- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Im Katalog preisen die beiden Geschäftsführer der Robinson GmbH das neu ins Programm genommene "Elounda Bay Palace" tatsächlich als ein "Leading Hotel of the World". Eine Beschreibung, die zunächst einmal Sicherheit auf den totalen Urlaubsgenuss suggeriert. Untermalt wird das Ganze auch von sehr vorteilhaft gewählten Bildern, die die Anlage entsprechend illustrieren. Daran ist auch im Grunde nichts falsch. Die Anlage liegt sehr schön in einer malerischen Bucht. Das Publikum verteilt sich gut in Haupthaus und die anliegenden Bungalows. Alles sehr schön. Kein mit Gewalt in die Landschaft gestellter Touristenbunker, sondern ein wirklich sehr schön komponiertes Ensemble - aber gerade von innen sehr in die Jahre gekommen. "Leading Hotel of the World" ... das war vielleicht in den 60ern/70ern so, heute garantiert nicht!!! Ganz einfach: Wem das "Elounda Bay Palace" - so wie uns - im Katalog gut gefällt, der sollte schnell weiterblättern und sich zumindest für diese Saison einen anderen Club wählen. Egal welchen, er wird einen zufriedeneren Urlaub verleben, als dort. Dieser "Club" ist KEIN Robinson Club!!! Die Lage ist wirklich schön, die Anlage eigentlich auch. Aber Zimmer, Hospitality, Restaurant, Service gehen gar nicht. Sicher wäre Robinson gut beraten gewesen, diese Anlage in diesem Jahr auf Stand zu bringen und erst im nächsten Jahr anzubieten. Einen Gefallen haben sich die Verantwortlichen mit dem Elounda Bay Palace jedenfalls nicht getan.
Eine völlige Zumutung. Muffig. Alt. Schimmelig. Verwohnt. Dunkel. Versiffte Teppiche und Polstermöbel. Wir haben uns geweigert, dieses Zimmer anzunehmen. So, wie eigentlich jeder Gast sich über die Zimmer beschwert hat. Anreisetage waren dort Katastrophentage. Lange Schlangen an der Rezeption, weil dort kaum jemand sein Zimmer behalten wollte. Und das zurecht! An der Rezeption wurde man mit dem Wunsch ein anderes Zimmer zu bekommen erst einmal in arroganter Manier abserviert: "Wir sind ausgebucht. Da geht nichts. Sie müssen das schon so hinnehmen!" Musste man aber nicht. Haben wir auch nicht. Lieber wären wir wieder abgereist, als in der uns zunächst angebotenen dunklen Muffbutze eine Woche Urlaub zu machen. Und noch einmal: So ging es dort jedem Gast. Und so wird es dort auch (zumindest in dieser Saison) jedem Gast gehen. Gemessen am normalen (und ich betone "normalen") Robinson-Standard, ist das Angebot im "Elounda Bay Palace" in keiner Weise akzeptabel. Die einzige Art und Weise dort einen schönen Urlaub zu verbringen, ist es, eine der wenigen Suiten mit Meerblick zu buchen. Die üblichen "Doppelzimmer Typ 1 oder 2", die man sonst von Robinson kennt und die vollkommen okay sind, gibt es dort nicht. Das sind zum weit, weit überwiegenden Teil alles moderige, muffige Zimmer - nicht selten auch mit Ekelfaktor. Das ist kein Robinson-Niveau!!!
Die Bewertung des Hauptrestaurants ist im Grunde schnell erledigt: das ist kein Robinson-Standard!!! Lieblos angerichtete Speisen, die sich täglich ebenso lieblos wiederholen. "Ich kann es nicht mehr sehen", ist ein oft gehörter Satz unter den Gästen gewesen. Und wer jemals die Buffets in Camyuva, Pamfilya, Jandia, Soma Bay oder sonst wo erleben durfte, fühlt sich im "Elounda Bay Palace" eher an seine Studentenzeit in der lieblosen Düsseldorfer Mensa erinnert. Ewiges Anstehen für fade Salate, geschmackloses Fleisch, lauwarme Pasta und immer gleiche Desserts. Nichts war dekoriert. Nicht erinnerte vor allem abends an die wundervollen Themenbuffets, für die man Robinson so sehr schätzt. Die Hauptbar, die im "Elounda" so schön "Sail-in-Bar" heißt, ist ein nettes Plätzchen. Fein und loungig zum gemütlichen Verweilen. Einfach nett gemacht. Das Personal an der Bar ist eine absolute Katastrophe. Wir warteten ewig auf unsere Getränke - obwohl wir alleine dort waren. Abends war man gut beraten, eine Flasche Wein und Gläser aus dem Hauptrestaurant mitzunehmen, denn sonst wäre man unten verdurstet. Und wenn man etwas bekommen hat, schluckte man über die mehr als gesalzenen Preise - denn die hatten plötzlich mehr als 5-Sterne-Standard. Die Abrechnung der Getränke indes war wieder unterste Kreisliga. Da durfte jeder seine Zimmernummer aufsagen und mit irgendeinem unidentifizierbaren Gekrakel unterschreiben. Hat niemand kontrolliert. Hat auch niemanden interessiert. Nur viele böse Überraschungen beim Check-out gab es dann. Zahlreiche Gäste klagten darüber, dass es sich andere Gäste einfach auf ihre Zimmernummer haben richtig gut gehen lassen. Danach folgten die Unterschriftenvergleiche auf den jeweiligen Belegen und, und, und ... So etwas habe ich bei Robinson noch nie erlebt!!!
Der so genannte "Service" ist eines der ganz großen Probleme dieses "Clubs". Das, was wir hier erlebt haben, hat nicht, aber auch rein gar nichts mit dem zu tun, wofür wir Robinson seit 1999 so sehr als Urlaubsziel schätzen. Bereits die Rezeption erweckt den Eindruck einer Dienstleistungskultur, wie sie wohl im stalinistischen Ostblock der 60er und 70er Jahre anzutreffen war. Kein Gruß. Kein Lächeln. Eigentlich wurde man gar nicht wahrgenommen. Schon das Einchecken wurde zur formalistischen Qual. Hochkompliziert. Langatmig. Chaotisch. Das hatte eher Jugendherbergscharakter, als auch nur im Entferntesten den Standard eines "Leading Hotel of the World". Der zahlende Gast wird zum ahnungslos allein gelassenen Statisten. Wir mussten etwa eine Dreiviertelstunde warten, bis sich ein Mitarbeiter der Rezeption dazu bequemte, sicher unser anzunehmen. Aber hier muss man auch konstatieren: Bei den Mitarbeitern der Rezeption handelt es sich NICHT um Robins oder Leute, die in irgendeiner Weise etwas mit Robinson und dessen Prinzipien zu tun haben. Es sind einfach die selben Angestellten, die schon vor Robinson in diesem Hotel gearbeitet haben. Antriebslos. Ohne Begeisterung. Muffig (insbesondere die Empfangschefin!!!). Und dieser unselige Geist zieht sich (mit Ausnahme des Housekeeping-Teams) durch die komplette Anlage. Die Kellner im Restaurant sind bemüht, aber schon mit der Bedienung zweier Tische komplett überfordert - und dann unfreundlich. Benutztes Geschirr steht ewig auf den Tischen. Getränke holt man sich besser direkt selbst. Im ganzen Club versuchen etwa zehn "echte" Robins diesem Chaos Herr zu werden. Und da kann man sich nur verneigen. Die haben da so viele Baustellen, dass sie mitunter gar nicht wissen, worum sie sich zuerst kümmern sollen. Eine dringende Empfehlung nach Hannover zur TUI: Sofort dringend mehr Robins mit dem entsprechenden Spirit dorthin schicken, sonst fliegt Euch dieser "Club" mit diesem lahmarschigen Personal ganz schnell um die Ohren!!!
Knapp 50 Minuten Fahrt vom Flughafen Heraklion durch typische kretische Küstenlandschaft. Durchaus postkartentauglich. Alles wunderbar. Wer es gerne hardcore-touristisch haben möchte, der kann vom Club (naja ... "Club") in 15 Minuten in ein kleines Hafenstädtchen fahren. Dort gibt es alles, was der gemeine Tourist braucht ... oder auch nicht braucht. Ich brauchte nicht!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Sportangebot hat nichts mit einem "normalen" Robinson Club zu tun. Hier fehlt es an allem. Zum Beispiel an für die Gästezahl ausreichenden Gerätschaften auf der WellFit-Ebene. Und: Wenn ich schon nicht ansatzweise genug Geräte habe, dann muss ich doch Anmeldelisten auslegen. Hat man aber nicht. Auf diese Weise mussten Gäste immer wieder unverrichteter Dinge vor die Tür gewiesen werden. Unterhaltung gibt es am Tag gar nicht. Eine "Show", wie man sie sonst um 21.45 Uhr von Robinson kennt, wird nur sehr reduziert angeboten. Hier fehlt es schlicht an räumlichen Möglichkeiten (kein Schachbrett, kein Theater) sondern vor allem auch an Personal. Noch einmal: Hochachtung für die dort Pionierarbeit leistenden zehn Robins. Ohne die würde in diesem so genannten "Club" gar nichts funktionieren. Und vor diesem Hintergrund kann man das Entertainment von Ody und seinen Kollegen gar nicht hoch genug einschätzen. Angepriesen wird dieser "Club" als luxuriöse WellFit-Destination. Aber das ist nichts weiter, als ein dreister Etikettenschwindel! Bei der Ankunft haben wir uns noch total über zwei Massage-Gutscheine im Wert von je 50 (!) Euro gefreut. Doch diese Freude blieb nicht lange. Denn - und das muss man sich einmal vorstellen - diese Massagen galten gar nicht für die Wellnessangebote im Robinson, sondern für die Konkurrenz ein Hotel weiter (wirklich kein Witz!!!). Und Massagetermine waren schlicht nicht zu bekommen, weil die einzige (!) Masseurin die ganze Woche lang bereits ausgebucht war. Ein absolutes Armutszeugnis! Vor allem, wenn man weiß, wie es in anderen Club funktioniert.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Chris |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 2 |