Diar Lemdina Hotel

Das Hotel hat einen sehr unscheinbaren Eingang, was aber daran liegt, dass es mitten in die nachgebaute Stadtmauer der Medina eingelassen ist. Einen pompösen Eingang wie bei anderen Hotels sucht man vergebens. Hinter dem so unauffälligen Portal befindet sich eine wunderschöne Eingangshalle mit Rezeption und Hotelbar - sehr ansprechend unter hohen Decken mit Säulengängen und Bögen. Von dieser Eingangshalle führen alle Wege entweder zu den einzelnen Hoteltrakten, oder eben direkt in die Medina Mediteranea. Das Hotel ist peinlichst sauber gehalten, wirkt alles andere als abgewohnt und präsentiert sich in einem hervorragenden Zustand. Die eingeschlossenen Leistungen sind sehr gut - wir hatten All in - einzig die nervigen blauen Bänder für die AI-Gäste stören wie in wohl fast jedem Hotel. Zwei der drei Trakte sind für die Gäste aus Europa interessant, denn dort erhalten sie ihre Suiten/Studios. Einmal der direkt links von der Eingangshalle gelegene Bereich mit einem kleineren Pool im ruhigen, sonnigen, grünen Innenbereich, und der einige wenige Schritte entfernte, architektonisch einem Harem nachempfundene Trakt, in offenere Bauweise und mit dem größeren Pool. Das Publikum ist sehr gemischt, zu unserer Reisezeit hatte es weniger deutsche Gäste, dafür mehr aus Frankreich, besonders viele aus den Niederlanden, aber auch Engländer und Einheimischen insgesamt aus allen Alterklassen finden den Weg ins Diar Lemdina. Gerne beherbergt das Hotel auch Congress-Gäste, die eine der Konferenzmöglichkeiten der MM nutzen - so hatten wir an einem Wochenende gut 200 Gäste mehr, als unter der Woche. Aber diese Herrschaften waren eher unauffällig, und störten das Urlaubsbild in keinster Weise. Alle Hoteleinrichtungen sind behindertengerecht zu erreichen, und die Bemerkung einer meiner Vorredner, das Hotel habe keinen Aufzug, ist schlichtweg falsch. Er liegt allerdings etwas abseits, so dass man am ersten Tag vielleicht fragen sollte, um das im 2. Stock gelegene Restaurant Tuniesien (Früh, Mittag, Abend) auch ohne Treppensteigen erreichen zu können. Einzige leichte Punktabzüge für die Musik an der Lobbybar, denn diese ist sehr eintönig (eine CD in zwei Wochen) und für die nervenden Tourenverkäufer (Quad, Piratenboot, Kamelreiten), die sich nicht an das Gebot halten, ihren Tisch an der Rezeption nicht zu verlassen. Die Handyerreichbarkeit ist sehr gut, allerdings sollte man auf grund der Roaminggebühren für sein Telefonat auf die zahlreich zu findenden Taxi-Phones (Münzfernsprecher) zurückgreifen. 4, 5 Minuten nach 20 Uhr für 3 TND fand ich bei meinem einzig nötigen Telefonat angemessen. Ansonsten gelten natürlich die üblichen Tipps, wie man sie in jedem Tunesien-Reiseführer finden kann, und beherzigen sollte. Wir haben jedenfalls ein Hotel gefunden, welches wir gerne weiterempfehlen. Bei 590 Euro für 11 Tage (10 Nächte) in der Nebensaison ein wirklich sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis bei All-in Verpflegung. Auch bis 750 Euro pro Person immer noch sein Geld wert! Wir werden hierhin sicher zurückkehren!

Unsere Juniorsuite war ein Wohnraum aufgeteilt auf zwei Etagen: Unten ein Wohnraum mit internationalem TV, ein Gäste-WC und eine gut ausgestattete Kitchenette mit Geschirr, Besteck, Mikrowelle, Zwei-Plattenherd, Kühlschrank, Wasserbereiter und den üblichen Küchenmaterialien. Oben dann der Schlafraum mit einem Queensize-Bett (hätte ruhig größer sein dürfen) und dem großen Bad mit Badewannen/Duschkombi, Föhn, Spiegel, Waschbecken und einem weiteren WC. Stauraum gibt es mit insgesamt drei Kleiderschränken und diversen Nacht- und Unterschränken auf beiden Etagen mehr als genug - in einen der Kleiderschränke ist der international übliche Hotelsafe eingelassen, dessen Benutzung 1 TND pro Tag kostet. Ein Telefon ist vorhanden, einzig Steckdosen sind ein wenig rar gesät. Der Schlafraum selbst war auf grund seiner Lage sehr ruhig (kann in der Hochsaison sicher anders sein), kann komplett abgedunkelt werden, Bettwäsche wird zwei Mal pro Woche, Handtücher täglich gewechselt. Abzüge gibt es nur für die etwas spartanische "Zusatzeinrichtung" wie Bilder, oder ähnliches - da hätte ich mir persönlich mehr gewünscht, allerdings wars auch nicht dramatisch.

Es gibt ein Restaurant, das Tunisienne, in dem alle "Essensvorgänge" abgewickelt werden. Trotz Nebensaison gab es zum Frühstück eine gute Auswahl, dazu die Möglichkeiten sich von einem Koch Omelett, Rühr- oder Spiegelei zubereiten zu lassen. Das Mittagessen war hingegen etwas langweilig, mit weniger Auswahl; dafür gibt es, trotz Verständnis etwas Abzug. Dafür war das Essen am Abend immer eine Einladung zu einem einstündigen Dinner, um überhaupt aus der Auswahl alles mal probieren zu können. Auch hier wieder ein oder zwei Köche mit mal Dönergrillen, frischem gegrilltem Fisch oder Putenspieße, Pizzabacken und andere Ideen. Das Essen war sehr abwechslungsreich, und vorallem endlich auch mal gewürzt. Zwar nicht übermäßig, um niemanden zu verprellen, aber endlich mal mit mehr Gewürzen wie Salz und Pfeffer - landestypisch mit Harissa, scharfen Chili, Curry, Safran, Ingwer und anderem sehr gut. Einen letzten Abzug gibts aber dafür, dass vieles an Essen einfach kalt (also nicht lauwarm, sondern kalt) war. Da muss man immer ein wenig fuchsen, und ein Auge darauf haben, was gerade frisch aus der Küche kommt. Dann war es wirklich gut! Die beiden anderen ggastronomischen Angebote sind die Lobbybar, und ein etwas abseitiger gelegenes Café - letzteres haben wir nicht besucht, zu ersterem ist nur der gute Service zu bemerken, und die gute Idee netten Gästen, die auch gerne abends etwas länger bleiben, Oliven, gesalzene Mandeln und ähnliches auf den Tisch zu stellen. Lobbybar = volle Punktzahl.

Die Freundlichkeit ist nur zu loben! Alle Mitarbeiter sind kompetent in ihren Aufgabengebieten, ausgesucht höflich, und schielen nicht wie manch andernorts "in die Hand", ob sich dort Bakschisch verbirgt und deshalb geholfen wird. Der Check-In war trotz der Ankunft bereits um 11. 30 Uhr kein Problem (Nebensaison) und bereits um 11. 45 waren wir allein im Zimmer, hatten die Koffer getragen bekommen, die Suite erläutert und den Sage eingerichtet erhalten. Zum weiteren Service gehört ein Poolservice (Getränke von der Lobbybar an den Pool), ein Callby Arzt, der innerhalb von 10 Minuten vor Ort ist, ein Wäschereiservice, und eine Rezeption, bei der man alle Fragen fragen kann, Reservierung erledigen, Taxis bestellen, Frühstück ausserhalb der Öffnungszeiten (Ausflüge, Abreisetag) ordern, und und und kann. Abzug gibts nur für den Zimmerreinigungsservice, der während unseres Aufenthaltes unberechenbar war: Mal vormittags, mal mittags, mal am Nachmittag - so konnte man dem Zimmermädchen leider nie so recht aus dem Weg gehen, und sie in Ruhe ihre Arbeit machen lassen.

Die Transferzeit vom Flughafen Monastir beträgt zwischen 60 und 80 Minuten. Meistens sind die Diar Lemdina Gäste die ersten, die bei der Anreise aussteigen, und die letzten oder vorletzten, die bei der Abreise zusteigen. Der Strand ist bei normaler Spaziergeschwindigkeit ca 5-7 Minuten einen geraden Weg entlang entfernt. Wer möchte, kann sich auch von einem Taxi für einen TND (50 Cent) fahren lassen. Durch die Lage direkt in der Medina gibt es eine Fülle von Angeboten (Hamam, Barbier, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Bars, Discothek, Freizeitpark Carthage Land) für die man einiges an Zeit braucht, um sie alle einmal zu sehen. Wem das nicht reicht, der findet einige Meter auf der Hauptstraße einen kleinen weiteren Freizeitpark mit 14(!) verschiedenen Hüpfburgen, der keinen Eintritt kostet - lediglich die Benutzung der Geräte kostet zwischen 1-3 Dinar für die kleinen. Hier gibt es auch hervorragende Burger (Cheeseburger in der größe eines doppelten BigMac mit einem extra Spiegelei und Fritten) für ca 3 Dinar, und leckeren Kaffee. An der Strandpromenade liegen zahlreiche weitere Hotels, der Yachthafen ist ca 20 Fußminuten entfernt und sehenswert mit seinen weiteren Bistros, es gibt ca 15 Min zu Fuß entfernt eine Post, nicht weit entfernt eine Nachtapotheke, und in der Nähe des Hafens sogar eine kleine Eislaufhalle. Und wem das alles noch nicht reicht, setzt sich für rund 10 Dinar in ein Taxi nach Hammamet mit seiner echten alten Medina, besucht dort Bistros, die Souks der Medina, Bars und Diskotheken. Darüberhinaus gibt es die obligatorischen Ganz- und Halbtagesausflüge nach Tunis, Sidi Bou Said, Kairouan, und und und. Besonders empfehlenswert ist der Halbtagesausflug in den unglaublich schönen, sehr neuen Zoo: Friguia Park. Gerade mit Kids ein Genuß und pro Nase ca 15 Euro (inkls. Kamelritt) nicht wirklich teuer - Transferzeit ca 15 Min mit dem Bus.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Eines vorweg: Das Hotel ist animationsfrei! Ein ganz wichtiger Punkt für uns, das Hotel zu buchen. Trotzdem kann man am Strand Volleyball spielen, den üblichen Wassersport buchen (Jetski, Parasail, Bananaboat, etc). Der Strand ist gepflegt, wenn auch nicht top - dafür und für die nicht zumutbare Toilettenanlage gibt es ein dickes, dickes Minus! Ein Bretterverschlag mit gerade einem Klo, ohne Licht, auf nassen Holzbohlen ist ein absolutes NO-GO für solch ein Hotel. Daher der Punktabzug bis auf 3 Sonnen. Alle anderen Aktivitäten gibt es zu Hauf in der Medina, und man kann sich raussuchen, was man möchte. Sehr lobenswert ist das Package, das jeder Hotelgast zusätzlich bekommt, welches u. a. einen Besuch der Dinnershow beinhaltet, genauso wie ein Besuch des Carthage Land, Hamam, Tunisean Odyssee, usw. Zusätzlich gibt es im Hotel einen kostenlosen Wi-Fi Zugang zum Internet, oder aber auch im Internetcafé für 5 Dinar pro halber Stunde. Auch ein Hallenbad gibt es, dieses haben wir aber nicht aufgesucht. Alles andere wie Sonnenliegen, etc sind genauso wie man es erwartet: Kostenlos, einfach zu bekommen und unaufdringlich.