Eurotel Altura

Wir waren jetzt zum 8. Mal im Eurotel Altura und kommen immer wieder gerne in diesen hässlichen Kasten. Der Charme dieses Hotels erschließt sich nicht unbedingt auf den ersten Blick. Es ist vielmehr die exzellente Lage und die entspannte Atmosphäre der Ost-Algarve, die überwiegend von portugiesischen Familien besucht wird, die uns immer wieder hierhin führen. Als einziges größeres Hotel in Altura hat das Eurotel eine gewisse Monopolstellung, die sich jedoch nicht zu ungünstig auf die Urlaubskasse auswirkt, sofern man sich weder an der Minibar bedient, noch die Gastronomie- und Wellnessangebote übermäßig nutzt. Das 10-stöckige Haus aus den 70er/80er Jahren liegt unmittelbar an den Dünen zum Strand, wurde 2010-2011 in den öffentlichen Bereichen umfangreich und geschmackvoll modernisiert und hält seinen insgesamt guten Standard über die Jahre konstant. Wer gerne einen ruhigen Urlaub, ohne nervige Animation, an einem der schönsten Abschnitte der Algarve verbringen möchte und keine unbescheidenen Erwartungen an die Unterkunft und die Ortschaft stellt, ist hier genau richtig. Es ist in der Tat nicht in allen Bereichen ein echtes 4-Sterne-Hotel. Das Preis-Leistungsverhältnis geht aber (noch) in Ordnung, obwohl die Preise in den letzten Jahren merklich angehoben wurden. Möglicherweise auch eine Folge der vielen guten Bewertungen u. a. auf dieser Plattform und der daraus resultierenden großen Nachfrage..

Die Zimmer sind zweckmäßig eingerichtet (TV mit ARD, ZDF, RTL, Eurosport, Minibar, Klimaanlage, Safe). Das Mobiliar ist insgesamt schon etwas älter und entspricht eher 3-Sterne Standard. Alle Zimmer liegen zur Meerseite und haben direkten Meerblick. Die Klimaanlagen sind älteren Datums, der Kompressor hängt auf dem Balkon und gibt im Betrieb derart Lärm und Wärme von sich, dass man es nicht lange draußen aushalten mag. Also, Klimaanlage aus, wenn auf'm Balkon. Die Größe der Zimmer hängt von der gewählten Kategorie ab. Es gibt das Standardzimmer, das relativ klein ist, besonders das Bad, dafür ist der Balkon etwas größer. Die Superior-Zimmer sind deutlich größer und verfügen über ein zusätzliches Fenster, eine Sitzecke und ein drittes Bett (Couch). Dafür ist der Balkon kleiner. Die Suiten haben zusätzlich noch einen kleinen Extra-Raum mit einem separaten Bett (Familienzimmer). Man erreicht die Zimmer über zwei gemächliche Aufzüge, die einer eigensinnigen und nicht immer bedarfsgerechten Steuerung folgen, so dass es bei Stoßzeiten besonders für die Gäste der oberen Etagen zu längeren Wartezeiten kommen kann. Ein Fahrstuhl mehr wäre für die Größe des Hauses sicher angemessen. Die Zimmerreinigung haben wir sehr unterschiedlich erlebt. Mal einwandfrei, mal schlampig. Hängt vom Personal ab. Beim "großen Bettelwechsel" an den Wochenenden muss man oft bis 16.00 h auf den Zimmerservice warten.

Das Frühstück ist alles in allem okay, aber auch nicht mehr. Es gibt jeden Tag das gleiche überwiegend langweilige Angebot. Kalter Bacon, lauwarmes Rührei (schnittfest gegart), zwei, drei Sorten billigen Aufschnitt, zwei Sorten Käse, Bohnen in Tomatensauce etc. Das hat sich in 8 Jahren nicht verändert. Das Highlight sind Spiegeleier, zweimal pro Woche. Ansonsten das Übliche: Müsli, ein paar Früchte, Weißbrot, manchmal Schwarzbrot, pappige Brötchen, Honig, Marmelade, Gebäck. Neuerdings auch Versuch mit Livecooking. Jedes dritte Omelett gelingt, immerhin. Das Abendbuffet ist ähnlich inspirierend. Man wird satt, aber portugiesische Küche geht anders. Restaurant auf überdachter Terrasse oder im klimatisierten Innenraum. Empfehlung: Nur mit Frühstück buchen und auswärts essen gehen. Es gibt genügend gute Restaurants in Fußnähe. Preiswert und nett. Frischer gegrillter Fisch in fast jedem Lokal zu äußerst zivilen Preisen. Getränke für den Tag kauft man im Supermarkt und stellt sie sich in die Minibar. Hinweis: 1 Liter Wasser im Hotel kostet 3,25 €, im Supermarkt kosten 1,5 Liter 25 Cent !! Ähnliches gilt für alle anderen Getränke.

Das Personal ist insgesamt zurückhaltend, aber ausreichend freundlich und professionell. Wer fragt, kriegt umfassend Antwort. Englische Sprachkenntnisse sind unbedingt empfehlenswert, deutsch wird, wenn überhaupt, nur von sehr wenigen Mitarbeitern gesprochen. Zahlreiche Mitarbeiter sind bereits seit vielen Jahren im Eurotel beschäftigt. Da hat sich eine gewisse Routine entwickelt. Es läuft überwiegend eingespielt und geräuschlos. Im Restaurant manchmal etwas hektisch, laut und unorganisiert.

Altura ist kein spektakulärer Ort. Es ist so gut wie gar nix los hier. Genau deshalb fahren wir hin. Es gibt eine Hauptstraße mit Lokalen und Geschäften, ansonsten besteht der Ort überwiegend aus privaten Ferienhäusern. Er liegt 15 km vor der spanischen Grenze an der Ost-Algarve. Es gibt alles, was man braucht, aber auch nicht mehr. Restaurants, Cafés, Supermarkt, Apotheke sind fußläufig gut zu erreichen. Wenn man Land und Leute kennenlernen will, braucht man ein Auto. Die Fahrt vom/zum Flughafen Faro braucht über die (kostenpflichtige) Autobahn etwa 40 min. Über die Landstraße N125 je nach Verkehr etwa eine Stunde. Die Küste in Altura zeichnet sich aus durch einen sehr schönen, langen und tiefen, durchgehenden Sandstrand, der durch einen vorgelagerten breiten Dünenstreifen geschützt wird. Ausgedehnte Strandspaziergänge sind besonders bei Ebbe ein Genuss. Es geht etwa 10 km nach links in Richtung Spanien oder 15 km nach rechts in Richtung Tavira. Man findet in beide Richtungen etwa alle 300-500 m gemütliche Strandrestaurants /Bars, bzw. Holzstege in den nächsten Ort. Das Hinterland ist karg. Keine Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer Nähe. Die Orte Cacela Velha und Tavira im Westen, sowie Castro Marim und Vila Real de Santo Antonio im Osten sind die nächsten lohnenswerten Ziele, die 4 bis 17 km entfernt liegen. Weitere Empfehlung: Samstags mit dem Auto, oder alternativ mit dem Bus, zum Markt nach Loulé. Auch ein Tagesausflug nach Sevilla ist lohnend, wenn man es noch nicht kennt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Hotel selbst bietet wenig, und das finden wir gut so. Man sollte sich selbst beschäftigen können. Es kommt halt immer darauf an, was man will und erwartet. Zwei- bis dreimal pro Woche eher ruhige Live-Musik im Barbereich. Es gibt einen Tennisplatz, eine 9-Loch-Minigolfanlage und einen Wellnessbereich mit Muckibude, Massagen, Hallenbad (Wellnessangebote sehr teuer). Kinderspielzimmer gibt es auch. Der Pool ist nett, ausreichend groß und meist nicht überfüllt. Es gibt kostenlose Liegen am Pool oder im Garten, die ausreichend vorhanden sind. Handtuch-Reservierungen sind weder nötig noch erwünscht. Die schönen Außenanlagen sind meist ruhig, lärmende Gäste / Kinder eher die Ausnahme. Zum Strand geht es durch die Gartenpforte ca. 200 m über einen Holzsteg. Dort hoteleigenes kleines Café /Restaurant mit Speisen und Getränken zu (recht hohen) Hotelpreisen. Empfehlung: 100 Meter nach rechts gibt es einige empfehlenswerte Strandrestaurants mit portugiesischen Preisen und besserer Qualität. Sonnenschirme, Liegen gegen Gebühr, ansonsten überall gratis, wo es gefällt. Der Strand ist groß genug für alle und niemals zu voll. Für Strandwanderungen ist es sinnvoll, die Tiden zu beachten. Bei Flut verringert sich die Strandtiefe um die Hälfte und es ist nur noch tiefer, weicher Sand übrig. Dann kann die Wanderung schon recht mühsam werden. Für Golfer: Es gibt im Umkreis von 5-10 km ein paar schöne Plätze. Greenfees sind aber relativ teuer.