Dobedan World Palace Kemer

Wir haben uns kurzfristig für einen Kurzurlaub entschieden, weil beruflich bedingt, in diesem Jahr nicht viel drin ist. Aber was uns in diesem Hotel geboten wurde, war eine Frechheit. Bereits bei der Anreise und dem Check-In hat es begonnen. Keiner der Angestellten sprach Deutsch oder Englisch. Das ganze Hotel ist darauf ausgelegt, türkisch oder russisch zu sprechen. Hätte uns schon wundern sollen, aber entsprach genau dem Publikum. Ca. 90% der Gäste waren russischer Abstammung. Die wenigen Holländer oder Deutsche waren eher selten anzutreffen. Das Zimmer war völlig dreckig. Die Bettwäsche zwar gewaschen aber fleckig und bereits abgenutzt. Die Steckdosen in den Badezimmern waren entweder nicht vorhanden oder defekt. Auf keinem der WC's gab es eine Toilettenbürste. Die Klimaanlage war defekt. In dem Zimmer gab es weder einen Hinweis auf die Rufnummern, noch lag ein Prospekt aus, wo die Restaurants zu finden sind. Die Minibar wurde nur auf zuruf aufgefüllt. Erfreulich war nur, dass die mit uns angereisten Deutschen die gleichen Probleme hatten. Auf den Meetings der Reiseleitung wurden die Probleme mehrfach angesprochen aber niemand konnte Abhilfe schaffen. Nachdem wir dann die Anlage weitestgehend erkundet hatten, war von den drei Menü-Restaurants eines nicht geöffnet. Einlass war nur bei vorheriger Bestellung. Gut, haben wir eingesehen und haben uns mit den Anderen in dem allgemeinen Restaurants vergnügt. Das Büffet war zwar reichhaltig, aber irgendwie hatte man den Eindruck, dass alles nur eine zusammen gekochte Pampe war. Hat irgendwie alles gleich ausgesehen und bereits nach 5 Tagen auch gleich geschmeckt. Nirgendwo ein Hinweis was man da isst, so dass reichlich Teller mit nicht schmackhaften Essen zurückgegangen sind (schade um das Essen). Lobenswert war, dass die Küche im Außenbereich immer versucht hat, frisches Essen zu grillen oder zuzubereiten. Leider war es nur so, dass man mit seinem Teller meistens minutenlang unterwegs oder in irgendwelchen Schlangen stand. Dabei wurde das Essen meistens kalt oder wurde bereits kalt serviert. Sorry, ich bin wirklich nicht wählerisch oder pingelig beim essen, aber wenn man nach einer Woche als Familie im Schichtbetrieb essen musste, das Essen die miese Qualität hat und auch noch an ständig dreckigen Tischen sitzen muss, vergeht einem alles. Das Personal in den Restaurants war höflich, sobald diese merkten, dass kein Russe vor ihnen saß, war aber irgendwie schwer überfordert. Die Getränke musste man sich meistens selber holen und die Tischdecken wurden nur selten ausgetauscht. Teilweise sahen die Tische noch am nächsten Morgen so aus. In den Restaurants und Bars waren scheinbar nur "Manager" unterwegs, die Kellner aber scheinbar völlig unorganisiert und schlecht ausgerüstet. Das Freizeitangebot war sicherlich ausreichend. Zu bemängeln war nur, dass von den ca. 10 Tennisplätzen lediglich 3 zur Verfügung standen. 7 Plätze waren standardmäßig durch die Russen belegt. Die restlichen Plätze wurden nach Eintragung in einer Liste verteilt. Wenn man dem Trubel aus dem Weg gehen wollte, gab es am Stand ausreichend Sonnenschirme/Dächer und Liegen. Das Problem war nur, dass es für die Liegen nicht ausreichen Auflagen gab. Wir konnten sogar beobachten, dass das Personal Auflagen mittags einsammelten, die nicht belegt waren. Nur niemand konnte uns sagen, wie man an diese Auflagen kam, wenn man welche benötigte. Also "Der frühe Vogel fängt den Wurm". Mit Ruhe am Strand war auch nicht lange. Bereits in der Mittagszeit fing die Animation am Strand mit lauter Techno-Musik an, das junge Volk zu einer Strandparty einzuladen. Älteres Publikum oder Familien mit Kleinkindern wurden bei Beschwerden mit sehr schroffen Aussage "Dann gehen Sie doch weiter den Strand runter" (natürlich in gebrochenen deutsch-russisch-englisch-türkisch) aus dem Techno-Bereich eskortiert. Zu unserem Hochzeitstag wollte ich mit meiner Frau dem "Pampe-Restaurant" entfliehen und in einem Menü-Restaurant essen. Leider blieb da nur Fisch oder italienisch zur Auswahl. Da wir nicht die Fischesser sind, war die kleine Auswahl noch weiter eingeschränkt. Da es auch noch unser letzter Abend in dem Hotel war, dachten wir, dass wenigsten dieser Abend schön werden würde und bestellten einen Tisch. War auch alles kein Problem. Das italienische Restaurant lag direkt an der Poollandschaft und war besonders in der Abenddämmerung herrlich beleuchtet. Tische im Freien mit schönem Ausblick. Pünktlich standen wir zu unserer reservierten Urzeit vor dem Oberkellner und freuten uns schon auf einen gemütlichen Abend. Ein Lob an dieses Hotel. Auch am letzten Abend haben die Herrschaften alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte. Zunächst wurden wir nicht ins Freie gesetzt, da gab es versteckt in der Ecke eine Tür, die in eine Art Grotte unterhalb des Wasserfalles führte. Miese Luft und ein dreckig schimmerndes Licht gaben dem Raum den Rest. Man platzierte uns vor ein "Fenster" in dieser Grotte. Wäre ja nicht schlimm gewesen, hätte vor diesem Fenster nicht eine milchige Plastigplane als Spritzschutz vor dem Wasserfall (der gar nicht an war) gehangen. Mit Aussicht war also nicht viel. Von Enttäuschung geprägt habe ich versucht, den Abend zu retten. Mit meinen besten Englischkenntnissen (gehört zu meinem Beruf) habe ich versucht dem Oberkellner die besondere Situation klar zu machen. Zu meinem Erstaunen, war dieser auch extrem wortgewandt. Leider ging Ihm scheinbar nach 5 Minuten Diskussion die Puste aus, so dass er urplötzlich die englische Sprache nicht mehr verstehen wollte. Nur der Hunger ließ uns noch verweilen. Außerdem waren wir schon an dem Punkt, dass wir jetzt unbedingt wissen wollten, wie es weiter ging. Nachdem wir also unsere Getränke bestellt hatten, bekamen wir auch die Karte. Eine laminierte DIN A4 Seite mit unsortierten und durcheinander geschriebenen Gerichten. Man hatte versucht tückisch, russisch, englisch und (man will es kaum glauben) deutsch gleichzeitig zu schreiben. Bei dem dreckigen Licht war es eine Herausforderung, die Buchstaben zu sortieren und herauszufinden, womit die Pizza nun belegt ist. An den Nachbartischen waren ebenfalls reichlich genervte Gäste, die krampfhaft versucht haben, dem Kellner Ihre Wünsch mitzuteilen. Nach ca. 45 Minuten bekamen wir dann unsere Getränke und konnten unsere Bestellung aufgeben (das Lokal war zu diesem Zeitpunkt nicht einmal hal gefüllt). Problem war nur, dass unsere bestellten Vorspeisen und Hauptspeisen teilweise nicht mehr zu bekommen waren (das Restaurant hatte gerade einmal 1 Stunden geöffnet). Nach einer schnellen Neuorientierung schob der Kellner dann ab und das nächste Highlight folgte. Meine Frau bekam die Hauptspeise, von der Vorspeise war nicht zu sehen. Ich hätte eigentlich erwartet, dass ich meine (zumindest eine Speise) Hauptspeise dann auch bekommen würde, aber nach 5 Minuten tat sich nichts. Nun extrem angesäuert, griff ich mir den Kellner. Der war völlig verwirrt und wusste sich nicht zu helfen. er schob ab in die Küche und war wieder 5 Minuten nicht zu sehen. Dass war dann der Punkt, wo wir aufgestanden sind und das Lokal verlassen haben. Beim rausgehen kam er uns dann mit unseren Vorspeisen und meiner Hauptspeise entgegen. Leider konnte ich mir nicht verkneifen, ihm einen schönen Abend und "Schieb dir das Essen in den A..." zu wünschen. Ich könnt noch Seitenweise schreiben. Dass ist wirklich nur ein winziger Auszug von dem, was uns in dem Hotel begegnet ist. Wir haben schon 6 mal in der Türkei Urlaub gemacht (i. d.R. Richtung Side). Die Hotels hatten all weniger Sterne wie dieses. Aber der Service war 1000mal besser. Ich kann nur alle Interessenten vor diesem Hotel warnen. Wenn ein Hotel schon zu Beginn der Saison in einem solch desolaten Zustand ist, kann der Urlaub nicht schön werden. Wir waren auf jeden Fall froh, nach 1 Woche wieder heimischen Boden zu betreten. Ihr wisst ganicht, wie lecker ein deutsche Brötchen nach solch einer Woche schmecken kann.

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