insel, mit einem tollen stabilen Wetter im Sommer, mit phantastischen Landschaften, unglaublich zahlreichem Kulturgut und interessanter Bevölkerung abseits des touristischen Interesses. Besuchen Sie Bergdörfer! Wandern Sie durch die Samaria-Schlucht! Baden Sie an den Stränden von Preveli und Elafonissi! Vielleicht sollte man Kreta nur mit dem Rucksack bereisen, viel Zeit mitbringen und von Ort zu Ort tingeln!?

Mit unserem Zimmer waren wir, die wir uns als sehr genügsam halten, zufrieden. Aber wir hatten wohl auch relatives Glück, da wir im neueren Teil der Anlage in einem "2-Zimmer-Appartment" wohnten. Kleine Kitchenette, Kaffeemaschine, Klimaanlage (gegen Bezahlung, die wir aber gerade so nicht gebraucht haben), Steinboden (Marmor?). Klar hat das Bad einen Bodenabfluss (siehe andere Beschreibungen) aber er hat bei uns zu keiner Geruchsbelästigung geführt. Schiebetüre, Balkon, Fernseher mit einem deutschen Programm (ARD), Telefon. Die Zimmer sind wohl massiv gebaut (kein Holz oder Rigips) aber dennoch hellhörig, da relativ dünnwandig. Aufs Meer konnten wir von unserem Zimmer aus nicht schauen. Alle Kreta-Romantik muss man sich außerhalb dieses Hotels zugute tun.

Die Überfüllung machte sich besonders in unserer ersten Woche auch beim Frühstück und Abendessen eklatant bemerkbar. Totale Hektik an den Tischen und am Büffet. Nichts für Menschen, die sich gerne sofort an einen freien Tisch setzen würden. Man musste Jagdinstinkt entwickeln (Jagd nach einem freien Platz) und geschicktes Slalomlaufen beherrschen um Gäste und Personal. Ob sich die Mühe überhaupt lohne, fragte sich insbesondere meine Frau, die das eintönige an Großküche erinnernde Essen als "grenzwertig" bezeichnete.

Zur Hotelleitung und dem Check-In besonderer Art habe ich ja schon einiges gesagt. Der Umgang mit Beschwerden besteht in weiten Teilen in dem Satz "Kommen Sie in zwei Stunden noch mal vorbei" o.ä. Die Hotelleitung sprach gar nicht, griechisch oder englisch. Der spärlich eingesetzte Putzdienst war fast rund um die Uhr beschäftigt. Tipp-topp war das Ergebnis dennoch nicht - wie auch, bei dieser riesigen Anlage.

Die Entfernung zum Strand variiert zwischen ca. 100 und 300 Meter. Georgioupolis ist ein relativ kleines und schön gelegenes Dörfchen, das Nötigste ist in dierekter Hotelumgebung zu kaufen, es gibt kleine Geschäftchen im Ort, die man am dritten Abend aber auswendig gelernt haben kann. "Nightlife" findet woanders statt. Der Bergsee in der Nähe ist sehr schön. Die Transferzeit von Heraklion ist mit knapp 2 Stunden etwas lästig, vom Flughafen Chania aus ginge es wesentlich schneller. Ausflugmöglichkeiten gibt es viele, man sollte auf jeden Fall auch mal mit einem Mietwagen die Insel erkunden. Die Preise auf Kreta machen nicht nur wegen des Euros einen ziemlich europäischen Eindruck. (Ich frage mich, ob nicht die Einheimischen heimlich weniger zahlen als auf den Preisschildern steht.) Liegen am Strand gibt es nicht umsonst.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Hotel bietet weder Sport- noch Kulturprogramm an, geschweige denn Kinderbetreuung. Vereinzelte Duschen findet man am Strand; im Städtchen gibt es ein Internetcafe. Das angenehm Überraschende war, dass wir trotz der Überfüllung des Hotels am Strand immer Liegestühle bekamen (kostenpflichtig, wie in ganz Kreta, ca. 5€ für 2Liegen, 1 Schirm). Zwei Mal waren wir am Pool; es roch dort nicht nur übel, der Pool ist auch ungepflegt, die Kacheln außen beschädigt, Chipstüten, Kippen und Kram vom Vortag liegen herum nebst kaputten Liegen. Die Poolbar ist verlassen. Einzig Sonne und Himmel sind 1a. Der Strand ist auch schön, sandig und gepflegt, schmal aber lang. Reizvoll ist, dass paar hundert Meter östlich ein kaltes Süßwasserflüsschen ins Meer mündet. Der Strand hat eine 5 verdient, Sport, Unterhaltung und Pool eine 1.