Das Ahlbeck Hotel & SPA

Aufgrund einer familiären Situation bin ich nach Ahlbeck gereist. Das passte auch sehr gut, denn ich suchte ein Hotel für ein paar entspannte Tage auf Usedom. Meine Wahl fiel auf das Hotel "Das Ahlbeck". Ausschlaggebend war ein Spa-Bereich, da das Wetter auf Usedom manchmal schlecht sein kann und ein strandnahe Lage. Natürlich habe ich mich vorher auf den einschlägigen Portalen schlau gemacht. Es wird ja entweder alles über den grünen Klee gelobt oder die mangelnde Serviceleistung kritisiert. Dazu möchte ich in meiner Bewertung gern eingehen: Nach einer entspannten Autofahrt kam ich gegen 11.30 Uhr beim Hotel an. Der Empfang war eher kühl und der junge Mitarbeiter teilte mir mit, dass das Zimmer noch nicht frei wäre. Kein Problem, ist sowieso ab 15 Uhr der Fall. Ich bat darum, mich anzurufen, dann könnte ich noch einmal durch Ahlbeck schlendern. Dieses wurde bejaht. Gegen 14 Uhr kam ich dann wieder beim Hotel an. Dort teilte man mir mit, dass das Zimmer ja frei wäre. Warum man mich nicht angerufen hatte, konnte mir eine andere Dame an der Rezeption nicht erklären. Ich hatte beim Einchecken schon drei verschiedene Ansprechpartner. Das Zimmer bestand aus einem sehr großen Bad, einem Schlafzimmer und einer Art Erker, in der zwei Stühle und Gaskamin waren. Hier gibt es nichts zu meckern. Das Badezimmer hat eine etwas zu kurze Duschabtrennung auf der Wanne, so dass häufig Wasser vorbeispritzen kann. Das kann man aber ja selbst steuern. Der Wasserdruck ist hervorragend und die Sanitäranlagen sind gut. In den Betten kann man sehr gut schlafen, es gab viele Kissen und einen schönen Samsung Flat-Screen mit über 130 TV/Radio Programmen. Den Fernseher kann man sehr gut bewegen, er ist auf einer beweglichen Wand montiert. Es wäre schön gewesen, wenn man auch internationale Programme hätte haben können (CNN, BBC) statt 11 Teleshop-Sendern. Handyspar.TV ist sicherlich uninteressant, aber das ist ja völlig nebensächlich; denn man ist ja im Urlaub. Internet war kostenlos und hatte eine gute Geschwindigkeit; interessant ist, dass jedes Zimmer eine eigenen Hotspot hat. Möchte man damit das Surfverhalten kontrollieren? Der Spa-Bereich verfügt über 4 schöne Saunen, die finnische Sauna ist sehr klein, aber es macht alles einen gepflegten Eindruck. Das Schwimmbad ebenso, so kann man wunderbar Bahnen ziehen und nicht nur "planschen". Den Fitness-Raum habe ich nicht benutzt, aber die Geräte waren auch sehr neu und gepflegt. Warum komme ich jetzt zu meiner Bewertung, wenn die äußeren Bedingungen doch so gut sind? Das Ahlbeck ist eine 4 Sterne Superior Hotel mit einem entsprechenden Preisniveau. Leider kann das Personal und der Service den Standard überhaupt nicht erreichen. Ein Hotel dieser Preislage verkauft nicht nur die Unterbringung und einen guten Spa. Ein Hotel verkauft ein Gesamtkunstwerk aus Leidenschaft, Dienstleistungsorientierung, kulinarischen Köstlichkeiten und dem Gefühl, dass der Gast über allem steht. Genau diese Dinge, konnte ich im Hotel Das Ahlbeck überhaupt nicht antreffen. Es geht schon beim Check In los. Dieser ist nicht herzlich und freundlich, sondern eher sachorientiert. Es gab zum Beispiel auch keine Frage, ob man mit dem Gepäck helfen kann. Dabei ist es egal, ob der Gast 25, 45 oder 75 ist. Auf meine Frage, warum der Kamin nicht geht, wurde mir gesagt, Es ist doch Sommer. Ja, aber abends war es kalt und ich wollte mich auch daran erfreuen. "Wenn Sie es unbedingt wünschen, machen wir den Gaskamin an", sagte mir dann der Mann an der Rezeption muffelig. Das von vielen so gelobte Frühstück ist ein ganz normales Frühstück für diese Kategorie. Gut sind die vielen kleinen Gläser mit Salat und Fischspezialitäten. Auf Zack ist der Service aber nur zum Teil. Die zumeist sehr jungen Damen stehen gern vorn an der Bar und obwohl ich als Gast in den Raum komme, mir die Brötchen hole etc. bekomme ich den Kaffee an den ersten beiden Tagen nur nach Aufforderung. Eierspeisen auch nur nach Nachfrage, dieses wird am 3. Tag besser. Ich habe dort zweimal gegessen, einmal gab ein Begrüßungsmenü. Die Speisen werden in einer offenen Show-Küche zubereitet, was ganz toll ist, Man sieht aber auch in welcher Geschwindigkeit die Speisen zubereitet werden. Am ersten Tag war das Restaurant vielleicht zu 40% besetzt, es dauerte aber sehr lange. Zudem laufen zwar viele Kellnerinnen rum, aber nur eine darf die Bestellung aufnehmen. Es gibt im Restaurant keine ordnende Hand. Man wünscht sich den guten alten Oberkellner zurück, so hatten wir Wein bestellt, aber diesen durften wir uns immer selbst nachschenken, genau wie das Wasser. Der Restaurantleiter ging zwar ab und zu durch, machte aber keine Anstalten hier einem behilflich zu sein. Allerdings wurden dann die leeren Teller sofort wieder abgeräumt. Gut, diesen Abend hat man dann aber noch unter dem Motto .."tut nicht weh " abgehakt. Das zweite Abendessen wurde dann aber zum Desaster . Gemeinsam mit meiner Frau wählten wir aus der Karte ein Menü. Erste Gang. Pfifferlingsuppe mit gehackten Nüssen. Geschmacklich ok, leider waren in meiner Summe harte Schalen der Nüsse. Ok, kann ja mal passieren. Der Kellnerin haben wir das nett mitgeteilt. Zweiter Gang: Rösti und für mich gefülltes Schweinefilet mit Herzogin-Kartoffeln. Jetzt konnte man das Treiben in der Showküche und den Service gut beobachten. Unser Essen stand etwas länger (2 min), währenddessen machte der Koch noch ein Handy-Bild von meinem Gericht. Als es serviert wurde konnte ich sofort sehen, dass Filet nicht durch ist. Beim Essen der Herzoginkartoffel merkte ich sofort, dass diese sehr kalt - fast gefroren waren. Also, das Essen zurück. Aber, nur mein Essen wurde zurückgenommen, das meiner Frau nicht. Die Küche machte aber keinerlei Anstalten mein Essen zu bearbeiten. So kam es, dass meine Frau schon fast fertig war, bis ich die Kellnerin ansprach. Die konnte nichts machen, also verlangte ich deutlich den Küchenchef. Der junge Mann kam dann sichtlich beleidigt an unseren Tisch und erklärte mir nur lapidar, dass sie ja nur Menschen seien und Fehler passieren könnten. Dann wollte er wieder gehen. Ich sagte ihm , dass es nicht um Fehler geht, dass kann immer passieren aber wie hier damit umgegangen ist. Einer ist fertig und um mein Essen kümmert sich keiner. Der "Küchenchef" sagte dann, ich könnte ja noch ein Dessert bekommen und verschwand. Soweit zum 4Sterne-Superior Service. Ich wollte daraufhin mit der Hoteldirektorin sprechen. Diese kam dann von einer privaten Feier und wir erläuterten ihr dieses. Sie hörte sich den Vorfall an und sagte uns dann auch, dass es ja junge Menschen seien. Ja, aber ich hatte ja nicht eine Jugendgästehaus gebucht, sondern eine Luxushotel. Zuerst ging es ihr gar nicht darum, den Vorfall entgegenzunehmen. Nach einem deutlichen Wortwechsel versprach dann aber die Hoteldirektorin sich der Sache anzunehmen und versprach, dass ich von ihr hören werde am nächsten Tag. Das Essen wurde von der Rechnung genommen - das kann man ja auch erwarten, wenn es keine Gegenleistung gab. Leider kam es nicht dazu. Das einzige, was ich noch hörte waren ein Grußflyer mit einer kleinen Packung Schokoladentrüffel auf dem Zimmer. Kein Gespräch, kein Erläuterung, nichts. Besonders schade fand ich es, dass die Direktorin mir sagte, dass sie jeden Abend im Speisesaal ist und mit den Gästen spricht. Ich war zweimal da, gesehen habe ich sie leider nie. Wie sagt man doch immer so schön, dass ein Haus eine gute Seele hat. Diese habe ich Hotel Das Ahlbeck nicht im Service gefunden und gerade sehr gute Häuser definieren sich über diesen. Es ist auch eine Chance vertan worden, mich als Gast zu gewinnen. Es kann ja nicht nur darum gehen, die älteren Stammgäste betüddeln, sondern auch eine neue Klientel zu gewinnen. Das ist hier nicht der Fall. Es hätte so schön sein können, aber leider kann ich denjenigen, die hier den Service beklagen nur Recht geben.

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