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Stefan (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juni 2010 • 1 Woche • Strand
Ehrfurchteinflössend, Wunderbar, Verschwenderisch
5,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Superlative suchend ist der Gast sprachlos, wenn er diesen Palast beschreiben soll. Zunächst ist die pure Grösse überwältigend, ohne Masse Mensch zu beherbergen. Der Weg vom Checkin zum Zimmer kann durchaus einmal 15 Minuten dauern. Da fällt jede Überlegung sein Gepäck selber zu befördern (was ich sonst auch in *****-Sterne Häusern gerne mache) weg. Über die Grösse der Anlage gibt es viele Fakten, für uns war Fakt, dass wir uns in einer Woche nur im Ostflügel bewegten. Der ist gross genug. Ansonsten ist das Hotel achsensymmetrisch geschnitten in drei Komplexe. Zentral sind wohl ein Teil der Suiten und Staatsunterkünfte angesiedelt, in den Flügeln die Hotelzimmer. Die zentralen Bereich wirken jede für sich kathedralenähnlich - nur eben etwas grösser. Alles schimmert golden, die Marmorböden sind braun, die Wände und das Licht golden. Das Interieur ist nicht modern, wirkt aber funkelnagelneu und das viereinhalb Jahre nach Eröffnung. Sauberkeit ? Hierüber möchte ich gar nichts sagen, da es selbstverständlich erscheint, was es auch ist. Eine Schau ist alleine die Vorfahrt: Nach dem Trip durch den Triumphbogen und die Vorgärten samt Wasserspielen fährt man über die Rampe auf Maindeck 4 zur Lobby. Was hier vorfährt, da gerät jeder Autonarr ins Staunen - von Bentley über Ferrari, Aston Martin und Maserati - alles wird geboten. Das bedeutet, dass das Emirates Palace auch von den Emirern als Meetingpoint genutzt wird. Wir haben uns an den eleganten und in den Gewändern schlicht gekleideten Emirern erfreut, zurückhaltend freundlich sind die allemal. Neben uns waren überwiegend deutsche Gäste im EP, was der gefühlten Internationalität Abstriche gibt. Mit uns als Mittvierzigern konnte aber zumindest das Durchschnittsalter der deutschen Gäste ganz erheblich gesenkt werden. Kempinski bewirtschaftet das Ganze, jedoch gibt es keinen für mich nachvollziehbaren Businesscase, der das EP zu einer Profitmaschine machen kann. Kann nur bedeuten, dass Kempi für seine exzellenten Bemühungen eine feste Management-Fee bezieht. Amongst the few things you have to do before you die. Period.


Zimmer
  • Gut
  • Knapp 60 Quadratmeter Fläche aufgeteilt in einen kleinen Flur, ein grosses Bad, ein Schlaf-/Aufenthaltsraum und einen Balkon. Das Bad ist sehr sauber, marmorisch und mit einer grossen Badewanne ausgestattet. Jede Menge Bade- und Handtücher sind vorhanden. Der kleine Flur hat mehrere Schränke. Der Schlafraum ist halbseitig holzgetäfelt mit vorhängendem Riesenflat-TV. Die Betten sind bequem für den nächtlichen zehn bis zwölf-Stundenschlaf. Mann, haben wir gemurmelt. Im Zimmer wird ständig alles getauscht und aufgefrischt. Wasser und Softdrinks sind inkludiert. WLAN ist kostenlos, wenn es unter 10MB täglich bleibt, aber wer fährt in Urlaub um Videos downzuloaden ? Der Balkon ist nett, aber draussen hält man sich hier kaum auf.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Es gibt verschiedene Themenrestaurants und jeder wird sich damit auseinandersetzen. Wir hatten HP gebucht und wollten eigentlich alle Restaurants rocken, aber wir blieben beim Vendome, dem Buffetrestaurant. Dies lag nicht nur am merkwürdigen Umrechnungskurs der HP unseres Veranstalters für andere Restos, sondern an der Klasse des Restaurants. Frühstück: Unter güldenen und pagodischen Decken sitzt man bequem und weitläufig, drinnen (20Grad) oder draussen (35 Grad). Zum Frühstück gibt es individuell zubereitete Eier, viélerlei Süsses, Müsli mit Frucht- und Vanillesauce, frische Säfte, mittelmässigen Kaffee und auch Steaks/Currys. Mich beeindruckte immer die Vielzahl der Mousses, Kichererbsen, Erbsen, Gemüse - immer dezent abgeschmeckt und exotisch. Geschmacklich immer 1A und wir sind pingelig, zugegeben. Diner: Mir taten es die Vorspeisen an - noch mehr Mousses, noch mehr Gemüse: Beispiel ? Mit Zimt aromatisierter Spinat, mit Kardamon gewürzter Blumenkohl, Kartoffelsalat, zehn Brotsorten. Zur Hauptspeise gibt es wechselnde Speisen aus verschiedenen Ländern: gegrilltes BBQ-Fleisch iranischer Art, indische Currys, arabisches Lamm, europäisches Geschnetzteltes, mit Früchten gefülltes Geflügel. Hier braucht niemand ein weiteres Spezialitätenrestaurant - einfach genial. Jede Speise hat neben einem Grundgeschmack mindestens einen weiteren Geschmack - herzhaft zu süss, salzig zu sauer, fruchtig zu kräuterig. Eine Show sind die Nachtische, die meine vollschlanke in eine vollfette Linie verwandelt haben. Pure Sünde. Weinkarte ist schmal und brav - no Alc-Country. Der australische Shiraz ist brauchbar.


    Service
  • Sehr gut
  • Zunächst: Persönlichen Zugang zum Personal findet man nicht. Jederzeit ist klar, wer dient und wer gedient bekommt. Aber der Service ist grossartig. Immer ernst genommen, manchmal fast zuviel. Der Butler dient jederzeit und fehlt es an Wasser oder Rosenblüten - kein Problem.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Abu Dhabi ist die Hauptstadt der UAE, aber nicht unbedingt der Mittelpunkt der Sehenswürdigkeiten. Das wird sich zunehmend ändern, denn Abu Dhabi investiert vorsichtiger, als das ölärmere Dubai. Die Ökostadt ist im Bau, auf Yas-Island wird die Formel-1-Strecke in 2010 erst zum zweiten Male genutzt und there is more to come. Derzeit ist aber AD eher eine Businessstadt, in der Mieten für einfache Appartments auch einmal 40.000,-- € übersteigen. Oder 70.000,--€. Zum Einkaufen gibt es die Marina Mall in sechs Dirham Entfernung (Silver Taxi, nicht EP Limousine-Service, der kostet 25 Dirham). Hier gibt es Luxusmarken, die der Ali-Normal-Emirer liebt - für Otto-Normal-Europäer ist das Preisniveau etwa heimgleich, aber es gibt verblüffende Schnäppchen, nach denen sich die Jagd lohnt. Zu erwähnen sei noch: Ab Mai hat man auch Zeit für die Malls. Aufgrund der Temperaturen ist es kaum möglich täglich mediterrane sechs Stunden in der Sonne zu liegen.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Der Pool ist gekühlt, also erfrischend. Im Pool ist eine Bar, die jedoch nicht bestimmend, da der Pool riesig ist. Man kann auch den ganzen Tag im Pool abhängen - aber auf Sonnenbrand achten, da die Sonne brennt. Unterhaltung braucht man nebenbei nicht, keine Animation, aber das möchte auch niemand. Der Strand ist ein sichelförmiger Traum, aber im Wasser gibt es ein paar Steine, auf die man achten sollte. Das Meer ist (Achtung) nicht gekühlt, daher weniger erfrischend und oftmals körperwarm. Sand ist wunderbar, aber kaum jemand nutzt ihn.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im Juni 2010
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Stefan
    Alter:46-50
    Bewertungen:370