Cinnamon Dhonveli Maldives

Die Insel erfüllt so ziemlich alle Klischees eines Malediven-Aufenthaltes - und das ist nicht negativ gemeint. Die Insel selbst ist überschaubar, aber für abendliche Spaziergänge von 30+ Minuten dank der Stege auch groß genug. Auch wirkt sie nicht überladen, wobei ich davon ausgehe, dass sie nicht vollständig ausgebucht war als wir dort waren. Die Strandbungalows sind sehr schön, werden gerade einzeln nacheinander renoviert und bieten alles, was man braucht. Sehr positiv ist mir die Klimaanlage aufgefallen, die bei einer Einstellung von 21° durch die Raumhöhe eine angenehme gefühlte 24°-Temperatur hielt. Sauber war es auch, die Nachbarin hatte kurzzeitig ein kleines Ameisenproblemchen, worum sich aber direkt gekümmert wurde und sich dann erledigt hatte - bleibt aber nicht aus, dass sowas mal passieren kann. Die Inklusivleistungen waren in Ordnung, die nicht sehr üppige Auswahl auf der Getränkekarte war im voraus bekannt und somit keine Überraschung und das Essen war phantastisch und sehr abwechslungsreich (s.u.). Die Gäste im Juni waren bunt gemischt von Australiern, Chinesen, Russen und Schweizern in der Kerngruppe. Vom Altersschnitt war ich überrascht, ich hatte das Publikum eher älter erwartet, aber die Bandbreite von 20 bis 70 war durchgehend vertreten. Als 40-jähriger 'vernetzter' Europäer mit globaler Weltsicht muss ich natürlich kurz die Technik anreißen: Flatscreen-TV: Super, Empfang: Kannst Du mal den fliegenden Hund von der Antenne zupfen? Also so viel Schnee im TV, da wurde einem schon kalt. Aber egal, lief eh nur eine Doku über Tauchparadiese ;-) Außerdem habe ich ja (gut vorbereitet) ein Tablet mit VPN, um auch deutsche Sender online schauen zu können. Außerdem kostet das WLAN ja extra, muss ja gut sein - Denkste! Zum Mailversand und surfen war es okay, aber leider viel zu langsam fürs streaming. Man sollte auch wissen, dass die Malediven weltweit als Luxus-Reiseziel vermarktet werden. Dementsprechend sind auch die Preise für etwaige Zusatzleitungen wie Ausflüge Candlelight-Dinner, etc. Als mir der freundliche Wassersportzuständige die Tretboot-Stunde für $28,- offerierte, habe ich nachgefragt, ob er uns dann fährt bei dem Preis, aber wir mussten selbst trampeln um uns die chinesischen Gäste im Voll-Sonnenschutz-Anzug mit Schwimmwesten im knietiefen Wasser aus der Nähe anzusehen. Auch ein lustiges "Dine on the boat", wo man im "Hafen" der Insel (am Anlegesteg) ein 3-Gänge Dinner auf einem der typischen Dhonis serviert bekommt schlägt mit $333,- extra (nicht AI) zu Buche oder auch ein Frucht-Smoothie gibt es für $10,- - Also Pro9st und guten Apetit! PS.: Wenn man Pech hat ist man beim $370,-Candlelight-Dinner am Strand nicht mal alleine, sondern es stehen drei gedeckte Tische nebeneinander. Romatisch, gell? Was war denn nun wirklich "schlecht" am Hotel..? Hmm, eigentlich hat mich nur eines gestört: Am Lagunen-Strand ist der Großteil künstlich aufgeschüttet und erhöht worden (wahrscheinlich im Zuge der Inselvergrößerung mit den Stegen) und da fehlt eine Schubkarre Sand mittlerweile. Man sieht die weiße Plastikfolie (wie Teichfolie) überall mal durchblitzen oder auch den ein oder anderen Kabelkanal zwischen den Büschen und Palmen. Wenn jetzt jeder, der hinfliegt im kommenden Jahr einen Frischhaltebeutel Korallensand mitbringt, dann sieht die Insel 2017 wieder aus wie neu. Aber ernsthaft: Das stört die traumhafte Optik dieser paradiesischen Inseln doch ein wenig, wenn statt des weißen Sandes oder der Sonne, die Folie im Meer versinkt...

Die Gartenbungalows haben einen Nachteil: Die Lage. Man kommt auf den Malediven aus dem Zimmer und schaut... auf einen Tennisplatz! Ein Traum... Wir hatten einen Strandbungalow und das war gut so. Keine 10 Schritte bis zur Liege am Strand und nach 30 Schritten knabbern einem die Riffhaie am großen Onkel - so muss das! Die Wasserbungalows und -Suiten sahen auch gut aus, ich wollte aber nicht das Geplätscher unter mir und je nach Bungalownr. konnte man schon mal 10-15 Minuten Richtung Restaurant laufen (3x täglich), also eher die sportliche Variante. Die Ausstattung war top. Ich lege aber auch nicht großen Wert darauf, ob die Möbel handgeschnitzt und mundbemalt oder von IKEA sind. Funktionsfähig und sauber war alles. Ein Wort noch zum Bad: Halb offen. Ach Du grüne Neune, dachte ich. Da bist Du ja nie alleine, vor allem nicht im Dunkeln. Aber stimmte nicht! Da flog kein Viech oder sonst was und gekrabbelt hat bei uns auch nie was, obwohl kein Netz o.ä. über den offenen Duschen war.

Spitze! Ehrlich, wer hier nichts findet sollte lieber mit dem vollbeladenen Kombi nach Holland fahren. Klar, "Metzger Meier hat aber mehr Wurst im Angebot" und "dieses asiatische esse ich ja eh' nicht"-Patienten gibt es ja immer, aber Abwechslung ist gegeben. Es gibt immer 5 Curry-Gerichte und immer Fleisch, Fisch, Geflügel in verschiedenen Variationen. Abends gibt es immer eine geographische Region, die für die Rezepte Pate stand. So gibt es mal amerikanische Burger, Steaks, etc. mal deutsches Hühnchen "Hunter's Style" usw. wir waren 10 Tage dort und haben nicht einmal dasselbe gegessen (wenn man sagt: "Aus'm Wok schmeckt alles gleich!" dann ja...)^^ Durch die Einteilung der Gäste auf 3 Restaurants an verschiedenen Punkten der Insel, war es auch nie voll am Buffet. Die Atmosphäre? Draußen unter Palmendächern mit Ventilatoren - reicht das..? :-)

Wir reden über Südostasien - da erübrigt sich auf die "Freundlichkeit" einzugehen. Im Gegensatz zu so manchem Europäer (auch und vor allem im Urlaub) ist die Freundlichkeit dort eine Selbstverständlichkeit. Man sollte Englisch zumindest in der "Basic"-Version sprechen können, sollte aber logisch sein, wenn ich ein international bekanntes Urlaubsgebiet besuche (natürlich können auch ein paar Kellner ein wenig deutsch, aber Male und Malle unterscheiden sich nicht nur durch ein "L" ;-) Der Roomservice (islamtypisch ein Room-Boy), war regelmäßig 2x täglich da, merkt sich schon freiwillig die besten Zeiten zu denen er arbeiten kann ohne zu stören/gestört zu werden (wenn man einen gleichmäßigen Rythmus 'lebt' natürlich). Ordentlich war er, nur manchmal etwas vergesslich. Aber sich mal eben 2 Handtücher an der Rezeption zu ordern ist sicherlich kein Ärgernis, das einem den Urlaub verhagelt. Man bekommt ja einen Tischkellner für den gesamten Aufenthalt und die wissen, was sie tun. So hat man i.d.R. schon am zweiten Tag kein "Coffee or tea?"-Gefrage beim Frühstück und auch die weiteren Getränkevorlieben sind schnell 'gespeichert'. Besonders hervorzuheben sind 2 der Köche, die zu allen drei Hauptmahlzeiten die "Showküchen" besetzten. Die beiden haben echte Entertainerqualitäten und könnten locker ein Kreuzfahrtpublikum unterhalten. Davon abgesehen können sie natürlich super mit dem Wok umgehen.

Das Hotel/die Insel liegt ca. 30 minuten Bootsfahrt von Hulule (Flughafen) entfernt. Das ist schön, da man auch im Dunkeln noch die Lichter auf Male sehen kann, aber heißt natürlich auch: Viel Verkehr. Zu Wasser und in der Luft ist eigentlich immer was los, aber es hat nicht gestört, da sich alles auf der Südwestseite der Insel abspielt, also der Riff-Seite an der man eh nicht entspannt im Sand liegt. Das war übrigens auch ein Highlight der Insel: Durch die 2 Seiten mit Lagune und Riff fühlen sich die Schnorchler und Badegäste hier ebenso wohl wie die Wassersportler, die gerne mit Surfbrett die doch recht beachtlichen Wellen abreiten. Ich habe hier schon gelesen, dass die Wasserflugzeuge "nerven". Dem kann ich mich nicht anschließen. Ja, tlw. fliegen sie recht nahe der Insel (man kann sie ab und zu sogar von der Lagune aus sehen) und ja, man hört natürlich auch die Motoren - Aber ich würde nie soweit gehen und behaupten, dass dies meine Erholung gestört hätte. Ist ja nicht so, dass man sich nicht mehr unterhalten kann am Strand (da fliegt mal nach Sint Maarten, das ist "Anflugschneise!) ;-) Die Lage bietet sich auch an, um Tagesausflüge (s.u.) zu machen, die zur nahen Einwohnerinsel Huraa oder auch zum Resort auf Paradise Island gingen. Insofern nenne ich die Lage mal "Irgendwie zentral".

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Eigentlich hätte ich anklicken müssen, dass ich es nicht bewerten kann, aber ich wollte kurz was dazu schreiben: Nein, ich geh' nicht in den Pool, wenn ich so eine Lagune vor meinem Bungalow habe, aber der Pool sah schön aus (hätte ich gerne in anderen Hotels mal gehabt). Es gibt auch einen Tennis- und einen Badmintonplatz, die nebeneinander am Hauptweg liegen. Rein optisch waren die nicht in Top-Zustand, aber ehrlich: Wer fliegt auf die Malediven um Tennis bei 32 Grad zu spielen? Und für ein paar Bälle am Abend dürfte es wohl gereicht haben..