- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Es handelt sich bei dem Robinson Club Elounda Bay Palace nicht um einen neu gebauten Club; vielmehr wurde das bestehende Elounda Bay Palace Hotel (Baujahr 1971) übernommen und auch baulich - soweit dies zu erkennen war - zunächst nur minimal verändert. Der Eingangsbereich wirkt etwas drückend und düster (viel dunkles Holz) und strahlt nicht die Luftigkeit vieler neuer Hotelbauten aus. Schlimmer sind allerdings einige offensichtliche "Schmuddelecken", wie die vergammelten Aufzüge im Haupthaus, bei denen man auch mal auf eine Fahrt ohne Licht gefasst sein muss. Wer bei einem "Leading Hotel of the World" - und als solches ist das Hotel auch derzeit noch gelistet - an vergleichbare Häuser etwa in Deutschland oder auch Asien denkt, wird wohl ziemlich enttäuscht sein, macht das Haus doch den Gesamteindruck eines etwas heruntergekommenen 4-Sterne-Hotels. Da Robinson gerade dabei ist, das Hotel in Teilen "aufzumöbeln", muss mit z. T. erheblichem Baulärm gerechnet werden. Auf der Landseite des Haupthauses war an zwei Tagen vom frühen Abend bis kurz nach Mitternacht eine lärmintensive Betonpumpe am Werke. Sehr schön sind die Speiseräume gelegen. Man sitzt im Freien (nach Wahl auch überdacht); das Spezialitätenrestaurant liegt toll unmittelbar am Wasser. Wer auf irgendetwas - sei es eine bestimmte Sportart oder Aktivität - besonderen Wert legt, sollte vielleicht einen der etablierteren Clubs wählen, in dem wirklich auch alle Einrichtungen schon fertig sind. Derzeit können wir den Club Elounda Bay jedenfalls nicht weiterempfehlen.
Die Zimmer atmen den Geist der 80er Jahre: Wanne mit Duschvorhang (sollte in einen "Leading Hotel" nicht sein), ein völlig bizarrer 10x10 cm-Fernseher im Bad (!). Daneben immerhin noch ein Riesen-Röhrenfernseher im Schlafzimmer. Wenigstens hatten wir keines der Zimmer mit Teppichboden. Sauberkeit völlig i. O., etwas mehr Kontinuität beim Service (Wechsel Handtücher, neues Toilettenpapier) ist allerdings wünschenswert. Blöd: der Safe in unserem Zimmer hat keine Zahlenkombi, sondern einen Schlüssel, den man dann ständig mitschleppen muss.
Zunächst das Highlight: das Essen im Spezialitätenrestaurant (vorherige Anmeldung nötig; Wein kostenpflichtig; Wasser gratis) war phantastisch. Es gibt ein 5-Gänge-Menü, das z. T. Sterneniveau hatte und man sitzt direkt am Meer, toll ! Die Robinson-Buffets haben hingegen keine großen Überraschungen geboten. Die warmen Speisen waren gut, die Vorspeisen (Salatbuffet, z. T. Oktopus; Rieseauswahl an Oliven) hätten etwas abwechslungsreicher sein können. Die Obstauswahl war sehr dünn (fast nur ungeschälte Bananen, Äpfel, Birnen, 1x Ananas; keine Melonen oder Mangos). Die Preise an der Bar sind abenteuerlich: Erdinger Weißbier (0,5l): 7 €; Heineken (0,33l): 6 €; einheimisches Fassbier (0,2l): 3,50 ! Da haben die Griechen sehr optimistisch kalkuliert. Hauptärgernis: es gibt im Club kein Mineralwasser zu akzeptablen Preisen zu kaufen (an der Bar: 0,25l: 3 €). Wenn man kein Leitungswasser trinken mag, muss man zwangsläufig zum nächsten Supermarkt pilgern (etwa 500m).
Hier hört der Spaß leider auf. Zunächst hatte uns die Telefon-Hotline von Robinson kurz vor Buchung (ca. 10 Tage vor Urlaubsantritt) auf unsere ausdrückliche Nachfrage hin versichert, alle Einrichtungen im Club seinen fertig und in Betrieb. Auch bei der Buchung im Reisebüro waren keine Mängel im Buchungsprogramm vermerkt. Die böse Überraschung folgte dann beim Clubrundgang mit einem der "Robins": erst auf Nachhaken wurde zugegeben, dass weder die Saunalandschaft fertig ist, noch der Well-Fit-Open-Air-Bereich noch die Bogenschießanlage. Angeblich sei "Robinson Deutschland" ständig über den aktuellen Zustand des Clubs informiert. Entweder sind wir also gezielt getäuscht worden (nach dem Motto: Hauptsache, der Kunde bucht, vor Ort werden wir ihn dann irgendwie zufriedenstellen) oder Robinson betreibt ein saumäßiges Informationsmanagement. Wir verlangten daraufhin ein "Upgrade" in eine Suite, was uns jedoch nicht gewährt wurde. Es wurde lediglich ein Wechsel in den "Kalimera Kriti" angeboten, was wir wegen der völlig anderen Lage dieses Clubs jedoch abgelehnt haben. Positiv ist das Engagement der "Robins" aufgefallen. Auch das Servicepersonal war immer superfreundlich und flott.
Die Lage des Clubs am Meer in einer etwas windabgewandten Bucht haben wir als sehr schön empfunden. Es gibt zwei kleine clubeigene Strände - die bei voller Besetzung des Clubs allerdings nicht ausreichen dürften. Vorteil des Altbestandes ist, dass die Begrünung der Anlage (alte Bäume) bereits seit Jahren gewachsen ist. Schön ist auch, dass der Club nicht so "jwd" liegt, sondern der Hafen von Elounda (von wo auch Schiffe nach Spinalonga abfahren) zu Fuß in gut 20 Minuten zu erreichen ist. Agios Nikolaos erreicht man mit dem Linienbus (Haltestelle 5 Minuten vom Club) in ebenfalls etwa 20 Minuten.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Die fehlende Saunalandschaft und der fehlende Bogenschießplatz wurden oben bereits erwähnt. Der Well-Fit-Sport fand, da die Anlage auch noch nicht fertig war, neben dem Billardtisch statt. Die "Animation" war positiv zurückgenommen. Man darf keine großen Shows erwarten, eher Musik oder kleinere Kaspereien ("Schlag den Robin") an der Bar. Klassiker am Nachmittag wie Shuffleboard, Dartturnier oder Trivial Pursuit hätten allerdings nicht geschadet.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2012 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Hans & Linda |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |