Cactus Beach

Ein schmales, aber tiefes Grundstück, auf dem sich angrenzend auch noch das Cactus Village und Cactus Royal befinden. Viele einzelne Bettenhäuser, die ein gedrängtes Ensemble bilden und von außen hell und freundlich wirken. Innen teilweise verwinkelt und verbaut, unübersichtlich. Weite Wege sind unvermeidlich. Restaurants, Bars mit Außenbereichen und zwei kleine Pools sind über das Gelände verteilt. Bei Regen verwandelten sich die versiegelten Außenflächen in Flüsse und Seen. Offenkundig hat sich Drainage nicht durchgesetzt.

Vorsicht: Viele Zimmer sind nicht saniert und bieten nur sehr abgewohnten bis unbequemen Charme. Wir haben zweimal getauscht (gegen Aufpreis!), bis wir in einem akzeptablen Familienzimmer untergekommen sind. Dafür war es auch das kleinste (gut zu sehen: ursprünglich ein DZ, das durch eine Gipskarton-Wand mit Milchglas-Element in zwei "Zimmer" geteilt worden war). Bekannte, die wir durch Zufall dort getroffen haben, berichteten uns von ähnlichen Umzugsaktionen. Einige Zimmer liegen durch ihre Nähe zur Gatronomie extrem laut. Bei starkem Regen, den wir erleben konnten, regnete es in einige Zimmer durch die Klimaschächte hinein, so dass Eimer untergestellt werden mussten (Berichte anderer Urlauber). Wo hier die ausgewiesenen 4 Sterne sein sollten, hat sich uns nicht erschlossen. Interessant waren die Kommentare von Urlaubern, die ursprünglich woanders hingewollt hatten (Türkei...), sich wegen Corona nun hier wiederfanden und teilweise fassungslos über das zu diesem Preis Gebotene waren.

4 Sterne? Das Restaurant versprühte sowohl räumlich als auch kulinarisch gediegenes Kantinenniveau. Ein großer halliger Raum, in dem Stühlegescharr auf Fliesen und schrilles Kindergeschrei den Weg zum Tinnitus weisen. Das Essen war in der Auswahl dem mitteleuropäischen Gusto angepasst, kaum gewürzt bis geschmacklos. Als in der zweiten Urlaubswoche das Saisonende des Hotels näherkam, wurde das Angebot deutlich zusammengestrichen. Butter zum Frühstück? Fehlanzeige. Kinderbuffet? Gestrichen wegen zu wenig Kindern. Auch die ausprobierten Restaurants ums Hotel herum waren eher so lala - Mittelmäßiges zum recht hohen Preis. Wer gutes Essen will, braucht einen Mietwagen, Mut zur griech. Speisekarte ohne Fotos und muss ins Inselinnere, wo sich die Touristen ein wenig verlaufen.

Das Personal zeigte sich insg. freundlich und - was die Rezeption betrifft - auch bemüht, aufgetretene Schwierigkeiten zu lösen. Allerdings ist der Zustand der Zimmer der Hotelleitung sicher bekannt, so dass die Behilflichkeit hier fraglich erscheint. Wir konnten uns des Eindrucks nicht erwehren, dass zuerst die abgewohnten Zimmer verteilt werden sollten und erst auf vermehrte Nachfrage die besseren. An der Sauberkeit gab es nichts auszusetzen. Das Zimmer wurde täglich tiptop gemacht.

Stalida ist eigentlich ein Un-Ort, der entlang der Uferstraße vor allem aus Hotels, Gastronomie, Lebensmittel- und Touri-Läden besteht. Wer Dorf- oder Stadtbebauung sucht, muss weiterziehen. Günstig: Die Lage auf der Insel. Iraklion samt Flughafen ist westlich 30 Auto-Minuten entfernt. Über die Schnellstraße sind zahlreiche Orte, Strände und Sehenswürdigkeiten im Inselzentrum gut erreichbar. Chania und Rethymno sind aber schon recht weit. Wer Ausflüge buchen will, wird reichlich fündig. Er möge aber auch reichlich Geld mitbringen. Selbst für Ziele, die gar nicht so weit entfernt waren, wurden p.P. für den Erwachsenen um die 70 € fällig.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Hotelstrand ist einmal über die Straße, also keine Entfernung. Dafür ist er handtuchschmal und das Personal recht gewinnorientiert. Kaum Platz genommen, werden 9 € pro Liege fällig. Wir waren im Herbst da. Man möchte sich nicht vorstellen, was dort platzmäßig im Sommer los ist. Gleiches gilt für die recht kleinen Pools auf der Anlage. Gut: Es gibt einen Aquapark mit Aufsicht für die Kleinen. Das Spa gibt es, war aber geschlossen (Corona...). Abends gab es teilweise Unterhaltung/Folkore auf dem Platz zwischen Restaurant und Rezeption. Wers mag...