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Francesco (56-60)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • März 2012 • 1 Woche • Wandern und Wellness
Kaffeefahrt mal anders
3,2 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Das Ressort ist von einer ca. zwei Meter hohen Steinmauer von den unteren Etagen der umstehenden Wohnhäuser der Einheimischen leidlich abgeschirmt. Der Zugang geschieht über zwei z.T. extrem schwergängige Schiebetore. Im Inneren wachen mindestens drei Hunde. Auf dem ca. 1/2 ha großen Gelände steht am Ostrand ein dreigeschossiger Trakt mit ca 20 Zimmern. Die sind zu erreichen über zwei Außentreppen und eine Galerie. Mittelpunkt der Anlage ist das "Restaurant", ein Pavillonartiger Rundbau aus Holz, der b.B. von einem gusseisernen Ofen mit mehrere Meter langem Ofenrohr beheizt werden kann. Im Nordwest-Eck gegenüber dem großen und sauber wirkenden Pool steht der "Unterhaltungstrakt" mit Bar, Fernsehraum, Billard, Kicker und durchaus gemütlicher Bibliothek. Die "Sauberkeit" entspricht mitnichten europäischem Standard. Geschirr und Gläser sind selten sauber, oft unappetitlich feucht (nicht abgetrocknet). Obst und Gemüse weisen zu oft Schmutzreste auf. Eine sichtbare Reinigung von Bad und WC habe ich während einer Woche trotz hinterlegten Trinkgelds nicht erlebt. Gäste kommen meistens aus Deutschland. Die Betreiberfamilie ist deutschtürkisch(?). Spricht jedenfalls ausnahmslos akzentfrei Deutsch. Das Personal rekrutiert sich zum Teil aus deutschen Damen fortgeschritteneren Alters, die aus unterschiedlichen Gründen ihren Lebensmittelpunkt vor Jahren in die Türkei verlagert haben. Leider ist anzumerken, dass – salopp gesagt - die Belegschaft samt und sonders die tiefen Teller nicht erfunden hat. Ergebnis davon sind lästige Übermittlungsfehler. Die Altersstruktur der Gäste scheint hohe Varianz aufzuweisen. Kinder bis Halbgreise Alles ist etwas in die Jahre gekommen. Das Mobiliar ist IKEA-Look aus den Achtzigern. Etwas schrundig. Wer einen Standort für Ausflüge in die Berge oder in die Archäologie der Gegend braucht, ist mit dem Erendiz u.U. (!) richtig. Für einen vergleichbaren Preis gibt es zwar vor Ort All inclusive in *****-Hotels. Erendiz liegt aber gleich an der Hauptstraße und nahe der Gebirgsstraße durch das Kesme-Tal. Es sind auf dem Gelände keine übermäßigen formellen Rücksichten zu nehmen; und begleitende Damen müssen nicht unbedingt täglich ihr Äußeres hochtunen. Und das Gefühl unter 50 Gästen ist ein anderes als das unter 500. Es toben um 4Uhr früh keine betrunkenen Russen. Und wahrscheinlich muss man in der Saison auch um diese Zeit nicht sein Handtuch auf einer Poolnahen Liege ausbringen. Vor den esoterischen Angeboten auf dem Gelände kann man sich durch ein anfänglich entschiedenes NEIN schützen. Parken ist problemlos vor der Anlage möglich. Die Wege sind kurz. Wer Wert auf ortstypische oder abwechslungsreiche oder gar sehr gute Kost legt, muss die Halbpension wegkalkulieren und ins Auto steigen. Wobei allerdings die Reiseführer vor den radikalen Sitten so mancher Restaurants der Gegend warnen. Der Gegenwert der Halbpension des Erendiz ist allerdings schon bei Konsum von zwei Bier außerhalb wieder eingespart. Wenn sonst alles gut geht. Also, wer sich Stress sparen will: All inklusive in einem größeren Hotel ziehe ich vor, weil ich mir in der Türkei bei einem Bierpreis auf Oktoberfestniveau unter etwas besseren als Jugendherbergsbedingungen schlichtweg veralbert vorkomme. Und eine Gewinnspanne von 2000% bei Tafelwasser im Vergleich zu Sinans "market" um die Ecke macht mich zwar nicht arm, hinterlässt allerdings ein schwer abzuwehrendes Gefühl, dass mich die Besitzerin des Hotels für blöd hält. Weil das Reisearrangement auf diese Art unangenehme Züge einer Kaffeefahrt annimmt. Wo erbarmungslos die Anständigkeit und die situativ verminderte Wehrhaftigkeit der Teilnehmer ausgenützt wird, um … na um was wohl? Noch eine augenzwinkernde Anmerkung zu den nachträglich überraschend guten „Bewertungen“ des Erendiz auf den diversen Portalen: Es lebt da eine große gut Deutsch sprechende Familie vom Betrieb des Hotels Erendiz dort in Aslanbucak nahe Kemer in der Türkei …


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Das Bett steht gleich neben dem einfach verglasten Fenster zur Galerie und neben der Eingangstür. Etwas ungemütlich. Und wer zu laut kopuliert dürfte Tags drauf Gesprächsthema in der Anlage sein. Die Stores sind so dicht, dass sie entweder den Blick (von den oberen Etagen) auf die Berge verhängen oder den Blick von der frequentierten Galerie ins Zimmer frei geben. Die Vorhänge sind verblasst und ohne Verdunklungseffekt. Der Zahn der Zeit. Der Styroporstuck löst sich. Die Schrunden im Weichholz werden unzählig. Ein Radiowecker älterer Bauart steht rum. Wurde nicht getestet. Fernseher gibt es nicht. Die Matrazen sind hart und gut. Das Oberbett ist eher sperrig und kurz. Die Klimaanlage funktioniert mit erheblicher Geräuschentwicklung. (Dinge wie Minibar, Safe, etc. gehören in eine andere Kategorie.) Das Badezimmer ist zweckmäßig. Ohne Luxus. Die Duschtasse habe ich in der Art schon vor dreißig Jahren in der Türkei erlebt. Als das Zimmer noch 3 Mark/Nacht gekostet hat. Warum es so schwer ist Fugenschimmel oder eklatante Schmutznischen an der Duschabtrennung zu beseitigen, bleibt ein Rätsel. Das Bad wurde nachweislich Tage lang von der Putzkraft nicht angerührt. Auf Antrag bekommt man einen zweiten Stuhl für das Zimmer. Mit dem kann man sich Abends vor das Zimmer auf die enge Galerie setzen und einen Wein genießen, den man im Restaurant ordern muss. Mitgebrachtes ist ja verboten.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Die Küche besteht aus Ali. Solo für Ali sozusagen. Ein Allrounder nicht nur vom Äußeren her. Macht offenbar alles. Besagte Damen des Service beteiligen sich allenfalls am Marmelade-Kochen. Was lauthals eher als Teil der Selbstverwirklichung gepriesen wird als dass es pragmatischer Beitrag zur Qualität der Mahlzeiten wäre. Das Ergebnis des Marmelade-Kochens am Folgetag hatte jedenfalls mit "Marmelade" oder Konfitüre im abendländischen Sinn nichts zu tun. Schmeckte etwas blass nach Apfelmus. Aber auch nicht widerlich. Ali kocht eine gemäßigt türkisch adaptierte Form rheinischer Hausmannskost. Die Grundstoffe sind über Tage in Suppe, Hauptgericht und Salattellern verfolgbar. Ali macht aus spärlichsten Vorgaben und Ressourcen etwas durchaus Schmackhaftes. Kompliment!! Eine Menüwahl besteht da natürlich nicht. Es wird das gegessen, was auf den Teller kommt. Punkt! Die aus der DDR leidlich bekannte "Sättigungsbeilage" zu den nicht allzu üppigen Fleischportionen (z.B. 3 (in Worten: drei) Fleischbällchen, "meatballs", Köfte, ) besteht im Erendiz aus einem auf etwa 10 Tellern verteiltes "Salatbuffet“. Von Tag zu Tag ohne wesentliche Variation. Ein Hühnchen reicht im Erendiz definitiv über wenigstens drei Tage: für zwei Hauptgerichte (Hühnerbein, Bruststück und Flügel) sowie eine Hühnersuppe mit Nudeln und wenigstens zwei Tage lang Hühnerfleischsalat. Ebenso karg das Frühstück: Teller mit ein paar Wursträdchen. Tag für Tag die selbe Sorte. Wenig aromatischer Käse. Schmutzige (leider!) Tomaten mit holländischem (also keinem) Aroma, sehr gute Oliven, phantastisches Weißbrot und 4 Kübel Marmelade unklarer Frucht. Butter und Honig in konfektioniertem Plastik mit Alufolie. Der Kaffee aus einem Automaten erinnert an gleichnamige Flüssigkeiten aus dem Ostblock der sechziger Jahre. Die danebenstehende Milch war einmal sauer. Was erstaunlicherweise aufgrund der Kaffequalität erst beim zweiten Schluck auffiel. Eine Segafredo-Espressomaschine steht zwar herum. Daraus bedient haben sich während meiner Anwesenheit allerdings nur die Mitglieder der Besitzerfamilie.


    Service
  • Schlecht
  • Die Zuwendung seitens des Personals verhält sich proportional zur Akzeptanz der Zusatzangebote (Ausflüge, esoterische Kinkerlitzchen, pseudomedizinische Angebote schlichten Kalibers etc.). Wer bucht wird weiter beworben. Alle sprechen akzentfrei bis ausreichend Deutsch. Die Zimmerreinigung verdient ihren Namen nur insofern, als es keine gravierenden hygienischen Mängel gab. Die Duschwanne z.B. gab es in der Art und in dem Zustand schon bei meinen Türkeireisen in den Siebzigern, als die Zimmer noch 3 Mark/Nacht kosteten. Wieso es bis heute niemand schafft, gröbste Schmutznischen an der Duschabtrennung und Fugenschimmel zu beseitigen, ist mir rätselhaft. Die Kommunikationsstruktur des Hauses ist eigenartig. Es ist schwierig, sowohl positive als auch negative Beiträge zu platzieren. Man scheint gewohnheitsmäßig nicht zuzuhören. Mehrfach wurden mir gegenüber Ankündigungen gemacht, die umgehend vergessen wurden. Als Einer an den Zusatzangeboten definitiv Uninteressierter gerät man ganz augenfällig und ohne böse Absicht aus dem Visier des Personals. Der "Service" besteht aus besagten deutschen Damen. Die kümmern sich um die Bewirtung und um die Werbung für Zusatzangebote. Dass die Getränke zu den Mahlzeiten in Euro abgerechnet werden, könnte man zwar einem winzigen €-Symbol am Rande der Quittung entnehmen, eine Karte oder ein mündlicher Hinweis auf die doch recht stattlichen Preise (s.o.!) wäre jedoch angezeigt! Es wird zwar nicht mit dem sprichwörtlichen Daumen in der Suppe serviert. Aber der Mangel an gastronomischer Kompetenz ist für ein empfindlicheres Gemüt wahrscheinlich unangenehm. Man preist neben Ausflügen vor allem jene Kunststücke esoterischer Gesundheitspflege an, die vornehmlich von Damen fortgeschrittenen Alters auf deren Wegen zur Suche nach neuen Daseinszwecken offeriert werden. Das kann u.U. sehr peinlich sein. Ich habe mich z.B. davor gescheut, mich als Facharzt für ... zu offenbaren. Und ich habe mir auch gegenüber den Damen nicht ausgebeten, mich von Anfang an zu duzen. Eine Macke, die wahrscheinlich dazu dient, die materiellen Mängel der Anlage als Lässigkeit oder gar Entspanntheit zu verkaufen.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Das "Ressort" liegt relativ ruhig am Rande eines Wohngebietes jenseits der Hauptstraße Antalya - Finike in dem Ortsteil(?) Aslanbucak in Kemer. Ein kleines Geschäft ist fußläufig zu erreichen. Andere Geschäfte und ein Restaurant sowie ein MIGROS-Markt sind ca. 500m entfernt. Erendiz ist kein Strandhotel. Meer ist gut 2 km entfernt. Kemer ist inzwischen eine röhrende Russendisko. Während der Saison angeblich alle 50 Meter wechselnde Beschallung des hermetisch verbauten Kiesstrandes. Der eigentliche Schatz der Gegend ist die Landschaft des nahen Gebirges und die phänomenalen Reste der vortürkischen Besiedlung im Umkreis von 100 km. Vom Erendiz werden Ausflüge angeboten. Die verlangten Preise erschienen mir allerdings unverhältnismäßig hoch. Siehe unten! Mietwagen ist m.E. ein Muss. Damit erreicht man auch die wenigen noch frei zugänglichen Strändabschnitte z.B. nebenan in Cumjava. Allerdings kollidiert man damit als "Selbstversorger" mit der Hotelstrategie. Offenbar stellen nämlich die Ausflüge (und auch die Getränke ( lokales Efes-Bier kostet definitiv so viel wie das speziell gebraute Bier auf dem Münchener Oktoberfest: 10€/l bzw. 3€ für ein 0,3 l-Fläschchen!!) ) Teil der Kalkulation dar. Ein Verzehr mitgebrachter Speisen und Getränke wird per Aushang ausdrücklich untersagt.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Die beiden Damen aus Deutschland mit dem neuen türkischen Lebensmittelpunkt animieren auf unterschiedliche Art zu kostenpflichtigen Ausflügen oder kostenpflichtigen Gesundheitsangeboten. Einmal entschieden bekundetes Desinteresse macht zwar unbeliebt aber schützt vor weiterer Belästigung. Geduzt wird man trotzdem weiterhin. Der Pool wirkt sauber und gepflegt. Zwei Abschnitte unterschiedlicher Tiefe. Abgetrenntes Kinderbecken gibt es nicht. Die Poolanlage mit Dusche, WC, Umkleide scheint zweckmäßig zu sein. In der Saison ist das Becken wahrscheinlich etwas knapp bemessen. Neben dem Pool steht der Trakt mit Unterhaltungsmöglichkeiten: Billard, Kicker, Bibliothek und Fernsehraum. Alles in Schuss. Internet ist per Wlan auf dem ganzen Gelände zu erreichen. Die Übertragungskapazität ist allerdings gering und stark schwankend. Empfang von Medien per Internet dürfte nicht gelingen. Zum Betrieb eines Smartphones und elementarer Funktionen reicht es. Manchmal.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im März 2012
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Francesco
    Alter:56-60
    Bewertungen:3