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R.-G. (56-60)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2005 • 2 Wochen • Strand
Ein richtig guter Badeurlaub in einem ägyptischen Hotel
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Im HILTON SHARKS BAY haben wir keine Wunder erwartet. Die 4 1/2 Sterne in der Landeskategorie sind in Deutschland nicht einmal 3 Sterne, das ist nun mal so. Wer mit unrealistischen Erwartungen in dieses HILTON einzieht, wird enttäuscht sein. Es ist ein ganz normales ägyptisches Hotel. Wer vom Schnorcheln und Tauchen nichts hält, ist hier fehl am Platz. Kinder sollten schwimmen können oder wenigstens mit Schwimmkissen, Schwimmwesten und Tauchmaske / Schnorchel oder durchsichtigen Luftmatratzen Interesse an der bunten Unterwasserwelt haben. Von einem Rettungsschwimmer haben wir nichts bemerkt. Urlauber mit Behinderungen könnten auf Grund der Hanglage Probleme bekommen. Wir werden das Rote Meer und speziell Sharm El Sheikh wieder besuchen - ganz bestimmt. Bei der Einreise sollte gleich das "große" Visum genommen werden, damit kommt man auch in den Nationalpark Ras Mohammed (und im Notfall auch nach Kairo). Im Nationalpark sollen dann auch die richtig großen Fische zu sehen sein: Mantarochen, Haie, Riesenbarsche, Barrakudas.


Zimmer
  • Eher gut
  • Zimmer und Bad (Dusche) waren sauber, alles hat funktioniert. Der Kühlschrank ist groß genug, um die Trinkwasserflaschen zu kühlen. Ein Fernseher mit zwei oder drei deutschsprachigen Programmen kann benutzt werden. Das Leitungswasser wird sehr stark gechlort, zum Zähneputzen besser Trinkwasser verwenden. Fliesenarbeiten und Anstriche waren sehr "rustikal" ausgeführt, Türen und Türschlösser machten einen ziemlich verschlissenen Eindruck (auch sämtliche Türen in den Hotelgängen). Die Klimaanlage war von den Geräuschen her noch erträglich. Bis auf ein paar verirrte Ameisen keinerlei Krabbeltiere. Die wenigen Fliegen sind allerdings schon im Freien sehr lästig, im Zimmer am besten mit einer Fliegenklatsche (unbedingt mitnehmen!) zu erledigen. Mit einer Zeitung haben die Biester zu viel Übung. Die übers ganze Bett reichende einteilige Bettmatratze ist ungeheuer gewöhnungsbedürftig. Meine Frau wurde stets in die Luft gewirbelt, wenn ich mich nur mal im Bett umgedreht habe. Die Kopfkissen sind (wie in allen Hotels) eine Katastrophe, nach der ersten Nacht hatte ich ein Gefühl wie nach einer HWS-Operation. Das Bett wurde nach mehreren kleineren Spenden an den Zimmerservice recht kunstvoll mit den riesigen Handtüchern gestaltet, die wir prompt nach dem Duschen im Bad vermißt hatten. Die aus Handtüchern gefertigten Kunstwerke haben wir so hingenommen. Eigentlich wollten wir mit einem Trinkgeld nur erreichen, daß unser Zimmer spätestens mittags clean ist.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Es gibt nun mal kein Schweinefleisch in Ägypten. Rindfleisch, Lamm / Schaf, Huhn, Eier, Fisch und anderes Seafood sowie Käse- und Milchprodukte stehen hauptsächlich auf dem Speiseplan. Die Auswahl an Wurstsorten ist gering, und ein enttäuschter Urlauber wähnt sich später bei ALDI vielleicht schon im Schlaraffenland. Es gibt viele Brot- und Brötchensorten, deren Konsistenz an das Fastfood von McDonalds erinnert. Die Sandwich-Engländer kommen damit anscheinend gut zurecht. Viele Salate können probiert werden, Melonen, Äpfel, Orangen, Weintrauben und andere Früchte werden angeboten. Kartoffeln gibt es haupsächlich als Pommes oder grob geschnitzt in Öl angebraten, aber auch Kartoffelbrei ist vorhanden (natürlich nicht wie der von Muttern). Auf einfache Salzkartoffeln muß man warten, bis man wieder Zuhause ist. Das Gemüse war meistens etwas bißfest. Verschiedene Nudelgerichte runden das tägliche Angebot ab, Reis natürlich auch. Überrascht waren wir, daß uns beide doch noch die "Rache des Pharao" erwischt hat. Es lag bestimmt nicht am Eis in den Getränken, (denen stets etwas Hochprozentiges beigemischt war). Es halfen nur noch Breitband-Antibiotika. Die hygienischen Bedingungen im Hotel haben wir als recht solide eingeschätzt.


    Service
  • Eher gut
  • Deutsche Urlauber waren eindeutig in der Minderheit. Wir trafen auf Engländer, Holländer (ohne Wohnwagen!), Österreicher, Schweizer, Deutsche, Italiener, Russen. Es kann auch sein, daß wir die eine oder andere Nationalität fälschlicherweise den Russen zugeordnet haben (Tschechen?). So richtig negativ aufgefallen ist uns keine Nationalität, wenn jemand bei der Wärme abends zu viel getrunken hatte, war kaum noch zu verstehen, welche Sprache er spricht ;-) - und das kommt überall mal vor. Da vom Personal kaum einer deutsch spricht oder versteht, haben wir uns grundsätzlich selbst bedient und den Kellnern nur das Abräumen und neu Eindecken überlassen. Getränke haben wir stets selbst geholt, auf den viel zu warmen Tischwein haben wir verzichtet. Liegen und Handtücher waren auf den Terrassen am Strand kein Problem, insgesamt müßten so um die 500 Liegen vorhanden sein. Am Hauptpool ging es allerdings zeitweilig recht eng zu, da sind Frühaufsteher im Vorteil. Wir haben allerdings das Schnorcheln im Meer bevorzugt und nicht ein einziges Mal im Pool gebadet. Die zur "Unterhaltung" dargebotene Musik war echt ein Hammer. Wenn man während einer Mahlzeit wenigstens zehnmal Louis Armstrong, Bryan Adams oder Elton John mit dem gleichen Song hört, dann hat der DJ wohl mindestens einen Sonnenstich. Diese eintönige (S)Hitparade läuft am Pool, an der Sunset-Bar und auch im Restaurant in gleicher Weise ab - das war in Zeiten von CD und DVD nix!


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Im Sommer nur eine Stunde Zeitverschiebung und nur 4 1/2 Stunden Flugzeit von HAM. Vom Flughafen Sharm El Sheikh Transferzeit 10-15 Minuten zum Hotel. Der Flugplatz ist nur 5 km entfernt, trotzdem keine Lärmbelästigung! Sonne und warmes, klares Wasser sind garantiert. Keine einzige Wolke am Himmel! Ausgesprochene Hanglage! Auf ca. 250m vom Hauptpool zum Meer geschätzte 30m Höhenunterschied! Wer die Serpentinen inmitten der Hotelanlage bevorzugt, muß auch die enormen Temperaturen abkönnen. Die gesamte Anlage erscheint uns nur für ausreichend rüstige Urlauber geeignet. Dabei ist es egal, ob ein Zimmer möglichst nahe am Meer gebucht wird oder möglichst nahe am Restaurant - einmal muß es in jedem Fall bergauf gehen. Neben den zahlreichen Treppen sind überall Schrägrampen für Rollstuhlfahrer vorhanden, aber auch die müssen Höchstleistungen bei diesen Temperaturen vollbringen, wollen sie die Anlage in vollem Umfang nutzen. Einen Fahrstuhl gibt es übrigens nirgendwo. Die Treppe zum Meer besteht aus 60 grob behauenen und sehr unregelmäßigen Stufen. Eine echte Herausforderung für Urlauber, die nicht mehr ganz fit auf den Beinen sind! Ein Handlauf ist nicht vorhanden, die Stufen sind teilweise gefährlich mit Sand angefüllt (Rutschgefahr). Ältere Urlauber, Urlauber mit Behinderungen oder auch Kinder haben hier echt ein Problem. Von einem „Strand“ kann man eigentlich nicht sprechen. Eine wenige Meter breite, von grobkörnigem Kies bedeckte Liegefläche vor der Wasserkante bietet nur wenigen Liegen und Stühlen Platz. Die Masse der Liegen befindet sich auf den oberhalb liegenden Terrassen. An das Hotel grenzen im Osten eine in den Anfangszügen liegende Baustelle, eine etwas fortgeschrittenere Baustelle und eine dritte im Bau befindliche Hotelanlage. Von letzterer war Tag für Tag durchgängig ein schwerer Hydraulikhammer (Gründungsarbeiten im Fels) zu hören, sogar im Wasser mit eingetauchten Ohren. In Abhängigkeit von der Windrichtung war das auf den Liegen am Strand schon teilweise unangenehm und manchmal schon hart an der Grenze des Zumutbaren, Wehe, wenn die beiden anderen im Bau befindlichen Anlagen dazu kommen, deren Bauherren zur Zeit wohl finanziell etwas schwächeln. Die im Westen angrenzenden (drei?) Hotelanlagen sind fertiggestellt und sind dem Hilton zumindest ebenbürtig, wenn nicht sogar deutlich besser (und teurer?). Aus dieser Richtung war "Animation am Strand" öfter über dröhnende Lautsprecher in der ganzen Bucht zu hören.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Nervend ist die zunehmende Anzahl von Motorbooten am Strand, auf deren Angebote (Wasserski, Bananenboot, Parasailing, geschleppte Gummireifen) einige Urlauber auch bei diesem ausgeprägten Schnorchel- und Tauchgebiet nicht verzichten können. Nicht zuletzt wird auch dem Riff kein guter Dienst erwiesen. Der Schutz der Umwelt und insbesondere die Erhaltung des Riffs wird zwar auf großen Tafeln (und per Gesetz) verkündet, anscheinend hat man aber noch nicht begriffen, daß das Kapital aller Hotels verspielt ist, wenn das Riff erst mal zerstört ist. Leider findet man an der Riffkante auch schon Überbleibsel, die dort nicht hingehören: Armierungseisen sind keine Seltenheit. Ein aufgeschnittener Autoreifen wurde sicherlich mal von einem Boot verloren. Jeden Tag sieht man Unvernünftige, die etwas abseits vom Hotel über intakte Korallenbänke mühsam mit Schuhen oder Flossen ins Wasser steigen (oh, was war ich jedes Mal wütend!). Der alte Steg am Strand wurde irgendwann mal durch einen neuen, schwimmenden Steg ersetzt - und wurde einfach unter dem neuen versenkt. Das sind Dinge, die uns nicht gefallen haben, und die geändert werden müssen. Schnorcheln kann man schon unmittelbar vom Steg, und es gibt tatsächlich Korallen und Fische in noch großer Vielfalt zu sehen. Das Wasser ist recht klar, Sichtweiten von 10-15 m sind die Regel. Der Wasserspiegel ist ruhig, Wellen werden höchstens mal von den Booten verursacht. Keine Strömungen, die gibt es wohl erst in der Meerenge von Tiran oder im Marine-Nationalpark Ras Mohammed. Tennis, Squash oder Minigolf haben wir bei der Hitze nicht ausprobiert. Im Fitness-Center stehen diverse Geräte, die bei unseren Spaziergängen kaum benutzt wurden. Im Health-Club sind u. a. Massagen im Angebot oder frau kann was für die Schönheit tun. Das im Hotel integrierte PADI-Tauchcenter hinterläßt einen sehr guten Eindruck. Deutschsprachige Tauchlehrer sind vorhanden, was zumindest bei den theoretischen Unterweisungen von Vorteil sein kann. Unter Wasser spielt die Sprache dann keine Rolle mehr. Bei Engpässen und vielen gleichzeitig laufenden Kursen wird auch mal Verstärkung aus Naama angefordert. Ich konnte diesen hervorragenden Service nutzen und wurde von einer zierlichen Schweizerin (Conny) "unter die Fittiche" genommen. Ich wurde hervorragend betreut, zum Arzt für einen Tauglichkeitscheck begleitet, mit den passenden Ausrüstungsteilen und deutscher Literatur versorgt - es war einfach ein "Rundum-Sorglos-Paket" und wegen der reibungslosen Tauchgänge ein Urlaub, den man nicht so schnell vergißt. Auch mit dem englisch sprechenden Tim gab es bei anschließenden Tauchgängen keinerlei Probleme. In solchen Fällen ist es aber besser, beim den Tauchgängen vorangehenden "Briefing" wenigstens die englischen Erklärungen zu verstehen (konnte ich!) - sonst sind deutsch sprechende Tauchlehrer angebrachter. Abendliche Animationen gibt es übrigens nicht. Mittwochs wird ein "Orientalischer Abend" mit kurzem Programm organisiert, für den das gesamte Personal einen riesigen Aufwand betreibt (Hut ab!). Das Restaurant (MAHFOUZ) und die Pizzeria (IL RUSTICO) sind an diesem Abend geschlossen, und alles spielt sich im Freien ab.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im September 2005
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:R.-G.
    Alter:56-60
    Bewertungen:14